Gebrauchtes Hörgerät verkaufen

Hallo,

im Rahmen eines „abzuwickelnden“ Todesfalles stellt sich mir die Frage, warum man keine (oder nur schwer) gebrauchten Hörgeräte verkaufen kann.

Mir ist bekannt, das der Verkauf von med. Produkten einer gesetzlichen Regelung unterliegt und nur wenigen Stellen (bspw. HG-Akustiker) gestattet ist. IMHO bezieht sich dies auf das erstmalige Inverkehrbringen, jedoch nicht auf die entgeltliche Weitergabe gebrauchter Geräte.

Warum nehmen die HG-Akustiker (oder andere Stellen) solche Geräte dann nicht entgeltlich an? Ein Bedarf seitens der HG-Benutzer für dürfte vorhanden sein, sofern die HGe noch dem Stand der Technik entsprechen.

Gruß
vdmaster

Hallo,

Hypakusis hat die verschiedensten Ursachen. Manche hören hoch- andere niederfrequent etc. D. h. Höhrgeräte müssen angepasst werden. Analog dazu; wer kann schon eine gebrauchte Brille gebrauchen… :wink:
Aber es gibt schon wohltätige Sammlungen für höhrgerätetechnisch unterentwickelte Länder. Dort ist die individualisierung der Geräte aus besagten Gründen das Problem. Das bedeutet - wie bei wohltätigen Brillensamlungen auch - für die Empfänger, erst einmal ausprobieren…

Gruß
rolli

Hallo,

Du vergisst jedoch, dass moderne Hörgeräte entgegen der von Dir vorgebrachten Brille leicht angepasst werden.

Es ist ja nicht so, dass der HG-Akustiker das fertige HG bestellt, sondern das für den Betroffenen geeignete Modell individuell anpasst. Diese Anpassung ist IMHO überschreibbar und nicht in Marmor gemeißelt :wink:. Deswegen finde ich Deinen Hinweis nicht wirklich überzeugend.

Die Sache mit der Spendbarkeit ist mir durchaus bewußt. Der von mir kontaktierte HG-Aku. nimmt sie auch und führt sie einer entsprechenden Orga zu. Oder vertickt sie dann doch weiter ?!?!

Gruß
vdmaster

1 Like

Hallo,

Du vergisst jedoch, dass moderne Hörgeräte entgegen der von
Dir vorgebrachten Brille leicht angepasst werden.

leicht? Naja, in der Anpassung liegen die Probleme…

Es ist ja nicht so, dass der HG-Akustiker das fertige HG
bestellt, sondern das für den Betroffenen geeignete Modell
individuell anpasst. Diese Anpassung ist IMHO überschreibbar
und nicht in Marmor gemeißelt :wink:. Deswegen finde ich Deinen
Hinweis nicht wirklich überzeugend.

Na gut, weil ich ja nicht überreden sonden überzeugen will, trifft mich diese Bemerkung besonders… :wink:
Ergo muss ich mehr Gewicht auf die Begrüdung für die Ursachen der Schwerhörigkeit legen. Es gibt einfach zu viele verschiedene Ursachen, angefangen von der Lokalisation in Mittel- oder Innenohr und dann die jewiligen Ursachen in diesen Bereichen. Außerdem besitzt jedes Außen- u. Mittelohr eine individuelle Anatomie…
Ein Hörgerät kann nach ein paar Jahren nicht nur schon techn. veraltert sein, sondern es kann auch anatomisch individualisiert sein, d. h. es gibt eine derart große Anzahl an verschiedenen, individualisierten Geräten und nicht nur das klassische „hinter dem Ohr“…
Ähnlich wie bei einer Brille, deren Glas man ja auch nicht mehr umschleifen wird, ist ein Höhrgerät von jemand anderem evtl. eine Hilfe, aber - auch in anbetracht der Progredienz der Erkrankung - keine Lösung seiner Probleme. Außerdem wird die Einschränkung duch Schwerhöhrigkeit vom Individuum unterschiedlich empfunden und davon abhängig besteht eine Indikation für ein Hhörgerät.
Wenn man nun die Kosten für eine Individualisierung gegenrechnet würde ich mir als betroffener auch eher ein Neugerät wünschen.
Und zurück zu deiner Ausgangsfrage, warum man keine (oder nur schwer) gebrauchten Hörgeräte verkaufen kann; wenn ich einfach einmal unterstelle dass die Allermeisten dieselbe Einstellung besitzen, fehlt es schlicht und ergreifend an einem Markt!

Die Sache mit der Spendbarkeit ist mir durchaus bewußt. Der
von mir kontaktierte HG-Aku. nimmt sie auch und führt sie
einer entsprechenden Orga zu.
Oder vertickt sie dann doch weiter ?!?!

Wie die Vorgehensweise beim Erhalt der Geräte ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Aus besagrten Gründen glaube ich aber, dass es zwar eine Hilfe sein kann und nur in selteneren Fällen eine optimale Lösung, wie sie es wäre, wenn ein technisch individuell angepasstes und evtl. geformtes Teil.
Ob er sie weiter vertickt? Keine Ahnung, ob es außerhalb dieser Spenden ein Markt dafür gibt…

Gruß
vdmaster

Gruß
rolli

Tach,

Du vergisst jedoch, dass moderne Hörgeräte entgegen der von
Dir vorgebrachten Brille leicht angepasst werden.

leicht? Naja, in der Anpassung liegen die Probleme…

Ich konkretisiere: technisch leicht. Die Anpassung an das weiternutzende Individuum ist natürlich zeitlich aufwendig. So wie bei einem völligen Neugerät. Steht das „Hörprogramm“ aber erst einmal, dann kann es doch (techn.) sehr leicht auf ein anderes HG der selben Mark und vom gleichen Typ übertragen werden, oder etwa nicht? Ich war darauf gekommen, als ich auf einen Beitrag in einem anderen Forum stiess. Dort hatte sich jemand ein Zweitgerät besorgt. Für den Fall, dass sein Erstgerät mal ausfällt.

Na gut, weil ich ja nicht überreden sonden überzeugen will,
trifft mich diese Bemerkung besonders… :wink:

Och, Du Aaaarrrmmer. *tröstendübernkopfstreich* :wink:

Ein Hörgerät kann nach ein paar Jahren nicht nur schon techn.
veraltert sein, sondern es kann auch anatomisch

Naja, die beiden konkreten HGe sind ein knappes Jahr alt.

Wenn man nun die Kosten für eine Individualisierung
gegenrechnet würde ich mir als betroffener auch eher ein
Neugerät wünschen.

Klar, es sei denn, dass Du Selbstzahler oder Privatpatient mit hohem Selbstbehalt wärest oder einfach gerne ein Zweitgerät für den Notfall hättest. Angesichts der schieren Masse an Schwerhörigen in D sollte es da IMHO durchaus einen (seriösen) Gebrauchtmarkt geben. Gibt ja für so gut wie für alles einen Second-Hand-Markt. Vom Auto bis zum Ehepartner.

Naja, irgendwo wird sich schon jemand über zwei gespendete HGe freuen. Da ich Geld nur ungern wegwerfe und blauäugig dachte, dass es einen Gebrauchtmarkt geben könnte (eigentlich glaube ich das nach wie vor), hatte mich nach dem Kontakt mit dem HG-Aku. diese aufgeworfene Frage und ihre Antwort eben sehr neugierig werden lassen.

Dann mal danke und schönen Tag noch,
vdmaster

Hallo,

wenn du weiß bei welchem Akustiker die Geräte ürsprünglich gekauft wurden, dann würde ich zuerst dorthin gehen.
Lasse die Geräte überprüfen und reinigen - diese Leistungen lässt du dir schriftlich bestätigen (Rechnung mit Prüfungsvermerk). Auch eine Originalrechnung ist hilfreich, da das Gerät ja auch noch Garantie hat.

Dann könntest du über eine Kleinanzeigenbörse oder eine Internetauktion einen Verkauf an privat herbeiführen.
Zwar erbringen solche Verkäufe nur einen Bruchteil des ursprünglichen Wertes, aber wenigstens kann man auf diese Art jemandem eine große Freude bereiten, der sonst evtl. ein deutlich schlechteres Gerät (Kassen HG) tragen müsste.

Viel Erfolg für den Verkauf wünscht
Yvisa