Habe einen stark schwankenden blutdruck

seit ca. einem jahr leide ich unter stark schwankendem bliutdruch. die „spitzen“ bei der letzten langzeitmessung: 225 zu 160, puls 125. nur 2,5 stunden später: 89 zu 41 , puls 54!!! ich hatte starke stressbelastung, habe nun arbeitsplatz innerhalb der firma gewechselt. aber es kommt und geht. beim aufstehen ist die welt noch in ordnung, auch der blutdruck. 15 minuten später fängt es an (auch am wochenende oder freien tagen). egal was und ob ich überhaupt etwas mache: er steigt! aber sowas von.ich habe dann atemnot und herzrasen. nach ein paar stunden sinkt er und wird eher zu niedrig, bin auch schon umgekippt (kolaps). war beim kardiologen: nichts zu beanstanden, herz ect. ok. blutbild bis auf die entzündungswerte optimal. röntgologe hat eine rippenfellentzündung festgestellt, die dafür wohl verantwortlich war. aber das hat mit dem blutdruck wohl nichts zu tun. die von der kardiologin verschriebenen betablocker musste ich nach einer woche absetzen, haben alles nur schlimmer gemacht (mein hausarzt war sowieso nicht begeistert). hat irgendwer von euch persönlich erfahrung mit so was? allgemeine empfhelungen wie zum doc gehen, abnehmen (ich wiege 53 kilo) ect. sind wenig hilfreich. ich bin angeblich körperlich gesund, und garantiert kein hypochonder.mein doc wundert sich immer, wenn ich mal wegen mir selbst komme und ist dann mehr als nur aufmerksam. so alle was weiss ich wieviel jahre bekommt er mich in die finger und macht gleich mal einen check up! wie schon sein vorgänger mal sagte: ausser dass sie krank sind, sind sie eigentlich kerngesund. ich wüsste gerne ob noch jemand dieses problem hat und ob und wie es behoben wurde.

Hallo Manuela,

hast du auch Kopfschmerzen/Migräne?

Der Text ist jetzt hoffentlich lang genug.

Gruß
MissSophie

Hallo, Manuela,

erhöhter Blutdruck gehört zu den häufigsten Krankheiten, bei denen man keine körperliche Ursache findet (funktionelle Störung) - bedeutet aber dennoch eine schwere Belastung für den Körper, die später zu Krankheiten führen kann (wie alt bist du eigentlich? Und ich nehme an, dass du nicht rauchst)

Bei erhöhtem oder stark schwankendem Blutdruck besteht manchmal (ca. 20% der Blutdruckpatienten) der Verdacht, dass es sich um eine sekundäre Hypertonie handelt, d.h. nicht der Blutdruck an sich ist das Problem, sondern der Blutdruck ist eine Folge einer anderen, möglicherweise noch unerkannten, Krankheit. Sind deine Nieren und Nebennieren schon mal über die üblichen Laborwerte hinaus speziell untersucht worden? (Nierenarterienstenose, Nierenzysten, u.ä.). Ebenso können endokrine Ursachen dahinter stecken (z.B. Schilddrüsenfehlfunktionen, und andere). Kardiovaskuläre Ursachen Arteriosklerose, etc. scheinen bei dir ja wohl ausgeschlossen worden zu sein. Auch Medikamente können Ursache von sekundärer Hypertonie sein (Östrogene, gewisse Psychopharmaka, nichtsteroidale Antirheumatika, Glukokortikoide), diverse Ultraschalluntersuchungen (des Herzens, der Hals und Beingefäße) sowie bestimmte Hormonuntersuchungen geben weiter Auskünfte.

Du siehst, eine Blutdruckdiagnose kann sehr aufwändig sein. Bedenkt man aber die Gefahren für die Gesundheit durch zu hohen Blutdruck und die körperlichen Unannehmlichkeiten gerade bei so stark schwankendem BD, wie dem deinen, zahlen sie sich gewiss aus.

Ganz generell sollte man Medikamente gegen Bluthochdruck nicht zu schnell absetzen, auch wenn sie Beschwerden machen oder die Symptome kurzzeitig verstärken. Ferndiagnosen zu stellen ist bei der Vielfältigkeit der Ursachen nicht wirklich möglich. Wohl aber der Rat, dich nicht zu schnell „abzufinden“, bzw. dich nicht mit „allgemeinen“ Therapieratschlägen" abspeisen zu lassen. Die Ursachen zu finden und die richtige Einstellung der Blutdruckwerte kann Monate (und manchmal Jahre) dauern und ist immer mit weitergehenden Untersuchungen verbunden.

Erst wenn alle körperlichen Usachen ausgeschlossen sind, solltest du dich mit deinem Internisten oder Hausarzt auf die Suche nach dem für dich passenden „Medikamentencocktail“ begeben :smile:

Viel Glück und gute Besserung,
Maresa
(Dialyse ist lebbar)