Leber,Pancreas &co

Noch ein paar Fragen:
wieviel Leber braucht Mensch zum Leben, also jetzt nicht als Nahrungsmittel (igitt), sondern bei einer fortgeschrittenen Leberzirrhose z.B.?
Wieviel Pancreas oder kann man ohne Pancreas leben, indem alles mögliche da substituiert wird???

Und warum könnte Antibiotika bei einer Pankreatitis indiziert sein, wenn eine solche nie eine bakterielle Infektion ist?
vielleicht zur Vorbeugung?
Ich kenne einen solchen Fall: mit Pancreatitis ins KH, dann ins künstliche Koma gelegt u. Antibiotika gegeben-wochenlang…die Pankreatitis wurde wohl besser, aber der ca. 70 jähr. patient starb letztlich an einer Pneumonie, die nicht mehr zu beherrschen war…

was haltet ihr davon?
Gruß, shockscrew

Noch ein paar Fragen:
wieviel Leber braucht Mensch zum Leben, also jetzt nicht als
Nahrungsmittel (igitt), sondern bei einer fortgeschrittenen
Leberzirrhose z.B.?

Das hängt von vielen Faktoren ab und kann so nicht eindeutig beantwortet werden. Das Problem bei einer Leberzirrhose ist, dass sie praktisch nie lokal einen Leberabschnitt befällt, sondern häufig die Leber diffus befällt. Daher fällt es schwer eine definitive Aussage zu treffen. Das hängt von der Funktion ab.
Prinzipiell gilt: hat der Patient eine gesunde Leber, kann er mit sehr wenig Lebergewebe überleben. Sollte beispielsweise nach einem traumatischen Ereignis viel von der Leber entfernt werden müssen, besitzt das Lebergewebe ein hohes Regenerationspotiential. Wenn 3/4 entfernt werden mussten, kann sich die Leber in einem Zeitraun von Monaten komplett regenerieren - faszinierend, nicht?

Wieviel Pancreas oder kann man ohne Pancreas leben, indem
alles mögliche da substituiert wird???

Man kann ohne Pankreas überleben, auch wenn es sehr schwierig ist. Die exogenen Syntheseleistungen (Verdauungsenzyme) können einfach mit der Nahrung substituiert werden. Bei den endogenen Syntheseleistungen wird dies ungleich schwieriger: Das Pankreas produziert nicht nur das zuckersenkende Insulin, sondern auch das antagonistisch wirkende Glukagon. Und nun die beiden Hormone so zu substituieren, dass der Blutzuckerspiegel stimmt, ist eine echte Herausforderung - fast unmöglich. Solche Patienten haben starke Blutzuckerschwankungen (In Stresssituationen wirkt z.B. Cortisol und Adrenalin auch BZ steigernd -wie soll man da Herr werden…) Ein Überleben ist aber prinzipiell möglich. Besser ist da aber eine Transplantation !

Und warum könnte Antibiotika bei einer Pankreatitis indiziert
sein, wenn eine solche nie eine bakterielle Infektion ist?
vielleicht zur Vorbeugung?
Ich kenne einen solchen Fall: mit Pancreatitis ins KH, dann
ins künstliche Koma gelegt u. Antibiotika
gegeben-wochenlang…die Pankreatitis wurde wohl besser, aber
der ca. 70 jähr. patient starb letztlich an einer Pneumonie,
die nicht mehr zu beherrschen war…

Die antibiotische Infektionsprophylaxe wird generell nur bei Temperaturanstieg durchgeführt. Ich kenne aber auch Häuser, in denen das bei jeder Pankreatitis durchgeführt wird.

was haltet ihr davon?

So viele Ärtze, so viele Meinungen… ;o)

Gruß, shockscrew

…in Ergänzung zu Sönkes Beitrag: Mit „iatragenem Dekompressionsödem“ ist soweit ich weiß das Lungenödem gemeint, das bei Abpunktion eines Pleuraergusses (was ja die Lunge eben „dekomprimiert“) entsteht.

Oliver