Marcoumar - Erfahrungswerte

Hallo liebe Wissende

Mein Vater, 65 J., kam mit staken Schwindelanfällen und Brechreis ins
Spital. Beim EKG stellten sie dort fest, dass er ein Herz-Vorhof-Flimmern hat und er muss von nun an MARCOUMAR-Blutverdünnungsmedikament nehmen.
Er ist sehr verunsichert, was nun auf ihn zukommt, so als „künstlicher Bluter“. Hat jemand Erfahrungen gemacht? Nebenwirkungen? Kann man noch ins ferne Ausland reisen oder ist das Risiko zu gross? Kennt jemand eine interessante www-Adresse für Patienteninformationen, beim googeln habe ich nur hoch-medizinisches gefunden.
Vielen Dank für Eure Infos.
Sonja

www-Adresse für Patienteninformationen, beim googeln habe ich
nur hoch-medizinisches gefunden.

Hallo Sonja,

nur ein kleiner Hinweis: Versuch’s doch bei Google mal unter der deutschen Schreibweise ‚Marcumar‘ (Marc o umar heißt es, soweit ich weiß, nur im benachbarten Ausland), vielleicht findest du dann mehr Informationen.

MfG
Birgitt

Hallo,

genau das Gleiche ist mir im Dezember passiert, mit Herzflimmern per Notaufnahme ins Krankenhaus.
Notversorgung und in 10 min. war das Ganze vorbei, stationäre Behandlung.

Nächsten Morgen Visite und Oberarztbesuch, sofort nichts Besseres gewusst als das besagte Medikament zu verordnen ohne weitere Untersuchungen wie Belastungs-EKG oder Ultraschall-Untersuchung vom Herzen.
Nun bin ich aber ein Patient der fragt, warum ich dieses oder jenes Medikament einnehmen soll und nicht wortlos jedes Medikament schlucke.
Daraufhin war Herr Oberarzt natürlich sofort beleidigt und ging einfach aus dem Zimmer, macht ja nichts!

Die Stationsärztin wollte mit mir auch nicht darüber reden weil sie schon 30 Stunden Dienst hatte, also auch keine Antwort erhalten.
Folge davon war und meine Meinung, hier bist nicht richtig aufgehoben und verliess das Krankenhaus, zumal es keine Fachstation für Herzkranke war und die Ärzte dort „nur“ Internisten waren.

Durch Zufall habe ich erfahren, dass dieses Herzflimmern per Micro-Operation über Katheder beseitigt werden kann und das wird auch im März gemacht in einem Herzzentrum von München, die sich dort auf solche OP’s spezialisiert haben.
Ich finde es besser die Ursache zu beseitigen, als nur die Auswirkungen von Herzflimmern zu beseitigen, nämlich u.a. die mögliche Verdickung von Blut in den Herzkammern.

MARCOUMAR ist ein gutes Medikament wenn es benötigt wird, aber ich täte mir zuerst den Beipackzettel und mindestens 2 Ärzte befragen warum und weshalb und ob es keine andere Lösung gibt, denn die Nebenwirkungen und auch die eingeschränkte Lebensweise sind nach meinen Ermittlungen nicht unerheblich.

Gruss

Gerd

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moinmoin,

bitte nicht böse sein, aber:
Du hattest kein generalisiertes Herzflimmern, das endet meist tödlich.
Ich gehe einmal von einem Vorhofflimmern aus. Die Hauptgefahr beim Vorhofflimmern liegt in der Entstehung von Thromben, also Blutgerinseln, im linken Vorhof, also im arteriellen Hochdrucksystem.
Die dort entstandenen Gerinsel werden schnurstracks durch den ganzen Körper transportiert, wo sie diverse Embolien und eben auch Schlaganfälle verursachen, wenn sie ein Gefäß verstopfen.
Damit dies nicht geschieht, marcumarisiert man diese Patienten erstmal auf.
Nun macht man sich an die Behandlung des Vorhofflimmerns. Sollte sich dieses als therapieresistent manifestieren, fährt man mit der Marcumar-Behandlung fort.
Andernfalls setzt man es nach erfolgreicher Behandlung des Vorhofflimmerns wieder ab.

Liebe Grüße,

Marcus

Hallo Marcus,

bloss will der jetzt behandelnde Arzt von dieser Medikamentierung überhaupt nichts wissen.
Meine Herzbeschwerden treten alle halbe Jahr im Schnitt mal auf und dann nur ganz kurz, bis auf den letzten Fall der war heftiger.
Ist da eine solche massive und schwerwiegende Medikamentierung angebracht?

Tabletten verschreiben ist immer der einfachste Weg, so meine Erfahrung nach 13!!! Krankenhausaufenthalte in drei Jahren.
Fragt man nach, warum denn überhaupt diese Tablette, geht das Gesülze meistens los und dann kommt es meistens nicht zu dieser Verordnung, das ist Fakt!

Wenn schon so genau Bescheid weisst, warum wollen immer die Ärzte im KH meinen Tablettenplan sofort umwerfen obwohl keine Veranlassung dazu besteht?

Beispiel: KH sollte eine normale routinemässige Herzkathederuntersuchung machen, sonst nichts, zu keinem anderen Zweck war ich stationär im KH.
Warum das bei mir stationär gemacht werden muss, andere Geschichte.

Arzt hat sofort meine Tablette Metohexal gegen Belozoc austauschen wollen, eine plausible Erklärung dafür habe ich bis jetzt noch nicht erhalten, also bleibt mein Tablettenplan so bestehen.
Angeblich soll es ja die gleiche Wirkung haben, warum dann wechseln?

Mein Hausarzt sah auch keine Veranlassung zum Wechseln, weisst Du es?

Soviel zu Tabletten!

Gruss

Gerd

Hallo, Gerd,

das hat viele Ursachen.
Es gibt positive, negative und neutrale Gründe für sowas.
Hausärzte sind oft so festgefahren, daß sie sich an ein Medikament klammern, weil sie das kennen und schon seit 30 Jahren verordnen. Ihre Fortbildungspflicht nehmen sie durch Abo einer Fachzeitschrift wahr. Krankenhausärzte sind meist besser informiert, da sie ständig fortbilden, und sei es nur im Gespräch mit Kollegen. Aber auch durch Neuentwicklungen der Pharmaforschung. Einiges davon ist Sinn, anderes Humbug.
Einige Ärzte haben auch persönliche Vorlieben, was Medikamente betrifft. Sei es, weil sie gute Erfahrungen mit bestimmten Medikamenten gemacht haben, sei es, weil sie an einer Feldstudie teilnehmen, sei es, weil sie Medikament XY nicht vernünftig kennen oder mit der Pharmavertreterin des herstellenden Konzerns schlafen. Das beginnt schon bei uns im Rettungsdienst. Chirurgen nehmen zur Narkose bei Intubation zu 90% Hypnomidate, Anästhesisten zu 90% Trapanal. Glücklicherweise ist der Platz im Notfallkoffer beschränkt, sonst würden wir noch mehr Medikamente mitschleppen.
Möglicherweise sieht der Klinikarzt das Lieblingsmedikament Deines Hausarztes als veraltet an, oder er hat was, was in seinen Augen besser ist, oder er schläft halt mit ner anderen Pharmareferentin. Das macht seine Medikation nicht schlechter. Kein Arzt wird Dir gegenüber zugeben, daß er mit Deinem Präparat einfach keine Erfahrungen hat, eine Vorliebe für das gerade verabreichte Medikament hat, oder einfach den Referenten des Herstellers Deiner Medizin nicht leiden kann, weil der schwul ist.
Schwachsinnig wirds in einem Fall wie bei meiner Nachbarin, 79, Krebs im Endstadium, nicht einstellbare Diabetes und so weiter. Hausarzt: Wenn sie Hunger auf was leckeres haben, essen sie ruhig. Er weiß, diese Frau ist faktisch tot, warum also quälen?
Der Krankenhausarzt wollte sie in eine Fachklinik überweisen, um die Diabetes einzustellen. Ist Humbug. Sie hat vielleicht noch nen Jahr, und wenn die Sahnetorte mal geschmeckt hat, gibt man eben etwas mehr Insulin hinterher.

Nicht alles Alte ist schlecht, nicht alles Neue gut. Aber Manches halt schon.

Liebe Grüße,

Marcus

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Hi!

bloss will der jetzt behandelnde Arzt von dieser
Medikamentierung überhaupt nichts wissen.
Meine Herzbeschwerden treten alle halbe Jahr im Schnitt mal
auf und dann nur ganz kurz, bis auf den letzten Fall der war
heftiger.
Ist da eine solche massive und schwerwiegende Medikamentierung
angebracht?

Das kann nur der Arzt beurteilen, der sowohl dich als auch die Untersuchungsergebnisse gesehen hat.
Wenn das Herz flimmert, und ich gehe in deinem Fall von Vorhofflimmern aus, geschieht es recht häufig, daß man davon nichts merkt - ist oft genug nur ein Zufallsbefund. Du hast das schon länger, wie du sagst, somit gab es genug Gelegenheiten, daß sich Thromben bilden. Ohne genauere Kentnisse kann man in dem Fall auch von verdammtem Glück sprechen, daß bisher nichts passiert ist - daran schon mal gedacht? :wink:

Ich kann nicht beurteilen, ob es in deinem Fall angebracht war, Marcumar zu geben. Möglicherweise war es das auch nicht, aber ich möchte dir in einem Punkt etwas zum Nachdenken geben:

Eigenverantwortlich ohne Wissen oder andere (Arzt-)Meinungen einzuholen eine Therapie abzubrechen, kann auch in die Hose gehen. Du solltest mit deiner Gesundheit verantwortungsvoller umgehen.
Natürlich hast du Recht auf eine gründliche und verständliche Aufklärung - gerade bei Marcumar, und ich kann das Verhalten der Ärzte nicht verstehen, aber in dem Fall hättest du lieber den Ärzten in den Arsch getreten (pardon) und sie an ihre Pflicht erinnert als später auf der straße tot umzufallen.

Es mag in dem Fall gut ausgegangen sein, aber bitte mache es nicht immer so! :wink:

Wenn schon so genau Bescheid weisst, warum wollen immer die
Ärzte im KH meinen Tablettenplan sofort umwerfen obwohl keine
Veranlassung dazu besteht?
Beispiel: KH sollte eine normale routinemässige
Herzkathederuntersuchung machen, sonst nichts, zu keinem
anderen Zweck war ich stationär im KH.
Arzt hat sofort meine Tablette Metohexal gegen Belozoc
austauschen wollen, eine plausible Erklärung dafür habe ich
bis jetzt noch nicht erhalten, also bleibt mein Tablettenplan
so bestehen.

Ähm ja, Beloc Zok hat den Wirkstoff Metoprolol und Metohexal hat den Wirkstoff Metoprolol - es ist der Gleiche. Die Firma Ratiopharm hat dieselbe Tablette nur anders genannt.

Angeblich soll es ja die gleiche Wirkung haben, warum dann
wechseln?

Kann verschiedene Gründe haben. Bei uns im Krankenhaus stellen wir auch oft Tablettenpläne um auf andersgenannte, aber GLEICHE Medis. Krankenhäuser haben nu mal ein festes Budget, mit dem sie auskommen müssen, daher verwenden wir die kostengünstigeren Firmen, ob es nun Bayer, Hexal oder Ratiopharm oder eine andere ist.
Andererseits, ich kenne ja die Umstände nicht, ist es manchmal erforderlich, einige Medis abzusetzen oder gar umzuändern wenn man eine Untersuchung vorhat.
Egal, was es in dem Fall war, ein kurzer HInweis auf den Grund und die Aufregung wäre umsonst gewesen oder?
Ich hoffe zwar, daß du nicht mehr allzuoft Krankenhäuser oder Ärzte siehst aber wenn, dann hoffe ich, daß sie auf Fragen anders reagieren, als du es bislang erlebt hast.

Soviel zu Tabletten!

Nu verteufel die kleinen Dingerchen doch nicht grundsätzlich, hin und wieder sind sie ja ganz nützlich :wink:

Gruß,
Sharon

Hi,

Das kann nur der Arzt beurteilen, der sowohl dich als auch die
Untersuchungsergebnisse gesehen hat.

und sich darüber Gedanken gemacht hat und mit dem Patienten darüber spricht und nicht wie ein General bestimmt, so macht man das mit mir nicht!
Genauso habe ich es vorher geschildert.

Wenn das Herz flimmert, und ich gehe in deinem Fall von
Vorhofflimmern aus, geschieht es recht häufig, daß man davon
nichts merkt - ist oft genug nur ein Zufallsbefund. Du hast
das schon länger, wie du sagst, somit gab es genug
Gelegenheiten, daß sich Thromben bilden. Ohne genauere
Kentnisse kann man in dem Fall auch von verdammtem Glück
sprechen, daß bisher nichts passiert ist - daran schon mal
gedacht? :wink:

Ich sage Dir jetzt, gerade weil ich mir Gedanken mache und sehr kritisch nachfrage -WARUM- bin ich heute noch nicht noch schwerer erkrankt als bisher.
Alle 6 Wochen bei einer Untersuchung sagt mir eine Oberärztin immer wieder, nur meiner Sturheit habe ich zu verdanken, dass ich noch nicht jeden zweiten Tag zur Blutwäsche muss.

Ich kann nicht beurteilen, ob es in deinem Fall angebracht
war, Marcumar zu geben. Möglicherweise war es das auch nicht,
aber ich möchte dir in einem Punkt etwas zum Nachdenken geben:

Eigenverantwortlich ohne Wissen oder andere (Arzt-)Meinungen
einzuholen eine Therapie abzubrechen, kann auch in die Hose
gehen. Du solltest mit deiner Gesundheit verantwortungsvoller
umgehen.

Ich habe überhaupt nichts abgebrochen, es hat ja noch nicht einmal eine gnaue Untersuchung stattgefunden!
Der Arzt wollte ohne weitere Begründung mir das Medikament verpassen (meine ich auch so).
Lese weiter oben, keine ausreichende Untersuchung wurde vorher gemacht.
Es war nur das Eingangs-EKG da.
Dort hatte ein Arzt seine Kringel und Krackel an bestimmten Stellen gemacht.
Auf Nachfrage in der Fachklinik, ob an diesen Stellen was zu sehen sei, meinte dieser Arzt nur, das an diesen Stellen nichts auszusetzen sei, sondern an ganz anderer Stelle, was er mir dann auch plausibel für mich als Laie erklärte.
Soviel zur fachlichen Seite des Untersuchungsbefundes in dem bewussten KH.
Glaube mir, mit Herzuntersuchungen kenne ich mich etwas aus, mach das ja schon drei Jahre mit, aber so einen Pfusch habe ich bisher noch nicht erlebt, wie bei diesem Arzt!

Natürlich hast du Recht auf eine gründliche und verständliche
Aufklärung - gerade bei Marcumar, und ich kann das Verhalten
der Ärzte nicht verstehen, aber in dem Fall hättest du lieber
den Ärzten in den Arsch getreten (pardon) und sie an ihre
Pflicht erinnert als später auf der straße tot umzufallen.

Ich habe sie in den Arsch getreten, ich bin in eine Fachklinik gegangen.

Es mag in dem Fall gut ausgegangen sein, aber bitte mache es
nicht immer so! :wink:

Ich lasse mich nicht von Ärzten verpfuschen!
Solange mir der Arzt nicht für mich plausibel seine Behandlung erklärt, macht kein Arzt an mir was.
Hat Dir schon einmal wörtlich ein Professor ins Gesicht gesagt: Das Ihre Nieren dabei kaputtgehen, nehmen wir in Kauf?
Das war meine erste Erfahrung in Krankenhäusern!
Das ich keine Stunde mehr in dem Krankenhaus bliebt, ist doch logisch, oder?

Ähm ja, Beloc Zok hat den Wirkstoff Metoprolol und Metohexal
hat den Wirkstoff Metoprolol - es ist der Gleiche. Die Firma
Ratiopharm hat dieselbe Tablette nur anders genannt.

Ja und die Nebenwirkungen sind anders, das vergisst jeder Arzt, alleine der Grundstoff macht ein Medikament noch lange nicht aus.
Korrekt?
Und aus genau diesem Grunde hat man mit Absprache von Ärzten während der REHA das Medikament Beloc Zok abgesetzt, ich habe es bereits eingenommen und vertrage es nicht!!!
Und macht es Sinn, für ein oder zwei Tage die Medikamentierung zu ändern, bloss wegen einer Untersuchung?

Angeblich soll es ja die gleiche Wirkung haben, warum dann
wechseln?

Kann verschiedene Gründe haben. Bei uns im Krankenhaus stellen
wir auch oft Tablettenpläne um auf andersgenannte, aber
GLEICHE Medis. Krankenhäuser haben nu mal ein festes Budget,
mit dem sie auskommen müssen, daher verwenden wir die
kostengünstigeren Firmen, ob es nun Bayer, Hexal oder
Ratiopharm oder eine andere ist.

Oder der Pharmavertreter gerade besser schmieren kann?

Und ich als Patient soll 100 Tabletten schlimmstenfalls in den Müll werfen?
Auch ich muss auf mein Geld aufpassen!
Schon mal was von Kostendämpfung im Arzneimittelwesen gehört?

Andererseits, ich kenne ja die Umstände nicht, ist es manchmal
erforderlich, einige Medis abzusetzen oder gar umzuändern wenn
man eine Untersuchung vorhat.

In diesem Fall wurde und sollte nichts weiter gemacht werden, als routinemässig die Kathederuntersuchung, die völlig problemlos verlief und keine Behandlung erforderlich machte!
Ein Tag und eine Nacht KH-Aufenthalt, nicht mehr und nicht weniger!

Egal, was es in dem Fall war, ein kurzer HInweis auf den Grund
und die Aufregung wäre umsonst gewesen oder?

Achja?
Dann bist Du ein KH-Arzt mit dem man reden kann, seltener Fall.
Ich mache meistens die Erfahrung, dass Ärzte nicht mit sich reden lassen über Medikamentierung.
Wenn ich in ein Krankenhaus gehe, habe ich meinen Medikamentenplan in schriftlicher Form dabei und meine Tabletten.
Da steht genau die Medikamentierung drauf und was ich gerne noch hätte.
Klar und deutlich steht da drauf: Vor dem Wechseln oder Hinzufügen von Medikamenten will ich VORHER davon informiert werden und in jedem Fall ist Rücksprache mit meiner Nierenärztin zu halten.
Natürlich ignorieren das bisher alle Ärzte.
Gelten meine Wünsche überhaupt nichts?
Macht ihr einfach was ihr wollt?
Mit mir jedenfalls nicht!
Ich kann mich dann mit den Schwestern anlegen, die nun mal für die Einnahme der Medikamente verantwortlich gemacht werden.

Ich hoffe zwar, daß du nicht mehr allzuoft Krankenhäuser oder
Ärzte siehst aber wenn, dann hoffe ich, daß sie auf Fragen
anders reagieren, als du es bislang erlebt hast.

Soviel zu Tabletten!

Nu verteufel die kleinen Dingerchen doch nicht grundsätzlich,
hin und wieder sind sie ja ganz nützlich :wink:

Darum nehme ich ja auch genau die Menge die mir hilft und nicht noch mehr als notwendig.
Auch werden die nicht nach Lust und Laune von Ärzten geändert!

Gruss

Gerd

Hi,

Oh je, du sprichst so viele Sachen an, auf die alle einzugehen würde den Rahmen sprengen - ich versuch mich kurz zu fassen :wink:

Wie schon jemand anders schrieb, haben Ärzte immer ihre jeweiligen Ansichten, aber genauso ein Problem ist der ständig wachsende Wissenstand. Der eine weiß mehr oder glaubt einer Studie, der andere glaubt einer anderen. So hat jeder Arzt eine andere Meinung und jeder glaubt, seine eigene ist die einzig wahre - leider.

Du wirst also immer an irgendjemanden geraten, der deine Therapie für schwachsinnig hält und sie ändern will. Letztendlich kannst du auch nicht wissen, ob deine derzeitige Therapie die wahre ist. Du hast aber Recht, wenn du sags: DIESE Therapie ist mir verständlich erklärt worden und für mich nachvollziehbar, somit halte ich mich an die THerapie und mir geht es gut damit - warum dann also ändern? Nach dem Motto: never touch a running system :wink:

Auch wenn du anderes erlebt hast, kenne ich doch viele Ärzte, die ich - nicht nur aus diesem Grunde - für gut halte, die so ein „running system“ nicht ohne trifftigen Grund ändern. Ich hoffe mal, daß du in Zukunft überwiegend nur noch an diese Sorte Doktoren gerätst :wink:

und sich darüber Gedanken gemacht hat und mit dem Patienten
darüber spricht und nicht wie ein General bestimmt, so macht
man das mit mir nicht!

*seufz* Das üble Thema Patientencompliance…
DIe Frage ist wenn der Doktor sich eine Therapie überlegt hat, wie man den Pat. dazu bringt, es zu tun. Zum einen muß man bei einigen Pat. tatsächlich den General heraushängen lassen, insbesondere, wenn der Pat. ansonsten gefährdet wäre oder andere gefährdet. Ich nehme an, daß in deinem BEkanntenkreis die LEute überwiegend intelligent sind, verantwortungsvoll und sich Gedanken machen sowohl um ihre Gesundheit als auch um ihre Zukunft - nennen wir sie doch mal normale MEnschen. Es gibt aber auch einen anderen Schlag Menschen, die völlig anders sind. Einige sind selbst durch Logik und gesunden Menschenverstand nicht zu überzeugen.

Ein weiteres Problem ist auch, daß Ärzte zu faul sind. Sie müssen mehreren Pat. dasselbe erklären, mehrmals am Tag denselben Vortrag halten. Wie viel einfacher ist es da, einfach zu sagen: ach, nehmen sie diese Tablette da, die wird schon helfen… :-/
Ebenso spielt da ein weiterer Faktor mit hinein: sie erklären es ausführlich, aber der Pat hinterfragt alles und WILL einige Sachen nicht hören oder verstehen oder was auch immer. Da geben die meisten auch schnell auf.

Versteh mich nicht falsch, hinterfragen wie du es tust ist völlig richtig, wenn man den Sinn der Therapie verstehen will, aber manche WOLLEN oft nicht verstehen. Ein aktuelles Beispiel aus der Praxis:
Ein bekannter Gynäkologe von mir hatte eine Pat. mit Brustkrebs. Er erläuterte ihr alle Therapiemöglichkeiten, doch sie fragte dauernd, warum das den sein müsse, warum so eine aggressive Therapie usw. Ich weiß, daß er sich größte Mühe gab sie von der Notwendigkeit zu überzeugen, aber sie hielt ihn für einen Spinner wie alle Ärzte und ging zum Homöopathen - den Ausgang der GEschichte kannst du dir sicher denken…

Wie ein Gespräch zwischen Arzt und Pat. laufen sollte, weißt du sicher: der Arzt erklärt alle Therapiemöglichkeiten und dies in einer Form, daß der Pat. es versteht und überlegt mit ihm gemeinsam (!), was zu tun ist. Nur, wenn der Pat es versteht und es nachvollziehen kann, kann er oder wird er sich an die Therapie halten.

Üblicherweise wissen dies die Ärzte und die meisten halten sich daran. Denn nur so kann man erfolgreich sein (abgesehen von dem Wissen und der Erfahrung, die du ja auch kritisiert hast).

Sollten in Zukunft erneut Docs versuchen, dein „running system“ umzustellen oder eine Therapie neu anfangen ohne genauere Aufklärung, dann (ich wiederhole mich) tritt ihnen in den Arsch - und zwar nicht in dem Sinne (zumindest nicht als erstes), daß du das Krankenhaus verläßt (kann wie gesagt ev. schwerwiegende Folgen haben), sondern daß du sie an ihre Aufklärungspflicht (!) erinnerst. Dazu gehört manchmal nicht eine einzige Frage, nein, wenns sein muß lauf ihnen hinterher im Sinne von „nerven“, notfalls hilft es auch, sich beim Vorgesetzten zu beschweren, beim Oberarzt, Chefarzt oder auch beim ärtzliche Direktor der Klinik.

Ich habe überhaupt nichts abgebrochen, es hat ja noch nicht
einmal eine gnaue Untersuchung stattgefunden!
Der Arzt wollte ohne weitere Begründung mir das Medikament
verpassen (meine ich auch so).
Es war nur das Eingangs-EKG da.
Dort hatte ein Arzt seine Kringel und Krackel an bestimmten
Stellen gemacht.
Auf Nachfrage in der Fachklinik, ob an diesen Stellen was zu
sehen sei, meinte dieser Arzt nur, das an diesen Stellen
nichts auszusetzen sei, sondern an ganz anderer Stelle, was er
mir dann auch plausibel für mich als Laie erklärte.
Soviel zur fachlichen Seite des Untersuchungsbefundes in dem
bewussten KH.

Siehe oben, Ärztliche Ansichten und Stichwort Wissen/Erfahrung.

Solange mir der Arzt nicht für mich plausibel seine Behandlung
erklärt, macht kein Arzt an mir was.

Gute Einstellung :wink:
Seh ich genauso.

Ähm ja, Beloc Zok hat den Wirkstoff Metoprolol und Metohexal
hat den Wirkstoff Metoprolol - es ist der Gleiche. Die Firma
Ratiopharm hat dieselbe Tablette nur anders genannt.

Ja und die Nebenwirkungen sind anders, das vergisst jeder
Arzt, alleine der Grundstoff macht ein Medikament noch lange
nicht aus.
Korrekt?

Jupp, allerdings sind sehr wohl die Nebenwirkungen gleich. Allerdings kann der „Verpackungsstoff“ Unverträglichkeitsreaktionen auslösen. Bestes Beispiel: Laktulose - einige vertragen das nicht, dann muß man auf ein Med. umsteigen, daß zwar den gleichen Wirkstoff, aber eine andere „Verpackung“ hat.

Und aus genau diesem Grunde hat man mit Absprache von Ärzten
während der REHA das Medikament Beloc Zok abgesetzt, ich habe
es bereits eingenommen und vertrage es nicht!!!
Und macht es Sinn, für ein oder zwei Tage die Medikamentierung
zu ändern, bloss wegen einer Untersuchung?

In dem Fall wäre es interessant zu wissen, ob die Docs von der Unverträglichkeit wußten - in dem Fall wäre es nicht nur sinnlos, sondern könnte schon als Kunstfehler durchgehen…
Wenn sie es nicht wußten, nun, einige Gründe hab ich ja shcon genannt.

Und ich als Patient soll 100 Tabletten schlimmstenfalls in den
Müll werfen?
Auch ich muss auf mein Geld aufpassen!
Schon mal was von Kostendämpfung im Arzneimittelwesen gehört?

Ja allerdings, mir stößt nur in dem Zusammenhang etwas anderes übel auf: Arzt erklärt nicht warum diese Tablette und/oder der Pat. fragt nicht nach. Zuhause wird der BEipackzettel studiert und die Packung dann in die Mülltonne geschmissen! *grummel*

Wenn ich nciht bald selbst Doc werden würde, würde ich sagen: Ärzte sind Vollidioten! *ggg*

Egal, was es in dem Fall war, ein kurzer HInweis auf den Grund
und die Aufregung wäre umsonst gewesen oder?

Achja?
Dann bist Du ein KH-Arzt mit dem man reden kann, seltener
Fall.

Ich kenne beide Sorten, die die nciht reden und die die um eine Mitarbeit des Pat. bemüht sind. Ich denke, mir ist die zweite Sorte lieber und werde das (hoffentlich) lange auch so beibehalten :wink:

Klar und deutlich steht da drauf: Vor dem Wechseln oder
Hinzufügen von Medikamenten will ich VORHER davon informiert
werden und in jedem Fall ist Rücksprache mit meiner
Nierenärztin zu halten.
Natürlich ignorieren das bisher alle Ärzte.

Alle? Uiii… :-/
Hmm… Besserwisserei? Ignoranz? Faulheit?
macht doch echt nicht viel Arbeit zum Hörer zu greifen und sich gerade bei einem Spezialisten zu erkundigen…? Ich mein, niemand kann das gesamte Wissen der MEdizin beherrschen. Und besonders im Falle von späteren Gerichtsverhandlungen aufgrund von Fehlern, will man sich doch lieber absichern?
Mir sind die Docs lieber, die ihre Unerfahrenheit und mangelndes Wissen offen zugeben und dann mal nachfragen oder einen gleich zu einem Kollegen schicken, der sich besser auskennt…

Gelten meine Wünsche überhaupt nichts?

Im Gegenteil - zumindest wenn sie weder dem gesunden Menschenverstand noch aktuellem Wissen widersprechen :wink:

Macht ihr einfach was ihr wollt?

Nein, üblicherweise das was dem Pat. nützt. WAs das jedoch ist, darüber denkt jeder Arzt was anderes…

Ich kann mich dann mit den Schwestern anlegen, die nun mal für
die Einnahme der Medikamente verantwortlich gemacht werden.

Ncoh ein Gedanke - ich bin ja auch gelernte Krankenschwester :wink: - Schwestern, gerade die die schon lange im Dienst sind, haben oft sehr viel mehr Wissen und Erfahrung, als man ihnen zumuten mag. Notfalls kann man sie auch fragen und sei es auch nur, daß man sie einsetzt für Vermittlungen mit dem Arzt, z.b. daß er doch nochmal mit dir reden sollte.

Soviel zu Tabletten!

Nu verteufel die kleinen Dingerchen doch nicht grundsätzlich,
hin und wieder sind sie ja ganz nützlich :wink:

Darum nehme ich ja auch genau die Menge die mir hilft und
nicht noch mehr als notwendig.

So sollte es sein! :wink:

So, ich hoffe mal, ich habe dir ein wenig Einblick in die Denkweise einiger Ärzte verschafft. Nicht, um sie zu entschuldigen oder zu rechtfertigen, sondern damit du sie ein wenig besser verstehen kannst.
ich bezweifle nicht, daß es in jedem Berufszweig einige Idioten gibt, aber wenn du sie verstehst, kannst du ihnen sicher besser begegnen und mit ihnen umgehen.
Jedenfalls finde ich deine Einstellung gut, nciht alles einfach hinzunehmen. Solltest du auf jeden Fall beibehalten! :wink:

Gruß,
Sharon

off topic - Toller Beitrag!
Hallo Sharon,

Dein Beitrag hat mir sehr gut gefallen!
Warum gibst Du in Deiner Vika nicht Deine Studienfachrichtung und Deine vorhandene Qualifikation als Krankenschwester an?
Man kann doch Beiträge, bei denen Fachwissen gefragt ist, besser einordnen, wenn man um die Qualifikation des Antwortenden weiss.

Mit Deinen Voraussetzungen und Deiner Einstellung wirst Du die beste Ärztin, die man sich vorstellen kann.

Gruß
karin

Hallo Marcus,

das war mal eine schöne Antwort, gerade als ich mich halb verzweifelt wegen der vorausgegangenan Beiträge fragte, warum die meisten Leute, die sich hier zu Wort melden (und die ich auch irgendwie für repräsentativ halte) eine solche blinde Gläubigkeit gegenüber der Homöopathie oder sonstiger „natürlicher“ Methoden zeigen und irgendwie auf mich den Eindruck machen, daß sie aber auch alles, was mit der klassischen Medizin oder Pharmazeutik zu tun hat, voller Mißtrauen betrachten. Das kann doch nicht nur an den herkömmlichen Medizinmännern liegen, da scheint doch irgend ein „Schamanenfaktor“ mitzuwirken. Warum nur glauben viele der laienhaftesten „Blumenfrau“ mehr als einem lange ausgebildeten Arzt, das sind doch nicht alles nur gewinngeile Verbrecher. Es sind einfach nur normale Menschen. Deshalb finde ich es sehr praxisnah, was Du da so als Gründe der persönlichen Vorlieben der unterschiedlichsten Medizinmänner anführst. Du hast da sicher auch eine aus der Praxis gewonnene Sichtweise, die man jedem medizinischen „Laien“ nur als äußerst beherzigenswert empfehlen muß- nicht jeder Doc ist ein geldversessener Verbrecher und nicht jeder „Pflanzendoktor“ hat nur deshalb recht, weil er sich auf die Kräuterweibchenschiene begiebt. Das macht es nicht leichter für den Patienten, sollte aber trotzdem nicht aus dem Blickfeld verloren werden, nur weil man Patient ist, heißt das nicht, daß jeder Zweifel sachlich berechtigt ist.

Viele Grüße

Heidi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

1 Like

auch off-topic
Hi Karin!

Warum gibst Du in Deiner Vika nicht Deine Studienfachrichtung
und Deine vorhandene Qualifikation als Krankenschwester an?
Man kann doch Beiträge, bei denen Fachwissen gefragt ist,
besser einordnen, wenn man um die Qualifikation des
Antwortenden weiss.

Stimmt - habs anfangs nicht gemacht, weil mann/frau ja um seine Anonymität fürchtet und es dann einfach vergessen… Werd’s aber gleich ändern :wink:

Mit Deinen Voraussetzungen und Deiner Einstellung wirst Du die
beste Ärztin, die man sich vorstellen kann.

Danke :wink:
P.S.: Sag das mal meinen Profs - vielleicht „schenken“ sie mir dann einige der Prüfungen *ggg*

Gruß,
Sharon