Hi,
Oh je, du sprichst so viele Sachen an, auf die alle einzugehen würde den Rahmen sprengen - ich versuch mich kurz zu fassen
Wie schon jemand anders schrieb, haben Ärzte immer ihre jeweiligen Ansichten, aber genauso ein Problem ist der ständig wachsende Wissenstand. Der eine weiß mehr oder glaubt einer Studie, der andere glaubt einer anderen. So hat jeder Arzt eine andere Meinung und jeder glaubt, seine eigene ist die einzig wahre - leider.
Du wirst also immer an irgendjemanden geraten, der deine Therapie für schwachsinnig hält und sie ändern will. Letztendlich kannst du auch nicht wissen, ob deine derzeitige Therapie die wahre ist. Du hast aber Recht, wenn du sags: DIESE Therapie ist mir verständlich erklärt worden und für mich nachvollziehbar, somit halte ich mich an die THerapie und mir geht es gut damit - warum dann also ändern? Nach dem Motto: never touch a running system
Auch wenn du anderes erlebt hast, kenne ich doch viele Ärzte, die ich - nicht nur aus diesem Grunde - für gut halte, die so ein „running system“ nicht ohne trifftigen Grund ändern. Ich hoffe mal, daß du in Zukunft überwiegend nur noch an diese Sorte Doktoren gerätst
und sich darüber Gedanken gemacht hat und mit dem Patienten
darüber spricht und nicht wie ein General bestimmt, so macht
man das mit mir nicht!
*seufz* Das üble Thema Patientencompliance…
DIe Frage ist wenn der Doktor sich eine Therapie überlegt hat, wie man den Pat. dazu bringt, es zu tun. Zum einen muß man bei einigen Pat. tatsächlich den General heraushängen lassen, insbesondere, wenn der Pat. ansonsten gefährdet wäre oder andere gefährdet. Ich nehme an, daß in deinem BEkanntenkreis die LEute überwiegend intelligent sind, verantwortungsvoll und sich Gedanken machen sowohl um ihre Gesundheit als auch um ihre Zukunft - nennen wir sie doch mal normale MEnschen. Es gibt aber auch einen anderen Schlag Menschen, die völlig anders sind. Einige sind selbst durch Logik und gesunden Menschenverstand nicht zu überzeugen.
Ein weiteres Problem ist auch, daß Ärzte zu faul sind. Sie müssen mehreren Pat. dasselbe erklären, mehrmals am Tag denselben Vortrag halten. Wie viel einfacher ist es da, einfach zu sagen: ach, nehmen sie diese Tablette da, die wird schon helfen… :-/
Ebenso spielt da ein weiterer Faktor mit hinein: sie erklären es ausführlich, aber der Pat hinterfragt alles und WILL einige Sachen nicht hören oder verstehen oder was auch immer. Da geben die meisten auch schnell auf.
Versteh mich nicht falsch, hinterfragen wie du es tust ist völlig richtig, wenn man den Sinn der Therapie verstehen will, aber manche WOLLEN oft nicht verstehen. Ein aktuelles Beispiel aus der Praxis:
Ein bekannter Gynäkologe von mir hatte eine Pat. mit Brustkrebs. Er erläuterte ihr alle Therapiemöglichkeiten, doch sie fragte dauernd, warum das den sein müsse, warum so eine aggressive Therapie usw. Ich weiß, daß er sich größte Mühe gab sie von der Notwendigkeit zu überzeugen, aber sie hielt ihn für einen Spinner wie alle Ärzte und ging zum Homöopathen - den Ausgang der GEschichte kannst du dir sicher denken…
Wie ein Gespräch zwischen Arzt und Pat. laufen sollte, weißt du sicher: der Arzt erklärt alle Therapiemöglichkeiten und dies in einer Form, daß der Pat. es versteht und überlegt mit ihm gemeinsam (!), was zu tun ist. Nur, wenn der Pat es versteht und es nachvollziehen kann, kann er oder wird er sich an die Therapie halten.
Üblicherweise wissen dies die Ärzte und die meisten halten sich daran. Denn nur so kann man erfolgreich sein (abgesehen von dem Wissen und der Erfahrung, die du ja auch kritisiert hast).
Sollten in Zukunft erneut Docs versuchen, dein „running system“ umzustellen oder eine Therapie neu anfangen ohne genauere Aufklärung, dann (ich wiederhole mich) tritt ihnen in den Arsch - und zwar nicht in dem Sinne (zumindest nicht als erstes), daß du das Krankenhaus verläßt (kann wie gesagt ev. schwerwiegende Folgen haben), sondern daß du sie an ihre Aufklärungspflicht (!) erinnerst. Dazu gehört manchmal nicht eine einzige Frage, nein, wenns sein muß lauf ihnen hinterher im Sinne von „nerven“, notfalls hilft es auch, sich beim Vorgesetzten zu beschweren, beim Oberarzt, Chefarzt oder auch beim ärtzliche Direktor der Klinik.
Ich habe überhaupt nichts abgebrochen, es hat ja noch nicht
einmal eine gnaue Untersuchung stattgefunden!
Der Arzt wollte ohne weitere Begründung mir das Medikament
verpassen (meine ich auch so).
Es war nur das Eingangs-EKG da.
Dort hatte ein Arzt seine Kringel und Krackel an bestimmten
Stellen gemacht.
Auf Nachfrage in der Fachklinik, ob an diesen Stellen was zu
sehen sei, meinte dieser Arzt nur, das an diesen Stellen
nichts auszusetzen sei, sondern an ganz anderer Stelle, was er
mir dann auch plausibel für mich als Laie erklärte.
Soviel zur fachlichen Seite des Untersuchungsbefundes in dem
bewussten KH.
Siehe oben, Ärztliche Ansichten und Stichwort Wissen/Erfahrung.
Solange mir der Arzt nicht für mich plausibel seine Behandlung
erklärt, macht kein Arzt an mir was.
Gute Einstellung
Seh ich genauso.
Ähm ja, Beloc Zok hat den Wirkstoff Metoprolol und Metohexal
hat den Wirkstoff Metoprolol - es ist der Gleiche. Die Firma
Ratiopharm hat dieselbe Tablette nur anders genannt.
Ja und die Nebenwirkungen sind anders, das vergisst jeder
Arzt, alleine der Grundstoff macht ein Medikament noch lange
nicht aus.
Korrekt?
Jupp, allerdings sind sehr wohl die Nebenwirkungen gleich. Allerdings kann der „Verpackungsstoff“ Unverträglichkeitsreaktionen auslösen. Bestes Beispiel: Laktulose - einige vertragen das nicht, dann muß man auf ein Med. umsteigen, daß zwar den gleichen Wirkstoff, aber eine andere „Verpackung“ hat.
Und aus genau diesem Grunde hat man mit Absprache von Ärzten
während der REHA das Medikament Beloc Zok abgesetzt, ich habe
es bereits eingenommen und vertrage es nicht!!!
Und macht es Sinn, für ein oder zwei Tage die Medikamentierung
zu ändern, bloss wegen einer Untersuchung?
In dem Fall wäre es interessant zu wissen, ob die Docs von der Unverträglichkeit wußten - in dem Fall wäre es nicht nur sinnlos, sondern könnte schon als Kunstfehler durchgehen…
Wenn sie es nicht wußten, nun, einige Gründe hab ich ja shcon genannt.
Und ich als Patient soll 100 Tabletten schlimmstenfalls in den
Müll werfen?
Auch ich muss auf mein Geld aufpassen!
Schon mal was von Kostendämpfung im Arzneimittelwesen gehört?
Ja allerdings, mir stößt nur in dem Zusammenhang etwas anderes übel auf: Arzt erklärt nicht warum diese Tablette und/oder der Pat. fragt nicht nach. Zuhause wird der BEipackzettel studiert und die Packung dann in die Mülltonne geschmissen! *grummel*
Wenn ich nciht bald selbst Doc werden würde, würde ich sagen: Ärzte sind Vollidioten! *ggg*
Egal, was es in dem Fall war, ein kurzer HInweis auf den Grund
und die Aufregung wäre umsonst gewesen oder?
Achja?
Dann bist Du ein KH-Arzt mit dem man reden kann, seltener
Fall.
Ich kenne beide Sorten, die die nciht reden und die die um eine Mitarbeit des Pat. bemüht sind. Ich denke, mir ist die zweite Sorte lieber und werde das (hoffentlich) lange auch so beibehalten
Klar und deutlich steht da drauf: Vor dem Wechseln oder
Hinzufügen von Medikamenten will ich VORHER davon informiert
werden und in jedem Fall ist Rücksprache mit meiner
Nierenärztin zu halten.
Natürlich ignorieren das bisher alle Ärzte.
Alle? Uiii… :-/
Hmm… Besserwisserei? Ignoranz? Faulheit?
macht doch echt nicht viel Arbeit zum Hörer zu greifen und sich gerade bei einem Spezialisten zu erkundigen…? Ich mein, niemand kann das gesamte Wissen der MEdizin beherrschen. Und besonders im Falle von späteren Gerichtsverhandlungen aufgrund von Fehlern, will man sich doch lieber absichern?
Mir sind die Docs lieber, die ihre Unerfahrenheit und mangelndes Wissen offen zugeben und dann mal nachfragen oder einen gleich zu einem Kollegen schicken, der sich besser auskennt…
Gelten meine Wünsche überhaupt nichts?
Im Gegenteil - zumindest wenn sie weder dem gesunden Menschenverstand noch aktuellem Wissen widersprechen
Macht ihr einfach was ihr wollt?
Nein, üblicherweise das was dem Pat. nützt. WAs das jedoch ist, darüber denkt jeder Arzt was anderes…
Ich kann mich dann mit den Schwestern anlegen, die nun mal für
die Einnahme der Medikamente verantwortlich gemacht werden.
Ncoh ein Gedanke - ich bin ja auch gelernte Krankenschwester - Schwestern, gerade die die schon lange im Dienst sind, haben oft sehr viel mehr Wissen und Erfahrung, als man ihnen zumuten mag. Notfalls kann man sie auch fragen und sei es auch nur, daß man sie einsetzt für Vermittlungen mit dem Arzt, z.b. daß er doch nochmal mit dir reden sollte.
Soviel zu Tabletten!
Nu verteufel die kleinen Dingerchen doch nicht grundsätzlich,
hin und wieder sind sie ja ganz nützlich
Darum nehme ich ja auch genau die Menge die mir hilft und
nicht noch mehr als notwendig.
So sollte es sein!
So, ich hoffe mal, ich habe dir ein wenig Einblick in die Denkweise einiger Ärzte verschafft. Nicht, um sie zu entschuldigen oder zu rechtfertigen, sondern damit du sie ein wenig besser verstehen kannst.
ich bezweifle nicht, daß es in jedem Berufszweig einige Idioten gibt, aber wenn du sie verstehst, kannst du ihnen sicher besser begegnen und mit ihnen umgehen.
Jedenfalls finde ich deine Einstellung gut, nciht alles einfach hinzunehmen. Solltest du auf jeden Fall beibehalten!
Gruß,
Sharon