Mastoiditis?

hallo ihr lieben,

seit wochen habe ich kopfschmerzen und bin tierisch müde und platt.
nun habe ich gestern zufällig entdeckt, dass mir hinter dem ohr, am knochen (nicht mehr im knorpelbereich) zwei knoten gewachsen sind, die sind etwa stecknadel- und der andere bald erbsengroß. die knoten sind extrem schmerzempfindlich, sehr hart (fast wie knochen) und lassen sich auch nicht verschieben oder verformen.

vorgeschichten:
im Dez. 06 entfernung eines pleomorphen adenoms der parotis (selbes ohr, mittlerweile der 10. eingriff, rezidiv).

doc meinte heute, entweder da hat was gestreut und ist nun enorm schnell gewachsen oder aber mastoiditis. hierzu lese ich im netz, dass eine mittelohrentzündung dazu ursächlich sein muss - hatte ich aber nicht!! nix!!! mir tut die ganze kopfhälfte weh, es ist echt ein wahnsinns druck, den ich bis in die wangenknochen unter dem auge spüre.
habe nun antibiotika bekommen und warte auf termin MRT.

hat jemand erfahrung??

danke + liebe grüße,
sonja

Hallo!

Merkwürdige Geschichte.
Wäre echt erhellend, wenn Du mal melden würdest, was bei der MRT 'rauskam.
Liegen denn die Knoten im Bereich des Operationsgebietes des pleomorphen Adenomes? Dieses streut seine Rezidive im Prinzip nur in den Regionen, die operativ eröffnet wurden. Außerdem sind Schmerzen auch nicht gerade typisch für das pleomorphe Adenom.

Die Mastoiditis benötigt nicht unbedingt eine Mittelohrentzündung vorweg, obwohl das so schon der Klassiker ist. Es können sich auch so einzelne Buchten des Warzenfortsatzes infizieren. Allerdings ist es für die Mastoiditis auch ungewöhnlich, daß da so Knubbel auftreten. Theoretisch kann zwar der Knochen einschmelzen und die Entzündung nach außen durchbrechen, aber dann ist das ganze eher matschig, außerdem rot und mit abstehendem Ohr, so wie hier zB: http://www.bcm.edu/oto/jsolab/tngallery/images/acute…

Theoretisch könnten die Teile auch Lymphknoten sein. Falls sie im Bereich der Naht liegen, wären auch Fadengranulome von Subkutanfäden eine Möglichkeit. Was die Kopfschmerzen angeht: eine Nebenhöhlenentzündung hast Du nicht?

Hoffe, ich konnte etwas zur verwirrung beitragen.

Gruß & Gute Besserung
Peter

Hallo Peter,

vielen dank für deine antwort. also, gestern abend konnte noch das MRT eingeschoben werden!
zuerst hat der radiologe GAR NIX gesehen und meinte, dass er sich wundere, was denn da so weh tue, es wäre doch gar nix! hab dann mein haar zur seite geschoben und es ihm gezeigt, da war er dann schon „offener“…

hier die zusammenfassung seines berichtes:
im bereich der glandula parotis keine post-op veränderungen nachweisbar. kein hinweis für rest- oder rezidivtumor. symetrisch unauffällige mastoidregion. v. a. neurinom-knötchen retroauriculär.

er meinte, dass er leider nicht mehr möglichkeiten hätte und das bild auch nur in T2-wichtung eine 2 mm großes subkutisknötchen zeigt.

montag hab ich nen termin beim HNO, mal sehen was der dann sagt! kennst du dich mit diesen neurinom-knötchen aus??
ich schluck halt fleißig schmerzmittel und antibiotika…

nein, nebenhöhlen oder sonstige entzündungen gibt es keine. antibiotika vom HNO am do. bekommen um zu sehen, ob sich die beschwerden dadurch bessern.

liebe grüße und danke nochmal,

sonja

Hallo Sonja!

Zunächst mal muß man unterscheiden zwischen dem Neur i nom und dem Neurom.
Ersteres ist ein echter (gutartiger) Tumor des Nerven, oder genauer seiner Hüllzelle, letzteres ein Gewusel aus Narben- und Nervengewebe, das nach Verletzung von Nerven entstehen kann, wenn es mit der Regeneration nicht geklappt hat.
Bei der OP der Parotis muß regelmäßig ein Nerv dran glauben, nämlich der Nerv „auricularis magnus“, weshalb meist nach der OP das Ohrläppchen pelzig bleibt. Um hier Problemen vorzubeugen, wird von manchen Operateuren der Stumpf noch mal unterbunden.

Ich weiß nicht, ob ein Radiologe im MRT zwischen Neurinom und Neurom unterscheiden kann, aber an einem Hals, der 10x umgegraben wurde, würde mich das Auftreten eines Neuroms nicht wundern, wenn die Knoten im Bereich der Präparation liegen. Wie gesagt, es wäre auch ein Fadengranulom, also ein abgekapselter Unterhautgewebsfaden denkbar.
Bei der wikipedia gibt es einen Artikel, der auch zur problematischen Therapie des ganzen Stellung nimmt. http://de.wikipedia.org/wiki/Neurom

Da Du ja auf Grund Deiner Vorgeschichte leider Stammgast an einer HNO-Abteilung bist, wird man Dir dort sicher einen Ratschlag zum weiteren Vorgehen geben.

Gruß
Peter

Hi Peter,

nochmals vielen Dank! Also, im Bericht steht Neurinom und er erzählte auch etwas von Nervenenden, die „weiterwachsen“ wollen, dies nicht können und dann Knoten bilden. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass diese so hart werden können, es fühlt sich echt knöchern an.
Die beiden Knötchen sind ca. 2 cm vom sonstigen OP-Feld entfernt, zumindest äußerlich von der Narbe. Ich weiß ja nicht, wie weit die den Schnitt aufziehen und dann „drinnen“ arbeiten, an Stellen, an denen später gar keine Narbe sichtbar ist.
Jedenfalls schmerzen diese beiden Knötchen gewaltig, mir tut quasi die ganze Kopfhälfte weh und ohne Schmerztabletten geht es seit ein paar Tagen gar nicht.

Ich bin auch schon gespannt auf Montag und den neuerlichen Besuch beim HNO!

Ein schönes Wochenende wünsch ich Dir, Danke nochmals,
Sonja

Hallo Sonja!

nochmals vielen Dank! Also, im Bericht steht Neurinom und er
erzählte auch etwas von Nervenenden, die „weiterwachsen“
wollen, dies nicht können und dann Knoten bilden.

Dann hat er es sicher verwechselt (was öfter mal passiert) und meint ein Neurom.

Gruß
Peter