Hallo,
Ich bitte um Hilfe, mein Vater 78 wurd ein MRT gemacht da er
in letzter Zeit ziemlich viel vergisst und abbaut, kann mir
bitte jemand das Ergebnis übersetzen was ist es genau.
da sich noch kein Mediziner zu Wort gemeldet hat, versuche ich es mal. Der Befund ist so geschrieben, dass man ihn als interessierter Laie (der ich bin) m. E. im Groben ganz gut erfassen kann. Da kommt so einiges zusammen:
In den oberen Hirnregionen besteht offenbar eine Erweiterung der Liquorräume, wie sie bei einem Überschuss an Hirnwasser auftritt, der zu einer Hirndrucksymptomatik führen kann. Um die Ventrikel ist eine Schädigung der weißen Hirnsubstanz, also der Nervenfasern im Inneren des Großhirns (Leukenzephalopathie), zu sehen, die durch einen erhöhten Hirndruck verursacht sein könnte. Auch der Hippocampus (Hirnregion, welche der Überführung von Kurzzeiterinnerungen ins Langzeitgedächtnis dient) weist in der Bildgebung offenbar Abbauerscheinungen auf. Diese Schädigungen könnten mit einer Demenz im Zusammenhang stehen.
Desweiteren werden in die tieferen Hirnbereichen noch ein Tumor des Hörnerven (sowas ist prinzipiell gutartig), multiple kleinere Schädigungsherde in Basalganglien und Thalamus sowie ein alter Infarktherd in der Pons aufgezählt…diese Befunde würden alles in allem eher zu sensorischen und motorischen Problemen (Hör- und Gesichtsfeldausfälle, Bewegungsstörungen) führen, als zu einer Demenz.
Was auf
uns zu kommt.
Eine bildgebende Untersuchung des Gehirns kann allein keine Aussage über den Zustand einer Demenzerkrankung machen. Die Diagnose würde man wohl eher auf der Basis funktioneller Tests erheben und den Befund durch bildgebende Verfahren und weitergehende körperliche Untersuchungen zusätzlich absichern.
Natürlich zeigt der Befund schon Zeichen einer Hirnschädigung, die mit einer Demenz im Einklang stehen. Andererseits könnte man sicher bei fast allen Menschen mit fast 80 Jahren Hirnveränderungen nachweisen, ohne dass diese durch funktionelle Ausfälle offensichtlich werden.Eine Leukenzephalopathie dürfte bei einem 78-jährigen Menschen nichts ungewöhnliches sein, da diese häufig durch alterstypische Gefäßveränderungen ausgelöst wird (vaskulärer Typ). So gesehen kann man von einem einzelnen MRT-Befund nicht auf eine Demenz schließen und schon gar nicht auf deren Prognose oder ggf. Behandlungsmöglichkeiten.
Du solltest dich mit deinen Fragen unbedingt an den Arzt wenden, der den Fall betreut. Nur der hat alle Teile des Puzzels bzw. kann diese beschaffen.
VG, Jesse
