Ich würde genauso fragen, wie Peluches Mutter. Und ich würde
mir genauso eine sinnvolle Antwort und nicht irgendeine
Fantasieantwort erwarten.
Ich glaube nicht, dass das eine Fantasieantwort war. Das klingt nach einem Paradebeispiel für schlechte Kommunikation - auf beiden Seiten!
Ich vermute eher, dass die Mutter eine knappe Antwort bekommen hat, was das Mittel bewirkt. Vor dem Hintergrund wäre möglicherweise die Formulierung: „Kontrastmittel“ sinnvoller gewesen, weil man annehmen kann, dass ein Patient damit etwas anfangen kann.
Wenn mir ein Arzt
Antibiotika verschreiben will, sage ich sofort, auf welche ich
allergisch bin
Und genau das ist der falsch bzw. unzureichende Weg! Wenn ich als Patient eine Unverträglichkeit / Allergie habe oder aus anderen Gründen ein Medikament nicht bekommen darf, dann sollte man sich in erster Linie den / die Wirkstoffe merken und diese SOFORT kommunizieren, sobald man in Arztkontakt kommt. Dass man sich auch merkt, wo diese Wirkstoffe enthalten sein können, ist ein Nice-to-have, kann aber auch in falscher Sicherheit wiegen, wenn dieser Wirkstoff auch woanders drin vorkommt. Die zahlreichen Möglichkeiten, wo solch ein Wirkstoff auftreten kann, damit ist der Patient sicher überfordert, sich das zu merken.
Diese Methode ist ineffektiv wie ineffizient. Am hiesigen Beispiel Jod / Kontrastmittel. Die Frage danach, was injiziert wird und die Antwort „Kontrastmittel“ ist für eine Unverträglichkeit ohne Wert. Frage und Antwort gehen am eigentlichen Problem, der möglichen Gesundheitsgefährdung, vorbei. Man ist nämlich nicht gegen Kontrastmittel allergisch, sondern nur gegen Jod. Nicht alle Kontrastmittel enthalten aber Jod. Daher ist die Auskunft, dass es sich um ein Kontrastmittel handelt, so erst einmal sinnfrei.
(obwohl imho auch hier ein Arzt danach fragen
sollte,
Nicht sollte, Muss!
zumindest bei den Mitteln, bei denen Allergien oder
Unverträglichkeiten häufiger auftreten).
Nicht nur bei häufigen Mitteln!
Ich habe nicht umsonst geschrieben, dass die Mutter in meinen Augen an dieser schlechten Kommunikation beteiligt ist. Das heißt nicht, dass sie alleine dafür verantwortlich ist! Natürlich hat das medizinische Personal auch Verantwortung und die in vollem Umfang. Nur: Wenn ich als Patient eine Medikamentenunverträglichkeit habe, dann sollte ich tunlichst im eigenen Interesse meine Verantwortung wahrnehmen, um mögliche Fehler auf der anderen Seite auszugleichen.
Ich bin selbst betroffen von einer lebensgefährlichen Unverträglichkeit bei einem sehr gängigen Mittel. Du glaubst doch nicht, dass ich mich darauf verlasse, dass auf der anderen Seite immer alles richtig gemacht wird. (Übrigens nicht, weil ich glaube, da sind Deppen unterwegs, sondern weil Fehler passieren können.)
Zudem gibt es Leute, bei denen die Liste von
Allergien/Unverträglichkeiten recht lang ist. Es wäre also
„Ich habe eine Unverträglichkeit gegen xy, zx, kmt, szg, spi,
sk, ek, tz und ywkerp. Enthält die Injektion xy, zx, kmt, szg,
spi, sk, ek, tz oder ywkerp?“
Der falsche Denkansatz, siehe auch das, was ich schon beschrieben habe: Jedes deiner 9 aufgezählten Wirkstoffe oder Trägersubstanzen kann sich in durchschnittlich vielleicht 10, 20 verschiedenen Medikamenten (orientiert an ihrem Verwendungszweck) mit hunderten von Handelsnamen verbergen. Du willst dir als Patient bei so einer Wirkstoffliste also 200, 300 oder mehr Einsatzmöglichkeiten merken? Das wäre ein Medizin- oder Pharmaziestudium. Und trotzdem hast du damit nicht sicher kommuniziert (s.o.)
Bis ich das aufgezählt habe, hat
die Krankenschwester längst die Geduld verloren.
Die sicherste Methode ist der Allergiepass. Den hat man immer bei sich, am Besten direkt neben Personalausweis und Krankenversichertenkarte. Wenn man mehr als ein, zwei Unverträglichkeiten hat oder die sich nicht merken kann, legt man bei jedem neuen Arzt den Pass vor. Den Rest machen die Mitarbeiter.
Dann kann man ZUSÄTZLICH zur Absicherung noch einmal nachfragen / auf seine Unverträglichkeit hinweisen, wenn man ein Medikament (injiziert) bekommt und man die Möglichkeit ahnt, dass es problematisch sein könnte.
Damit hat man dann den sicheren Weg gewählt.