Hallo,
Im konkreten Fall: die USA foltern.
Folterten. Die Verhör- /Folterpraxis wurde von Obama beendet
bzw. reformiert.
Ist Guantanamo jetzt endlich geschlossen worden? Ich schau nicht immer Nachrichten, aber da hätte ich doch unübersehbare Schlagzeilen am Kiosk erwartet.
Sorry, dass ich das verpennt habe, meine Schuld.
Aber es hat doch arg gedauert.
Und Friedensnobelpreise gibt es doch nicht dafür, dass man endlich aufhört, andere zu Quälen.
Nur was meinst mit „Folterpraxis reformiert“?
Reformierte Christen sind z.B. immernoch Christen, reformierte Folterer sind was? Tun was? Weniger quälen, anders quälen?
Es war ein höchst unseeliges Erbe der
Bush-Administration, zu der ich mich aus Rücksicht auf meinen
Blutdruck nicht weiter auslassen möchte. Oder sind Dir
aktuelle Folterfälle bekannt?
Obama hat Guantanamo (ein Foltercamp, das bekannt ist. Muss nicht zwangsläufig das Einzige sein) trotz Ankündigung sehr lange nicht geschlossen, dort wurde/wird weiterhin ohne Gerichtsbeschluss festgehalten, mindestens. Auch schon ein Verstoß gegen die Menschenrechte.
Details erfährt man immer erst viel später, wenn sie den dann Mächtigen eher nutzen als schaden.
Aber ohne Folter macht das Camp keinen Sinn, da könnte man die Leute auch normal anklagen und in US-Gefängnissen unterbringen.
Ist ja nicht so, dass man vor US-Geschworenengerichten nicht locker falsche Vorwürfe durchbringen könnte (siehe Grishham, das eine oder andere nicht verfilmte Buch. Der setzt sich sehr genau und kritisch damit auseinander).
Obama hat einen Friedensnobelpreis bekommen - im Voraus, was
der Regelung an sich widersprich.
Die mit dem Preis verbundene Dotierung wurde gespendet.
Ich meinte nicht das Preisgeld, sondern das Geld oder die Gegenleistung für den Preis.
Auch
ich kritisiere im übrigen die vorauseilende Vergabe des
Preises an Obama.
Was ist ein Nobelpreis seitdem noch wert, in
wissenschaftlicher und moralischer Hinsicht? Kann man doch
offensichtlich kaufen.
Nein, man kann ihn nicht „kaufen“.
Bist Du sicher?
Wie ist Obama dann daran gekommen?
Willy Brandt war nachvollziehbar (zumindest gut begründet), Mutter Theresa und Mandela auch, bei vielen anderen wüsste ich es nicht konkret, aber den frischen Präsidenten eines noch folternden Staates zu wählen, mit ungefähr der Begründung, man hoffe, dass er ihn sich verdienen wird, ist arg krauss.
Damit kann man absolut jedem Machthaber einen Friedensnobelpreis verleihen, den Bösesten am Besten zuerst, um möglichst effektive Besserungen zu erzielen.
Ich gehe davon aus, dass in der Nobelpreiskommission keine ahnungslosen Generaloptimisten sitzen (solche Leute landen halt nicht auf solchen Posten), sondern Personen mit politischem wie wirtschaftlichem Überblick und klarem Verstand.
Die wahre Begründung der Vergabe an Obama muss also eine andere sein, als die völlig unlogische Offizielle.
Gruß, Paran