Schlaganfall mit 12 ohne Spätfolgen?

Hallo,

ich (22) hab letztens eine kleine Dokumentation über Schlaganfälle gesehn und musste dabei ganz stark an ein ereignis in meiner Kindheit/Jugend denken.

Ich war damals 12-13 Jahre alt. Ich hatte in den letzten 3 Monaten bestimmt schon 6-7 mal Sehstörungen bekommen wo ich für vieleicht eine gute halbe Stunde Bereiche hatte wo ich rein garnichts sehen konnte. Dabei hatte ich auch probleme mit dem Gehör (alles hörte sich seh dumpf an), ich hatte Kopfschmerzen, ein krippeln in den Fingern und so ein bleiernen Geschmack im Mund.
Am besagten Tag hatte es wieder mit diesen symptomen angefangen nur das ich diesmal immer größere problme bekam zu schreiben bis ich keinen einzigen Buchstaben mehr zu Papier bringen konnte. Ich war grad mitten in einem wichtigen Test weshalb ich erst gedacht hab das es vieleicht die Aufregung ist. Hab mich dann einfach ein paar Minuten zurück gelehnen um mich zu beruhigen aber als dann mein ganzer rechter Arm taub war und ich ihn kaum noch bewegen konnte und ich bemerkte das ich meine Spucke nicht mehr runter Schlucken konnte hab ichs mächtig Angst bekommen. Als ich die Lehrerin um hilfe bitten wollte hab ich nicht ein Wort rausbekommen, sie hat mich nur immer und immer wieder gefragt was den los sei aber es kam nur gebrabbel über meine Lippen.
Ihre geniale Lösung des problems war das sie mich mit nem Kalssenkameraden an die frische Luft geschickt hat. Es wurde dann langsam wieder besser und paar Minuten später war wieder alles normal.
Bin draufhin zur Krankenschwester und die meinte nur „zu niedriger Blutdruck“ und ihre behandlung dagegen war wie auch schon zuvor bei den Sehstörungen: Beine hoch legen.
Ich hab sie direkt nochmal gefragt ob sowas nicht nen Schlaganfall sein könnte aber sie meinte nur das Kinder das nicht bekommen können.

Kann man in dem Alter wirklich keinen Schlaganfall bekommen? Und falls nicht, was hatte ich dann?

Seit dem Tag (mittlerweile 8-9 Jahre her) hab ich nie mehr irgendwas der gleichen gehabt. Sollte ich mich trotzdem mal untersuchen lassen?

Vielen Dank im vorraus!

Hallo

Ich war damals 12-13 Jahre alt. Ich hatte in den letzten 3
Monaten bestimmt schon 6-7 mal Sehstörungen bekommen wo ich
für vieleicht eine gute halbe Stunde Bereiche hatte wo ich
rein garnichts sehen konnte. Dabei hatte ich auch probleme mit
dem Gehör (alles hörte sich seh dumpf an), ich hatte
Kopfschmerzen, ein krippeln in den Fingern und so ein
bleiernen Geschmack im Mund.

Das sind fast 1:1 die Symptome, die ich vor und teilweise noch während einer Migränephase bemerke.

Es wurde
dann langsam wieder besser und paar Minuten später war wieder
alles normal.

Genau das ist es, warum ich vermute, dass es Migräne gewesen sein könnte.

Ich hab sie direkt nochmal gefragt ob sowas nicht nen
Schlaganfall sein könnte aber sie meinte nur das Kinder das
nicht bekommen können.

Und das stimmt nicht. Es gibt Risikofaktoren, die einen Schlaganfall in fortgeschrittenem Alter wahrscheinlicher machen, aber generell kann jeder - egal wann und wo - einen Schlaganfall bekommen.

Und falls nicht, was hatte ich dann?

Das kann man wohl leider nicht mehr sagen. Dazu hättest du untersucht werden müssen. Ich war wegen meiner Beschwerden, die ja deinen sehr ähnlich waren, ein paar Tage im Krankenhaus und man hat unzählige Tests gemacht und immer noch nicht alle dafür möglichen Krankheiten abgecheckt. Die Diagnose „Migräne“ kommt meistens erst, wenn alles andere ausgeschlossen wurde.

Seit dem Tag (mittlerweile 8-9 Jahre her) hab ich nie mehr
irgendwas der gleichen gehabt. Sollte ich mich trotzdem mal
untersuchen lassen?

Ich glaube du solltest dich nicht unnötig beunruhigen. Wenn du jetzt keine Symptome mehr spürst, dann war es zum Glück eine vorübergehende Erscheinung. Die Ursachen für Migräne sind ja bis heute auch noch nicht vollständig geklärt, aber verschiedene Ursachen, z.B. Wachstum etc. können sicherlich mal eine „Migränephase“ begünstigen.

Die andere Möglichkeit wären „Mini-Schlaganfälle“ - ich habe leider vergessen, wie das auf schlau heißt. Kleine Durchblutungsstörungen, die sich nach kurzer Zeit selbst beheben.

Grüße

Laralinda

P.S.: noch eine Zusatzfrage an die wirklichen Experten hier :wink: Kann man die Vermutung anstellen, dass es sich hierbei eher um Migräne gehandelt haben muss, weil mehrere Regionen im Gehirn gleichzeitig betroffen waren (motorische UND sensorische Bereiche)? Dazu müssten doch theroetisch gleich mehrere Blockaden auftreten, handelte es sich um einen Schlaganfall oder täusche ich mich da?
Muss dazu sagen, ich weiß nicht, wie das Gehirn eine Unterversorgung mit Blut kompensiert, kann ja sein, dass diese Bereiche bei einer generellen Unterversorgun zuerst „aus“ gehen.

Hallo,

Bin draufhin zur Krankenschwester und die meinte nur „zu
niedriger Blutdruck“ und ihre behandlung dagegen war wie auch
schon zuvor bei den Sehstörungen: Beine hoch legen.
Ich hab sie direkt nochmal gefragt ob sowas nicht nen
Schlaganfall sein könnte aber sie meinte nur das Kinder das
nicht bekommen können.

Damit hat sie Unrecht. Selbstverständlich können Kinder einen Schlaganfall bekommen, sogar schon Babys. In dem Alter ist das Gehirn aber zum Glück noch sehr gut in der Lage, so etwas zu kompensieren, so dass selten Spätfolgen zurückbleiben.

Ob es nun wirklich ein Schlaganfall war, wird man so lange Zeit später wohl nicht mehr sagen können.

Seit dem Tag (mittlerweile 8-9 Jahre her) hab ich nie mehr
irgendwas der gleichen gehabt. Sollte ich mich trotzdem mal
untersuchen lassen?

Ja, das würde ich auf alle Fälle tun. Möglicherweise hast du ein genetisch erhöhtes Schlaganfallrisiko, und wenn man das weiß, kannst du bestimmt etwas tun, um das Risiko zu senken.

Ich glaube die Geschichte vom niedrigen Blutdruck nicht so wirklich, weil ja auch dein Arm taub wurde und weil das schon sehr plötzlich aufgetreten zu sein scheint.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

mal ganz ehrlich, du machst dir Sorgen und hast Angst vor der Diagnose.

Aber besser wird es mit abwarten nicht.
Geh zum Doc lass dich untersuchen, alles andere bringt nix.

Gruß

Kati

Hallo,

mal ganz ehrlich, du machst dir Sorgen und hast Angst vor der
Diagnose.

naja, nicht wirklich. Ist doch schon eine ewigkeit her.

Würde nur rein interesse halber mal gern wissen was damals mit mir los war und ob ich dadurch zu ner risikogruppe gehört.

Ich glaube ich kann da wohl als Neurologe am besten helfen.

Ich war damals 12-13 Jahre alt. Ich hatte in den letzten 3

Monaten bestimmt schon 6-7 mal Sehstörungen bekommen wo ich
für vieleicht eine gute halbe Stunde Bereiche hatte wo ich
rein garnichts sehen konnte. Dabei hatte ich auch probleme mit
dem Gehör (alles hörte sich seh dumpf an), ich hatte
Kopfschmerzen, ein krippeln in den Fingern und so ein
bleiernen Geschmack im Mund.

In der Tat passt es besser zu einer Migräneatacke als zu einer transitorischen ischämischen Atacke ( kurz TIA, der Begriff der gesucht wurde)

Am besagten Tag hatte es wieder mit diesen symptomen
angefangen nur das ich diesmal immer größere problme bekam zu
schreiben bis ich keinen einzigen Buchstaben mehr zu Papier
bringen konnte. Ich war grad mitten in einem wichtigen Test
weshalb ich erst gedacht hab das es vieleicht die Aufregung
ist. Hab mich dann einfach ein paar Minuten zurück gelehnen um
mich zu beruhigen aber als dann mein ganzer rechter Arm taub
war und ich ihn kaum noch bewegen konnte und ich bemerkte das
ich meine Spucke nicht mehr runter Schlucken konnte hab ichs
mächtig Angst bekommen. Als ich die Lehrerin um hilfe bitten
wollte hab ich nicht ein Wort rausbekommen, sie hat mich nur
immer und immer wieder gefragt was den los sei aber es kam nur
gebrabbel über meine Lippen.

Auch typisch für eine Migräne mit Aura (falls wieder Kopfschmerzen vor während oder danach im Spiel waren)

Kann man in dem Alter wirklich keinen Schlaganfall bekommen?

Nein, falsch: man kann in jedem Alter einen Sch. bekommen nur sind die Risokofaktoren anders, und natürlich in Kindes- und Jugendalter ist ein Sch. selten

Und falls nicht, was hatte ich dann?

die möglichen Diagnosen sind unter anderem: Migäne mit Aura , Komplex fokaler epileptischer Anfall, und Schlaganfall im Rahmen einer rezidivierenden TIA (s.o.) weiteren Diagnosen sind möglich aber letztendlich retrospektiv und ohne weitere Untersuchungen sind alle Dg´s nicht sicher beurteilbar.

Seit dem Tag (mittlerweile 8-9 Jahre her) hab ich nie mehr
irgendwas der gleichen gehabt. Sollte ich mich trotzdem mal
untersuchen lassen?

Ja, ist sinnvoll, um evtl. prophylaktisch ein mögliches „Wiederkehren“ vorzubeugen. Gerade beim Sch. , Migräne und Epilepsie sehr wichtig!!

mfg michael

Tach auch nun zu deiner Frage…
Kann man die Vermutung anstellen, dass es sich hierbei

eher um Migräne gehandelt haben muss, weil mehrere Regionen im
Gehirn gleichzeitig betroffen waren (motorische UND
sensorische Bereiche)? Dazu müssten doch theroetisch gleich
mehrere Blockaden auftreten, handelte es sich um einen
Schlaganfall oder täusche ich mich da?

*grins*
Sowohl Migräne und Schlaganfall können dieselben Symptome zeigen
sogar Komplexfokale Anfälle könnten so eine bizarre Symptomatik zeigen,
nur bei migräne können die Symptome nacheinander auftreten, was beim Sch. etwas seltener ist, hier hilft nur die Erfahrung als Neurologe und eine sehr gute genaue Anamnsese weiter, um besser zu unterscheiden…

Muss dazu sagen, ich weiß nicht, wie das Gehirn eine
Unterversorgung mit Blut kompensiert, kann ja sein, dass diese
Bereiche bei einer generellen Unterversorgun zuerst „aus“
gehen.

*grins*
ist ein wenig kompliziert das hier kurz zu erklären, wenn man die Versorgungsgebiete der Arterien kennt gibt es bestimme gebiete die zuerst oder zuletzt ausfallen können … genauer geht es nur on einer 45min Powerpoint Präsentation… sorry…

mfg Michael