Seit 3 Monaten Schmerzen im Kiefer

Hallo, ich brauche einen ärtzlichen Rat! Die Geschichte ist ziemlich lang.
Vor ca. 6 Monaten habe ich ein komisches Ziehen in der rechten Wange bemerkt. Das kam und ging wieder. Aber seit 2,5 Monaten habe ich ständige Schmerzen und Ziehen.
Zuerst bin ich zu einem HNO gegangen, da ich auch rechts ein komisches Pochen im Ohr hatte. Der HNO meinte, die Ohren sind ok- ich muss zum Zahnarzt.
Ich bin natürlich zum Zahnarzt gegangen. Zuerst wurde der Weissheitszahn oben rechts entfernt. Drei Tage vor der Weißheitszahn-OP kamen zum Ziehen in der Wange noch komische Schmerzen im ganzen Kiefer dazu- schwer zu beschreiben- ein Druck, der auf den gesamten Kiefer ausgeübt wird, dazu Druck in der Wange. Mal ist der starke Druck da, mal Kribbeln und Ziehen im gesamten Kiefer, manchmal auch Jucken, die Zunge fühlt sich verbrannt an. Dazu Pochen im rechten Ohr. Es gibt auch einen Reibegeräusch im rechten Kiefergelenk (ich weiß nicht, ob das Kiefergelenk ist oder etwas anderes).
Vor der WZ-OP meinte der Kieferchirurg, der 7-er Zahn, der davor steht, ist stark beschädigt und hat eine 10mm Zahnfleischtasche, er würde während der OP gucken, ob er noch erhalten werden kann- sonst wird er ebenfalls entfernt. Den Zahn hat er stehen lassen- es gäbe wohl noch eine Chance für ihn hieß es dann.

Also ich habe den Weißheitszahn ziehen lassen- die Schmerzen und das unangenehme Gefühl sind geblieben. Da ich viele Probleme mit meinen Zähnen hatte hat der Zahnarzt gesagt- er kann nicht direkt sagen, woher der Druck und die Schmerzen kommen- und hat mit der Behandlung angefangen. Zuerst hat er mir eine Bissschiene machen lassen- ich trage sie seit ca. 2 Monaten- keine Besserung der Beschwerden. Dann hatte er 2 kariöse Zähne im Oberkiefer links behandelt, unten links hat er einen Zahn entfernt, weil er tot war und raus musste- es war genauer gesagt nur ein Wurzelrest.
Die Schmerzen blieben aber. Der 7-er Zahn oben rechts( der mit der 10 mm Zahnfleischtasche) wurde vor Jahren laut meinen Zahnarzt schlecht wurzelbehandelt- dort hat sich eine kleine Entzündung gebildet. Also wurde der Zahn erneut wurzelbehandelt- Medikament rein, provisorische Füllung drauf- tut nicht wehr, da er schon tot ist. Während der Wurzelbehandlung hat der Zahnarzt den Loch des Weißheitszahnes aufgemacht- nach ca. 2 Monaten war da eine Entzündung drin! Ich habe aber Nichts gespürt- hatte keine Schmerzen an der Wunde, kein Fieber usw. Der Zahnarzt hat den Knochen ausgeschaubt und mir Medikament reingelegt, nach 2 tagen habe ich die Tamponade rausgezogen- der Arzt meinte, es wird zuheilen. Falls nicht- müsste man den Zahn davor doch ziehen. Das Loch ist nach fast 3 Monaten immer noch offen- ich habe keine Ahnung was sich da drin abspielt- weil ich ja beim ersten Mal auch nichts von der Entzündung mitbekommen hatte.
Es wurden noch eine prof. Zahnreinigung und zwei provisorischen Stiftkronen unten rechts eingesetzt- keine Besserung.
Wegen den Beschwerden in der Wange hat der Zahnarzt gesagt- es sei das Kiefergelenk. Was mich gewundert hat- er hat überhaupt keine Aufnahmen gemacht, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, die Probleme mit dem ganzen kommen daher. Ich habe auch im Hals( im Bereich des Kehlkopfes) rechts ein komisches Gefühl- es fühlt sich wie ein vergrößertes Lymphknoten an, ist aber nicht vergrößert und tut oft auch weh. Der HNO hat einen Ultraschall davon gemacht- alles ok, meinte er.
Wegen Kiefergelenksproblem hat mich der Zahnarzt zum Physiotherapeuten geschickt- hilft auch nicht, ich gehe aber trotzdem hin, war schon 4 Mal da.
In der Zwischenzeit habe ich mich neurologisch untersuchen lassen- alle Möglichen Tests wurden gemacht-darunter Ultraschall der Gesichtsartherien und ein Schädel-MRT, auf dem aber der Kiefergelenk nur klein abgebildet war. Der Radiologe meinte ich habe keine raumfordernde Prozesse- das würde man auf diesem MRT sehen, auch im Kiefergelenkbereich. Also neurologisch war alles ok.
Vom Zahnarzt wurde ich zu einem Kieferorthopäden überwiesen. Der meinte- der Kiefergelenk sei in Ordnung, hat auch überhaupt keine Geräusche gehört- ich höre aber Reibegeräusche. Er meinte es sei kein Kiefergelenk. Woher der Druck und die ganzen Beschwerden kommen konnte er auch nicht sagen. Er meinte, es kann muskulär sein, da ich eine extreme Kieferfehlstellung habe, einen Kreuzbiss und einen schmalen Gaumen. Das Geräusch und der druck sind Muskeln meinte er.
Er hat mir eine Gaumenerweiterungs- OP vorgeschlagen, danach Zahnspange, danach noch eine OP im Unterkiefer. Das Ganze soll 2 Jahre dauern. Es sei aber nicht dringend meinte er.

Jetzt habe ich so viele Bedenken. Nach so vielen Ärzten weiß ich immer noch nicht was sich da bei mir im Kiefer abspielt. Ich kann sogar den Bereich zeigen, woher die ganzen Probleme kommen- die Ärzte haben das immer auf die leichte Schulter genommen. Meiner Meinung nach müsste man einen MRT im Bereich der Wange machen, das haben sie aber nie vorgeschlagen.

Die extremen Beschwerden habe ich seit ca. 3 Monaten. Der Druck ist fast permanent da, ab und zu Pochen im Ohr, wenn ich auf die Wange drücke höre ich das Pochen deutlicher- aber nicht immer. Zeitweise taubes Gefühl in der Zunge und am Gaumen, Jucken und Ziehen in gesamten Kiefer, besonders im Bereich der oberen Backenzähne. Morgens direkt nach dem Aufwachen spüre ich fast nichts, wenn ich aufstehe fängt es an.

Ich bin am verzweifeln. Würde mich über einen Rat sehr freuen- da ich nicht mehr weiß wie ich weiter vorgehen soll und zu welchem Arzt ich noch gehen kann- die sagen alle unterschiedlichen Sachen. Der Physiotherapeut meinte, man soll keine OP machen, wenn man Beschwerden hat- sie sollen erst abklingen. Aber sie gehen einfach nicht weg.
Tut mir leid, dass es so lang ist- kürzer konnte ich es nicht beschreiben:wink:
Ach so, ich bin weiblich, 32 Jahre alt.

Hallo

Du sagst, du könnest ziemlich genau eingrenzen, in welchem Bereich die Probleme ihren Ursprung haben. Und wenn ich dich richtig verstehe, wurde genau dieser Bereich noch nie gründlich mit bildgebenden Verfahren untersucht. Stell dich auf die Hinterbeine und beharr darauf, unbedingt. Kommt nichts dabei raus, hast du immerhin Gewissheit, dass es nichts Ernsthaftes im Sinne von fortschreitend/lebensbedrohlich ist.

In unserem Dorf ist ein 18jähriges Mädchen an Knochenkrebs im Kiefergelenk gestorben. Das soll dich nun nicht erschrecken, darum schreibe ich es klein; so etwas ist selten! Aber es soll dir zeigen, dass man solche Schmerzgeschichten wirklich ernst nehmen muss.

Das Wahrscheinlichste ist ja offenbar, dass das Ganze mit deiner starken Fehlstellung zu tun hat, und wenn alle bisherigen Massnahmen und die Physio nichts genützt haben, bleiben da wohl nur die vorgeschlagenen Operationen.

Gruss
Qu.

MOD
Das hier ist ein Doppelposting (Zahnmedizin). Aus Sicht der UP bestimmt verständlich. Trotzdem sollten die Antworten zusammengeführt werden.

Gruß

Kai Müller