Überweisung nur mit Rücksprache

Hallo, ihr Forumlinge,

ich brauche hin und wieder mal eine Überweisung - nun ist es so, dass mir gesagt wurde, dass mein Hausarzt keine Überweisung mehr herausgibt, ohne, dass er mit dem Patienten jeweils selber gesprochen hat… sprich, ich muss bei jeder Überweisung einen Hausarzt - Termin machen.

Donnerstag wollte ich eine ÜW zur Hautärztin holen, bekam keine; heute habe ich dieselbe ÜW noch mal verlangt, da ich heute den Termin bei besagter Hautärztin hatte - aber ich bekam die Überweisung auch heute nicht und musste den Hautarzttermin fallen lassen.

Ist das eine neue Auflage oder ist das Willkür des Hausarztes?
(Ich hoffe, das Thema ist in diesem Brett OK)

Gruß
Peter

hallo peter,

beim nächsten mal… zu quartalsbeginn - wenn du nicht im hausarztmodell steckst - kannst du direkt zum facharzt gehen. und der überweist dich dann weiter, z.B. an deinen hausarzt. welcher dich dann im selben quartal auch wieder weiter überweisen kann.

ansonsten: dieses überweisungssystem ist ja dazu da, das arzthopping einzuschränken. das heißt, dein hausarzt sollte dich entsprechend indikation usw. weiterüberweisen. dazu muss er dich gesehen haben… oder er kennt in deinem fall z.B. eine chronische hauterkrankung bei dir, die es nötig macht, dass du regelmässig in hautfachärztlicher kontrolle bist. jedoch glaub ich persönlich, dass es nicht günstiger für das system wird, wenn man immer erst beim hausarzt vorsprechen muss… der rechnet brav ab… doktort vielleicht selbst noch 2 wochen rum. und entscheidet sich dann doch mal weiterzuüberweisen… worauf der facharzt die hände über dem kopf zusammenschlägt… und sagt… hätte man nicht… sondern gleich… usw. usw.

natürlich wird es in fast allen praxen anders gehandhabt. und natürlich steckt ne gewisse willkür dahinter, weil ja alle anderen zeigen, dass es auch anders geht.
aber… wo jetzt bei ihm der eigentliche grund dahinter steckt… das wird nur er dir (wenn es um abrechnungsdinge geht, vermutlich nicht ehrlich) beantworten können. .

Hallo!

Zu deiner eigentlichen Frage kann ich nichts sagen.

Aber dazu:

musste den
Hautarzttermin fallen lassen.

Warum denn das?
Die meisten Ärzte, die ich kenne, lassen dich auch (evtl. gegen „Kaution“) die Überweisund nachbringen, oder du zahlst halt die 10 Euros für einen Arztbesuch ohne Überweisung?

LiGrü
igel

musste den
Hautarzttermin fallen lassen.

Warum denn das?
Die meisten Ärzte, die ich kenne, lassen dich auch (evtl.
gegen „Kaution“) die Überweisund nachbringen, oder du zahlst
halt die 10 Euros für einen Arztbesuch ohne Überweisung?

Ist schon richtig, aber einsehen würde ich sowas auch nicht…
10€ haben oder nicht haben ist ja nicht egal heutzutage und nur, weil der Hausarzt keinen Bock auf „Blanko“-Überweisungen hat, doppelt zahlen?
Der Hausarzt soll doch froh sein, dass einige Patienten nur ne Überweisung haben wollen und nicht unnütz die Wartezimmer vollstopfen, um dann nach 3 Stunden Wartezeit mit ihrer Überweisung in der Tasche genervt abziehen.
Sorry, da ist es mit mir durchgegangen :wink:)

Ich hätte vielleicht beim Hautarzt angerufen und die Sache erläutert? Meistens regeln das ja die Ärzte unter sich (hier aufm Dorf, wo jeder [Arzt] jeden [Arzt] kennt zumindest)

LiGrü,
Svenja

ich finde das sehr gut von deinem hausarzt! ich wollte mir einen leberfleck von einem hautarzt entfernen lassen und habe mir darum direkt eine überweisung von meinem hausarzt geholt. das hat der hautarzt jedoch total versaut,sodass mein hausarzt mir nach 10tagen die fäden entfernen mußte. hätte er diesen einfachen eingriff gleich selbst gemacht, wäre mir viel ärger+schmerz erspart worden und dem system die kosten. seit her würde ich mit allem erstmal zu meinem hausarzt gehen!glg

sorry… vielleicht off topic… aber verallgemeinern kann man das wohl auch nicht…

die facharztausbildung zum hautarzt (jetzt mal stellvertretend für alle anderen fachärzte)hat schon ihren sinn… und nicht jedem hausarzt, der sich in kleiner chirurgie sicher fühlt… würd3 ich die vernünftige beurteilung eines muttermales zutrauen…

3 Like

Hallo,

ich brauche hin und wieder mal eine Überweisung -

ich hätte gerne mal das eine oder andere Rezept, auf Anruf hin.

nun ist es
so, dass mir gesagt wurde, dass mein Hausarzt keine
Überweisung mehr herausgibt, ohne, dass er mit dem Patienten
jeweils selber gesprochen hat…

Wer stellt eigentlich die Diagnose? Du oder dein Hausarzt?
Mir hat er die diversen Rezeptwünsche auch nicht erfüllt.

sprich, ich muss bei jeder
Überweisung einen Hausarzt - Termin machen.

Wo liegt das Problem?

Donnerstag wollte ich eine ÜW zur Hautärztin holen, bekam
keine; heute habe ich dieselbe ÜW noch mal verlangt, da ich
heute den Termin bei besagter Hautärztin hatte -

Hättest doch die 10 Euronen zahlen können, wenn du schon einen Termin eigenverantwortlich vereinbarst.

aber ich
bekam die Überweisung auch heute nicht und musste den
Hautarzttermin fallen lassen.

Du musstest aber wirklich nicht.

Ist das eine neue Auflage oder ist das Willkür des Hausarztes?

Bestimmt nackte Willkür, absichtlich.
Du könntest dich auch privat versichern. Oder:
Mannomann, wie kommst du nur auf diese Anspruchsphilosophie?

(Ich hoffe, das Thema ist in diesem Brett OK)

Nöh, weder hier noch sonstwo.

Gruß
Der Franke
der sich über seine angesäuerte Meinung jetzt auch ein wenig wundert

Hallo!

So etwas kenne ich gar nicht, und würde einen solchen Hausarzt auch wechseln.

Was immer geht, ist Überweisung zum Gynäkologen, da wird nicht langt debattiert, und dessen Sprechstundenhilfe kann dann ja weiter überweisen.
Oder, wurde schon gesagt, erst Mal zum Facharzt, und der überweist eigentlich immer ohne viel zu diskutieren.

Aber, wie gesagt, ein Arzt, der mich als mündige und selbstverantwortliche Patientin nicht akzeptiert, wäre nicht mein Arzt.

Gruß!
Zahira

Hallo Peter

Ist das eine neue Auflage oder ist das Willkür des Hausarztes?

Weder noch, aber wenn überhaupt, dann ersteres, nur, dass es nicht neu ist.
Die ganze Sache hat natürlich einen Sinn. Die Krankenkassen haben überhaupt diese Chipkarte da eingeführt und die Praxisgebühr, damit die Patienten nicht massenhaft bei jeder Kleinigkeit zu den verschiedenen Fachärzten laufen oder sich, weil es im Altersheim so langweilig ist, täglich neue Dönekens im Wartezimmer erzählen.
Es ist also eine wirtschaftlich wohl überlegte Sache, dass die Patienten zunächst einmal zum Hausarzt gehen sollen, der dann entscheidet, ob er das behandeln kann oder ob das was für einen Facharzt ist.Es ist so wie in der Politik - die Regierung und die Krankenkassenvorstände gehen nun einmal dasvon aus, dass die breite Masse bestimmte Dinge nicht recht beurteilen kann und daher ein Stück weit gelenkt werden muss. Daher soll das Volk auch nicht den Bundespräsidenten direkt wählen und seinen Facharzt auch nicht. Wenn mir dieser Vergleich gestattet ist, welcher wohl auf den ersten Blick etwas grob wirkt, aber auf den zweiten Blick recht gena trifft.
Da schwingt zum einen vielleicht bei den Oberen eine gewisse Arroganz mit, zum anderen ist das alles ja auch auf Erfahrung gegründet.
Mir als Facharzt ist es im pübrigen relativ wurscht, ob die Leute direkt zu mir kommen oder vom Hausarzt geschickt werden. Immerhin arbeite ich ja auch als Supervisor mit Hausärzten UND Fachärzten.
Gruß,
Branden

Hallo Peter,

ich kann das nicht bestätigen. Wenn ich zu meinem HA gehe, lasse ich mir gleich beim 1. Termin Ü-Scheine für alle anderen (möglicherweise benötigten) Ärzte geben, da ich nicht die Zeit habe, wenn ich kurzfridtig „dahin muss“, erst beim HA vorstellig zu werden.

Da mein HA auch kein Augenarzt oder Gyn ist und auch orthopädisch eher „unbeleckt“, gibt es auch nie Probleme.

Gruß Maren

Na ja…
Hallo Franke,

ich denke, dass Du es auch anders sähest.
(Ich gebe übrigens gern zu, dass mir erst später bewusst wurde, dass ich die 10 € hätte blechen und zur Hautärztin hätte gehen können. Aber einsehen wollte ich das nicht - und will ich immer noch nicht.

Aber eigentlich ging es mir um was anderes. Mir geht es um regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und - was ich erst hier nicht gern schreiben wollte, sorry, hätte ich tun sollen - um meine Psychotherapie. Jedes Mal, aber auch JEDES Mal, wenn ich die neue ÜW im Quartal für meine Psychotherapie brauch oder jährlich für den Uro, (und ich sage schon der Schwester: Bitte für den Urologen zur Vorsorge) - dann muss ich einen Termin bekommen… dann zum Hausarzt gehen und deswegen irgendwas quatschen, weiss der Himmel worüber! „Geht es Ihnen sonst gut, keine Beschwerden, aha ok“, fertig - und dafür eine Stunde warten und extra hinfahren?
Ich sehe das wirklich nicht ein.

Um neue Diagnosen zu stellen, gehe ich natürlich meist erst zum HA und denke nicht selber: „Ach, das wird dasunddas sein, ich muss zu demunddem Spezialisten, gib Überweisung, Doc!“

Vllt ist mein Ärger nun etwas verständlicher.
Rezept auf Anruf habe ich übrigens nie verlangt - vllt sind solche eher überspannten Vergleiche auch nicht wirklich hilfreich…

Gruß
Peter

Dank an Euch für alle Antworten!
owt

-)

Also neu ist das nicht. Ich kann mir problemlos Überweisungen beim Hausarzt auch ohne Termin holen. Ich wüsste auch nicht was es bringt, wenn ich mir da einen Termin hole, weil ich eine Überweisung zum Psychiater oder Gyn will.

Hallo Peter,

ich denke, dass Du es auch anders sähest.

Es gibt immer einen Zwischenweg, das eine oder andere Extrem.

Jedes Mal, aber auch JEDES Mal, wenn ich
die neue ÜW im Quartal für meine Psychotherapie brauch

Ist hier eine ÜW erforderlich? Weiß ich jetzt nicht.

oder
jährlich für den Uro, (und ich sage schon der Schwester: Bitte
für den Urologen zur Vorsorge) - dann muss ich einen Termin
bekommen… dann zum Hausarzt gehen und deswegen irgendwas
quatschen, weiss der Himmel worüber! „Geht es Ihnen sonst gut,
keine Beschwerden, aha ok“, fertig - und dafür eine Stunde
warten und extra hinfahren?

Du könntest direkt zum Urologen gehen, ohne ÜW.
Generell halte ich es wie vanBranden: Vermeidung von Missbrauch in unserem Gesundheitssystem. Ein Quartal ist lang, die Geduld der Patienten sehr gering. Arzt um Arzt wird aufgesucht, mit keinem ist man zufrieden, da sind 10 EUR „Schmerzensgeld“ nicht zuviel verlangt.

Vllt ist mein Ärger nun etwas verständlicher.

Eigentlich nicht, obwohl ich deinen speziellen Fall schon verstehe. Kam a) aber nicht so rüber und b) alle 3 Monate mal beim HA vorbeischauen wegen der ÜW ist doch auch kein Beinbruch.

Rezept auf Anruf habe ich übrigens nie verlangt - vllt sind
solche eher überspannten Vergleiche auch nicht wirklich
hilfreich…

Ob es dir hilfreich ist oder eine Anregung zum Nachdenken, kann ich nicht beeinflussen. Zumindest hatte ich kein Verständnis für deine Verärgerung. Ein Solidaritätsprinzip verlangt nun auch mal persönliche Opfer, nicht den Weg der Bequemlichkeit und des geringsten Widerstands.

Gruß
Der Franke

Hallo,

Ein Solidaritätsprinzip
verlangt nun auch mal persönliche Opfer, nicht den Weg der
Bequemlichkeit und des geringsten Widerstands.

Ach, jaaaa… meine güte, den gehe ich bestimmt nicht, bin eher das Gegenteil und habe eine Schafsgeduld, mach mal halblang mit Schubladenkram.
Ich weiss schlicht nicht, was das mit Solidaritätsprinzip zu tun hat, wenn ich wegen Hinz und Kunz und chronischem Nagelpilz oder sowas immer erst vorsprechen soll. Ob Du das nun verstehst oder nicht.

Gute Nacht
P.

Hallo auch,

Ach, jaaaa… meine güte, den gehe ich bestimmt nicht, bin
eher das Gegenteil und habe eine Schafsgeduld, mach mal
halblang mit Schubladenkram.

Schubladenkram? Schafsgeduld?

Ich weiss schlicht nicht, was das mit Solidaritätsprinzip zu
tun hat, wenn ich wegen Hinz und Kunz und chronischem
Nagelpilz oder sowas immer erst vorsprechen soll.

Solidaritätsprinzip:
http://de.wikipedia.org/wiki/Solidarit%C3%A4tsprinzip

Ob Du das
nun verstehst oder nicht.

Nein, jetzt wirklich (wieder) nicht. Meinst du, ich zahle keine Steuern/Abgaben/Beiträge? Palavere nur so nebenbei?
Die „Hopp-ich-bin-da-jetzt-macht-mal“-Mentalität teile ich nun mal nicht.
Trotzdem eine ehrlich gemeinte

Gute Nacht

und Gruß
Der Franke

hallo Pella und Ihr Anderen,
Antwort (leider erst heute) von einem, der täglich mit diesem Problem zu tun hat. Der Trick (und die Unverschämtheit der Krankenkassen und des Gesetzgebers) ist folgender:
der Hausarzt, der lediglich eine Überweisung kommentarlos an den Patienten gibt, hat einem Umsatz von ca 1,-(!) €, d.h. bei 60% Praxisunkosten einen Brutto(!)verdienst von 40 cent.
Wenn er den Pat. berät/untersucht, hat er einen Umsatz von ca 30,-€, also ca. 12,-€ brutto verdient und das will er natürlich gern mitnehmen, vor allem bei jungen Leuten, die vielleicht nur 1x im Quartal kommen.
Ich denke, allein das ist der Grund für die Überweisung nur mit Rücksprache
Gruß synapse

Hallo Synapse,

ist das so? Ich dachte, der Arzt bekommt nur einen Betrag pro Kopf pro Quartal und nichts darüber hinaus. Also wenn ich 2 mal hingehe ist es schon zu viel. Bekommt er für die Beratung doch noch was?

Irgendwie fände ich es schön, solche Dinge zu wissen.
Zum einen um Eure wirklich präkäre Situation besser zu verstehen und zum anderen um meinem Arzt auch die bestmögliche Bezahlung zu sichern. Und wenn dafür ein Termin für Überweisung gehört, solls so sein…

Oder ist es vielleicht auch so, dass Ihr selber da kaum noch durchblicken könnte?

Gruß
Kathy

Hallo Kathy,
erst mal danke, das Du Ärzten eine bestmögliche Bezahlung gönnst, find ich sehr nett.
Du hast Recht: manchmal blicken wir Ärzte bei der Abrechnung auch nicht mehr so richtig durch, aber bei Deiner geschilderten Problematik ist es noch relativ einfach.
Ärzte bekommen nur BIS ZU einem bestimmten Betrag pro Kopf und Quartal, nichts weiter darüber hinaus (natürlich gibt es Ausnahmen, z.B. bei chronisch Kranken oder Wundversorgungen…)
Eine 2. und jede weitere Beratung ist kostenlos und bringt dem Arzt keine weiteren Einkünfte.
Wenn Dein Doc Dir das nicht so erzählt, möchte er Dir vielleicht nicht die Ohren vollheulen…?
Eine gesunde Zukunft wünscht
synapse

Hallo Synapse,

erst mal danke, das Du Ärzten eine bestmögliche Bezahlung
gönnst, find ich sehr nett.

Sowieso, denn so kanns nicht weiter gehen.

Ärzte bekommen nur BIS ZU einem bestimmten Betrag pro Kopf und
Quartal, nichts weiter darüber hinaus (natürlich gibt es
Ausnahmen, z.B. bei chronisch Kranken oder
Wundversorgungen…)
Eine 2. und jede weitere Beratung ist kostenlos und bringt dem
Arzt keine weiteren Einkünfte.

Gerade darum dachte ich, dass es für den Arzt doch gut sein muss, wenn er keine Zeit mit jemandem verbringen muss, nur weil der ne Überweisung braucht, sondern in der Zeit anderes arbeiten kann.

Wenn Dein Doc Dir das nicht so erzählt, möchte er Dir
vielleicht nicht die Ohren vollheulen…?

Mein Doc, naja, der sieht mich eh selten. Und wenn er was erzählt, dann weiß er auch, dass ich ihn vollstens verstehe.
Aber wenn ich das richtig verstanden habe, ist es für einen Arzt nicht nur günstig, viele Privatpatienten zu haben, also bessere Gegend, sondern auch, wenn er relativ fitte Patienten hat, für die er dann zwar die Pauschale abrechnen darf, aber die ihn nicht weiter brauchen.

Gruß
Kathy

Eine gesunde Zukunft wünscht
synapse