Was geschieht, wenn ein Komapatient erwacht?

Ich recherchiere gerade für einen Roman und würde mich freuen, ich hier jemanden finde, der mir untenstehende Fragen beantworten kann.
Meine Protagonistin lag 2 Tage im Koma, da sie bei einem Sturz ein leichtes, axiales Schädelhirntrauma erlitten hat, aber keine Fraktur, ihr Zustand ist stabil (Ich möchte sie im Idealfall nur ein paar Stunden im Krankenhaus behalten, dann soll sie nach Hause dürfen).

  1. Was sieht und hört sie, wenn sie aus dem Koma erwacht? Stehen z.B. Geräte am Bett - wo befinden sich die? Sind Schläuche oder Gegenstände an ihrem Körper angebracht, Hört sie ein Gerät piepsen? Liegt sie in einem normalen Krankenzimmer oder auf Intensiv?
  2. Bekommt die Krankenschwester z.B. über ein Signal mitgeteilt, wenn sie aufgewacht ist?
  3. Was unternimmt diese als nächstes?
  4. Was wird der Patientin als erstes erklärt?
  5. Wie fühlt sich die Patientin in den ersten Stunden nach dem Aufwachen?
  6. Wenn ein Unfall passiert ist und dabei das Kind der Patientin gestorben ist, von wem wird das übermittelt? (Arzt, Krankenschwester, von jemand anderes?)
  7. Wann darf der Patient wieder aufstehen? Wann nach Hause? Kann es sein, dass sie sofort aufstehen und nach Hause darf?
  8. Ist eine sofortige psychologische Betreuung im Krankenhaus möglich?

Lieben Dank!

Hallo,

keine Antwort auf deine Fragen, aber vielleicht nützt es dir.

Ich hab von zwei Bekannten erfahren, im Koma hört man alles, wie die Ärzte reden Schwestern etc, nur der Patient kann sich nicht bemerkbar machen.
Einer dieser beiden musste reanimiert werden und war ca 6 Wochen im Koma.

Viel Glück mit deinem Roman!
Kati

Hallo, ich lag drei Wochen im Koma und kann nur sagen wie es bei mir war, vielleicht kannst Du da Deine Schlüsse draus ziehen.

  1. Was sieht und hört sie, wenn sie aus dem Koma erwacht?

Ich war sehr stark mit Medis vollgepump, war so halb da, halb Traum und habe fliegende Elefanten gesehen.

Stehen z.B. Geräte am Bett - wo befinden sich die?

Bei mir standen diese links oben neben meinen Kopf

Sind:Schläuche oder Gegenstände an ihrem Körper angebracht,
Jep, bei mir war ein Luftröhrenschnitt durch den ich künstlich beatmet wurde. Ansonsten reichlich Nadeln und durch die Nase eine Sonde für künstliche Ernährung

Hört:sie ein Gerät piepsen? Jep die hört man

Liegt sie in einem normalen

Krankenzimmer oder auf Intensiv? Auf Intensiv und ich lag in einem 2 Bett Zimmer
2. Bekommt die Krankenschwester z.B. über ein Signal
mitgeteilt, wenn sie aufgewacht ist? Es war immer eine Pflegerin im Raum, das Wort Krankenschwester solltest Du keinesfalls benutzen, das mögen die Pflegerinnen gar nicht.
3. Was unternimmt diese als nächstes? Ich war so halb da halb wg, auf mich wurde eingeredet, dass jetzt alles gut wird, dass ich zwar noch nicht sprechen kann, dass das aber wieder wird
4. Was wird der Patientin als erstes erklärt? Alles wird gut.
5. Wie fühlt sich die Patientin in den ersten Stunden nach dem
Aufwachen? Panik, Angst, Unwohlsein, weg hier
6. Wenn ein Unfall passiert ist und dabei das Kind der
Patientin gestorben ist, von wem wird das übermittelt? (Arzt,
Krankenschwester, von jemand anderes?) keine Ahnung, glaube ich aber nicht, eher Familie
7. Wann darf der Patient wieder aufstehen? Wann nach Hause? Aufstehen sobald er kann, nachhause so schnell wie möglich, ist heute so in den Krankenhäuser, die behalten einen nicht sehr lange da.
Kann es sein, dass sie sofort aufstehen und nach Hause darf? Mit Sicherheit nicht. Nach dem Koma auf der Intensivstation kommt erstmal die Normal Station.
8. Ist eine sofortige psychologische Betreuung im Krankenhaus
möglich? Ja

Lieben Dank!

Danke für deine Antworten. War auf jeden Fall hilfreich. Wobei ich vermute, dass deine „Verletzung“ doch etwas schwerwiegender war.
Und danke auch für den Tipp wegen Krankenschwester/Pfleger :wink:

Danke! Das passiert meiner Protagonistin auch.

Hallo Sabine,

. Wobei

ich vermute, dass deine „Verletzung“ doch etwas
schwerwiegender war.
Und danke auch für den Tipp wegen Krankenschwester/Pfleger :wink:

Wenn von „Koma“ die Rede ist kann nur eine schwerwiegende Verletzung die Ursache sein. Selbst wenn das Koma nur „kurz“ dauert, also wenige Tage, ist es undenkbar, so einen Patienten sofort zu entlassen, als wäre er grade aus erholsamem Schlaf erwacht.
Der muß erst mal zu Beobachtung dableiben, bis feststeht ob und welche Schäden noch da sind und ob das Risiko weiterer Schäden besteht, z.B. nachfolgende Hirnblutung.

Es ist unterschiedlich, wie „wach“ jemand gleich nach dem Erwachen ist. Manche erwachen und sind recht schnell orientiert, manche brauchen Tage, bis sie wieder in dieser Welt ankommen, bei anderen stellt man fest, daß sie bleibende Schäden davongetragen haben.
Wenn du also sowas in dein Buch einbauen willst, sprich lieber von einer längeren Bewußtlosigkeit. Auch wenn ein Bewußtloser wieder zu sich kommt, wird er wahrscheinlich noch einige Zeit mordsmäßige Kopfschmerzen haben, denn oft ist die Ursache in heftiger Bumms auf den Kopf.

Weiterhin frohes Schaffen wünscht
MissSophie

Danke für die Hinweise.
Meine Protagonistin träumt, während sie im Koma liegt. Wäre sie bewusstlos, wäre sie doch in einem anderen Bewustseinszustand, in dem man nicht träumt oder? Ich hab gehört, dass nicht zwingend eine ernsthafte Verletzung vorliegen muss, wenn jemand ins Koma fällt, ein kleiner Schlag auf den Kopf, der aber keine Folgen hat, reicht angeblich. Ist halt dann die Frage, ob meine Prota dann zumindest noch Kopfweh hat, wenn sie dann aufwacht.

Welche Untersuchungen werden denn nach dem Aufwachen mit dem Patienten gemacht?

Und was mich noch interessiert: Wie wird jemand ernährt, der gerade erst ins Koma gefallen ist. Muss da gleich ein Schlauch durch die Nase geführt werden oder kann das auch über einen Venenkatheter passieren?

besser so
Moin Kati,

Ich hab von zwei Bekannten erfahren, im Koma hört man alles,

sagen wir besser so:
Es gibt Formen des Koma wo es so ist, typisch ist das allerdings nicht.

Und dann gibt es noch das Locked-in-Syndrom.

Fazit:
Deine Aussage kann so generell nicht getroffen werden

Gandalf

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Hallo,

dann solltest du das aber aber besser nicht Koma nennen oder zumindest keine klaren Erinnerungen zuordnen.

Manche echte Komapatienten berichten an undeutliche Erinnerungsfetzen. Diese beziehen sich aber wohl - soweit sie überhaupt auf einer Wahrnehmung der Umwelt beruhen - auf die „Aufwachphase“.
Aus einem längeren Koma erwacht man nicht plötzlich, sondern über Tage bis Wochen und meist lange bevor man das Erwachen von außen wahrnehmen kann.
Die wieder einsetzende Wahrnehmung hinterlässt dann zunehmend Erinnerungen, die in der Rückschau den viel längeren Zeitraum des Komas für den Patienten definieren.

Klare zusammenhängende Wahrnehmung der Umwelt über längere Zeit gibt es aber nur beim von Gandalf schon genannten Locked-In-Syndrom, das zum Glück sehr selten ist.
Das ist aber kein Koma.

Gruß
Werner

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Hallo,

Meine Protagonistin träumt, während sie im Koma liegt. Wäre
sie bewusstlos, wäre sie doch in einem anderen
Bewustseinszustand, in dem man nicht träumt oder?

Koma ist per Definition die schwerste Bewusstseinsstörung.

Der Ratschlag lieber von Bewusstlosigkeit zu sprechen geht daher wohl in die Richtung, dass Bewusstlosigkeit landläufig ungenauer verwendet wird (obwohl eigentlich synonym) und so noch einiges „zulassen“ kann, was bei einem echten Koma nicht mehr gegeben ist.

Gruß
Werner

Hallo Sabine,

ich habe bei Youtube genau die Antwort auf deine Fragen gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=akMthira5hE

Gruß
Andreas

Hallo,

das verlinkte Video dreht sich nicht um ein Koma, sondern um ein Locked-in-Syndrom. Ums Aufwachen geht es auch nicht.

Viele Grüße,

Jule