weißer Blutkrebs = weisse-Blutkörperchen-Krebs?

Hallo

heisst weisser Blutkrebs so, weil es nur die weissen Blutkörperchen betrifft? Mutieren da nur weisse Blutkörperchen?
Warum gibt es keine roten-Blutkörperchen-Krebs?

Mit besten Grüßen
Jens Rabis

Hallo Jens,

doch, es gibt auch eine Erkrankung, die die Bildung der roten Blutkörperchen betrifft, und analog zu den Leukämien ist.

Sie heißt Polycythaemia rubra vera oder Erythrämie:

http://gripsdb.dimdi.de/rochelexikon/ro10000/r10623…

Grüße,

I.

Hallo,

rote Blutkörperchen haben keinen Zellkern somit keine DNA und auch keine Mitochodrien mit DNA. Wie kann sich da Krebs (massenhaftes bilden von entarteten Zellen, welche kein Selbmord mehr begehen) ausbreiten? Bei Wiki lese ich, die roten Blutkörperchen haben eine mRNA. Also hat „Krebs“ die Option sich über die Mitochodrien DNA, die normale Zell-DNA (auch bei weissen Blutkörperchen) und der mRNA der roten Blutkörperchen zu verbreiten … richtig?
Wenn ja, was gibt es noch?

Gruss Jens

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Jens,

rote Blutkörperchen haben keinen Zellkern somit keine DNA und
auch keine Mitochodrien mit DNA. Wie kann sich da Krebs
(massenhaftes bilden von entarteten Zellen, welche kein
Selbmord mehr begehen) ausbreiten? Bei Wiki lese ich, die
roten Blutkörperchen haben eine mRNA. Also hat „Krebs“ die
Option sich über die Mitochodrien DNA, die normale Zell-DNA
(auch bei weissen Blutkörperchen) und der mRNA der roten
Blutkörperchen zu verbreiten … richtig?
Wenn ja, was gibt es noch?

Gruss Jens

Es stimmt, daß die roten Blutkörperchen keinen Zellkern haben, aber sie entstehen aus Vorläuferzellen im Knochenmark, den Erythroblasten. Und diese bilden sich im Falle der Erythrämie massenhaft und verbreiten sich im Blut und in den Organen. Aus nicht teilungsfähigen Zellen kann kein Krebs mehr entstehen, nur aus den teilungsfähigen Vorstufen.

Und das ist schon so wie bei den Leukämien. Die weißen Blutkörperchen entstehen ja auch aus Vorläuferzellen im Knochenmark. Je nach Art sind das:

  • Myeloblasten, Promyelozyten und Myelozyten sind die Vorläufer der Granulozyten, die als „Endzellen“ ebenfalls nicht mehr teilungsfähig sind, obwohl sie noch einen Zellkern haben. Wenn diese Vorläuferzellen entarten, kommt es zur myeloischen Leukämie.

  • Lymphoblasten sind die Vorläufer der Lymphozyten, wenn die entarten, kommt es zur lymphatischen Leukämie.

In meiner ersten Antwort war ich etwas ungenau:
Polycythaemia rubra vera und Erythrämie ist nicht ganz dasselbe. Es kommt allerdings in beiden Fällen zu einer abnormen Vermehrung der blutbildenden Zellen im Knochenmark.

Grüße,

I.

1 Like

Hallo Jens,

nein, Krebsenstehung über mitochondriale RNA oder überhaupt RNA ist meines Wissens nach nicht möglich. Bei den roten Blutkörperchen ist es so das sie nicht immer kernlos waren sondern den Kern im Laufe Ihrer Reifung verlieren. Die Blutbildung findet im roten Knochenmark statt. Ausgang für alle Blutzellen hier ist eine Stammzelle aus der sich alle Blutkörperchen bilden. Diese teilt sich einfach ausgedrückt über Zwischenstufen in verschiedene Vorläufer, Blasten genannt. Es entstehen hieraus dann Erythroblasten für die roten Blutkörperche, für die verschiedenen weißen Blutkörperchen Myelo-, Mono- und Lymphoblasten und Megakaryoblasten für die Blutplättchen. All diese Vorläufer sind weiterhin teilungsfähig und mit Zellkern ausgestattet. Je nachdem auf welcher Stufe der Blutbildung der fehler in der DNA auftritt entsteht eine unterschiedliche Form von Blutkrebs z.b. akute myeloische Leukämie (hier finden sich frühe Vorläufer der Blutbildung u.a. Erythroblasten im Blut)chronische myeloische Leukämie, lymphatische Leukämien etc. Bei der Polycythämia vera sind die Vorläufer der roten Blutkörperchen betroffen in der Wiese daß die zuviel gebildeten Zellen weiter zu kernlosen Blutkörperchen reifen aber fehlerhaft und mit geringer Lebensdauer ausgestattet sind.

Gruss,

Lutz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

1 Like