Hallo,
nur zur Sicherheit nachgefragt: bist du sicher, dass euer behandelnder Hausarzt den Entlassungsbrief nicht schon bekommen hat?
Zumindest bei uns in Österreich (aber soweit ich weiß auch in Deutschland) ist es durchaus üblich, dass der Befundbrief direkt an den betreuenden Arzt geht, der den Patienten dann zur „Befundbesprechung“ bittet. Dieser Vorgang ist auch nachvollziehbar, da der sogenannte Arztbrief (auch Entlassungsbrief, Patientenbrief oder Befundbericht) primär zum Informationsaustausch unter den behandelnden Ärzten (also dem überweisenden (Haus-)Arzt und dem Spital oder dem Facharzt dient.
Das ist auch der Grund, warum soviele Nachfragen nach Befunden gestellt werden. Der Arztbrief ist nicht aus Bosheit so „unverständlich“ formuliert, sondern eben "fachsprachlich für Ärzte untereinander.
Der betreuende (Haus-) Arzt hat dann die Pflicht, den Arztbrief mit dem Patienten ausführlich zu besprechen! Der Patient sollte den Arztbrief (eigentlich) gar nicht selbst interpretieren müssen - aber es ist natürlich viel einfacher und erspart dem/den Ärzten viel kostbare Zeit, wenn der Patient den Arztbrief selbst in die Hand bekommt und dann natürlich - klaro - reinschaut. Ist dann kein Termin mit dem behandelnden (Haus-) Arzt gemacht - vielleicht, weil im Augenblick keine Notwenidigkeit besteht - bleibt der Patient mit dem Befund allene.
Aber selbstverständlich hat der Patient das Recht , eine Kopie des Arztbriefes einzufordern und kann fordern, dass ihm diese Kopie des Arztbriefes samt allen Anhängen ausgehändigt wird, denn im juristischen Sinne ist der Patient der Eigentümer aller auf ihn bezogenen Informationen des Arztbriefes.
Zumindest die sogenannte "Kurz-Arztbriefe (meist handschriftlich auf vorgedruckten Formularen) sollte entweder der Patient mitbekommen oder dem einweisenden (Haus-) Arzt zeitnahe übermittelt werden. Diese werden in der Regel auch von den KK als Erst-Info akzeptiert.
**Die Erstellung der Briefe setzt voraus, dass alle Befunde von eingeleiteten Untersuchungen bereits vorliegen. Dies kann im Falle von feingeweblichen und mikrobiologischen Untersuchungen zuweilen einen längeren Zeitraum einnehmen, als heute die Krankenhausbehandlung dauert. Da jeder Arztbrief im Krankenhaus von allen Unterzeichnern (Chefarzt, zuständiger Oberarzt und betreuender Stationsarzt) im Sinne eines Mehr-Augen-Prinzips gelesen und ggf. korrigiert wird, kommt es oft zu Verzögerungen in der Übermittlung der Entlassungsberichte. Diese liegen oft erst Wochen nach Abschluss einer Krankenhausbehandlung in ihrer endgültigen Form beim weiterbehandelnden Arzt vor.**
Zitat aus Wikipedia
Alles Gute, Maresa
(Dialyse ist lebbar)