Bei mir selbst wurde noch keine KM-Punktion (Knochenmarkspunktion) durchgeführt. Jedoch habe ich dieses des öfteren schon durchgeführt.
Die Frage ist einerseits wo punktiert wird, üblicherweise im Beckenkamm (das bedeutet punktiert wird im Sitzen vorgebeugt ober Seitenlage mit angewinkelten Knien im hinteren Beckenkamm, der sogenannten Spina iliaca post. sup.) und selten im Brustbein. Andererseits ist meiner Erfahrung nach auch das Alter des Patienten interessant, denn je älter der Mensch ist, desto weicher ist die Knochensubstanz, durch welche man hindurch geht um das KM zu aspirieren. D.h. je fester die Knochencorticalis ist um so kräftiger muß man drücken und arbeiten, hier ist es manchmal von Vorteil wenn dies ein kräftiger Arzt ist. Für die meisten älteren Patienten ist dies weniger schmerzhaft als für einen jüngen Menschen. Wichtig ist es entspannt zu sein während die Nadel eingeführt wird, da man auch durch Muskelgewebe geht und je entspannter und lockerer der Muskel ist umso weniger schmerzhaft ist der Weg zum Knochen. Meistens wird eine Lokalanästhesie (örtliche Betäubung)durchgeführt. Es kann auch sein das eine kleine Stichinzision (ca. 5mm) mit einem Skalpell erfolgt um die Nadel besser durch die Haut zu bekommen. Wenn dann die Nadel auf den Knochen kommt, kann dies schmerzhaft sein, da die Knochenhaut sehr empfindlich ist. Der Weg durch den Knochen selbst ist eigentlich nicht schmerzhaft, da hier keine Nerven sind und somit keine Empfindlichkeit, man spürt aber den Druck der benötigt wird um durch den Knochen (je nachdem ob hart ober weicher, z.B. durch Osteoporose bei Älteren) zu kommen. Die meisten Patienten berichten, dass jedoch das Abziehen des KM schmerzhaft ist, da hier ein Unterdruck im Knocheninneren, der sogenannten Spongiosa entsteht und sich durch ein starkes Ziehen bemerkbar macht (zur Ablenkung läßt man die Patienten hier tief einatmen). Danach ist alles vorbei. Es wird noch ein Druckverband für einige Stunden angelegt.
Insgesamt ist eine KM-Punktion schon ein invasiver und auch eher schmerzhafter Eingriff, z.T. aber zur Abklärung einer Erkrankung, die behandelt werden muß, unerläßlich.
Zuvor sollten aber andere Ursachen ausgeschlossen sein (zuvor stärkerer Blutverlust, größere OP, chron. Entzündung, nach Entbindung, nach Behandlung einer perniziösen Anämie, usw.) und es sollten mind. in 2 Blutkontrollen erhöhte Thrombozyten (Blutplättchen) nachgewiesen worden sein. Sind andere Ursachen ausgeschlossen, muß punktiert werden, da man eine Thrombozytose dann ggf. behandeln muß, um daraus das Risiko für resultierende Komplikationen wie Thromboembolien zu verminderen.
Solltest du blutverdünnende Medikamente wie Aspirin / ASS einnehmen, sollte das mit Deinem Arzt besprochen werden, die müssen einige Tage vor der Punktion ggf. pausiert werden, um Blutungskomplikationen zu vermeiden.
Sag deinem Arzt welche Ängste du hast, er kann darauf eingehen. Die Gabe von Midazolam (Dormicum) ist sicher möglich und im Krankenhaus im Allgemeinen üblich. Danach muß man jedoch überwacht werden, bis man wieder vollständig wach ist und man ist für den Tag fahruntauglich und sollte sich abholen lassen.
Versuch so entspannt wie möglich zu sein, auch wenn es schwer fällt, Ängste helfen nicht weiter und verschlimmern die Situation. Auch Berichte von anderen, gerade über Dritte und Vierte… (die mal zugesehen haben) helfen nicht, denn jeder spürt Schmerzen anders.
Wenn du möchtest kannst du dir während der Untersuchung auch erklären lassen was gemacht wird, für manche wird es dadurch einfacher.