Wie schmerzhaft ist eine Knochenmarkpunktion?

In wenigen Tagen habe ich einen Termin für eine Knochenmarkpunktion, weil meine Thrombozyten erhöht sind.

Wer hat Erfahrungen mit dieser Untersuchung und kann mir sagen, ob es wirklich so irre schmerzhaft ist? Denn das wurde mir von einer Kollegin, deren Freundin in einer Praxis arbeitet, wo so etwas durchgeführt wird, brühwarm berichtet, als sie von meinem Termin hörte … und jetzt habe ich ziemliche Panik.

Falls ja, kann ich vom Arzt die Gabe von Dormicum o.Ä. erbitten?

Danke schon im Voraus für alle Antworten!

Bei mir selbst wurde noch keine KM-Punktion (Knochenmarkspunktion) durchgeführt. Jedoch habe ich dieses des öfteren schon durchgeführt.
Die Frage ist einerseits wo punktiert wird, üblicherweise im Beckenkamm (das bedeutet punktiert wird im Sitzen vorgebeugt ober Seitenlage mit angewinkelten Knien im hinteren Beckenkamm, der sogenannten Spina iliaca post. sup.) und selten im Brustbein. Andererseits ist meiner Erfahrung nach auch das Alter des Patienten interessant, denn je älter der Mensch ist, desto weicher ist die Knochensubstanz, durch welche man hindurch geht um das KM zu aspirieren. D.h. je fester die Knochencorticalis ist um so kräftiger muß man drücken und arbeiten, hier ist es manchmal von Vorteil wenn dies ein kräftiger Arzt ist. Für die meisten älteren Patienten ist dies weniger schmerzhaft als für einen jüngen Menschen. Wichtig ist es entspannt zu sein während die Nadel eingeführt wird, da man auch durch Muskelgewebe geht und je entspannter und lockerer der Muskel ist umso weniger schmerzhaft ist der Weg zum Knochen. Meistens wird eine Lokalanästhesie (örtliche Betäubung)durchgeführt. Es kann auch sein das eine kleine Stichinzision (ca. 5mm) mit einem Skalpell erfolgt um die Nadel besser durch die Haut zu bekommen. Wenn dann die Nadel auf den Knochen kommt, kann dies schmerzhaft sein, da die Knochenhaut sehr empfindlich ist. Der Weg durch den Knochen selbst ist eigentlich nicht schmerzhaft, da hier keine Nerven sind und somit keine Empfindlichkeit, man spürt aber den Druck der benötigt wird um durch den Knochen (je nachdem ob hart ober weicher, z.B. durch Osteoporose bei Älteren) zu kommen. Die meisten Patienten berichten, dass jedoch das Abziehen des KM schmerzhaft ist, da hier ein Unterdruck im Knocheninneren, der sogenannten Spongiosa entsteht und sich durch ein starkes Ziehen bemerkbar macht (zur Ablenkung läßt man die Patienten hier tief einatmen). Danach ist alles vorbei. Es wird noch ein Druckverband für einige Stunden angelegt.
Insgesamt ist eine KM-Punktion schon ein invasiver und auch eher schmerzhafter Eingriff, z.T. aber zur Abklärung einer Erkrankung, die behandelt werden muß, unerläßlich.
Zuvor sollten aber andere Ursachen ausgeschlossen sein (zuvor stärkerer Blutverlust, größere OP, chron. Entzündung, nach Entbindung, nach Behandlung einer perniziösen Anämie, usw.) und es sollten mind. in 2 Blutkontrollen erhöhte Thrombozyten (Blutplättchen) nachgewiesen worden sein. Sind andere Ursachen ausgeschlossen, muß punktiert werden, da man eine Thrombozytose dann ggf. behandeln muß, um daraus das Risiko für resultierende Komplikationen wie Thromboembolien zu verminderen.
Solltest du blutverdünnende Medikamente wie Aspirin / ASS einnehmen, sollte das mit Deinem Arzt besprochen werden, die müssen einige Tage vor der Punktion ggf. pausiert werden, um Blutungskomplikationen zu vermeiden.
Sag deinem Arzt welche Ängste du hast, er kann darauf eingehen. Die Gabe von Midazolam (Dormicum) ist sicher möglich und im Krankenhaus im Allgemeinen üblich. Danach muß man jedoch überwacht werden, bis man wieder vollständig wach ist und man ist für den Tag fahruntauglich und sollte sich abholen lassen.
Versuch so entspannt wie möglich zu sein, auch wenn es schwer fällt, Ängste helfen nicht weiter und verschlimmern die Situation. Auch Berichte von anderen, gerade über Dritte und Vierte… (die mal zugesehen haben) helfen nicht, denn jeder spürt Schmerzen anders.
Wenn du möchtest kannst du dir während der Untersuchung auch erklären lassen was gemacht wird, für manche wird es dadurch einfacher.

Leider kann ich diesbezüglich nicht weiterhelfen, außer dem Rat, bei jeglichen Bedenken oder Ängsten mit dem behandelnden Arzt zu sprechen und sich dementsprechend aufklären lassen, auch was ein Beruhigungs- bzw. Schmerzmittel betrifft. In der Regel ist das aber bei solchen Dingen, natürlich wenn möglich, sowieso schon eingeplant, der Arzt weiß ja schließlich was er macht und wie unangenehm es evtl. ist. Ich würde daher einfach nochmal ein Gespräch mit dem Arzt oder ggf. den Helferinnen suchen und meine Ängste äußern. Ansonsten alles Gute für deine Untersuchung.

Leider kann ich dir keine Antwort darauf geben, da ich nicht im medizinischen Bereich arbeite und von sowas noch nicht tangiert wurde

Hallo!
Ich bin ein ausbehandelter Patient mit Myelodysplastisches Syndrom(MDS. Ich habe bisher dreimal eine Brustbein Punktion machen müssen. Müsste eigentlich noch eine machen lassen, aber weil das so schmerzhaft ist wollte ich eine leichte Narkose. Das hat man mir verweigert, also wird nicht mehr punktiert. Folge ist darum auch das ich nicht an einer Studie teilnehmen kann. Ein Medikament gegen diese Krankheit gibts leider bisher ja noch nicht.
Ich wäre dafür das jeder Arzt der so eine Punktion macht sich selber mal punktieren lässt.
Manchmal frage ich mich ob Ärzte in ihrem innersten Sadisten sind!
MfG
Spammie

Hallo Spammie,

danke für die Antwort!

Mittlerweile ist die Punktion bei mir schon ca. acht Monate her und ich muss sagen, dass meine Erfahrungen auch sehr schmerzhaft waren.

Leider musste ich nämlich die Punktion sofort zweimal hintereinander über mich ergehen lassen, da der Arzt es beim ersten Mal nicht geschafft hatte, Knochen auszustanzen. Also wurde noch mal von vorne angefangen und dann umso energischer am Knochen gerissen …

Daraus resultierte dann wohl auch, dass ich im Anschluss an die Untersuchung noch fast drei Wochen mit anfangs sehr starken (und nur langsam abklingenden) Schmerzen bei jeder Bewegung zu tun hatte und ich entsprechend schlecht bzw. wenig geschlafen habe, weil ich mich nicht drehen und auch nicht auf dem Rücken liegen konnte.
Mir wurde gesagt, dass ich die Knochenmarkpunktion ab jetzt regelmäßig (einmal jährlich) durchführen lassen sollte - wovor es mir auch sehr graut.
Im Moment verdränge ich das erst mal und befasse mich damit, ob ich es nochmals machen lasse, wenn das direkt ansteht.

Hast du denn mal bei einem anderen Arzt, der auch diese Untersuchung durchführt, mal nachgefragt, ob der es mit Betäubung machen würde??

Jedenfalls wünsche ich dir für den weiteren Verlauf deiner Erkrankung und ihrer Behandlung alles Gute!!!

Viele Grüße, littleaurora

Guten Morgen, Littleaurora,
du schreibst, die Knochenmarkpunktion müßte jetzt regelmäßig gemacht werden. Dann suche dir einen kompetenten, einfühlsamen Arzt. Ich hatte das Glück an einen Solchen zu geraten und die Punktion war überhaupt nicht schlimm. Der Arzt hat mir ständig Pausen zur Erholung angeboten, hat mich beruhigt und jeden Schrit angekündigt und erklärt. So geht es auch. Alles Gute weiterhin.

Hallo,
ich habe gerade eine Knochenmarkpunktion hinter mir.
Nach den ganzen Gruselberichten wie schmerzhaft diese sein kann, war ich ziemlich verängstigt.
Der Eingriff wurde mit örtlicher Betäubung durchgeführt, sonst nichts.
Da ich in Hypnose ausgebildet bin, habe ich mir in den 2 Tagen vor dem Eingriff den Beckenbereich desensibilisiert, in der Hoffnung das es ein wenig Linderung bringt.(Das ist übrigens keine große Kunst, reine Übungssache)
Ich hatte gleichzeitig das Glück einen erfahrenen und sehr vorsichtigen Onkologen zu finden, der den Eingriff vorgenommen hat.
Ich hatte während des gesamten Eingriffs KEINE Schmerzen. Es wurden 2 Proben entnommen. Das ganze dauerte ca. 1/2 Stunde. Ich wünsche jedem, der das über ich ergehen lassen muß die gleiche Erfahrung!!

Hallo,
ich habe gerade eine Knochenmarkpunktion hinter mir.
Nach den ganzen Gruselberichten wie schmerzhaft diese sein kann, war ich ziemlich verängstigt. Der Eingriff wurde mit örtlicher Betäubung durchgeführt, sonst nichts.
Da ich in Hypnose ausgebildet bin, habe ich mir in den 2 Tagen vor dem Eingriff den Beckenbereich desensibilisiert, in der Hoffnung das es ein wenig Linderung bringt.(Das ist übrigens keine große Kunst, reine Übungssache)
Ich hatte gleichzeitig das Glück einen erfahrenen und sehr vorsichtigen Onkologen zu finden, der den Eingriff vorgenommen hat.
Ich hatte während des gesamten Eingriffs KEINE Schmerzen. Es wurden 2 Proben entnommen. Das ganze dauert ca. 1/2 Stunde. Ich wünsche jedem, der das über ich ergehen lassen muß die gleiche Erfahrung!!

Hallo, ich hatte heute eine sternalpunktion nur mit Betäubung! Und ich kann diese ganze verrücktmacherei im Internet nicht mehr lesen!! Ich hab mich auch dadurch verrückt machen lassen - und? Es war nicht so schlimm wie Blut abnehmen! Kein Spaß! Das einzige was ein bisschen unangenehm ist ist die Betäubung (auch Die Knochenhaut!!! Wird mit betäubt!) danach wird die Haut mit einer Lanzette ganz leicht aufgeschnitten - man merkt GARNICHTS! Danach kommt die punktiernadel in den Knochen - das einzig unangenehme ist das Geräusch (knacken) und ein GANZ leichter Druck… Das geht innerhalb von 3 Sekunden… Danach die Aspiration die einen kurzen heftigen Schmerz verursachn soll! Was fur ein schmerz? Ich wartete vergebens… Das einzige was war, meine Fuße Haben etwas gekribbelt und mir wurde warm … Also das war echt super angenehm :wink: nach einer Minute dann fertig und Nadel rausgezogen…, auch jetzt 8 Stunden SpAter so gut wie garkeins Schmerzen… Es zieht ganz leicht und kitzelt aber das ist pillepups!!! Lasst euch bitte nicht verrückt machen!!! Das ist alles halb so wild :wink: ich hatte echt viel Respekt vor der Untersuchung… Und dormicum ist keinesfalls nötig, eher schädlich und gefährlich :wink:… Wunsche euch viiiiel mut :wink:

Im Internet finden sich ja überwiegend Horrorvisionen zu einer Knochenmarkpunktion. Da mir (gestern) eine solche bevorstand, war ich im Vorfeld auch entsprechend panisch und hatte sogar in Erwägung gezogen, trotz Notwendigkeit darauf zu verzichten. Mein Arzt (Hämatologe/Onkologe) konnte mich jedoch wieder beruhigen und zwar zu Recht: Ich hatte tatsächlich keine Schmerzen bei dem Eingriff!
Die Stelle am Beckenkamm wurde lokal betäubt (absolut vergleichbar mit einer Betäubungsspritze beim Zahnarzt) und das war`s, kein Dormicum oder ähnliches. Man spürt einen (sehr leichten) Druck, wenn die Nadel durch den Knochen geht (wobei mein Arzt dabei meine wohl harten Knochen verfluchte :wink: ) und ein wirklich nur leichtes Ziehen beim Ansaugen des Knochenmarks, welches man nicht als Schmerz bezeichnen kann. Und ich bin ehrlich ein Angsthase, wenn es um Medizin und Ärzte geht (ich gehe niemals freiwillig zum Zahnarzt). Außerdem gehöre ich zu den schmerzempfindlicheren Exemplaren (jeder noch so banale Eingriff nie ohne Betäubung und nach einer Blinddarm-OP lag ich schmerzgeplagt drei Wochen halbtot im Bett).
Mag sein, dass mein (niedergelassener) Arzt von gestern einfach sein Handwerk versteht, aber Fakt ist: EINE KNOCHENMARKPUNKTION MUSS DEFINITIV NICHT WEHTUN!
Als die lokale Betäubung dann nachließ, hatte ich durchaus über mehrere Stunden hinweg noch Probleme, mich normal zu bewegen, aber man soll ja auch noch eine Weile liegen. Fühlte sich an, wie ein heftiger Muskelkater. Aber heute merk ich schon fast nichts mehr und bin unterwegs wie eh und je…
Also „Kopf hoch“ an alle, denen eine KMP zum ersten Mal bevorsteht, es gibt wirklich, wirklich Schlimmeres!

Ich hatte vor 2 jahren eine KMP und hatte höllische Schmerzen! Ich mach’s mal kurz: ich habe 2 Kinder zur Welt gebracht, auf natürlichem Wege, aber bevor ich mir noch eine weitere KMP antue, bekomme ich lieber noch 10 weitere Kinder! Und ich bin eigentlich echt nicht zimperlich. Aber eines kann ich bestätigen, jeder empfindet das ganz anders!