Zahnzwischenraum zu gross

Liebe WWW’s und Zahnexperten
Ich war vor 2 Monaten beim Zahnarzt, welcher mir zwischen dem letzten und zweitletzten Zahn am zweitletzten links unten ein Loch flickte. Der letzte Zahn hat da bereits eine Amalganplompe. Seither bleibt mir ständig Essen zwischen diesen beiden Zähnen hängen, was besonders bei Fleisch sehr mühsam, auch schmerzhaft ist. Ich kann die Störer zwar sogleich mit Zahnseite und problemlos raus spicken, bei jedem essen mehrere Male aufstehen und vor den Spiegel gehen ist aber mühsam, nur noch rechts zu beissen kanns nicht sein und wenn ich schön feste zahnseidele, beginnts zu bluten. Gut, ich ging wieder zu demselben Zahnarzt. Er meinte, es wären zwei Dinge möglich. Amalganplompe wechseln oder Brücke bauen. Stimmt das tatsächlich. Könnte er nicht etwas mehr von der neuen Füllung zwischen die Zähne kippen und ok ist’s? Oder sonst etwas?
gr.
andi

Hallo.

Die Brücke ist die bedeutend ‚fülligere‘ und bessere Option. Damit wird nämlich auch der Zahnzwischenraum mit solidem Material gefüllt. Eine neue Amalganfüllung bildet sich mit der Zeit immerhin zurück und öffnet dem Karies wieder Tür und Tor… Und andere Materialien wie sie z.B. beim Füllen von Zähnen verwendet werden sind für solche Aufgaben auf Dauer ungeeignet, da diese dann auch den Widerstand durch das Kauen der Nahrung aushalten müssen. Zu deutsch: irgendwann würde diese Lösung wieder Stress machen.

HTH
mfg M.L.

Hallo Andi,

ich persönlich würde eher zu zwei Kronen tendieren. Denn sollte einer der beiden Zähne Probleme bereiten, muss nicht die Brücke von _beiden_ Zähnen runter, sondern nur _eine_ Krone. Während der andere Zahn völlig unbehelligt und im intakten Zustand bleibt. Ein gutes Labor ist in der Lage den Zwischenraum so zu gestalten, dass sich nichts mehr dazwischen klemmt, wie das im Augenblick bei dir der Fall ist.
Natürlich wäre die Brücke, die nächste Wahl, wenn Kronen bei dir nicht machbar sein sollten.

Deine Wunsch, den Zahn nochmals aufbohren, damit die Füllung bis zum Zahnfleisch hin geht und man keine Essenreste mehr drin hat, ist zwar verständlich, aber im Grunde abzulehnen. Denn das würde bedeuten, dass du noch mehr Verlst von dem gesunden Zahnrest hinnehmen müsstes (wer weiss, wofür du den Zahnrest noch brauchst). Jedes erneute Bohren bedeutet immer Verlust an guter Substanz.

Was die Zahnseide betrfft, so ist das nicht ganz einfach zu händeln. Ich gehe bei dir davon aus, dass die „Köpfe“ der Zähne so eng zusammen stehen, dass du die Zahnseide nur mit Gewalt dazwischen bekommst. Aber genau dieser Druck reicht aus, um die Zahnseide ins Zahnfleisch zu drücken und zu beschädigen. Vielleicht wäre hier so ein kleines Zahnzwischenraumbürstchen (auch Interdentalbürste oder Approximalraumbürsten genannt) angebracht und hilfreicher. Dein Zahnarzt hat sicherlich die dünneren in seiner Praxis, die im Handel sind meist etwas dicker - frage ihn danach und erkläre ihm nochmals dein Problem, er wird dir die passende Grösse heraus suchen. So lange wie ihr noch keine andere Lösung für die Zähne habt, wirst du dich wohl damit versorgen müssen, da Zahnseide ja nicht die beste Option ist.

Markus hat ganz recht, was das Amalgan betrifft. Es ist mit der härteste Stoff um die Dauerbelastung im Backenbereich stand zu halten. Allerdings zieht sich auch Kompositlösungen (das ist die weisse Zahnfüllung) beim Aushärten zusammen und im Gegensatz zu Amalgan fällt die nicht in einem Stück heraus, sondern fängt über Haarrisse zu bröckeln an. Lohnt sich also nicht wirklich für grosse Löcher und erst recht nicht für/in Backenzähne, die die Speisen zermahlen müssen. Ansonsten kann man bei mit Komposit gefüllten Backenzähnen nur mit 2-3 Jahren Haltbarkeit rechnen. Siehe oben: Jedes erneute Bohren bedeutet immer Verlust an guter Substanz, schliesslich will man ja die Karies nicht unterhalb der neuen Füllung weiter wandern lassen, sondern mit dem Bohren erfolgreich beseitigen.

Lieben Gruss
Asmodine

Servus,
da möchte ich mich schon einmischen: soweit ich das Problem verstehe, fehlt hier kein Zahn, sondern der Zwischenraum zwischen zwei vorhandenen Zähnen ist zu groß. Die Äquatoren (größten Umfänge) zweier Nachbarzähne berühren sich normalerweise mit einigem Druck. Gelingt es dem Zahnarzt nicht, diese Situation wieder herzustellen, kommt es zu den geschilderten Problemen. Hier müßte zunächst mal der Zahnarzt nochmal ran, und seine Füllung wiederholen. Kostenlos im übrigen. Manchmal kriegt man den notwendigen Kontakt beim besten Willen nicht hin. Dann ist eine Krone, oder ein Inlay (Goldgußfüllung) die nächstbeste Lösung. Das Material (Gold, Nichtedelmetall, Keramik) ist in diesem Kontext wurscht. Zwei Kronen sind, unter den geschilderten Umständen IMO nicht nötig!
Eine Brücke kommt allerdings nur in Frage, wenn schon ein Zahn fehlt! Das ist ja hier nicht der Fall. Es müßte also erstmal ein Zahn raus, um die Brücke möglich zu machen. Das kann’s ja wohl nicht sein.

Also: zurück zum Doc, Füllung nochmal von vorn. Meistens klappt’s dann.
mfg. K.M.

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