Martinsgänse

Seit wann gibt es den Brauch der Martinsgans im November?

Seit wann gibt es den Brauch der Martinsgans im November?

Hallo Stefan,

seit dem 14. Jh. steht im Zusammenhang mit einem alten germanischen Erntetermin, Erntedankfest.

Gruß ahtog

Hi Stefan,

Seit wann gibt es den Brauch der Martinsgans im November?

das ist wahrscheinlich ein sehr alter wohl schon vorchristlicher Brauch, weil es schon seit Ewigkeiten so ist genauer, seit es seßhafte Bauern gibt) daß im Herbst geschlachtet wurde.
Das hat zweit Gründe:
zum einen gabs für das Vieh kein Futter mehr und importierte Ware war schlicht nicht bekannt, daher mußten ‚unnütze‘ Fresser geschlachtet werden
zum anderen war das Fleisch im Winter haltbar. Wenn im Sommer oder Frühjahr geschlachtet worden wäre, wäre das Fleisch schnell verdorben.

So sah das typische Winteressen bei Bauern zumeist so aus
Kraut mit Speck und Brot.
Im Sommer gab es eher selten Fleisch, es sei denn es wurde gejagt, sondern fast ausschließlich Gemüse, Brot und andere Sachen, die gerade reif waren.

Martinsgänse gabs schon zu Zeiten der Germanen, momentan kann ich aber nicht sagen, welchem Gott/welcher Göttin sie zugeeignet waren.

Gandalf

Seit wann gibt es den Brauch der Martinsgans im November?

Hallo !

Martin von Tours, Heiliger, geb. um 316 in Sabaria am Fuße des heutigen Martinsberges (s. d.) in Pannonien (Ungarn), gest. um 400 in Tours, wurde in Pavia erzogen und schon in früher Jugend Christ. Von seinem Nater zum Militärdienst genötigt, diente er mehrere Jahre in Gallien, nahm aber, 20 Jahre alt, seinen Abschied und kehrte in seine Heimat zurück. Dort und in Mailand von den Arianern bedrängt, lebte er eine Zeitlang als Klausner auf einer Insel bei Genua und gründete gegen 370 bei Poitiers wohl die erste klösterliche Organisation des Abendlandes. 371 ward er durch öffentliche Volksabstimmung zum Bischof von Tours gewählt. Als solcher gründete er das Kloster Marmoutiers und verbreitete das Christentum insbes. unter dem gallischen Landvolk. Auf seinen Gedächtnistag (11. November), das Martinsfest (Martini), sind bei den Germanen viele Bräuche des alten, dem Wodan geweihten Herbstdankfestes übergegangen. Überreste davon sind noch die Martinsgans, die wahrscheinlich einst zu den Opfertieren gehörte, und der Martinstrunk, bei dem der neue Wein geprüft wird. Die Kappe des heil. M. diente den fränkischen Königen als Heerfahne, ohne die sie nicht ins Feld zogen. Er ist der Schutzpatron Frankreichs sowie der von Mainz und Würzburg. Sein Leben hat Sulpicius Severus mit vielen Ausschmükkungen beschrieben, und Gregor von Tours (s. d.) hat ihn ergänzt. Aus seiner Legende ist besonders der Zug bekannt geworden, wie er am Stadttor zu Amiens einem Armen die Hälfte seines Soldatenmantels gab. Vgl. Reinkens, Martin von Tours, der wundertätige Mönch und Bischof (3. Ausg., Gera 1876); Chamard, Saint Martin et son monastère (Poitiers 1873); Scullard, M. of Tours (Lond 1891); Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands, Bd. 1, S. 52 ff. (2. Aufl., Leipz. 1898); Bernoulli, Die Heiligen der Merowinger (Tübing. 1900).

[Lexikon: Martin von Tours, S. 1 ff.Digitale Bibliothek Band 100: Meyers Großes Konversations-Lexikon, S. 125527 (vgl. Meyer Bd. 13, S. 367 ff.)]

Gruß max

Weihnachtsgans
Hallo Gaumenfreunde,

bleibt zu ergänzen, dass die beliebte Weihnachtsgans eine quasi Nachfahrin der Martinsgans ist, ganz einfach, weil man an St.Martin nicht alle Gänse auf einmal essen kann.

Andreas, der sie mit Blaukraut und Knödeln (Rotkohl/Klößen) bevorzugt.

Hallo Stefan,

ich habe mal gelesen, dass sich dieser Martinus vor der Volksmenge verstecken wollte, die ihn als Bischof haben wollte. Die Gänse hätten ihn durch ihr Geschnatter verraten. Sozusagen als „späte/re Rache“ werden die Gänse verspeist.

Schöne Grüße: Zerni