„Ötzi“ hatte keinen Bart, obwohl er ein erwachsener Mann war,
also muß er sich rasiert haben, es sei denn, er riß sich die
Barthaare aus (aua!).
Aus bronzezeitlichen Funden sind halbmondförmige Gegenstände
bekannt (und zwar eine Menge), die innen geschärft waren und
allgemein als Rasiermesser gedeutet werden. Eindeutige
„RasierSTEINE“ gibt es leider nicht. Dafür aber
Feuersteinmesser von solcher unbeschreiblichen Qualität und
Pracht (Feuersteindolch von Hindgavl/Dänemark; 3. Jahrtausend
v.u.Z.), daß ich „Ötzi“ die Herstellung von „Rasiersteinen“
zutraue.
Die Moorleichen, die allerdings bedeutend jünger sind als
„Ötzi“, haben durchweg sorgfältig geschnittene Fuß- und
Fingernägel.
Hallo !
Finger- und Fußnägel wuchsen an dem Toten erstmal weiter. Deshalb sehen bei Moorleichen die Nägel sonderbar sauber geschnitten aus. Im Gegenteil, sie waren abgeschabt bis zum Nagelbett und bei nachfolgendem Wuchs (am Toten), sind sie sehr sauber herausgewachsen. Das ist allgemein bekannt.
Meines Erachtens hat sich Ötzi die Nägel mit dem
Feuersteinmesser geschnitten. Eingerissene Nägel hindern
derart am Gehen und Arbeiten, daß das Einreißen- oder
Abbrechen-Lassen der Nägel als Normalzustand mir nicht
glaubhaft erscheint.
Ich weiß nicht, ob Du schon mal mit Leuten zusammengekommen bist, die wirklich noch mit ihren Händen arbeiten. Bauarbeiter, zum Teil Landwirte, Bergleute, sieh Dir mal deren Hände an!!!
Diese Leute haben kein Problem mit zu langen Nägeln, im Gegenteil, sie sind zu Haus bei manchen Hausarbeiten vollkommen hilflos, weil die Finger dick verschwielt und die Nägel nicht vorhanden sind.
(in) … Verfilmung des Ötzialltags … wurde die Antiparasitenpflege im Frühjahr erwähnt.
Das dadden? Antiparasitenpflege? Schön wars, wenn das damals
gegangen wäre. Wo sich einmal Spuren über Parasitenbelastungen
erhalten haben (z.B. in versteinerten Exkrementen), dort zeigt
sich ein ekelerregender Befall mit Eingeweidewürmern, darunter
Spulwürmern; es muß den Menschen geradezu im A… gewimmelt
haben (an die Leser: Bitte einmal schütteln). Und die
Spulwürmer wiederum sind eine „Krankheit schmutziger Hände“.
Die Kinder, die in den 40er und 50er Jahren des 20. Jahrhunderts aufwuchsen, (also 1940/50), wurden von den gleichen Würmern und Parasiten geplagt. Frag mal Deine Großeltern!
Als ich in den Jahren zur Schule ging, war es üblich, während des Unterrichts zu verschwinden, weil sich wieder mal ein Bandwurm gemeldet hatte, der raus wollte. Oder daß die Mütter ihren Kindern dabei halfen, die Spülwürmer los zu werden.
Schmutzige Hände sind nicht die Ursache, sondern die Düngung der Gärten mit menschlicher Jauche. Damals war fast jeder Selbstversorger, auch die Städter.
Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg und die Steinzeit waren sehr ähnlich. Wir gingen bis spät in den Herbst barfuß, weil es keine Schuhe gab und weil es Spaß machte. Nägelschneiden gab es nicht, die waren immer glatt.
Gruß Werner