Gitarren-Akkorde zu Songs

Hallo Musikfreunde,

ich versuche gerade Gitarre zu lernen. Ich würde gerne die folgenden beiden Lieder mit den entsprechenden Akkorden begleiten, während ich sie anhöre.

Nur scheinen die Akkorde nicht ganz der Tonhöhe in den Liedern zu entsprechen. Bei Carnival Of Rust scheint oben diese Phänomen auch erklärt zu sein, mit Verweis auf „Dsus2: 00023x / 000230“, was wohl näher am Original wäre. Was bedeuten die Zahlen? Und wie muss ich jetzt die Akkorde verändern, damit sie zum Lied passen?

Poets of the Fall - Carnival Of Rust (http://www.youtube.com/watch?v=zRVrQsdWDds)
http://www.guitarmasta.net/p/poets_of_the_fall/37115…

Amy MacDonald - Don’t Tell Me That It’s Over (http://www.youtube.com/watch?v=ztjyxGC2JUs)
http://www.ultimate-guitar.com/tabs/a/amy_macdonald/…

MfG,
mifune

Teilantwort

… auch erklärt zu sein, mit Verweis auf „Dsus2: 00023x
/ 000230“, was wohl näher am Original wäre. Was bedeuten die
Zahlen?

Der gegriffene Bund von unten (tiefe E-Saite) nach oben (hohe E-Saite). Dabei:

0 = Leersaite, nicht gegriffen
x = nicht anschlagen, evtl. sogar dämpfen gegen Mitklingen

Gruß

Stefan

Hallo,
der Dsus2 ist ein typischer Durchgangsakkord, der in 375960373252552 Songs vorkommt, weil er so schön einfach in den Fingern liegt und gut klingt.
Er sollte so gegriffen werden: xx0230 und löst sich auf nach xx0232. Man kann das dann zum D4 erweitern: xx0233. Also im Grunde genommen nur ein bischen Spielerei mit dem Mittelfinger auf der hohen e-Saite. Ob das jetzt auf den gefragten Song passt, weiß ich nicht, weil ich den nicht kenne. Wäre aber mit nicht viel Aufwand herauszuhören.
Gruß,
lynndinn

Ok, wenn google mich richtig unterrichtet hat, dann sind sus-Akkorde weder Moll noch Dur zugehörig. Und es gibt sus2 und sus4 Akkorde, die jeweils vom Grundton aus unterschiedlich gebildet werden. Worin liegt jetzt genau der Unterschied zum Grundton? Also wieso gibt es sus-Akkorde?

Und meine wichtigste Frage: Was bedeutet einen Akkord auflösen?

Ok, wenn google mich richtig unterrichtet hat, dann sind
sus-Akkorde weder Moll noch Dur zugehörig.

Ja, denn das charakteristische an einem Moll/Dur-Dreiklang ist die Terz (über dem Grundton). Beispiel C-Dur = c,e,g und c-Moll = c,es,g. Wenn man einen Csus2 haben will, wird die Terz „ausgewechselt“ durch eine große Sekunde. Also ist Csus2 (man kann auch schreiben C2) = c,d,g . Und bei Csus4 ist es „statt“ der Terz die Quarte. Also C4 = c,f,g

Und meine wichtigste Frage: Was bedeutet einen Akkord
auflösen?

Musik wird durch Spannungen erst interessant. Ein Mittel dazu ist das gezielte Wechselspiel von Konsonanzen und Dissonanzen. Vereinfacht gesagt bezeichnet man die Intervalle Oktave, Quinte (Umkehrung: Quarte) und Terz (Umkehrung Sexte) als Konsonanzen. Sekunden (Umkehrung Septimen) und der Tritonus (zwischen Quarte und Quinte) sind Dissonanzen. Bei einem reinen Dur/Moll-Akkord hast du nur übereinandergeschichtete Terzen, also konsonante Klänge. Bei einem sus2 Hast du aber eine gr. Sekunde in Folge von c-d (in meinem Beispiel). Und bei einem sus4 ist es die gr. Sekunde zwischen f-g. Daher klingen diese Akkorde recht „reibend“, jedenfalls für unser durch die abendländische Musikkultur geeichte Ohren. Und hinzu kommt, dass wir ein Bedürfnis entwickelt haben, derartige Spannungen nicht im Raum stehen zu lassen. Also „löst“ man sie zu konsonanten Klängen hin auf. In der „klassischen“ Musik gab es dafür ein festes Regelwerk (das sich allerdings im Laufe der Musikgeschichte auch ständig veränderte). Bis hin zu Claude Debussy (grob gesagt als Meilenstein), der bewusst damit gebrochen hat und dissonante Klänge einfach parallel führte, sie stehen ließ, mit ihnen „spielte“.
Die (fast) gesamte Popmusik hat diesen Schritt aber nicht nachvollzogen. Sie kennt zwar viele spannungsgelade Akkorde (die Sept- und Nonenakkorde etwa), aber das Streben nach Auflösung in konsonante Klänge ist eigentlich immer vorhanden.
Alles klar auf der Andrea Doria?
lynndinn

1 Like

Alles klar. :smile: Zum Glück hatte ich 2 Jahre Musiktheorie, sonst hätt ich vermutlich nur Bahnhof verstanden. :smile: Vielen Dank.

Ok, wenn ich jetzt das Stück begleiten möchte, dann doch wohl kaum nur mit dem Dsus2-Akkord und seiner Auflösung.

Em G Am C D ist vorgegeben (zugegeben relativ simpel). Wenn ich jetzt mit Dsus2 spiele, inwiefern muss ich diese Akkorde austauschen?
Und was bedeuten die anderen beiden Angaben:

G: 320033
G6: 320030

(http://www.guitarmasta.net/p/poets_of_the_fall/37115…)

Liebe Grüße,
mifune

Hallo mifune,
schau dir mal an:
http://www.e-chords.com/tabs/poets-of-the-fall/carni…
Der erste Song lebt vom Fingerpicking (kannst du das?). Da umspielt man gerne die eigentlichen Akkorde. Bei dem Link ist das angedeutet. D.h. die Tabs, die du hast, markieren nur die Grundstellung der Akkorde, alles andere müsste man sich rausören oder eben Links wie diese suchen.
Der 2. Song ist ja eifaches Akkordeschlagen. Da stimmen die Tabs mit der Musik ziemlich gut überein.
Viel Spaß beim Spielen,
lynndinn

Ich spiele erst seit 3 Wochen, übe aber jeden Tag fleißig. Fingerpicking kann ich demzufolge natürlich noch nicht, möchte aber alles lernen. :stuck_out_tongue:

Die Zahlen bedeuten, auf welchem Bund man die Seite greifen soll, oder? Aber so schnell kann man doch niemals umgreifen…
Und wo muss man dann zupfen?

Fingerpicking kann ich demzufolge natürlich noch nicht,

Dann wirst du diesen Song auch nicht so spielen können, wie er klingt. Dann musst du dich auf die reinen Akkorde beschränken.

Die Zahlen bedeuten, auf welchem Bund man die Seite greifen
soll, oder?

ja
Aber so schnell kann man doch niemals umgreifen…
Doch, wenn man´s gut geübt hat. Nach etwa 1 - 2 Jahren.

Und wo muss man dann zupfen?

Ich empfehle dir dringend Gitarrenunterricht zu nehmen, dort wird dir das gezeigt. Wenn du´s autodidaktisch versuchtst, kommen dabei schnell verkrampfte und falsche Körperhaltungen ins Spiel, die man später nur wieder schlecht rausbekommt.

Ein Freund von mir, der auch anderen schon Unterricht gegeben hat, bringt es mir bei :smile:
Danke für deine Antworten.

lg, mifune