Gauck und die Einwanderung

Hi,

Herr Gauck hat uns daran erinnert „offener“ gegenüber Zuwandereren zu sein und ich frage mich „wie offen denn noch“?

„Gauck bescheinigte seinen Landsleuten einen mitunter verkrampften Umgang mit Zuwanderern. „Eine junge Frau aus einer vietnamesischen Familie wird in den Vereinigten Staaten oder in Großbritannien ohne weiteres als Amerikanerin oder Britin akzeptiert. In Deutschland hingegen wird sie mit einiger Wahrscheinlichkeit befragt, woher sie denn ‚eigentlich‘ stamme“, sagte er weiter.“ http://www.spiegel.de/politik/deutschland/joachim-ga…

Wenn ich in der Welt unterwegs bin werde ich doch auch überall gefragt woher ich komme. Was ist daran so schlimm? Ich finde es nicht diskriminierend wenn man mich in Japan nicht auf japanisch anspricht weil man denkt ich sei Japaner und stattdessen fragt wo ich herkomme.

Neulich hatte ich in Frankfurt einen Taxifahrer der sehr gebrochenes Deutsch sprach. Wir unterhielten uns auf Englisch weil er sich da wohler gefühlt hat. Ich habe ihn gefragt wo er „eigentlich“ herkommt. Habe ich jetzt also einen „verkrampften Umgang mit Zuwanderern“ weil ich das gefragt habe?

Gruss
K

Hallo,

wir übertreiben es mitlerweile mit der PC so brutal, dass kaum einer noch den Nutzen versteht. Ich denke wir tun damit niemand einen Gefallen.
Man sollte einfach immer im Hinterkopf behalten, das alle Menschen gleich sind.
Wenn ich jemand aus Hessen frage, wo er her ist, weil er einen Dialekt spricht ist es ok, bei einem anderen Menschen ist es dann vielleicht Rassismus?
Ich denke wir schaden uns selbst, wenn wir alle Menschen „gleich“ machen wollen, das hat nichts mit gleich behandeln zu tun

hth

Hallo,

"Gauck bescheinigte seinen Landsleuten einen mitunter
verkrampften Umgang mit Zuwanderern.

Dieser Herr soll mal lieber die Zuwanderer fragen, weshalb sei so integrationsunwillig sind.
Ständig wird verlangt, dass immer noch mehr Aktivitäten von den „Einheimischen“ ausgehen sollen.

Mir reicht das schon lange.

Gruß:
Manni

Hallo Kasi,

Habe ich jetzt also einen „verkrampften Umgang mit Zuwanderern“ weil ich das gefragt :habe?

Im Gegenteil. Du hast Interesse an der Geschichte des Zuwanderers gezeigt.
[Oder einen verkrampften Umgang mit Taxifahrer :wink:]

Gauck ist doch - wie auch einst Rau - für sein pastoralen Gesülze bekannt. Und bei solchen Anlässen wird eben Gesülze erwartet. Gauck greift da nur das Gejammer von der mangelnden „Willkommenskultur“ auf. Soll man wieder Mopdes verteilen? Das ging schon einmal schief.

Und es muss eben auch ganz offen darüber diskutiert werden, wer hier dauerhaft willkommen ist und wer nicht. Bzw. wer nur einen vorübergehenden Aufenthaltsstatus haben wird.

Gruß
vdmaster

Treffender Beitrag.

Und es muss eben auch ganz offen darüber diskutiert werden,
wer hier dauerhaft willkommen ist und wer nicht. Bzw. wer nur
einen vorübergehenden Aufenthaltsstatus haben wird.

Wir müssen in dieser Hinsicht erkennen, dass unser Bundespräsident eine solche offene Diskussion nicht haben will. Über die Zuwanderung entscheidet eine selbsternannte politisch-moralische Elite. Da das Thema belastet ist, kann man jeden gegenläufigen Vorstoß sofort abwürgen. Zukunftskonzepte? Angesichts der jüngsten Berichte kann ich in dieser Hinsicht kaum etwas erkennen.

Integration ist eine Bringschuld, d.h. wer in ein anderes Land geht, muß sich dort anpassen. Eine Gruppe von Migranten ist besonders schlecht integriert. Daher kann es nicht an der Gesellschaft liegen. Schließlich haben es viele ohne jede Hilfe geschafft.

Hallo Ultra,

dem Bericht kannst Du immerhin entnehmen, dass die Regierung nun etwas gegen Armutszuwanderung (ohne Aussicht auf Arbeit) unternehmen will. Damit ist die landauf, landab völlig zu Unrecht und teils demagogisch kritisierte Forderung der CSU („Wer betrügt, der fliegt“) inhaltlich aufgegriffen worden.

Die Zahlen sind durchaus beunruhigend. Aber leider sind sie auch realitätsverzerrend bzw. zu oberflächlich. Es handelt sich hierbei IMHO um die Bruttozuwanderung. Viel interessanter ist aber die Nettozuwanderung von Migranten.

Und hier fehlt es einfach an einer genauen Analyse, die die soziologische Zusammensetzung und deren Auswirkung auf die Gesellschaft beleuchtet. Ich habe jedenfalls noch keine gefunden.

Gauck spricht durchaus die Probleme an. Vgl. die Rede. (Ich habe sie aber nur überflogen)

Gruß
vdmaster

Hi,

ich habe mir die Rede mal durchgelesen. Er wird auch durchaus kritisch was Zuwanderung angeht, das ist gut.

"Vor diesem Hintergrund können wir auch viel gelassener über die Probleme reden, die mit der Einwanderungsgesellschaft auch verbunden sind: Ghettobildung und Jugendkriminalität, patriarchalische Weltbilder und Homophobie, Sozialhilfekarrieren und Schulschwänzer. Ja, es gibt Familien, deren Mitglieder Dauergäste bei Polizei und Justiz sind. Ja, es gibt Milieus, in denen die Hinwendung zur Religion zur Abgrenzung von der Mehrheitsgesellschaft führt. Ja, es gibt Einwanderer, die Antisemitismus mitbringen. Ja, es gibt Familien, in denen die Rechte von Frauen und Mädchen missachtet werden.

Ja, es gibt reale Befunde, die wir ernst nehmen müssen. Probleme dürfen nicht verschwiegen werden, weil die falsche Seite applaudieren könnte. Gleichzeitig müssen wir aber darauf achten, mit Kritik an diesen Phänomenen nicht ganze Gruppen zu stigmatisieren. Auch gilt es, kulturelle und soziale Ursachen nicht einfach in einen Topf zu werfen. Und statt darüber zu streiten, welche Probleme nun unzulässig dramatisiert oder verharmlost werden, sollten wir unsere Energie lieber darauf verwenden, Probleme zu lösen – gemeinsam, als Anliegen unserer Gesellschaft."

Richtig. Was kann der rechtschaffende türkische Kollege dafür dass eine türkische Gang in der Stadt andere Leute abzieht? Gegen die Gang muss man vorgehen und nicht gegen „die Türken“.

"Achtung vor der Würde des Einzelnen, Gleichberechtigung, Respekt vor Andersdenkenden und Anderslebenden: Auf diesen Werten und Normen beruht unsere Freiheit. Es sind Werte, die wir über Jahrzehnte eingeübt haben. Ich habe häufig schon erlebt, wie sehr sie gerade von jenen geschätzt und verteidigt werden, die aus Ländern stammen, in denen sie missachtet werden. Es ist unsere Sache, von Bürgerinnen und Bürgern, für diese Werte einzustehen.

Wir verteidigen sie gemeinsam gegen alle, die unsere offene Gesellschaft verachten oder gar gefährden, gegen Feinde der Demokratie, gegen alle Rassisten und Fundamentalisten, gleich welcher Herkunft und welcher Ideologe: „„Null Toleranz““ gegenüber jenen, die unseren gemeinsamen Grund der Verfassung verlassen."

SEHR schön gesagt Herr Gauck! Nur leider sind die Justizmninister in den Ländern Politiker und nicht unabhängig wie Richter, sondern auf ihr politisches Wohl bedacht. Erfahrungsgemäss passt einigen eine harte Linie gegen Migranten nicht weil es ihre Wähler verschreckt. Siehe Berlin: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/jugen…

"Wir wollen nicht, dass Kindergärten aus falsch verstandener Rücksicht auf Sankt-Martins-Umzüge verzichten oder Belegschaften die Weihnachtsfeier in „„Jahresabschlussfeier““ umtaufen. Und wer vom Bundespräsidenten eine Weihnachtskarte bekommt, wird weiterhin „„Frohe Weihnachten““ lesen und nicht etwa „„Seasons greetings““.

Wer seine eigenen kulturellen Werte gering schätzt, wird kaum von Anderen Respekt dafür erhalten. Ich wünsche mir einen Alltag, in dem wir das selbstverständlich Eigene achten – und dem Anderen selbstverständlich Raum geben."

Wow… geht doch!

Gruss
K

Hi Kasi,

wer so eine Rede im Volltext liest, erfährt eben mehr als bei einem Mikroauszug in einer Zeitschrift. Dabei ist es ja eigentlich eine vergleichsweise gute.

Aber auch die verzerren oder fehlinterpretieren manchmal politische Ereignisse und hopsen dabei auf die aktuell durchs Dorf getriebene Sau. Bspw. wenn sie die Forderung der CSU gegen Armutszuwanderung als das Aufgreifen von Ängsten bezeichnen.

Zitat: „Im Europawahlkampf greifen auch etablierte Parteien Ängste vor Einwanderern auf. Anfang des Jahres warnte die CSU vor einem vermeintlichen „Sozialmissbrauch“ durch Ausländer. Aktuell spricht sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen eine „Sozialunion“ in Europa aus. EU-Bürger, die in Deutschland Arbeit suchen, sollten kein Hartz IV erhalten.“

Ich sehe da keine aufgegriffenen Ängste , sondern völlig nachvollziehbare Forderungen, die (im Falle der CSU) ein Problem eindämmen sollen. Bei der Merkel ist es sogar lediglich die Positionierung einer im Raume schwebenden Forderung.

http://www.taz.de/Kommentar-EuGH-zu-Hartz-IV/!138939/
Und wie immer mit dem tollen Argument der Stigmatisierung (Angst/Mißtrauen) und dem Gipfel der dümmlichen Kommentierung:

Zitat:„Ein paar Monate Hartz IV für EU-Mitmenschen wird das Bier am Stammtisch nicht schal werden lassen.“

Völlig ausgeblendet wird hierbei, dass sich bereits eine gehörige Anzahl von EU-Ausländern in Deutschland befindet, die ausschliesslich von Sozialleistungen lebt und vorher nichts (oder „so gut wie nichts“) in die Kassen eingezahlt hat.

Gruß
vdmaster

es reicht so langsam
Hallo,

Unser Bundesgauckler sitzt im mietfreien Nest und reist in der Welt herum um blöde Reden zu halten. Für den Mann muss man sich fremdschämen.
Das blöde Volk soll immer noch mehr Einwanderer die nur in unsere Sozialsysteme wollen aufnehmen und versorgen.
Das kann es nicht sein. Viele kommen aus Ländern wo kein Krieg ist. Diese gehören sofort zurückgeschickt. Wir sind nicht das Sozialamt der Welt.

Bei uns mangelt es an vielem und unsere Regierung verschenkt unser Geld ständig ins Ausland. Man braucht nur mit der Nazi-Keule kommen und schon funktionieren unsere Politiker. Keiner hat den Mumm endlich mal was dagegen zu unternehmen. Hauptsache ihre Geldbörsen sind gefüllt.