Geruchssinn und Richtung

Hallo Leute,

wieso kann man mit der Nase auch die Richtung, aus der ein Geruch
kommt, feststellen? Sind dafuer die zwei Nasenloecher da? *g*

Stefan

Servus!

wieso kann man mit der Nase auch die Richtung, aus der ein
Geruch
kommt, feststellen? Sind dafuer die zwei Nasenloecher da? *g*

Stimmt! Funktioniert wie Sehen/Augen und Hören/Ohren.
VG
Christian

Hi,

Stimmt! Funktioniert wie Sehen/Augen und Hören/Ohren.

die Augen ermöglichen ein räumliches Sehen, weil die Augen unterschiedliche Bilder liefern. Die Ohren lassen uns die Richtung der Schallquelle erkennen, weil die Schallwellen mit unterschiedlicher Phase ankommen (vergröbert ausgedrückt). Die Nase sagt uns, aus welcher Richtung der Duft kommt, weil …? Da fehlen uns die Erklärungen, ich behaupte sogar, dass die Nase keinerlei Richtung wahrnimmt.

Gruß Ralf

okay, also lasst uns Erfahrungen austauschen…

Ich kam jetzt auf meine Frage, weil heute in der Strassenbahn genau
hinter mir jemand streng roch. Nach „diskretem“ Platzwechsel sah ich dort eine Frau sitzen, die optisch eigentlich nicht zu den typischen Geruchsspendern gehoerte, so dass ich glaube, nicht unbewusst einem Vorurteil erlegen zu sein.

Damit es zu Deinem Einwand passt: Ich muss mich auf meinem Platz minimal bewegt haben, um die Richtung festzulegen. Right?

Stefan

Hallo Stefan,

Damit es zu Deinem Einwand passt: Ich muss mich auf meinem
Platz minimal bewegt haben, um die Richtung festzulegen.
Right?

Normalerweise dreht man den Kopf beim schnüffeln um die Richtung herauszu finden.

Zudem ist normalerweise immer nur ein Nasenloch in Betrieb und das andere regeniert sich derweil. Besonders gut merkt man das bei einem leichten Schnupfen, da ist abwechselnd mal das Eine und danach das Andere „verstopft“.

MfG Peter(TOO)

Hi!

Die
Nase sagt uns, aus welcher Richtung der Duft kommt, weil …?
Da fehlen uns die Erklärungen, ich behaupte sogar, dass die
Nase keinerlei Richtung wahrnimmt.

Neulich habe ich einen kurzen Artikel in der Zeitung gelesen, in dem stand, dass Forscher kürzlich herausgefunden haben, dass die Nase über die beiden Nasenlöcher die Richtung, aus der ein Geruch kommt, wahrnehmen können. Mehr weiß ich allerdings auch nicht.
Grüße
Christian

Hallo,

wieso kann man mit der Nase auch die Richtung, aus der ein
Geruch
kommt, feststellen?

Wie schon geschrieben, kann man das nicht!

Sind dafuer die zwei Nasenloecher da? *g*

Nö.

Die Richtung eines Geruchs festzustellen ist nur möglich,
wenn die Strömungsrichtung (Windrichtung) merklich ist.
Die wird aber nicht mit der Nase, sondern eher mit der
Haut (Gesicht) festgestellt.

Gruß Uwi

Hi Stefan,

Ich muss mich auf meinem Platz minimal bewegt haben, um die Richtung festzulegen. Right?

ich weiß nicht, was da im Gehirn abläuft. Da ich auf Körpergeruch extrem empfindlich reagiere, kann ich wohl sagen, dass ein Jemand gerade im Raum ist oder war, aber ich kann ihn nicht orten.

Wenn ich etwas Besonderes rieche, schaue ich mich um und sehe vielleicht die Quelle. Im Herbst, wenn in unseren Gärten Laub verbrannt wird, rieche ich schon mal Dinge, die da nicht hineingehören, könnte aber nie sagen, woher der Geruch kommt. Bei Wind ist es einfach, aber sonst?

Gruß Ralf

Hallo, Stefan,
nach diesem Artikel des Hamburger Abendblattes ist ein „Richtungsriechen“ tatsächlich möglich.
Im Gegensatz zu Tieren ist der Geruchssinn des Menschen allerdings eher schwach entwickelt und daher wohl auch die Fähigkeit die Richtung eines Duftes zu erkennen.
http://www.abendblatt.de/daten/2005/08/31/476934.html
Grüße
Eckard

Nachschlag (Link)
http://www.doccheck.de/newsletter/de/2005_33/2722.php

Die Erkenntnis basiert auf der Erforschung von
Patienten mit fehlendem Geruchsinn.
(Hervorhebung durch mich)

Allerdings merkwürdig, Ralf,
vielleicht konnten die nur links oder rechts riechen? Aber ich nehme an, dass man bei der Beschäftigung mit dem olfaktorischen Zentrum im Gehirn darauf gestoßen ist. Vielleicht kann ja mal irgen ein Dresdner den Prof fragen?

Dir als ist doch sicher der nette Spruch bekannt, mit dem man einem Überschlauen nachsagt, dass er „einen Furz im Dunkeln riecht“?

Gruß
Eckard

Hallo,

der Ausschnitt aus dem Artikel ist doch relativ klar. Es existiert „sowohl der Geruch als auch der Fühlnerv der Nase“. Bei Patienten mit fehlendem Geruchssinn bleibt also nur der „Fühlnerv der Nase“. Und das Professorchen wird halt erforscht haben was dieser Fühlnerv alleine so fühlt. Interessant, das.

Gruß, Jens

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wie schon geschrieben, kann man das nicht!

Sind dafuer die zwei Nasenloecher da? *g*

Nö.

Die Richtung eines Geruchs festzustellen ist nur möglich,
wenn die Strömungsrichtung (Windrichtung) merklich ist.
Die wird aber nicht mit der Nase, sondern eher mit der
Haut (Gesicht) festgestellt.

Hallo,

beim Einatmen durch die Nase wird Luft eingezogen. Ich behaupte, dass ich mit einer feinfühligen Nase die Strömung der Geruchsstoffe in der Tat messen kann. Die Geruchsstoffe kommen ja auch nicht gleichmäßig auf die Sensoren auf.

Durch die Art wie ich durch die Nase einatme kann ich auch steuern woher der Luftstrom kommt.

Daher halte ich es in der Tat für möglich allein mit der Nase bei fast Windstille die Richtung zu erkennen, woher ein Geruch kommt.

Bei absoluter Windstille käme auch kein Geruch bei mir an.

Besten Gruß
Mathias

Hallo Stefan!

Du kannst mit der Nase nicht die Richtung feststellen, aus der ein Geruch kommt. Die Anzahl der Nasenlöcher ist hier egal.

Geruchsempfindungen werden durch flüchtige, lösliche Verbindungen hervorgerufen. Diese Verbindungen gelangen, von der Atemluft „getragen“ in die Nase und im weiteren Verlauf zum Riechepitel. Dort werden die Stoffe von den Rezeptoren aufgenommen und über die Nerven zum Riechzentrum im Gehirn weitergeleitet.

Du kannst also nur wahrnehmen, ob eine niedrigere oder höhere Konzentration an diesen Stoffen in der Lust ist die Du in dem Moment eingeatmet hast. Indem Du dich von der Geruchsquelle weg oder zur Quelle hin bewegst, kannst du lokalisieren, woher der Geruch stammt.

Zum Riechen ist auch nicht unbedingt (wie in vorigen Beiträgen diskutiert) eine Luftbewegung notwendig. Auch bei vollständig unbewegter Luft dissoziieren die riechbaren Stoffe in der Luft. D.h. die Stoffe werden sich in jedem Fall, egal ob mit oder ohne Wind, von der Geruchsquelle weg bewegen und dann evtl. von Deiner Nase wahrgenommen werden. Logischerweise sind umso weniger Stoffe in der Luft ‚gelöst‘ je weiter weg man von der Quelle riecht. So ist es möglich, sich an den Verursacher heranzutasten sozusagen.

Viele Grüße
Evelyn

Hallo Stefan !

Vor kurzem gabs da eine Untersuchung dazu:
http://www.berkeley.edu/news/media/releases/2005/08/…

Hier eine Artikel darüber auf deutsch, erschienen am 30.08.2005 auf wissenschaft-aktuell (http://www.wissenschaft-aktuell.de/):
http://62.27.84.81/cgi-bin/onchange/anzeige.pl?kennu…

Gute Schnüffler: Menschen können Richtungen erriechen [Hirnforschung]

Berkeley (USA) - Woher weht dieser köstliche Duft in meine Nase? Diese Frage können nicht nur Tiere hervorragend beantworten – auch Menschen beherrschen das Richtungsriechen, ohne den Kopf zu bewegen. Das konnten US-Forscher jetzt mit Hilfe spezieller Duftstoffe und mit Bildern aus dem arbeitenden Gehirn nachweisen. Im Hirn sind dem rechten und linken Nasenloch unterschiedliche Bereiche zugewiesen, berichten die Forscher. Zudem wird beim Riechen ein Hirnbereich aktiv, der normalerweise mit der Ortung von Tönen und Bildern zu tun hat. Die Untersuchung bestätigt vierzig Jahre alte Experimente, die allerdings seither unter Experten stark umstritten gewesen waren.

„Offenbar haben wir die Fähigkeit, mit stillgehaltenem Kopf die Quelle eines Geruches zu orten. Und mit Übung könnte man darin wirklich gut werden“, erklärt Noam Sobel, Psychologieprofessor am Institut für Neurowissenschaften der University of California, Berkeley. Sein Team hatte Versuchspersonen mit Masken ausgestattet, die jedem Nasenloch getrennt Duftstoffe zuleiten konnten. Während der Untersuchung lagen die Probanden mit dem Kopf in der Röhre eines Hirnscanners, eines so genannten funktionellen Magnetresonanztomographen (fMRT), so dass die Forscher die Aktivität des Gehirns beobachten konnten. Ziel der Untersuchung war, vierzig Jahre alte, umstrittene Ergebnisse zu überprüfen. 1964 hatte der spätere Nobelpreisträger Georg von Békésy bei Riechexperimenten festgestellt, dass Menschen wie andere Säugetiere die Düfte lokalisieren könnten – in „Stereotechnik“ wie beim Hören, weil das Signal die beiden Empfänger (Nasenlöcher oder Ohren) mit kaum merkbaren Intensitätsunterschieden oder winziger Verzögerung trifft. Diese Experimente ließen sich später nicht immer nachvollziehen, und Experten argumentierten, von Békésys Düfte hätten damals nicht den Geruchsnerv stimuliert, sondern den Trigeminusnerv, den die meisten Gerüche ebenfalls anregen.

Deshalb wählte das Team um Sobel diesmal Duftstoffe, die sich kaum auf den Trigeminus auswirken: Rosenessenz (Phenylethylalkohol) und Nelkenöl (Eugenol). Zum Vergleich dienten zwei Trigeminus-Wirkstoffe, Essigduft (Propionsäure) und Bananenduft (Amylazetat). Außerdem nahmen neben 16 normal riechenden Testpersonen auch fünf teil, die mangels Riechnerven (Anosmie) keine Düfte wahrnehmen können. Die Ergebnisse der Testläufe waren eindeutig: Die „Normalriecher“ konnten bei allen vier Substanzen auf das betroffene Nasenloch deuten, die anosmischen Probanden jedoch nur bei den beiden Trigeminus-Wirkstoffen. Im Hirnscan der normal riechenden Probanden zeigte sich zudem, dass jedem Nasenloch ein eigener Bereich im so genannten Riechzentrum zugewiesen ist, das beim aktiven Schnüffeln und den Ortungsversuchen am aktivsten war. Getrennte Bereiche schaffen die Voraussetzungen, unterschiedliche Signale zur Richtungsanalyse verarbeiten zu können. Während der Ortungsversuche war zudem ein weiterer Hirnbereich sehr aktiv, der Gyrus temporalis superior, der auch beim Lokalisieren von Tönen und Bildern eine Rolle spielt. Die Forscher berichten im Fachblatt Neuron: „Zusammen sind diese Ergebnisse die erste Beschreibung der Hirnmechanismen bei Säugetieren, während sie aus Gerüchen räumliche Informationen ziehen“. In weiteren Experimenten will das Team nun Duftspuren in natürlicher Umgebung nachspüren lassen und die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung testen. (wsa050830ds1)

Autor: Dörte Saße
Quelle: UCBerkeley, Neuron

mfg
Christof

Hallo Mathias,

Bei absoluter Windstille käme auch kein Geruch bei mir an.

Dem ist aber nicht so. Selbst bei Windstille verteilten sich die meisten Gerüche mit der Zeit gleichmässig in einem geschlossenen Raum (Stichworte: z.B. Braunsche Bewegung, Diffusion).
Solange die Geruschsquelle selbst nicht komplett verdampft, ensteht ein Gradient, mit zunehmender Konzentration zur Quelle hin. Ist der Gradient sehr steil, kann man die Richtung schon an zwei Proben welche wenige mm voneinander entnommen wurden erkennen. Bei einem flachen Gradienten benötigt man Proben welche räumlich weiter auseinander liegen.

Bei Wind ist die Räumliche Verteilung asymetrisch.
Aus diesem Grund schleichen sich Jäger immer gegen den Wind an ihre Beute an.

MfG Peter(TOO)

Wir haben was gelernt…
…nämlich dass der Mensch zwei Nasenlöcher hat und auf Befragen angeben kann, in welches Nasenloch man ihm einen Duft einleitet. Was ich immer noch vermisse, ist die Aussage, ob und wie der Mensch die Richtung der Duftquelle bestimmen kann. Darüber weiß der Artikel leider nichts zu sagen.

Gruß Ralf

Hallo,

beim Einatmen durch die Nase wird Luft eingezogen. Ich
behaupte, dass ich mit einer feinfühligen Nase die Strömung
der Geruchsstoffe in der Tat messen kann. Die Geruchsstoffe
kommen ja auch nicht gleichmäßig auf die Sensoren auf.

Das ist etwa das Äquivalent von „Das Gras wachsen hören“.

Durch die Art wie ich durch die Nase einatme kann ich auch
steuern woher der Luftstrom kommt.

LOL , hast Du Nüstern? Bist Du ein Pferd???

Daher halte ich es in der Tat für möglich allein mit der Nase
bei fast Windstille die Richtung zu erkennen, woher ein :Geruch kommt.

In einem Raum, mit sehr geringer Strömung, ist es sehr
schwer, eine Geruchsquelle zu lokalisieren.

Der Geruchssinn ist auch nicht sehr selektiv in Bezug auf
den Gradienten.
Deshalb findet man im Raum eine Geruchsquelle eher zufällig,
indem man systemnatisch alles abriecht und dabei irgend
wann man dicht an der Quelle vorbeikommt, wo dann tatsächlich
ein starker Gradient auftritt.

Die Sache wird aber noch dadurch komplizierter, daß der
Geruchssinn anhängig von der Intensität und der Zeit
ein sehr unterschiedliches Empfinden hat.
Permante Gerüche werden auch nach kurzer Zeit ausgeblendet,
so daß man dann nix mehr riecht (bzw. nur noch, wenn der
Geruch deutlich zunimmt).

Bei absoluter Windstille käme auch kein Geruch bei mir an.

Auch das ist Unsinn, wie schon erklärt wurde.
Absolute Windstille wäre am absoluten Nullpunkt möglich,
aber da riechst Du lange vorher eh nix mehr.

Gruß Uwi

schwachsinnige Interpretationen
Hallo,
und was soll uns nun dieser Artikel sagen?

> 1. "Im Hirn sind dem rechten und linken Nasenloch   
> unterschiedliche Bereiche zugewiesen ..."


Ja und, das bedeutet doch nicht, daß an beiden Nasenlöchern
unterschiedliche Konzentrationen anliegen.
Das kann bedeuten, daß man mit beiden Nasenflügeln 
den gleichen Geruch unterschiedlich wahrnimmt.
Signifikante Geruchsunterschiede an den Nasenlöchern 
sind wohl nicht zu erwarten (5...10mm Abstand!!!).

Frage: Warum haben wir die Nasenlöchern nicht neben den 
Ohren? Das wäre doch wesentlich effektiver!



> 2. "Sein Team hatte Versuchspersonen mit Masken   
> ausgestattet, die jedem Nasenloch getrennt Duftstoffe   
> zuleiten konnten."


Und was hat das für einen Praxisbezug??? Keinen!

In Praxis ist der Konzentrationsunterschied für einen
Geruch, der von weit herkommt an den Nasenlöchern 
lächerlich gering. 
Wer bischen Ahnung von Strömungstechnik hat, wird wissen,
daß jeder Körper Wirbel verursacht. Diese Turbulenzen
verhindern sicher einen definierten Konzentrations-
unterschied im Abstand von max. 10mm.
Ganz zu schweigen, von den stängigen "Richtungswechseln
des Geruchs", die dadurch verursacht werden.



> 3. "Offenbar haben wir die Fähigkeit, mit stillgehaltenem   
> Kopf die Quelle eines Geruches zu orten.   
> Und mit Übung könnte man darin wirklich gut werden",   
> erklärt Noam Sobel,


Und was beweist uns das???? Nix, nur daß man sinnlose 
Schlußfolgerungen zieht, wenn man Randbedingungen einfach
außer Acht läßt.
Natürlich kann man einen Geruch lokalisieren, wenn der
Wind von links weht. Ist bloß so, daß man die Windrichtung 
nicht mit dem Riechnerv feststellt!



> 4. "Während der Ortungsversuche war zudem ein weiterer  
> "Hirnbereich sehr aktiv, der Gyrus temporalis superior,  
> "der auch beim Lokalisieren von Tönen und Bildern eine  
> "Rolle pielt.


Na prima, beim Riechen spring also ein Hirnbereich an, 
der mit dem Lokalisieren von Tönen und Bildern zu tun hat.

Ist ja auch logisch! Besonders bei Beutetieren ist es 
geradezu Überlebenswichtig, daß schnell erkannt wird, 
woher Gefahr droht. Dazu heben sie den Kopf, beobachten
die Umgebung intensiv und stellen gleichzeitg die Löffel
auf max. Empfindlichkeit!



> 5. "1964 hatte der spätere Nobelpreisträger Georg  
> von Békésy bei Riechexperimenten festgestellt,   
> dass Menschen wie andere Säugetiere die Düfte   
> lokalisieren könnten -- in "Stereotechnik" wie beim   
> Hören, weil das Signal die beiden Empfänger   
> (Nasenlöcher oder Ohren) mit kaum merkbaren  
> Intensitätsunterschieden oder winziger   
> Verzögerung trifft.


Oder es ist so, daß die Ohren den Furz von links vorn 
orten, die Augen wahrnehmen, daß da ein unsympatischer
Typ steht und "die Nase dann etwas später schlußfolgert",
daß der Gestank von dort kommen muß, oder? 
Alles andere ist Schwachsinn! 

Gruß Uwi

Vor kurzem gabs da eine Untersuchung dazu:
http://www.berkeley.edu/news/media/releases/2005/08/…

Hier eine Artikel darüber auf deutsch, erschienen am
30.08.2005 auf wissenschaft-aktuell
(http://www.wissenschaft-aktuell.de/):
http://62.27.84.81/cgi-bin/onchange/anzeige.pl?kennu…

Gute Schnüffler: Menschen können Richtungen erriechen
[Hirnforschung]

Berkeley (USA) - Woher weht dieser köstliche Duft in meine
Nase? Diese Frage können nicht nur Tiere hervorragend
beantworten – auch Menschen beherrschen das Richtungsriechen,
ohne den Kopf zu bewegen. Das konnten US-Forscher jetzt mit
Hilfe spezieller Duftstoffe und mit Bildern aus dem
arbeitenden Gehirn nachweisen. Im Hirn sind dem rechten und
linken Nasenloch unterschiedliche Bereiche zugewiesen,
berichten die Forscher. Zudem wird beim Riechen ein
Hirnbereich aktiv, der normalerweise mit der Ortung von Tönen
und Bildern zu tun hat. Die Untersuchung bestätigt vierzig
Jahre alte Experimente, die allerdings seither unter Experten
stark umstritten gewesen waren.

„Offenbar haben wir die Fähigkeit, mit stillgehaltenem Kopf
die Quelle eines Geruches zu orten. Und mit Übung könnte man
darin wirklich gut werden“, erklärt Noam Sobel,
Psychologieprofessor am Institut für Neurowissenschaften der
University of California, Berkeley. Sein Team hatte
Versuchspersonen mit Masken ausgestattet, die jedem Nasenloch
getrennt Duftstoffe zuleiten konnten. Während der Untersuchung
lagen die Probanden mit dem Kopf in der Röhre eines
Hirnscanners, eines so genannten funktionellen
Magnetresonanztomographen (fMRT), so dass die Forscher die
Aktivität des Gehirns beobachten konnten. Ziel der
Untersuchung war, vierzig Jahre alte, umstrittene Ergebnisse
zu überprüfen. 1964 hatte der spätere Nobelpreisträger Georg
von Békésy bei Riechexperimenten festgestellt, dass Menschen
wie andere Säugetiere die Düfte lokalisieren könnten – in
„Stereotechnik“ wie beim Hören, weil das Signal die beiden
Empfänger (Nasenlöcher oder Ohren) mit kaum merkbaren
Intensitätsunterschieden oder winziger Verzögerung trifft.
Diese Experimente ließen sich später nicht immer
nachvollziehen, und Experten argumentierten, von Békésys Düfte
hätten damals nicht den Geruchsnerv stimuliert, sondern den
Trigeminusnerv, den die meisten Gerüche ebenfalls anregen.

Deshalb wählte das Team um Sobel diesmal Duftstoffe, die sich
kaum auf den Trigeminus auswirken: Rosenessenz
(Phenylethylalkohol) und Nelkenöl (Eugenol). Zum Vergleich
dienten zwei Trigeminus-Wirkstoffe, Essigduft (Propionsäure)
und Bananenduft (Amylazetat). Außerdem nahmen neben 16 normal
riechenden Testpersonen auch fünf teil, die mangels
Riechnerven (Anosmie) keine Düfte wahrnehmen können. Die
Ergebnisse der Testläufe waren eindeutig: Die „Normalriecher“
konnten bei allen vier Substanzen auf das betroffene Nasenloch
deuten, die anosmischen Probanden jedoch nur bei den beiden
Trigeminus-Wirkstoffen. Im Hirnscan der normal riechenden
Probanden zeigte sich zudem, dass jedem Nasenloch ein eigener
Bereich im so genannten Riechzentrum zugewiesen ist, das beim
aktiven Schnüffeln und den Ortungsversuchen am aktivsten war.
Getrennte Bereiche schaffen die Voraussetzungen,
unterschiedliche Signale zur Richtungsanalyse verarbeiten zu
können. Während der Ortungsversuche war zudem ein weiterer
Hirnbereich sehr aktiv, der Gyrus temporalis superior, der
auch beim Lokalisieren von Tönen und Bildern eine Rolle
spielt. Die Forscher berichten im Fachblatt Neuron: „Zusammen
sind diese Ergebnisse die erste Beschreibung der
Hirnmechanismen bei Säugetieren, während sie aus Gerüchen
räumliche Informationen ziehen“. In weiteren Experimenten will
das Team nun Duftspuren in natürlicher Umgebung nachspüren
lassen und die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung testen.
(wsa050830ds1)

Autor: Dörte Saße
Quelle: UCBerkeley, Neuron

mfg
Christof

Hallo,

prinzipiell gebe ich Dir recht. Nur in einem Punkt liegst Du falsch:
die 5-10mm Abstand der Nasenlöcher lassen ein Richtungsriechen zu. Und zwar genau dann, wenn eine ‚neue Duftwolke‘ angeflogen kommt.

Noch nie drauf geachtet, wenn neben Dir jemand ‚Gase‘ erzeugt hat?

Natürlich klappt das nicht mehr, wenn sich der Duft im Raum verteilt hat. Aber daß man bei einer homogenen Umgebung keine Differenzen mehr feststellen kann, ist doch trivial.

Btw., man kann das gleiche auch bei Temperaturunterschieden feststellen. Z.B. in einem Schwimmbad, wenn dort eine ‚Wolke‘ wärmeren Wassers ankommt, die ein Schwimmer nebenan frisch erzeugt hat…

Gruß
Axel