Hallo Lieblingsbier,
Ontologie, Kategorischer Imperativ, Utilitarismus und Diskursethik
Ontologie ist für die Ethik insofern relevant, als dass „das Seiende“/die Existenz an sich über die momentane Befindlichkeit eines Einzelmenschen gestellt wird; sie zeigt die Suche nach dem Mitmenschen bzw. der gemeinsamen Sprache. Was die konkrete Ethik betrifft, appelliert sie (soweit mir bekannt) ans Gefühl und begründet keine konkreten Normen.
Sie begründet aber die Notwendigkeit einer Ethik.
Der Kategorische Imperativ bezieht sich auf einen möglichst realistisch vorausgedachten Mitmenschen; Ch’an hat das Wesentliche dazu gesagt. Der Grundgedanke ist das Individuum: Ich rechne damit, dass ein anderes Individuum ein ebenbürtiges Bewusstsein hat. Kritik: Es wird nur eine negative Freiheit (Freiheit von…) definiert, nicht eine Freiheit „zu“. D. h. man darf einander in Ruhe lassen, aber wer den anderen liebt, wird von dieser Ethik „bestraft“.
Der Utilitarismus geht theoretisch vom Nutzen aus, was auf den ersten Blick einleuchtet. Sein Problem ist das „cui bono“: W e m nütze ich mit der gesetzten Norm bzw. der getroffenen Entscheidung; der Utilitarismus geht einerseits mit dem Gedanken an ein (schwer zu definierendes) Gemeinwohl, andererseits mit (leicht vordefinierter und darum oft im Vordergrund stehender) Selbstsucht einher.
Die Diskursethik kann man wohl am ehesten als Fortentwicklung des kategorischen Imperativs sehen: Die Individuen, die einander „freiheitlich“ in Ruhe lassen sollten, sind jetzt gehalten, sich gegenseitig einzubringen und zu engagieren, um ihre Interessen zu vertreten. Kritik: Wer am lautesten schreit oder den besten Anwalt hat, kommt in die Kränze; Gewinner ist, wer sich am besten verkauft.
Gruss,
Mike