Ethik für Tiere?

Hallo, ich schreibe im Moment an meiner Facharbeit zum Thema Tierethik im Fach Philosophie. Dazu würde mich ein allgemeines Meinungsbild sehr interessieren.

Wie rechtfertigen wir das Essen von Tieren und wo machen wir Unterschiede zu Tieren die wir nicht essen, wie Hunde oder Katzen?
Man isst keine Haustiere? Wenn der Nachbar kein Haustier hat, hätten wir das Recht darauf zu protestieren wenn es bei ihnen Hund zum Abendessen gibt?
Dann isst man vielleicht keine Tiere mit ausgeprägten geistigen Fähigkeiten? Was ist dann mit geistig schwerbehinderten Menschen?

Hi,

Wie rechtfertigen wir das Essen von Tieren und wo machen wir
Unterschiede zu Tieren die wir nicht essen, wie Hunde oder
Katzen?

Es gibt, in unserer Kultur, den Unterschied zwischen Nutztieren und Haustieren. Nutztiere sind in dem Fall Schweine, Kühe, Hühner und Stirnlappenbasiliske(kleiner Scherz). Diese Tiere sind „nur“ da, um uns zu nutzen. Sie versorgen uns mit Milch, Eiern, Fett und Fleisch. Durch diese tierischen Rohstoffe erhalten wir uns am Leben (unteranderem, Gemüse und Obst, darf man nicht vergessen).
Haustiere hingegen sind in unserer Kultur eher ein „Familienmitglied“. Sie „nützen“ uns in dem Sinne nichts, wie die Nutztiere. Sie sind eher für die Seele da.

Warum essen wir Tiere? Weil wir es können, weil unsere Vorfahren schon Tiere gejagt haben um zu überleben(sie Neanderthaler etc.) und wir eben als Raubtier ausgelegt sind(Augen vorne, aufrechter Gang, ein Daumen zum Werkzeug herstellen…). Manche Tiere bringen uns Nährstoffe, die uns Pflanzen garnicht geben könnten, wie Fische.
Außerdem hat es mit den Tieren ein Vorteil. Sie sind „kompatible“ Nahrungsspeicher. Wenn man Gemüse anbaut, kann es sein, das von Heute auf Morgen alles im Ars** ist, durch Hagel, Regen, extreme Sonne etc. Dann wären wir verhungert und ausgestorben. Tiere sind meistens da und halten uns auch am Leben, man muss sie eben nur fangen.

Man isst keine Haustiere? Wenn der Nachbar kein Haustier hat,
hätten wir das Recht darauf zu protestieren wenn es bei ihnen
Hund zum Abendessen gibt?

Sie können ruhig empört sein, wenn es bei ihrem Nachbarn Hund gibt. Ich bin empört, wenn bei mir Leber oder Rosenkohl auf den Tisch kommt.
Es gibt Leute die essen „Haustiere“, wie wir sie in unserer Kultur nennen. In Asien sieht das anders aus. Dort werden Hunde gegessen, sowie Katzen. In Indien würde man „gesteinigt“(überspitzt dargestellt, ich weiss aber auch nicht die Rechtslage in Indien), wenn man dort eine Kuh tötet und in Amerika essen manche Leute sowieso alles, was wie Essen aussieht(wir europäer sind da nicht besser).
Was also als Haustier definiert wird, hängt von der Kultur und der Gesellschaft ab, in der man sich befindet.

Dann isst man vielleicht keine Tiere mit ausgeprägten
geistigen Fähigkeiten? Was ist dann mit geistig
schwerbehinderten Menschen?

Wenn mir eine sprechende Giraffe über den Weg läuft und mit mir über das Problem des freien Willens diskutieren will, dann würde ich mich entzückt dazu setzzen und mit diskutieren oder aufhören Cola zu trinken.
Welches Tier ist denn auf unserem „Niveau“?
Affe?
Hund?
Katze?
Ich denke eher, dass im Bereich des Geistes so manches Tier viel weiter ist, als der Mensch, denn Katzenkriege, Korruption oder Rassismus habe ich unter Katzen z.B. weniger gesehen, obwohl sich schonmal um manch ein Weibchen und/oder Terretorium sich geprügelt wird…aber ohne CS-Gas u.ä.
Es gibt aber auch Tiere, die sind einfach geistig Unterentwickelt, so sehe ich das zumindest und trotzdem entscheide ich nicht über ihr Leben oder Tod, weil sie mir in dem Sinne auch egal sind.

Warum essen wir tierisches Fleisch? - Weil wir überleben wollen.
Warum essen wir keine Haustiere? - Wegen Kultur und Gesellschaft.
Wann ist es egal, was es für ein Tier ist? - Wenn wir überleben wollen.

Achso, wegen den behinderten Menschen: Sie sind eben zu menschlich, um als Tier eingestuft zu werden, was kein „Mensch“ verdient hat.

Dabei kommt aber auch die Frage auf: Wann essen wir Menschen? - Wenn wir wirklich überleben wollen(siehe Uruguayan-Air-Force-Flug 571).

Somit ist es uns eig. egal, was wir essen, wenn es um unser Leben geht, es kommt nur auf die Situation darauf an…

mit beefigen Grüßen,

Hanzo

Hi Isobella!

Hallo, ich schreibe im Moment an meiner Facharbeit zum Thema
Tierethik im Fach Philosophie. Dazu würde mich ein allgemeines
Meinungsbild sehr interessieren.

Reine Frage aus Neugier, abseits vom allgemeinen Meinungsbild: beschäftigst du dich in deiner Facharbeit auch mit Peter Singer?

Wie rechtfertigen wir das Essen von Tieren und wo machen wir
Unterschiede zu Tieren die wir nicht essen, wie Hunde oder
Katzen?

Mein GK Philo 12 hat zu dieser (wie auch zu jeder anderen ethischen) Frage letztens eine recht interessante Beobachtung gemacht: Ethische Begründungen und Rechtfertigungen spielen für uns auf einer theoretischen, abstrakten Ebene zwar eine Rolle, aber wir fragen uns nicht „Kann ich das und das jetzt tun oder verstoße ich damit (z.B.) gegen Kants kategorischen Imperativ?“
Soll heißen: letzlich rechtfertigen wir das Essen von Tieren nicht ethisch/moralisch, sondern wir mögen es oder mögen es nicht. Wir ekeln uns vor Fleisch (oder auch vor den Haltungs- und Schlachtbedingungen von Tieren) oder eben nicht. Es ist uns teils gewiss auch anerzogen, wir sind es gewohnt, dass Tiere uns als Nahrungsmittel dienen.
Wenn denn eine Begründung herhalten muss, so ist es meist eine evolutionär-biologische, oder anders ausgedrückt: „Bereits unsere Urahnen haben Fleisch gegessen, ebenso ist der Mensch auf Mischkost ausgelegt.“
Welche Tiere wir essen, ist dabei ebenso Gewohnheit wie das Fleischessen selbst. Während der Rheinische Sauberbraten traditionell aus Pferdefleisch gemacht wird und dort auch gerne verzehrt wird, ist da bei anderen die Grenze bereits erreicht. Ähnlich verhält es sich mit sämtlichen anderen Tierarten.

Man isst keine Haustiere? Wenn der Nachbar kein Haustier hat,
hätten wir das Recht darauf zu protestieren wenn es bei ihnen
Hund zum Abendessen gibt?

Zum ersten Satz kann ich sagen: Es war früher gang und gäbe (und ist es zum Teil auch heute noch auf Bauernhöfen), mit den Tieren, die Sonntags als Braten auf dem Tisch standen, am Samstag noch gemeinsam im Haus gelebt zu haben. Unser Verhältnis zu Haustieren ist ein anderes geworden, sie werden mittlerweile mehr als Familienmitglieder denn als Tiere gesehen. Und wer verzehrt schon Familienmitglieder?

Zum zweiten Teil des Absatzes: Wie rechtfertigst du denn den Protest beim Nachbarn? Das will mir nicht so ganz einleuchten.

Dann isst man vielleicht keine Tiere mit ausgeprägten
geistigen Fähigkeiten? Was ist dann mit geistig
schwerbehinderten Menschen?

Affen waren lange Zeit eine Delikatesse, soviel dazu…
Den Schritt jedoch, zwischen Tieren und geistig behinderten Menschen keine klare Grenze mehr zu ziehen, würde ich nicht wagen, diese Analogie erscheint mir erstens vermessen und zweitens nicht zutreffend. Immerhin handelt es sich bei den letzteren um Artgenossen, und zwischen dem Verzehr von anderen Arten und Kannibalismus besteht für mich in jeder Hinsicht ein Unterschied. Vergleich das mal mit fleischfressenden Tieren. Zumindest diejenigen mit ausgeprägter Sozialstruktur (zu denen auch der Mensch gehört) fressen sich im Normalfall auch nicht gegenseitig auf.

Gruß
Dine

Hallo,

Wie rechtfertigen wir das Essen von Tieren und wo machen wir
Unterschiede zu Tieren die wir nicht essen, wie Hunde oder
Katzen?

Es gibt ja auch Kulturen, wo Hunde gegessen werden und auch eigens für den Verzehr gezüchtet werden. Katzen werden zwar nicht gegessen, aber im großen Stil bei Experimenten eingesetzt und deren Felle wurden zur Rheumatherapie in Apotheken verkauft.

Man isst wohl hauptsächlich keine Hunde und Katzen (wie auch andere Raubtiere / Fleischfresser), weil’s nicht schmeckt.

Man isst keine Haustiere? Wenn der Nachbar kein Haustier hat,
hätten wir das Recht darauf zu protestieren wenn es bei ihnen
Hund zum Abendessen gibt?

Natürlich isst man Haustiere. Man isst hier eigentlich NUR Haustiere: Rinder, Pferde, Lamm, Kaninchen, Geflügel… das sind alles Haustiere. Meinst Du, alle Bauern wären Vegetarier? Alle Hundebesitzer? Oder Menschen, die Hühner halten (übrigends Wesen mit sehr ausgeprägten Persönlichkeiten) würden nicht ab und an eins in den Bräter schmeissen?

Unsere Kultur hat es nicht vollbracht, dass wir Hunde essen. Dabei ist schnuppe, ob es sich hier um ein Haustier handelt oder nicht. Es gibt keinen Hund im Supermarkt zu kaufen, selber schlachten macht keiner - wo zu auch, wenn es wohlschmeckendere Alternatien gibt?

Dann isst man vielleicht keine Tiere mit ausgeprägten
geistigen Fähigkeiten?

Was genau verstehst Du unter ausgeprägten geistigen Fähigkeiten? Dann dürftest Du keine Pferdesalami essen, kein Rind und auch kein Schwein.
Das, was wir üblicherweise essen, sind Vegetarier.

Was ist dann mit geistig

schwerbehinderten Menschen?

Dazu schreibe ich mal nix. Das führt zu weit…

Viele Grüße

Täglicher Tier-Massenmord
Hi Isolabella.

Hallo, ich schreibe im Moment an meiner Facharbeit zum Thema
Tierethik im Fach Philosophie. Dazu würde mich ein allgemeines
Meinungsbild sehr interessieren.

Prinzipiell ist das Töten von Tieren zum Zweck des Verzehrs unethisch. Dass es lange Zeit so gemacht wurde und immer noch gemacht wird, ist kein Grund, diesen Unsinn auf ewig fortzusetzen. Natürlich war und ist der Hauptgrund für dieses tagtägliche Tiermorden, dass es keine oder zu wenig Ernährungsalternativen gibt. Dieser Grund ist Stand heute nicht mehr absolut gültig. Man hätte die technischen Möglichkeiten (bzw. könnte sie forcieren), nicht-tierische Nahrung zu entwickeln, die der tierischen an Nährgehalt nicht unterlegen ist. Dagegen sprechen a) die Interessen der Fleischlobby und b) die, offen gesagt, ziemlich primitiven Gelüste der meisten Zeitgenossen nach „leckerem Fleisch“ (die sexuelle Konnotation ist offensichtlich).

Chan

Hallo,

Wie rechtfertigen wir das Essen von Tieren und wo machen wir
Unterschiede zu Tieren die wir nicht essen, wie Hunde oder
Katzen?

Wahrscheinlich ist jede intelektuelle Begründung oder Rechtfertigung konstruiert.

Tradition und Gewohnheit - also Kultur - bestimmen die Auswahl tierischer Nahrung.

Man isst keine Haustiere? Wenn der Nachbar kein Haustier hat,
hätten wir das Recht darauf zu protestieren wenn es bei ihnen
Hund zum Abendessen gibt?

Ich würde es tun :o) - Du hast auch Recht zu protestieren wenn es Fleisch gibt und die Vegetarier bist - oder es gibt beim Nachbarn vielleicht vom Aussterben bedrohte Gemüsearten und Du findest das nicht gut … - Oder wie ist die Frage gemein?

Dann isst man vielleicht keine Tiere mit ausgeprägten
geistigen Fähigkeiten? Was ist dann mit geistig
schwerbehinderten Menschen?

Wie schon gesagt, die Begründung hingt den Tatsachen hinterher.
Man ißt das was in der umgebenden Kultur immer schon gegessen wurde.

Krabben sind z.B. mit den Kellerasseln verwandt - kleine käferartige Tiere die vielen Menschen sehr gut schmecken.

Bier und Wein etc. enthalten Gifte - „Rauschgifte“ die ansonsten streng verboten sind.

In anderen Kulturen wurden auch gerne mal Menschenteile gegessen …

Grüße
K.

Wie fühlt es sich an…?
Ein gewisses ethisches Empfinden ist allen Menschen von Geburt an zueigen. Darüber hinaus gibt es erhebliche Unterschiede im ethischen Empfinden. Ich lebe seit über 31 Jahren auf dem finstersten Land, 11 Jahre in einem kleinen Dorf mit nur 15 Häusern mit Blick auf die Berge in Oberbayern und seit 2o Jahren auf einer eisenharten Vulkaninsel am Ende der Welt. Da bekommt man ein ganz anderes ethisches Empfinden zu Tieren als in der Großstadt. Dass das ethische Empfinden nicht nach dem Kant’schen KATEGORISCHEN IMPERATIV funktioniert, im wirklichen Leben, sondern eine rein theoretische und rationalisierte Konstruktion ist, wie sie vom IDEALISMUS wünschenswert wäre, darüber muss man hier nicht diskutieren.

Dass die Bauern aufgrund sozialer und kultureller und vor allem ökonomischer Unterschiede in einer anderen Welt leben und deshalb auch ein ganz anderes ethisches Empfinden gegenüber den Tieren haben, als zum Beispiel ein Künstler oder Philosoph, kann man wohl verstehen. Und noch dazu ist es ein großer Unterschied zwischen den Bauern in Oberbayern und den Einheimischen hier auf meiner Hinterweltinsel. So wurde zum Beispiel beobachtet, wie der „Schweine-Pedro“ (einer der stärksten Männer der Insel, ein Mann über zwei Meter groß, den sie auf der Insel nur EL ANIMAL, „das Tier“ nennen, und der Ringkämpfer war, und im Fernsehen auftrat), dass der Schweine-Pedro Kaninchen lebendig an den Füßen hält und seine Hunde danach schnappen lässt, nur so zum Spaß.

Eine andere Art unterschiedlichen ethischen Empfindens sieht man bei Stierkämpfen, Hundekämpfen, Hahnenkämpfen. Dass mit diesem grausamen Spiel Geld gemacht werden kann, ist derselbe Unterschied an ethischem Empfinden, wie die so genannte Nutztierhaltung, die immer mehr rationalisiert wird, um mit der Fleischproduktion im Wettbewerb mit anderen Konkurrenten Profite zu erwirtschaften. Da werden die Käfige immer enger, das Futter immer giftiger und die Schlachtungen immer effizienter: 32000 Schweineschlachtungen pro Tag in einem einzigen Schlachthof in den USA sind sind zur Zeit die Weltspitze!

Mein spanischer Nachbar züchtet Schweine, die ich regelmäßig höre, wie sie um ihr Leben betteln. Wenn ein Schwein geschlachtet wird, hilft die ganze Familie mit. Das erbärmliche Quietschen der Schweine kriecht mir in meinen Körper hinein, als wäre ich selber ein Schwein, das um sein Leben bangt. Dieses Schreien um den Erhalt des eigenen Lebens setzt bei mir etwas in Gang, was der amerikanische Philosoph Prof. Thomas Nagel mit dem Problem „Qualia“ beschreibt, in seinem berühmten Aufsatz: Wie fühlt es sich an, eine Fledermaus zu sein? Prof. Thomas Nagel schreibt Folgendes:

„Ich nehme an, wir alle sind überzeugt davon, dass Fledermäuse Erfahrungen machen. Schließlich sind sie Säugetriere, und dass sie Erfahrungen machen, ist nicht weniger gewiss, als dass Mäuse oder Tauben oder Wale Erfahrungen machen.“ Und: „Ich habe gesagt, dass das WESENTLICHE der Überzeugung, dass Fledermäuse Erfahrungen machen, in der Annahme besteht, dass es da etwas gibt, das zu sein so ist, als ob man eine Fledermaus WÄRE.“ Die Schlussfolgerung von Prof. Thomas Nagel ist die: „Der gegenwärtige Stand des Physikalismus ist der Situation vergleichbar, in der die Hypothese, dass Materie Energie ist, sich befunden hätte, wäre sie von einem VORSOKRATISCHEN Philosophen (also von einem Philosophen vor SOKRATES) aufgestellt worden. Wir haben noch nicht einmal eine Vorstellung davon, in welchem Sinne der Physikalismus WAHR sein könnte.“

Für die Tiere auf meiner H.-Insel ist der Physikalismus insofern WAHR, als ich sie schreien höre! Die Ziegen schreien tagelang vergeblich, weil sie nichts zu fressen bekommen und in der brütenden Hitze Wasser fehlt. Auf meiner H.-Insel ist es üblich, den Ziegen die Beine zusammen zu binden, damit sie nicht weiter weglaufen, sondern nur noch humpeln können. Und die Hunde werden mit nur einem Meter langen Seilen an die Felsen gebunden, weil sie sich bei längeren Seilen verwickeln würden. Und die Esel werden einfach in der Wildnis ausgesetzt, bis sie krepieren…

Das ethische Empfinden meiner Katze ist gegenüber ihren Mäusen sicherlich anders als mein Empfinden! Wie fühlt es sich an, ein anderes Lebewesen zu sein?

Hi,

Prinzipiell ist das Töten von Tieren zum Zweck des Verzehrs
unethisch.

Ethik ist vom Mensch gemacht und durch den Menschen wird es auch wieder unterdrückt.

Dass es lange Zeit so gemacht wurde und immer noch
gemacht wird, ist kein Grund, diesen Unsinn auf ewig
fortzusetzen.

Natürlich war und ist der Hauptgrund für dieses
tagtägliche Tiermorden, dass es keine oder zu wenig
Ernährungsalternativen gibt. Dieser Grund ist Stand heute
nicht mehr absolut gültig. Man hätte die technischen
Möglichkeiten (bzw. könnte sie forcieren), nicht-tierische
Nahrung zu entwickeln, die der tierischen an Nährgehalt nicht
unterlegen ist.

Du hast Recht… wir brauchten Tiere fast 2000 Jahre lang und nun sollen sie endlich frei sein… übrigens, wie sieht es denn bei Dürren etc. aus? Wächst da was? Woher sollen wir die Nahrungsmittel bekommen? Importieren? Dann wären wir wieder abhängig…soll jeder seinen eigenen Garten wieder anbauen/ Acker bestellen? Eine Möglichkeit…aber wer gibt heute schon seinen Job auf, nur um einen Acker zu holen.
Fallobst? Dann sammel mal schön fleißig…

Übrigens aus technischen Möglichkeiten, künstliche Nahrung erzeugen oder wie soll ich das verstehen? Was gäbe es denn für einen „Riegel“, der so gut schmeckt und genauso reichhaltig ist, wie ein Wiener Schnitzel? Oder wurde sowas noch nicht erfunden?

Dagegen sprechen a) die Interessen der
Fleischlobby und b) die, offen gesagt, ziemlich primitiven
Gelüste der meisten Zeitgenossen nach „leckerem Fleisch“ (die
sexuelle Konnotation ist offensichtlich).

Joa … Lobby ist überall, außer auf einer Seite nicht, aber das interessiert ja nur die wenigsten.
Primitive Gelüste…also Sünden?

Urbi et Orbi,

Hanzo

Hauptsache, u n s geht´s gut
Hi Hanzo.

Prinzipiell ist das Töten von Tieren zum Zweck des Verzehrs unethisch.

Ethik ist vom Mensch gemacht und durch den Menschen wird es auch wieder unterdrückt.

Leidvermeidung bei anderen Lebewesen ist nichts relativ Ethisches, es ist absolut ethisch. Das hat nichts mit Gemachtheit zu tun.

übrigens, wie sieht es denn bei Dürren etc. aus? Wächst da was? Woher sollen wir die Nahrungsmittel bekommen?

Dürren… leben wir denn im biblischen Ägypten? Oder auf einem anderen Planeten? Auf der Erde jedenfalls haben wir Technik im Übermaß, die auch „Dürren“ meistert. Wann war eigentlich in der westlichen Zivilisation die letzte „Dürre“, Hanzo?

Übrigens aus technischen Möglichkeiten, künstliche Nahrung erzeugen oder wie soll ich das verstehen?

Ja, so etwa „sollst“ du das verstehen. Und dann würden auch „Dürren“ keine Violine mehr spielen.

Dagegen sprechen a) die Interessen der Fleischlobby und b) die, offen gesagt, ziemlich primitiven Gelüste der meisten Zeitgenossen nach „leckerem Fleisch“ (die sexuelle Konnotation ist offensichtlich).

Primitive Gelüste…also Sünden?

Nö, nur Gedankenlosigkeit und Verdrängung des Leids der Tiere. Ich bezog die Primitivität übrigens nur auf die Lust am Fleischverzehr, nicht auf die Sexualität (die, im Unterschied zum Fleischverzehr, für ihr Objekt normalerweise nicht tödlich ist).

Siehe auch:

http://www.abschaffungvonfleisch.blogspot.com/

Zitat:

„Obwohl es gegen das Gesetz verstößt, geraten jedes Jahr über eine halbe Million Schweine lebend statt tot in die Brüh- und Zerlegemaschinerie. Experten sprechen von schlimmsten Qualen, die hier aus Kostengründen billigend in Kauf genommen werden.“

Chan

2 Like

Geschmäcker sind Erziehungssache!

„Obwohl es gegen das Gesetz verstößt, geraten jedes Jahr über
eine halbe Million Schweine lebend statt tot in die Brüh- und
Zerlegemaschinerie. Experten sprechen von schlimmsten Qualen,
die hier aus Kostengründen billigend in Kauf genommen werden.“

Es gibt viel zu tun, um unbewusste Menschen aufzuklären, denn Gammelfleisch schmeckt doch nicht wirklich oder?! Ich ekle mich und esse lieber gut gewürzten Saitan oder pikante Sojawürstchen aus dem Naturkostladen (gibt es auch am Ende der Welt). Ob die allerdings tatsächlich gesünder sind, wie meine Isebill als Autorin für Ernährungsbücher stets behauptet, das entfacht des Öfteren Ehekrisen (meine Isebill war mal früher Leiterin eines Reformhauses, ein totaler Gesundheitsapostel). FLEISCH schmeckt doch schon allein durch die vielen Skandale eklig!

Übrigens wollen viele Menschen es ja nicht glauben: Geschmäcker sind Erziehungssache!

Hoi,

Ethik ist vom Mensch gemacht und durch den Menschen wird es auch wieder unterdrückt.

Leidvermeidung bei anderen Lebewesen ist nichts relativ
Ethisches, es ist absolut ethisch. Das hat nichts mit
Gemachtheit zu tun.

Ethik hat was mit Moral zu tun und was moralisch ist, entscheidet nicht Gott, kein Geist, kein Stammeshäuptling, das entscheidet der Mensch selbst. Lebewesen töten überall in der Welt der Biologie, von weißen Blutkörperchen bis zum Blauwal. Außer Pflanzenfresser, die töten ausversehen, werden aber getötet von Fleischfressern…

übrigens, wie sieht es denn bei Dürren etc. aus? Wächst da was? Woher sollen wir die Nahrungsmittel bekommen?:

Dürren… leben wir denn im biblischen Ägypten? Oder auf
einem anderen Planeten? Auf der Erde jedenfalls haben wir
Technik im Übermaß, die auch „Dürren“ meistert. Wann war
eigentlich in der westlichen Zivilisation die letzte „Dürre“,
Hanzo?

2003 aus der SDZ:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/hitzewelle-due…

Wasserknappheit 2005 aus der FAZ:
http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C64819D7E1B05B6…

Nicht nur Dürre ist ja dabei, auch Winter schlägt zu, bei Sauerkirschen 2010:
http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Pflanze/St…

Spargel war in Mecklenburg-Vorpommern um 70% gesunken letztes Jahr:
http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Agrarwirts…

Wir leben nicht mehr im alten Ägypten, aber wir können immer noch nicht per Fingerschnippen Wasser erzeugen und es mal gleichmäßig in ganz Deutschland oder Europa verteilen.

Übrigens aus technischen Möglichkeiten, künstliche Nahrung erzeugen ::oder wie soll ich das verstehen?

Ja, so etwa „sollst“ du das verstehen. Und dann würden auch
„Dürren“ keine Violine mehr spielen.

Also „natürlich künstlich“… noch mehr Aromate, Farbe und Lebensmittelchemie ins Essen panschen, damit es endlich auch mal die erste Birne mit Apfelgeschmack gibt, die aussieht wie eine Sauerkirsche. Respekt!

Nö, nur Gedankenlosigkeit und Verdrängung des Leids der
Tiere. Ich bezog die Primitivität übrigens nur auf die Lust am
Fleischverzehr, nicht auf die Sexualität (die, im Unterschied
zum Fleischverzehr, für ihr Objekt normalerweise nicht tödlich
ist).

Ja, im Bezug auf die Tierquälerei, aber trotzdem Ja zum Fleisch.
Wenn ich manchmal sehe, wie Tiere gehalten werden, gefoltert werden und manche Krokodile zu tode geprügelt werden, nur um daraus eine handtasche zu machen, dann finde ich sowas auch abstoßend.
Selbst beim Schlachten, sollten solche Methoden verboten werden.
Wenn ich sterben will, möchte ich auch nicht auf der Straße gerne zu tode geprügelt werden, sondern möchte einen schnellen Tod haben und kein qualvollen.

„Obwohl es gegen das Gesetz verstößt, geraten jedes Jahr über
eine halbe Million Schweine lebend statt tot in die Brüh- und
Zerlegemaschinerie. Experten sprechen von schlimmsten Qualen,
die hier aus Kostengründen billigend in Kauf genommen werden.“

Bei Geld, hört meistens Moral, Sicherheit und Treue auf.
Geld kann aus Menschen eben auch Monster machen, aber wir sind abhängig davon, abhängig von unserer eigenen Droge.

Hanzo

Reine Frage aus Neugier, abseits vom allgemeinen
Meinungsbild: beschäftigst du dich in deiner Facharbeit auch
mit Peter Singer?

Wow, danke für die vielen Antworten, mich würde Peter Singer sehr interessieren! Habe hier in meiner kleinen Stadtbücherei leider keine vernünftige Literatur über den guten Herrn Singer gefunden. Mir ist nur bekannt, dass er ein sehr umstrittener Tierethiker war?

Hi,

Mir ist nur bekannt, dass er ein sehr umstrittener
Tierethiker war?

Na für solche Grundsatzinfomationen ist doch Wiki immer gut:
http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Singer

Gruß,
Anja

Hallo Claus,

Wie fühlt es sich
an, ein anderes Lebewesen zu sein?

Das ist die vielleicht entscheidende Frage?

Gruß
Istiden