Persönliche Freiheit?

Angesichts der Diskussionen über den deutschen Bundespräsidenten (siehe Kultur & Gesellschaft / Aktuelle Nachrichten, in diesem Internetforum, wo ich auch was dazu schrieb) ist die Frage, ob Wissen wirklich Macht ist??? Angesichts der realen politischen Machtverhältnisse ist das aber eher unklar. Denn solange es trotzt einer zweieinhalbtausendjährigen Wissens- und Wissenschaftsbegründung in dieser Welt um einen Glauben geht, sollte man zumindest das wissen, dass der Glaube siegt. Wäre Wulff nicht Christ und CDU-Mitglied, wäre ein anderer Gläubiger (wissenderer??) Bundespräsident…

Wissen ist Macht bedeutet angesichts politischer Machtverhältnisse, darüber Bescheid zu wissen, dass der Glaube siegt, und dass die Erkenntnis des Sokrates auch wieder nur Glaube ist, allerdings ein sehr viel nützlicherer Glaube als nur ein unbewusster Glaube. Wissen ist Macht, um einen Glauben „logisch“ zu rechtfertigen…

Der Glaube siegt nicht nur beim deutschen (unwissenden, aber lernbereiten!) Bundespräsidenten, der von einem Managerfehler (vgl. oben erwähntes Brett) in den anderen unwissend hineintappte, sondern als generelles Wissen über die Zusammenhänge und Machtverhältnisse dieser Welt. Nicht Wissen ist die Macht der Welt, sondern der Glaube: Christen, Buddhisten, Islamisten, Sozialisten, Kommunisten, Atheisten, lauter Gläubige, unwissende(!), zumindest nach Sokrates und Protagoras. Diese Gläubigen, deren überwiegender Mehrheit aus blinden, unwissenden Mitläufern besteht, praktizieren unentwegt, was man als naiv gläubiger „Logiker“, wie Wittenstein es teilweise war (Wittgenstein wollte sich mehrmals umbringen, weil er sich ohnmächtig fühlte!) meist nicht bewusst weiß, dass der Glaube siegt.

Angesichts der Frage, ob es heute „moderne Kyniker“ gibt, habe ich dies (siehe unten) verneint, weil keiner heutzutage wie ein Kyniker (Hund) in der Tonne leben wollte. Aber, das ist die eigentliche Frage: Kann die Macht des Wissens zumindest für wenige eine persönliche Freiheit sein von den Glaubens- und Machtzwängen dieser Welt???

CJW

Dein Artikel hat mir gefallen, vor allem das Thema.

ist die Frage, ob Wissen wirklich Macht ist???
Angesichts der realen politischen Machtverhältnisse ist das
aber eher unklar. Denn solange es trotzt einer
zweieinhalbtausendjährigen Wissens- und
Wissenschaftsbegründung in dieser Welt um einen Glauben geht,
sollte man zumindest das wissen, dass der Glaube siegt.

Wenn ich so die antiken Texte betrachte…
könnte man meinen, der Glauben hat gesiegt. Weil sich jedoch ein „Sieg“ stets im glücklichen Leben ausdrückt (nach Meinung der antiken Texte vor über zweieinhalb Jahrtausenden) so hat der Glaube doch nicht „gesiegt“, sondern nur Spuren hinterlassen.

Mein ACK zu deiner Beobachtung. Es ist der Wille, die Vorstellung, genannt Glaube, der das Handeln bestimmt. Ist er nicht von guten Gesetzen geprägt und durchsetzt von unklaren Gedanken, so ist ein Krieg, ein Konflikt vorprogrammiert.

Wissen ist Macht bedeutet angesichts politischer
Machtverhältnisse, darüber Bescheid zu wissen, dass der Glaube
siegt, und dass die Erkenntnis des Sokrates auch wieder nur
Glaube ist, allerdings ein sehr viel nützlicherer Glaube als
nur ein unbewusster Glaube. Wissen ist Macht, um einen Glauben
„logisch“ zu rechtfertigen…

Die Realität führt ihn zum Ergebnis, nicht das Wissen.
Mit Wissen wird negativen Erfahrungen vorgebeugt. Wie sagte es Hegel… „Philosophie ist gemachte Erfahrung“. (so habe ich es mir dem Sinn nach gemerkt. Zitate sind grad nicht meine Stärke.)

Ein „gelebter“ Glaube wird durch seine eigenen Ergebnisse aufgegeben oder durch positive Erlebnisse (Visionen verwirklicht) zu neuen Dimensionen geführt.

die eigentliche Frage: Kann die Macht des Wissens zumindest
für wenige eine persönliche Freiheit sein von den Glaubens-
und Machtzwängen dieser Welt???

Die Frage ist wirklich spannend, aussteigen aus der Welt geht nicht. Damit bleibt wohl nur die Wahl, potentielle Gefährder durch „Wissen“ an die Kandare zu nehmen.

Mykene

CJW