Feiner Sand = weiß?

Hallo Physiker,

ganz dunkel erinnere ich mich an einen Schaukasten in meiner Grundschule ( ! ) bzw. im „Realschulzug“, der sich im gleichen Gebäude befand. Dort waren Schälchen mit unterschiedlichen Sanden ausgestellt mit einem Hinweis, dass bei sehr geringer Korngröße alle ( oder fast alle ? ) Sandsorten weiß ( oder hell ? ) seien.
Den genauen Wortlaut kann ich leider nicht mehr wiedergeben, aber vielleicht kann das trotzdem Jemand komplettieren und möglichst auch erklären.
Danke und freundliche Grüße
Thomas

Vermutung
Je kleiner die Körner, desto transparenter werden sie. Und je transparenter sie werden, desto größer wird die innere Reflexion. Und mit größerer innerer Reflexion nimmt die (Umkehr-)Streuung zu, sodass der Sand einen weißeren Eindruck hat.

In diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass man Gold so stark plattwalzen/-schlagen kann, dass es transparent wird.

Gruß
Paul

Je kleiner die Körner, desto transparenter werden sie.

Eigentlich ist es umgekehrt. Je kleiner die Körner werden, um so mehr Grenzflächen gibt es, an denen das Licht reflektiert oder gebrochen wird. Das verstärkt die Rückstreuung. Macht man den Sand transparenter, dann dringt das Licht tiefer ein und es wird weniger zurück gestreut. Das passiert beispielsweise wenn der Sand nass ist.

Je kleiner die Körner, desto schmaler die Zwischenräume in denen Licht verschluckt werden kann.

Gruß, Nemo.

Hallo,

Je kleiner die Körner, desto schmaler die Zwischenräume in
denen Licht verschluckt werden kann.

na so was.Dann würde auch gelten:
Je größer die Körner, desto weniger Zwischenräume in denen Licht „verschluckt“ werden
kann !!
Tatsache ist (gilt auch für alle anderen „Spekulationen“) daß es hellen (weißen) Sand
(Kies) mit grober und feiner Körnung gibt.
Dunkler Sand wird nicht weiß wenn er fein gemahlen wird.
Gruß Viktor

Hallo Falken

Sand besteht aus irgendwelchen kleinen Körnern , die eine gewisse Härte aufweisen müssen, sonst werden sie zu Schlick.
Gehen wir von Grob bis Feinsand aus:
Die Körner können aus Quarz, Carbonaten, fein zerriebenem natürlichen Gläsern (Bims, Obsidian) bestehen.
Quarz und Karbonate (Riffkalke) sind meist durchsichtig respektive schon sehr hell opak.
Sande aus vulkanischen basischen Gesteinen (Basalt o. ä.) sind dunkel (Azoren, Hawaii) und bleiben es auch, wenn sie immer feiner zerrieben werden. Die Minerale darin sind selbst dunkelgrün, dunkelbraun und die bleiben es auch, wenn sie so klein werden, dass sie lichtdurchlässig werden, helle Feldspäte werden im Wasser verwittert und werden als Tonmineralean anderer Stelle (tiefere Sedimentationsräume) abgelagert.
Andererseits gibt es auch Minerale, die immer dunkel und opak bleiben: Eisenerze wie Hämatit und Magnetit, fast alle Oxide der Metalle aus der IV Nebengruppe und der der IV bis VI Hauptgruppe aus dem Periodensystem.

Weiterhin haben wir sog. Seifen, Anreicherungen von schweren, abriebfesten Mineralen, die dunkel sind.

Exotische Sande (Pyritsand) sind extrem selten, an bestimmte klimatische Bedingungen gebunden oder Kunstprodukte.

Natürliche rote oder grüne Sande sind meist durch 3- oder 2-wertige Eisenverbindungen gefärbt.

Gruß von Olschi

Trugschluss
Dann ist also nicht der Schluss zulässig:
Wird Sand immer kleiner, wird er weißer.
sondern:
Ist Sand sehr feinkörnig, besteht er meist aus einem weißen Stoff.

Gruß
Paul

Danke
Hallo und vielen Dank an Alle, die sich Gedanken zu meiner Frage gemacht haben.
Wenn ich die Antworten richtig zusammenfasse, dann war das weitgehend falsch, was damals im Schaukasten geschrieben stand. Aber nun ist es wohl zu spät, die Schule darauf hinzuweisen :wink:
Einen schönen Tag wünscht Euch
Thomas