Frage zur Corioliskraft

Hallo

Ich versteh was bei der Corioliskraft bezüglich Nord- und SÜdhalbkugel nicht. Die Richtung, in die die Corlioskraft wirkt ist mir klar, ebenso der Betrag und alles drumherum. Nur: Der Vektor der Winkelgeschindigkeit muss doch eigenlich auf beiden Hemisphären gleich sein oder irre ich mich da? Bzw. wo liegt mein Denkfehler, dass es sich auf der Südhalbkugel dich im Uhrzeigersinn dreht?

Mfg
Rainer

Hallo Rainer,

kann Dir leider nicht helfen, aber wissen möcht ich das auch. Corioliskraft war noch nie mein Favorit, aber ich glaub inzwischen ist mir klar geworden worum es dabei eigentlich geht, deswegen häng ich mich mal mit an Deine Frage.

Frage an alle Physiker und diejenige die es verstanden haben:
Ist die Corioliskraft nicht nur der Unterschied der Kreisbahngeschwindigkeiten? (Hoffentlich hat jetzt jemand verstanden was ich meine…)

Um aber wieder auf das Erdseiten Problem zurück zu kommen hab ich folgendes Gedankenexperiment (heißt übrigens auch im englischen so, Albert sei dank):
An einem Windstillen Tag, oder auf einer Erde ohne Atmosphäre, starte ich eine Rakete senkrecht nach oben.
Wenn ich das in Deutschland mache sehe ich, wie die Rakete in Richtung Westen, entgegen der Drehrichtung der Erde, abtreibt.
Wenn sie dann wieder runter fällt müsste sie doch auf dem gleichen Breitengrad auftreffen.
Außerdem müsste sie beim auftreffen keine Geschwindigkeit parallel zur Oberfläche haben (Atmosphäre mal weggelassen).

Wenn das so stimmt, dann seh ich nicht, warum das auf der anderen Erdhalbkugel anders sein sollte.

Aber ich las mich gern belehren.

Gruß,
Ferdi

Hallo,

Ich versteh was bei der Corioliskraft bezüglich Nord- und
SÜdhalbkugel nicht. Die Richtung, in die die Corlioskraft
wirkt ist mir klar, ebenso der Betrag und alles drumherum.
Nur: Der Vektor der Winkelgeschindigkeit muss doch eigenlich
auf beiden Hemisphären gleich sein oder irre ich mich da? Bzw.
wo liegt mein Denkfehler, dass es sich auf der Südhalbkugel
dich im Uhrzeigersinn dreht?

Hier eine Veranschaulichung: Wenn ein Teilchen sich mit der Erde mitdreht, und sich dabei vom Äquator weg bewegt, wird seine Umlaufbahn kleiner, es hat aber immer noch die gleiche Energie und Geschwindigkeit wie vorher.

Wenn du als auf der Nordhalbkugel stehst und zum Äquator schaust, und ein Teilchen, dass zwischen dir und dem Äquator steht, kommt auf dich zu, dann bringt es seine Geschwindigkeit aus der Erddrehung mit - und erreicht dich deswegen nicht, sondern fliegt links, also östlich an die Vorbei. Es bewegt sich von Süden nach Osten, also macht es, von oben Betrachtet, eine Linksdrehung (Mals dir auf wenn du nicht folgen kannst).

Wenn du auf der Südhalbkugel stehst, nach Norden zum Äquator schaust und ein Teilchen bewegt sich auf dich zu, dann hat es, weil es vorher auf einem größeren Umlaufbahn war, immer noch eine höhere Geschwindigkeit Richtung Osten, fliegt also auch Östlich an dir vorbei - nur dass es jetzt aus deiner Perspektive rechts an dir vorbei fliegt - es macht also auch von oben aus betrachtet eine Rechtsdrehung.

Ist es damit ein wenig verständlicher? Wenn nicht muss ich wohl Bildchen dazu malen :wink:

Grüße,
Moritz

Hallo Rainer,

kann Dir leider nicht helfen, aber wissen möcht ich das auch.
Corioliskraft war noch nie mein Favorit, aber ich glaub
inzwischen ist mir klar geworden worum es dabei eigentlich
geht, deswegen häng ich mich mal mit an Deine Frage.

Frage an alle Physiker und diejenige die es verstanden haben:
Ist die Corioliskraft nicht nur der Unterschied der
Kreisbahngeschwindigkeiten? (Hoffentlich hat jetzt jemand
verstanden was ich meine…)

Um aber wieder auf das Erdseiten Problem zurück zu kommen hab
ich folgendes Gedankenexperiment (heißt übrigens auch im
englischen so, Albert sei dank):
An einem Windstillen Tag, oder auf einer Erde ohne Atmosphäre,
starte ich eine Rakete senkrecht nach oben.
Wenn ich das in Deutschland mache sehe ich, wie die Rakete in
Richtung Westen, entgegen der Drehrichtung der Erde, abtreibt.
Wenn sie dann wieder runter fällt müsste sie doch auf dem
gleichen Breitengrad auftreffen.

Du hast Recht, wenn die Rakete senkrecht zur Erdachse abgefeuert wird. Üblicherweise wird aber senkrecht zur Erdoberfläche abgefeuert (d. h. verlängerte Raketenachse geht durch den Erdmittelpunkt) und da kreuzt die Rakete verschiedene Breitengrade und dann stimmt Deine Aussage nicht mehr.

Gruß
Wolfgang D.

1.fall: nord- und südhalbkugel in einem system dargestellt
der vektor der winkelgeschwindigkeit ist auch gleich, nur nicht der vektor des sich bewegenden objekts. dieser ist am äquator gespiegel auf der anderen kugelhälfte projiziert

2.fall:
du beamst dich an den punkt, der durch den äquator zu dem ersten punkt gespiegelt ist.

somit: nord- und südhalbkugel haben jeweils ein eigenes system
der vektor der winkelgeschwindigkeit ist jetzt andersherum, der vektor des sich bewegenden objekts ist gleich.

mfg:smile:
rené

Hi Wolfgang,

das die Rakete, wenn ich sie senkrecht zur Erdoberfläche starte, während des Fluges verschiedene Breitengrad kreuzt kann ich mir bildlich vorstellen und auch nachvollziehen.
Wo trifft sie denn nun auf? Das sie auf einem anderen Breitengrad landen soll kann ich mir nicht vorstellen. Kannst Du das bitte etwas erläutern? Ich bin mir nicht ganz sicher den vollen Umfang Deiner Antwort verstanden zu haben.
Danke!

Gruß,
Ferdinand

Ist die Corioliskraft nicht nur der Unterschied der
Kreisbahngeschwindigkeiten?

sie ist es nicht, aber sie ruft sie hervor. jeder geschwindigkeitsabfall/-anstieg ist eine beschleunigung. mit eine masse multipliziert haben wir die kraft…hier corioliskraft.

Außerdem müsste sie beim auftreffen keine
Geschwindigkeit
parallel zur Oberfläche haben

wie meinst du das?

(Atmosphäre mal
weggelassen).

reibung ist voraussetzung für die corioliskraft.

Wenn das so stimmt, dann seh ich nicht, warum das auf
der
anderen Erdhalbkugel anders sein sollte.

wenn jemand auf den nordpol zugeht und seine linke hand ausstreckt, zeigt richtung sonnenuntergang.
geht jemand auf den südpol zu, zeigt seine linke hand richtung sonnenaufgang.
die erde dreht sich für ihn also andersrum - nicht rechts, sondern links herum. die erdwinkelgeschwindigkeit ist aber für beide gleich.
er wird beim gehen also nicht nach rechts gedrückt, sondern nach links.

mfg:smile:
rené

Du hast Recht, wenn die Rakete senkrecht zur Erdachse
abgefeuert wird.

wenn sie senkrecht zur rotationsachse abgefeuert wird, also in einem winkel zur gravitationskraft, kommt sie woanders wieder runter.

Üblicherweise wird aber senkrecht zur
Erdoberfläche abgefeuert (d. h. verlängerte
Raketenachse geht
durch den Erdmittelpunkt) und da kreuzt die Rakete
verschiedene Breitengrade und dann stimmt Deine
Aussage nicht
mehr.

wie meinst du das: sie kreuzt verschiedene breitengrade, wenn sie senkrecht startet?

ich würde vermuten, dass sie senkrecht zur oberfläche auf gleichem breitengrad wieder runterkommt, da man den nicht verlässt, wenn man senkrecht startet und landet.
die corioliskraft wirkt in breitengradebene, sie liegt in dieser.
bin mir unsicher, weil ich nach einem grund suche, dass das nicht so ist, aber keinen finde.

mfg:smile:
rene

reibung ist voraussetzung für die corioliskraft.

Wie kommst Du denn auf diese Idee? Für die Corioliskraft gilt

Fc = -2·m· v × ω

Von Reibung ist da weit und breit nichts zu sehen.

Ich meinte damit, dass ohne Reibung kein Geschwindigkeitsunterschied entstehen würde. In Bezug auf die Atmosphäre wollte ich damit sagen, dass ohne Atmosphäre keine Corioliskraft entstehen würde, da diese ja durch die Atmosphäre verursacht wird.

Also ich weiß nicht, ob das jetzt rüberkam, aber ein Zug, der von München nach Hamburg führt, wird nach Polen gedrückt, weil er Kontakt zur Erde hat. Hätte er diese nicht(wie die Rakete) und wäre zusätzlich keine Atmosphäre vorhanden(worauf ich hinauswill), wäre es z.B. eine Magnetfeld, was ihn trägt, hätte er in Hamburg noch immer die Erdumfangsgeschwindigkeit von München und wäre ein wenig leichter, da die Fliehkraft sich erhöhen würde.
Zumindest sehe ich im Moment nicht den Grund, wieso er diese Geschwindigkeit nicht mehr haben sollte.

Bitte berichtige mich, wenn ich falsch liege. Meine Annahme würde auch dazu führen, dass er sich auf Grund der Münchener Erdumfangsgeschwindigkeit in Nordskandinavien(würde er bis dorthin fahren) dann ziemlich schnell entlang der Nordsibirische Küste bewegen würde.

mfg:smile:
rené

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reibung ist voraussetzung für die corioliskraft.

Wie kommst Du denn auf diese Idee? Für die
Corioliskraft gilt

Fc =
-2·m· v × ω

Von Reibung ist da weit und breit nichts zu sehen.

Ich meinte damit, dass ohne Reibung kein
Geschwindigkeitsunterschied entstehen würde. In Bezug auf die
Atmosphäre wollte ich damit sagen, dass ohne Atmosphäre keine
Corioliskraft entstehen würde, da diese ja durch die
Atmosphäre verursacht wird.

Das ist falsch. Die Corioliskraft wirkt unabhängig von Reibung oder Atmosphäre.

Also ich weiß nicht, ob das jetzt rüberkam, aber ein Zug, der
von München nach Hamburg führt, wird nach Polen gedrückt, weil
er Kontakt zur Erde hat.

Das Gegenteil ist richtig. Der Kontakt zur Erde verhindert, dass der Zug durch die Corioliskraft in Richtung Polen gedrückt werden kann.

Hätte er diese nicht(wie die Rakete)
und wäre zusätzlich keine Atmosphäre vorhanden(worauf ich
hinauswill), wäre es z.B. eine Magnetfeld, was ihn trägt,
hätte er in Hamburg noch immer die Erdumfangsgeschwindigkeit
von München und wäre ein wenig leichter, da die Fliehkraft
sich erhöhen würde.

Das ist wieder richtig, aber die Konsequenz ist eine andere als Du zu glauben scheinst. Da die „Erdumfangsgeschwindigkeit“ in Hamburg kleiner ist, als in München, hätte der Zug in Hamburg gegenüber der Erdoberfläche eine Relativgeschwindigkeit in östlicher Richtung, die er in München noch nicht hatte. Ursache dieser Geschwindigkeitsdifferenz ist die Beschleunigung durch die Corioliskraft.

danke. natürlich, hast recht.

Diese Kraft gibt es nicht, was schreiben Sie für einen Blödsinn.

Die Corioliskraft ist nichts weiter als die Masseträgheit, deren Wirkung man zu spüren bekommt Kreiselkompas; Wirbelstürme, Hoch und Tiefdruckgebiete; Die Richtung des Golfstromes.

Das „Dr“ lassen wir in Zukunft besser weg.

Kevin

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Diese Kraft gibt es nicht, was schreiben Sie für einen
Blödsinn.

Die Corioliskraft ist nichts weiter als die
Masseträgheit,
deren Wirkung man zu spüren bekommt

das ist jede kraft:smile:

Diese Kraft gibt es nicht, was schreiben Sie für einen
Blödsinn.

Wenn Du damit sagen willst, dass sie eine Scheinkraft ist, hast Du Recht. Das habe ich allerdings nirgends bestritten, sondern als bekannt vorausgesetzt.

Wenn Du allerdings behaupten willst, dass man sie nicht messen könnte, dann liegst Du damit falsch.

Die Corioliskraft ist nichts weiter als die Masseträgheit

Auch das ist falsch. Die Corioliskraft beschreibt nur einen Teil der Masseträgheit. Ein anderer Teil wäre die Zentrifugalkraft und in ungleichförmig rotierenden oder beschleunigten Bezugssystemen kommen weitere hinzu.

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