Kann ein Gusseisenofen im Winter springen?

Hallo ich habe einen gusseisernen Ofen. Mir wurde erzählt, dass es nicht ratsam wäre diesen im Winter anzumachen, da er bei niedrigen Temperaturen aufgrund des starken Temperturunterschiedes einen Sprung bekommen kann. Stimmt das?

Hallo!

Möchtest Du dann lieber nur heizen, wenn es draußen warm ist? :wink:

Theoretisch kann das schon passieren, weil sich das Material abhängig von der Temperatur ausdehnt. Wenn es große Temperaturdifferenzen gibt, dann führt das zu einer sehr ungleichmäßigen Ausdehnung und damit zu mechanischen Spannungen im Material, die zu Brüchen führen kann.

Trotzdem halte ich das nicht für besonders wahrscheinlich. Der Ofen wird im Inneren ja sicherlich locker dreihundert Grad heiß (wahrscheinlich sogar noch heißer). Also machen ihm Temperaturunterschiede von ein paar hundert Grad nicht viel aus. Warum sollte es dann wichtig sein, ob die Außentemperatur um 10 Grad höher oder niedriger ist?

Falls Du eine gewisse erhöhte Sprödigkeit von Gusseisen bei tiefen Temperaturen vermutest: Auch das ist möglich - aber nicht bei ein paar wenigen Grad unter Null.

Michael

Guten Tag,

Hallo ich habe einen gusseisernen Ofen. Mir wurde erzählt,
dass es nicht ratsam wäre diesen im Winter anzumachen, da er
bei niedrigen Temperaturen aufgrund des starken
Temperturunterschiedes einen Sprung bekommen kann. Stimmt das?

Hallo,
ich weiß nicht wie jemand auf die Idee kommt , dass ein gusseiserner Ofen springen kann. Öfen sind dafür gebaut in der kalten Jahreszeit zu heizen und uns zu wärmen… ich bin keine Spezialistin, aber ich heize mit einem alten gusseisernen Ofen und das in zentralvorgeheizten Räumen so wie jetzt auf einer halben Baustelle ohne Zentralheizung im Hintergrund, sprich die Räume kühlen extrem aus, wenn ich nicht da bin und der Ofen wird bei sehr kalten Temperaturen hochgeheizt … und wärmt sehr schön ohne zu reißen. Dies ist nur (m)ein Erfahrungsbericht mit einem alten gusseisernen Werkstattofen.
ich hoffe, ich konnte ein wenig weiter helfen.
zietsie

Hallo pedr0,

Hallo ich habe einen gusseisernen Ofen.

Ich hatte auch mal einen, schwarz meistens, aber im Sonnenlicht dunkelgrün - ein schönes Ding.

Mir wurde erzählt,
dass es nicht ratsam wäre diesen im Winter anzumachen, da er
bei niedrigen Temperaturen aufgrund des starken
Temperturunterschiedes einen Sprung bekommen kann.

Nimmt das denn kein Ende, und kennt das keine Grenzen, dieses Erzählen?

Es wird soviel Unsinn erzählt, und das Internet trägt nicht zur Klärung bei, sondern vervielfältigt den Unsinn noch.

Das musste ich mal loswerden.

Stimmt das?

Es wurde ja schon gesagt, Öfen sind zum Heizen da, im Winter natürlich. Du kannst solch einen Ofen aufheizen, bis er glüht, es passiert nichts, außer dass die Tapeten überm Ofenrohr schwarz werden.

Lern aus meinen Fehlern. Wenn ich nach einem Wochenende nach hause kam, war es in meinem Zimmer 12°C. Also hab ich den Ofen ordentlich angeheizt. Nach einer halben Stunde hatte ich dann 12,5°C. Nach einer Stunde allerdings 24°C. Der Ofen hat nicht so gelitten wie ich.

Gruß, Zoelomat

Ugh.

Im Gegensatz zur Meinung meiner Vorposter behaupte ich, dass ein gusseiserner Ofen springen kann. Kann, nicht wird. Er wird - eventuell - dann springen, wenn er in einer Bretterbude aufgestellt wird, in der der -20° kalte Wind durch alle Ritzen pfeift, und wenn man ihn so sparsam betreibt, dass er nicht gleichmäßig warm wird. Beides wird er aber nur dann tun, wenn er entweder schon mal einen mächtigen Hieb bekommen hat, oder wenn er schlicht Ausschuss ist.

Der Hintergrund der Legende ist vermutlich der, dass nach dem Kriege viele Öfen, die schon vorher ihre beste Zeit hinter sich hatten, wieder in Betrieb genommen wurden, und zwar in den zerbombten Löchern, aus denen damals die Städte bestanden. Da kamen dann alle oben genannten Bedingungen zusammen: Die Öfen hatten Schläge gekriegt bei der Bomberei (man sieht das einem schwarzen Stück Guss ja nicht unbedingt an!), es zog wie Hansjochen im eisigen Nachkriegswinter, und man musste äußerst sparsam sein mit dem Heizmaterial, so dass die Dinger auch nicht richtig warm wurden. Und da mag der eine oder andere Ofen schon mal KNACK gesagt haben.

Aga,
CBB

Das verstehe ich nicht … ich habe bei google gelesen, dass Feuer vom Holz bis zu 1300° erreichen kann. Somit ist der Temperaturunterschied von warmen zu sehr kalten Tagen gerade mal im Prozentbereich (von +20° bis -20°). So denke ich, dass der unterschied vernachlässigbar klein ist.

Im Gegensatz zur Meinung meiner Vorposter behaupte ich,

Du behauptest! Auf Grund welcher Informationen/Erfahrungen?

Der Hintergrund der Legende ist vermutlich …

Vermutlich sind auch tausende Motoren aus Gusseisen nach dem Krieg expolodiert, nach Jahren ohne Treibstoff.

Hast du eigentlich mal einen Ofen aus Gusseisen gesehen? Der ist nicht in einem Stück gegossen, sondern besteht aus Teilen aus Gusseisen, innen sind Steine.

Hallo,

Das verstehe ich nicht … ich habe bei google gelesen, dass
Feuer vom Holz bis zu 1300° erreichen kann.

das ist die Flammtemperatur. Die Brennraumtemperatur ist bei modernen Öfen zwischen 800 und 900°C. Bei älteren Öfen dürfte sie nochmal deutlich tiefer sein, weil dort die Zuluft weniger bis gar nicht vorgewärmt wird.

Gruß, Niels

Ugh.

Du behauptest! Auf Grund welcher Informationen/Erfahrungen?

Schon mal gesehen, wie ein Schmied mit einem Stück Guss umgeht, das er schweißen will? Der wird sehr genau darauf achten, das Stück gleichmäßig zu erwärmen. Beobachten konnte ich das in meiner Jugend bei einem Dorfschmied, der ein gusseisernes Göpelrad zu schweißen hatte. Das ganze Werkstück - ein Riesending - hat er in die Esse gelegt und komplett mit Sand zugedeckt, eben damit keine kalte Zugluft irgendwo dran kommen und für Verspannung sorgen konnte.

Vermutlich sind auch tausende Motoren aus Gusseisen nach dem
Krieg expolodiert, nach Jahren ohne Treibstoff.

Lies am besten noch mal meinen ganzen Text,bevor du dich weiter echauffierst. Und, ja: Motoren, genauer, Motorgehäuse, aus Gusseisen können platzen/reißen. Von Explosion sagte ich nichts - das hast du jetzt selbst, wohl um der dramatischen Wirkung willen, dazugedichtet.

Hast du eigentlich mal einen Ofen aus Gusseisen gesehen? Der
ist nicht in einem Stück gegossen, sondern besteht aus Teilen
aus Gusseisen, innen sind Steine.

Innen ist Schamotte, genauer gesagt. Deswegen sind die „Teile“ aus Gusseisen aber trotzdem thermisch miteinander verbunden.

Aga,
CBB

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Moin, pedro,

Hallo ich habe einen gusseisernen Ofen. Mir wurde erzählt,
dass es nicht ratsam wäre diesen im Winter anzumachen,
da er bei niedrigen Temperaturen aufgrund des starken
Temperturunterschiedes einen Sprung bekommen kann. Stimmt das?

knurz und kapp: nein. Und wer mag schon im Sommer schüren…

Gusseisen verträgt keine Schläge ; mit Temperaturunterschieden kommt es wunderbar zurecht, zumal wenn wie beim Ofen die einzelnen Teile relativ klein sind. Das Eisen selbst wird ja auch nicht übermäßig heiß, selbst auf der Kochstelle werden es selten mehr als 300 °C (es sei denn, da kachelt jemand mit Koks, bis die Ringe glühen).

Gruß Ralf

Hallo,

es ist möglich viele Materialien durch genügend große Temperaturunterschiede zum Reißen zu bringen.

Beispiel aus eigener Erfahrung:
Für einen Ethylencracker in Venezuela sollten die Schleudergußrohre aus 800H in einem speziellen Verfahren alonisiert werden. Dazu werden die Rohre mit einem Pulver gefüllt, Deckel angepunktet und in eine Kiste geschichtet, mit dem Pulver umgeben, die Kiste dichtgeschweißt mit Inertgas gefüllt und die Kiste in einem Ofen aufgeheizt. Die erste Charge zeigte, daß die äußeren Rohre verbogen und die inneren gebrochen waren. Bruchbild das eines Gewaltbruches. Meine Recherchen ergaben, daß mit einem zu hohen Aufheizgradienten gefahren wurde. Die äußeren Rohre konnten sich noch bewegen aber die inneren nicht mehr (Schichtung). D.h. die äußere Hälfte des Rohres war warm aber die innere nicht und mit Behinderung der Wärmedehnung kam es zum Bruch auf der „kalten“ Seite.

In deinem speziellen Fall kann ich Dich aber beruhigen.

Das Gußeisen für solche Öfen hat eine große Wärmeleitfähigkeit im Gegensatz zu solchen mit einem hohen Si und Mo Gehalt.
Ob es sich bei dem Eisen um ein GGG oder GGL handelt, spielt eine mehr als untergeordnete Rolle.

Des weiteren sind die Öfen im Feuerraum mit Schamotte ausgekleidet. Die Wärme dringt langsam zu dem Eisen durch und gibt diesem genügend Zeit sich gleichmäßig zu erwärmen. Auch evtl. Zugluft stellt hier kein Problem dar. Problematisch wird es erst, wenn Du das Eisen im vollen Betrieb mit Wasser abschreckst - aber wer macht schon so etwas. Ist ja ziemlich kontraproduktiv.

Also heize ein und genieße.

Gruß Kapok

Schon mal gesehen, wie ein Schmied mit einem Stück Guss
umgeht,

Nein, wieviele Schmiede gibt’s denn noch hierzulande? Und ich meine nicht Hufschmiede.

das er schweißen will?

Hab ich da irgendwo dem Gong nicht gehört? Gusseisen wird doch gegossen und nicht geschweißt, im Normalfall.

Vermutlich sind auch tausende Motoren aus Gusseisen nach dem
Krieg expolodiert, nach Jahren ohne Treibstoff.

Lies am besten noch mal meinen ganzen Text,bevor du dich
weiter echauffierst. Und, ja: Motoren, genauer, Motorgehäuse,
aus Gusseisen können platzen/reißen. Von Explosion sagte ich
nichts - das hast du jetzt selbst, wohl um der dramatischen
Wirkung willen, dazugedichtet.

Mal sachte, Explodieren ist in diesem Fall eine sprachliche Verkürzung, meint durch die Explosionen im Motor zerspringende Motoren. Wobei ich auch weiß, dass Explosion nicht ganz passend ist. Und dass ein Motor nicht explodiert, ist wohl klar.

Ich mag übrigens keine Unterstellungen. Wie die, ich hätte deinen Beitrag nicht vollständig gelesen. Das nennt man persönlich werden.

Was ich verbrochen habe ist eine sprachliche Überspitzung/Übertreibung. Und darüber brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du völlig aus der Luft gegriffene Vermutungen anstellst. Warum sollten unsere Vorfahren nicht einen kaputten Ofen am Klang erkannt haben?

Hast du eigentlich mal einen Ofen aus Gusseisen gesehen? Der
ist nicht in einem Stück gegossen, sondern besteht aus Teilen
aus Gusseisen, innen sind Steine.

Innen ist Schamotte, genauer gesagt. Deswegen sind die „Teile“
aus Gusseisen aber trotzdem thermisch miteinander verbunden.

Hatte keine Lust, die genaue Bezeichnung nachzuschlagen, aber der Ofen ist, bis auf Öffnungen, aus einem Guss. Und dazu konstruiert, die normalen Belastungen auszuhalten.

osdifghnoajegnf, Zoelomat