Bin ich organisch wirklich gesund?

hallo
ich heiße michael und bin 26 jahre alt und ganz neu in diesem forum.
habe mich angemeldet weil ich hoffe das mir einer von euch helfen bzw einen rat für mich hat.

ich fange mal ganz vorne an, ich war damals 20jahre alt als meine freundin schwanger wurde was mich in dem moment vor eine große aufgabe stellte wie z.b 110qm wohnung ausbauen usw da ich zu dem zeitpunkt nur mein zimmer bei meinen eltern hatte.
naja hin zu kam noch die weiteren belastungen wie kein job und so.
ich hatte 1monat vor der geburt meines sohnes angefangen ziemlich starke kreislaufprobleme zu bekommen, paar tage später wollten wir einkaufen fahren alles schön und gut fühlte mich zwar nicht wirklich gut aber das leben musste weiter gehen.
auf der halben strecke merkte ich wie mein puls aufeinmal immer schneller wurde, also bin ich links ran und raus aus dem auto aber da war mein puls schon so hoch das ich ihn nichter hätte zählen können meine arme und beine wurden plötzlich taub und somit die panik perfekt.
als die hilfskräfte da waren wurde es langsam wieder besser zwar war es mir unglaublich schwindelig und hab bei 30grad aussentemperatur gefroren wie als hätten wir tiefsten winter.
wurde darauf hin ins nächst gelegene krankenhaus gebracht mit verdacht auf nierenversagen da ich unter einer blasen und nieren funktionsstörung leide.
nichts davon bestätigte sich, meine blutwerte waren super und meine schildrüse auch.
habe im laufe der zeit sogar eine herzkatheter untersuchung bekommen aber selbst die stellte keine probleme fest.
darauf hin stellte ich mich einem psychologen vor der meinte ich würde unter einer angst und panikstörung leiden und verschrieb mir darauf hin paroxetin die ich dann auch mit 10mg anfing zu nehmen, ein paar wochen später war ich dann bei 40mg und es ging mir nach gut einem monat auch wirklich besser.
problem an der sache ist das es trotzdem nicht 100% war, habe mich trotzdem vor großen menschenansammlungen gedrückt usw.
hab die tabletten nach ca. 2 jahren abgesetzt(natürlich langsam)und bis vor zwei wochen ging es mir eigendlich ganz gut.
im moment weiß ich nicht wie ich es einschätzen soll weil meine sympthome etwas anders sind wie damals, habe einen heißen kopf und eiskalte hände und füße und dazu kommt schwindel aber mein blutdruck und puls sind komischerweise ok.
wenn ich im moment nicht zuhause bin(z.b bei einem freund)wird mein schwindel extremer und bekomme weiche knie ich bin im moment auch extrem unruhig, könnte den ganzen tag hin und her rennen und wenn ich sitze kann ich nicht aufhören mit meinem beinen zu zittern.
was denkt ihr? ist das wieder eine kopfsache, blutbild langzeit blutdruck und ekg sind völlig in ordnung.
ich verliere langsam den glauben daran das das irgendwann mal aufhört, traue mich nichtmehr weiter wie 30-40km von zuhause weg,fahre in keinen urlaub,von partys geburtstagsfeiern etc ganz zu schweigen.

vieleicht wisst ihr einen rat zu meinen problemen, ich habe eben wieder die erste paroxetin(10mg) genommen und hoffe die nebenwirgungen halten sich einigermasen im rahmen.

sorry für den langen text aber ich wollte es wenn von anfang an erklären.

Hallo,

alles deutet aufgrund deiner Schilderungen auf eine Angst/Panikstörung hin. Dass dir das Paroxetin geholfen hat, ist ein weiteres gutes Indiz für diese Vermutung. Nicht erwähnt hast du, ob du über die Medikation hinaus an psychotherapeutischen Maßnahmen teilgenommen hast. Das wäre natürlich sehr wichtig, da das Medikament ja die Ursachen der Störung nicht beseitigen kann. Es bedarf bei einer solchen Störung natürlich auch einer Aufarbeitung von Problemen, Konflikten und der Thematisierung, wie mit Konflikten etc. richtig umzugehen ist.
Dass sich die Symptome in letzter Zeit geändert haben, ist übrigens völlig unerheblich.
Ich würde also raten, in Absprache mit dem Arzt die Medikamentierung wieder aufzunehmen (Die Nebenwirkungen verschwinden meist im Laufe der Zeit) und eine Psychotherapie zu beginnen.
Viel Glück und gute Besserung!

nein also eine therapie habe ich noch nicht gemacht und was ich noch sagen wollte ist das ich manchmal richtig weiße flecken auf händen und armen bekomme und mir sehr schnell meine finger und besonderst meine beine einschlafen was ja auf eine durchblutungsstörung hinweist.

kann mir aber auch nicht vorstellen das es mit der panikstörung zusammen hängt.

vieleicht durch die mangelnte bewegung? sitze ja eigendlich so gut wie nur zuhause weil ich mich ausserhalb nicht gut fühle.

Hallo Michael,

jede diesbezügliche Ursachenforschung sollte immer mit einer ausführlichen medizinischen Diagnose beginnen - und die hast du offenbar hinter dir, ohne dass ein organischer Befund festgestellt wurde.

Wenn du eine Neigung zur Hypochondrie hast, kann es durchaus ein typisches Symptom sein, ärztlichen Diagnosen nur kurzfristig oder gar nicht zu trauen. Die Folge ist dann oft ein regelrechtes „Ärzteshopping“, weil der Betroffene ständig neue Symptome an sich zu entdecken glaubt, die er abklären lassen möchte. Der Umstand, dass du dir bereits selbst mögliche Diagnosen stellst, die du bestätigt oder verworfen haben möchtest, passt durchaus in dieses Bild.

Zum einen steckt hinter dem Ganzen oft die große Angst zu sterben, weil man irgendwelche Anzeichen einer schweren Erkrankung übersieht. Daraus folgt häufig eine starke Fixierung auf die eigene Befindlichkeit, in deren Folge man wiederum ständig neue besorgniserregende Symptome zu erkennen glaubt.

Zum anderen beginnt man, zunehmend Schonhaltungen einzunehmen und Dinge zu meiden, weil man befürchtet, dadurch gefährdet zu werden. Die „Angst vor der Angst“ spielt hier ebenfalls eine Rolle.

Die Tatsache, dass du deinen Aktionsradius bereits stark eingeschränkt hast, spricht sehr dafür, dass das bei dir bereits passiert ist.

Wenn du eine Chance haben willst, aus diesem Teufelskreis von Angst, Panik und Meideverhalten rauszukommen und dich wieder gesund zu fühlen, solltest du dich dringend in therapeutische Hände begeben. Dein Medikament kann dir helfen, wird aber dein Problem nicht lösen. Das Umdenken muss im Kopf passieren.

Ein paar Verhaltenstipps zusätzlich:

  • Google nicht nach Symptomen und deren potentieller Ursache. „Krankheiten googlen“ ist für Hypochonder kontraproduktiv und deshalb tabu.

  • Lies keine medizinischen Artikel in Zeitschriften, schaue keine entsprechenden Sendungen an, auch wenn du sie noch so interessant finden magst. Bei passender Gelegenheit wird sich der Hypochonder in dir daran erinnern und sich seine eigene Befindlichkeit darauf zurechtbasteln.

  • Beschäftige dich. Je mehr Zeit du hast, in dich hineinzuhorchen, dich zu betrachten und auf mögliche Missempfindungen zu achten, desto mehr wirst du finden.

  • Verbiete dir, in bestimmte Richtungen weiterzudenken. Wenn du merkst, dass du anfängst, deinen Körper zu beobachten, halte dir ein imaginäres Stoppschild vor dein inneres Auge und brich diesen Gedankengang bewusst ab. Das braucht ein wenig Übung, funktioniert aber dann oft ganz gut.

  • Beweg’ dich. Auch und gerade wenn du Angst davor hast. Ausdauersport und Panikattacken passen nicht gut zusammen. Wenn du Angst hast, dich zu weit von deinem Zuhause zu entfernen, dann lauf einfach zig Mal die Straße vor deiner Tür auf und ab. Mit zunehmender Fitness wirst du mehr und mehr Sicherheit und Zutrauen in deinen Körper gewinnen. Auch Durchblutungsstörungen rückt man damit erfolgreich zu Leib :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Warum nicht mal ganzheitlich denken?
Monokausal ist nicht so gut.
Psychotherapie kann man auch als Weiterentwicklung begreifen. Reden ist besser als das Gefängnis des Schweigens und der Sprachlosigkeit. Panikattacke? Geankenstopmethode. Bleib im Hier und Jetzt. Lies Bücher von Carlos Castaneda und lass dich verzaubern.

Kollaps bei 30 Grad? Trinkst du genug? Ich als älterer Mensch kann mich auf ein Durstgefühl nicht verlassen. Da muss ich die Tagesmenge in Flaschen füllen und zählen. Dehydration = dickes Blut = Herzklabaster.
Was ist mit Ernährung? Genug Zink und Magnesium? Im Winter zu wenig Sonne, daher Vit D Mangel. Zumal du zuhause rumsitzt. Auf mehr basische Ernährung umstellen könnte auch was bringen. So für deine Nieren. Fettwerte mißt der Arzt.

Bewegungsmangel? Herz Kreislaufsystem untrainiert.

Stressabbau? Fang mal einen Yogakurs an, damit das Gehirn mal leer wird. Geh viell. mit jemanden hin, dann hast du Halt.
Spiel und Spass? „Es ist nie zu spät wieder ein Kind zu sein“ (Milton Erickson).
Fall dir noch mehr ein? Such mal!

Fang mit dem Ungeliebtesten an, aber in der kleinsten Dosis und der angehmsten Weise. Also z.B. Bewegung: Walken, nicht laufen.
Liege ich auf dem Sofa, strample ich mit den Beinen wie ein Käfer. Ich muss was für meinen Rücken tun – z.B.

Wenn dann noch was übrig bleibt, kann man es vielleicht eingrenzen und definieren.
Krieg den Hintern hoch!

Hallo,
das klingt erstmal nach einer Angststörung. Ich würde aber dennoch eine wiederholte Komplettuntersuchung (vielleicht im Krankenhaus) machen lassen.

Du warst sicher nicht beim Psychologen, sondern beim Psychiater - den würde ich auch an Deiner Stelle wieder aufsuchen - bzw. wenn Du Dich dort nicht gut aufgehoben fühltest, einen anderen aufsuchen. Wurden nur die Medikamente verschrieben oder auch eine Therapie gemacht? Medikamente lindern nur die Symptome, aber sie heilen nicht die Ursachen.

Viele Grüße