Gute Freundin trennt sich

Hallo,

ich habe eine recht gute Freundin. Für mich hat sie immer eine sehr glückliche Ehe geführt, hat eine sichere Arbeit, zwei nette Kinder und steht eigentlich im Leben.

Die letzten 3- 4 Wochen hat sie sich immer mehr zurück gezogen. Da sie sehr viel in der Arbeit zu tun hat, dachte ich mir nichts dabei.

Heute wollte ich sie mal wieder anrufen, da war ihre Tochter (12 Jahre) am Telefon.
Als ich sie frage ob den die Mama zuhause ist, fängt sie schrecklich an zu weinen und weiß nicht was sie sagen soll. Ich frage besorgt noch einmal nach, da sagst sie „die Mama ist in ihrer Wohnung“.

Ich war sowas von sprachlos. Wusste auch gar nicht was ich jetzt zur Tochter sagen soll, die ja merklich unter der Situation leidet.

Habe dann nicht weiter gefragt und meinte ich würde die Mama einfach aufs Handy anrufen.
Das habe ich dann aber nicht gemacht.
Ich bin gar nicht sauer, weil sie mir nicht gesagt hat, dass sie sich trennen! Vielleicht ging alles so schnell oder er/sie hat einen Neuen und müssen erst mal einen klaren Kopf bekommen. Sie wird es mir sicher erzählen.

Vorhin hat mir die Freundin dann eine SMS geschrieben ob wir am Mi Schwimmen gehen wollen.
Natürlich habe ich zugesagt.

Jetzt weiß ich gar nicht wie ich auf sie zugehen soll? Sie wird es mir bestimmt sagen wollen, aber ich weiß es ja schon. Soll ich es ihr sagen, oder warten bis sie damit rausrückt? Es muss ein schlimmer Grund sein, warum sie ausgezogen ist. Weil sie NIE einfach so ihre beiden Kinder zurück lassen würde.

Und mir hat das Mädchen so leid getan, soll ich die Mutter darauf ansprechen?
Irgendwie graut es mir auch vor dem Gespräch, weil mich das schon ein wenig überfordert.

Wie soll ich mich am Besten verhalten? Sagen- nicht sagen?
Bin dankbar für Ratschläge…

Gruß Lulea

hi Lulea,

kann dich gut verstehn, bist in einer art zwickmühle.
Ich würde dir raten, erst einmal neutral und sachlich auf deine Freundin zuzugehen. Allgemein solltest du nicht anfangen ihr Vorwürfe zu machen oder versuchen sie umzustimmen.
Geh zunächst wie gesagt neutral auf sie zu, mach vielleicht ein paar vorsichtige Andeutungen.
Frag sie, wie es mit ihrem Mann läuft oder wie es den Kindern geht.
Wenn sie auf die andeutungen abweisend oder garnicht reagiert, werde etwas konkreter.
Fang an mit Floskeln wie ich habe gehört…
Reagiert sie immernoch nicht oder lügt sie dich an, Konfrontiere sie mit deinem Wissen.
Aber bedenke dabei, sei stehts neutral, keine Beleidigungen, versuche sie nicht umzustimmen.
Irgendwann rückt sie dann zwangsläufig mit der Sprache raus, versuche sie wärend dem Gespräch zu verstehen und sei ein guter Zuhörer.
Rückt sie trotz allen Versuchen nicht mit der Sprache raus oder wählt statt der Konfrontation in diesem Fall mit dir, die Flucht nach vorne, also läuft sie quasi davon, wiest du, dass sie im moment mit dieser Situation noch zu überfordert ist.
Läuft sie weg, solltest du ihr eventuell hinterher laufen, wage vllt. noch einmal den Versuch und Frage sie ganz behutsam, ist dann immernoch alles vergebens, lass es, versuche einen schönen tag mit ihr zu verbringen verabrede dich mit ihr ein zweites mal in entfernter Zukunft, wenn ein wenig Grass über die Sache gewachsen ist und Konfrontiere Sie ein zweites mal.

So Lulea, ich weiss, es ist viel zu lesen, doch ich hoffen, ich konnte dir weiterhelfen.
Hast du noch irgendwelche Fragen, dann melde dich einfach, bin immer gern bereit zu helfen.

Gruß

Brain

Hallo Lulea,

meiner Erfahrung nach spräche bei einer guten Freundin gar nichts dagegen, sie einfach, nachdem du deinerseits diesen Schock verarbeitet hast, anzurufen und ihr mitzuteilen, dass und auf welche Weise du schon im Bilde über diesen betrüblichen Umstand bist.

Den Kontakt zu ihrer Tochter wird sie ja wohl eher nicht abgebrochen haben und wenn das Kind seiner Mutter von deinem Anruf berichtet haben sollte, wäre es ziemlich unangenehm, erstmal lang und breit rumzulavieren.

Versuch es einfach mit:„Du, ich habe vorgestern bei dir angerufen. Deine Tochter hat mir ganz traurig erzählt, dass du ausgezogen bist. Ich bin total geplättet. Willst du darüber reden oder wollen wir einfach nur zusammen schwimmen gehen?“

Ich habe dieses Szenario auf beiden Seiten der Mauer schon durch und bin mit einem offensiven, sachlichen und lapidaren Umgang mit meiner/ihrer/seiner Trennung immer am besten gefahren.

Mach dir nicht zu viele Gedanken.

Lieben Gruß

Annie

hi Lulea,

Hallo,

kann dich gut verstehn, bist in einer art zwickmühle.
Ich würde dir raten, erst einmal neutral und sachlich auf
deine Freundin zuzugehen. Allgemein solltest du nicht anfangen
ihr Vorwürfe zu machen oder versuchen sie umzustimmen.

warum sollte ich? Ich weiß ja gar nicht warum sie sich getrennt haben. Sie wird schon einen Grund haben und was wäre ich für eine Freundin, wenn ich ihr Vorwürfe machen würde?

Geh zunächst wie gesagt neutral auf sie zu, mach vielleicht
ein paar vorsichtige Andeutungen.
Frag sie, wie es mit ihrem Mann läuft oder wie es den Kindern
geht.

Findest du das nicht fast ein wenig fieß? Da ist sie eh schon sehr angespannt und ich frage scheinheilig nach dem Mann und den Kindern? Vielleicht tut ihr das weh?

Wenn sie auf die andeutungen abweisend oder garnicht reagiert,
werde etwas konkreter.

Ich kann sie aber auch nicht zwingen mir etwas zu erzählen. Wie gesagt ich weiß nicht was passiert ist. Vielleicht war es was Schlimmes. Ich will und kann sie doch nicht zwingen mir etwas zu erzählen und dadurch zwinge ich sie, oder tue ihr zumindest weh.

Fang an mit Floskeln wie ich habe gehört…
Reagiert sie immernoch nicht oder lügt sie dich an,
Konfrontiere sie mit deinem Wissen.

Das finde ich jetzt ehrlich nicht so dolle. Ich soll also versuchen es aus ihr raus zu locken und wenn sie es nicht sagt, sie deswegen strafen. Das Konfrontieren wäre eine Strafe, da ich sie beim Lügen erwischt habe! Das stärkt nicht unbedingt ihn Vertrauen in mich.

Aber bedenke dabei, sei stehts neutral, keine Beleidigungen,
versuche sie nicht umzustimmen.
Irgendwann rückt sie dann zwangsläufig mit der Sprache raus,
versuche sie wärend dem Gespräch zu verstehen und sei ein
guter Zuhörer.
Rückt sie trotz allen Versuchen nicht mit der Sprache raus
oder wählt statt der Konfrontation in diesem Fall mit dir, die
Flucht nach vorne, also läuft sie quasi davon, wiest du, dass
sie im moment mit dieser Situation noch zu überfordert ist.

Das wüsste ich auch, wenn sie nicht darüber sprich…

Läuft sie weg,

dann habe ich was falsch gemacht. Wenn mein Gesprächspartner so von mir überfordert ist, dass ihm nur die Flucht bleibt, muss ich meine Art nochmal überdenken. Finde ich!

solltest du ihr eventuell hinterher laufen,
wage vllt. noch einmal den Versuch und Frage sie ganz
behutsam, ist dann immernoch alles vergebens, lass es,
versuche einen schönen tag mit ihr zu verbringen verabrede

Meinst du das ist dann noch möglich?

dich mit ihr ein zweites mal in entfernter Zukunft, wenn ein
wenig Grass über die Sache gewachsen ist und Konfrontiere Sie
ein zweites mal.

Ich finde das Wort konfrontieren sehr schwer…sie ist mir doch keine Rechenschaft schuldig. Ihr geht es nicht gut und ich kann sie doch nicht zwingen mir irgendetwas zu erzählen. Außerdem hat Konfrontation immer etwas mit Erklären und rechtfertigen zu tun. Sie muss aber Beides bei mir nicht!
Und den Ratschlag sie, auch wenn sie wohl deutlich signalisiert hat das sie nicht will, nochmals zu „konfrontieren“ finde ich echt etwas schwer.

So Lulea, ich weiss, es ist viel zu lesen, doch ich hoffen,
ich konnte dir weiterhelfen.

mal schauen…vielleicht anders als du denkst… :smile:

Hast du noch irgendwelche Fragen, dann melde dich einfach, bin
immer gern bereit zu helfen.

Gruß

Gruß Lulea

Brain

Hallo!

Wenn Du sie als „gute Freundin“ empfindest…dann würde ich das ganz klar und offen ansprechen!
Das machen Fremde, die einen kaum kennen genauso, wenn sie es erfahren…warum solltest Du es als Freundin nicht tun??

Was mich etwas irritiert ist ihre Frage, ob ihr schwimmen gehen wollt zusammen!!!
Wäre doch ein seltsamer Rahmen um sowas zu erzählen…man fragt sich, ob die Freundin das dann vorhat…-- komisch…!

Jeder Mensch ist anders-jeder geht anders mit Situationen um…
Wenn es Dir selber so schwierig erscheint- dann tust Du Dir und Euch den grössten Gefallen, wenn Du genau das auch so aussprichst…zumindest dein Wissen gleich sagst!

Nicht erzählen- hat doch oft mit Angst vor Ablehnung zu tun…denn es erfährt ja doch irgendwann jeder!

Du kannst ihr also sicher auch damit helfen…indem Du ihr entgegentrittst als gute Freundin, alles sagst…und ihr damit den Weg öffnest…

kitty

Hallo Lulela,

m. E. hat Deine „gute Freundin“ längst entschieden, welche Rolle Du in der Situation für sie spielst: Bisher keine und bestenfalls wirst Du „informiert“ bzw. „in Kenntnis gesetzt“. Keine andere Funktion in und trotz ihrer dramatischen Situation hat sie Dir zugestanden und das solltest Du akzeptieren.

Daraus folgt fürs nächste Treffen: Abwarten, was sie Dir anvertraut und ggf. bei Unklarheiten und Nicht-Verstehen nachfragen (mehr nicht!).

da sein!
hi,

warum angst vor den problemen der anderen haben?

du musst gar nicht auf sie zugehen, sie wird auf dich zugehen. wenn du freundin sein willst, musst du nur mit ihr schwimmen gehen und da sein und zuhören.

ich habe oft den eindruck, menschen helfen anderen manchmal nicht, weil sie glauben, man müsse für ein helfendes freundschaftliches gespräch eine sonderausbildung und nerven wie drhtseile haben.

das ist quatsch!

im gegenteil: wenn ein freund merkt, dass man selbst manchmal ebenso unsicher im leben ist und z.b. bei partnerschaftstrennung oft auch keine lösung hat, dann fühl man sich weniger alleine und stellt fest, dass es anderen genauso geht -das hilft ungemein, OHNE irgendeine lösung beigetragen zu haben.

das ist -tiefenpsychologisch gesehen- auch am tiefsten in uns festgeschrieben: als es uns drecking ging, wir völlig ausgeliefert waren, da nahm uns die mutter in den arm, war einfach nur da, und es war gut. das lief ohne worte ab und half sofort!