Lernen Tränen zu unterdrücken

Hallo,

Mich würde interessieren ob jemand Wege kennt, wie man lernen kann Tränen zu unterdrücken. Insbesondere wenn man nahe am Wasser gebaut ist.

Bisher erhielt ich nur den Tipp, „an etwas anderes zu denken“ wenn man merkt, daß es gleich losgeht.
Diese Methode war bei mir nicht sehr erfolgreich, weil ich dann entweder die Diskussion nicht weiter verfolgen konnte, oder selbst am Reden war und dann eine für die anderen unerklärliche Pause einlegen mußte.

Über jede Idee froh,
Anna

Wenn man merkt das es los geht, einmal tief durchatmen. Danach ganz gezielt darauf achten, regelmaessig und normal weiterzuatmen. Hilft allgemein bei starker Aufregung. Hilft mir oft die Konzentration zu wahren.

Wenn man sich zu sehr konzentriert oder aufgeregt ist, versucht man oft automatisch de Atem anzuhalten, was aber eher der Konzentration schadet.

Hilft auch gut beim Sprechen, damit man sich nicht so aufgeregt, weinerlich oder so anhoert.

Hallo Anna,

Mich würde interessieren …

Mich würde interessieren,

Diese Methode war bei mir nicht sehr erfolgreich, weil ich
dann entweder die Diskussion nicht weiter verfolgen konnte,
oder selbst am Reden war und dann eine für die anderen
unerklärliche Pause einlegen mußte.

bei welcher Gelegenheit?

Über jede Idee froh,

Würde es dir etwas ausmachen, näheres mitteilen?

Gruß
Der Franke

hi,

vielleicht ist diese für andere unerklärliche pause für dich aber sehr nötig und du solltest dich damit beschäftigen, was dich eigentlich traurig macht und dann: weinen, weinen, weinen (bis es vorbei ist).

kommt dir dieses gefühl wie ein problem vor, dass vielleicht eher von einem bestimmten elterlichen vorbild stammt („heulen“ als ausweg für hilflosigkeit oder für unsicherheit) oder das irgendwie ungünstig entstanden ist (mir fällt keine bessere formulierung ein), dann überlege dir, wie du diese gefühle besser lösen kannst.

ein trick aus der hirnforschung zur kontrolle aller überstarken gefühle:

sich innerlich einen schritt zurücknehmen und sich selbst sachlich analysieren (nicht im freud´schen sinne natürlich). man sagt sich: da ist jetzt gerade ganz viel … (gefühl). das kommt und geht wieder. interessant.

mit dieser sachlichen betrachtung aktiviert man ein dem gefühls/stress-system entgegenstehendes hirnareal. das kann helfen, wenn man es oft übt.

zur vertiefung:
http://www.amazon.de/Training-emotionaler-Kompetenze…

Hallo!

Ich kenne das Problem, bin nämlich selbst sehr nahe am Wasser gebaut. Ich würde mich also gerne der Frage anschließen, wobei mein Fall ja vielleicht etwas anders ist. Bei mir selbst ist mir aufgefallen, dass Trauer oft gar nicht der Grund war, sondern eine Mischung aus Stress, Kritik und Wut. Außerdem wird es schlimmer, wenn die Situation sich wiederholt. Zum Beispiel musste ich einmal weinen, weil mein Chef mich mal wieder unnötig und unhöflich zur Schnecke gemacht hat. Als er mich dann das nächste mal kritisierte, obwohl die Kritik vielleicht nicht unangebracht und nicht ganz so unhöflich war, musste ich wieder losheulen. Zum Schluss hab ich sogar geweint, als ich ihm meine Kündigung gegeben habe, obwohl ich das wirklich vermeiden wollte.

Naja, tief durchatmen hilft bei mir wenig, ich krieg dann immer Schluckauf. Mein persönlicher Favorit ist sich die Augen zu kühlen, mit Wasser oder noch besser mit Eis. Das ist in Gesellschaft leider selten möglich… Ich versuche immer, an Situationen zu denken, die ich lustig waren, so dass ich lachen muss, oder an welche, die richtig peinlich waren. Und ich gehe möglichst schnell aus dem Raum, weil es noch viel schlimmer wird, wenn jemand versucht mich zu trösten.

Gruß, alveradis

Liebe Anna,
wenn Du Tränen hast, die rauswollen, solltest Du sie nicht unterdrücken. Dieser Schuss kann nach hinten losgehen. Beispiel: Ich kenne eine Frau (48 J.), die nicht mehr weinen wollte - jetzt ist sie nachts inkontinent und trägt Windeln, weil sie „nach unten weint“.

Wenn Du in Diskussionen oder generell so sehr verletzlich bist, dass Du schnell weinen musst, dann betreibst Du vielleicht besser Ursachenforschung?!
Von Ablenkungsmanövern wie „an etwas anderes zu denken“ halte ich nichts - ich glaube nicht, dass das zur Lösung beiträgt.

Wenn in Dir drinnen eine Verletzlichkeit vorhanden ist, die gehört werden will - warum?
Liebe Grüße, Susanne

Hallo Anna
Ich kann dir nur eins sagen: sei um jede Träne die du weinst froh! Ich habe seit 17 Jahren nicht mehr geweint weil ich irgendwann beschloss nie wieder zu weinen. Statt dessen fing ich an mich selbst zu verletzen weil ja die Trauer und die Wut und der Frust irgendwohin müssen. Ich verletze mich heute nicht mehr selbst bzw. nur sehr sehr selten, aber ich wäre so froh wenn ich weinen könnte wenn es mir schlecht ginge, denn für meine Trauer und die anderen Gefühle die man hat wenn man weint, habe ich bis heute keinen besseren „Kanal“ gefunden und weinen kann ich bis heute nicht. Ich würde die Frage wahrscheinlich andersrum stellen. Wie kann ich lernen zu weinen? Ich wäre um deine Tränen froh.

Liebe Grüße

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Muß ich mal ausprobieren, wobei diese Lösung so einfach klingt daß ich bezweifle ob sie klappt :wink:
Aber vielen Dank :smile:

Hallo Anna,
Mich würde interessieren,
bei welcher Gelegenheit?

Hallo,
Also im Prinzip ist es ähnlich wie bei alveradis. Niemals bei Trauer, oder wenn es „normal“ wäre zu weinen. Hauptsächlich wenn ich mich über etwas aufrege oder etwas unfair finde (was bei mir sehr sehr schnell passiert…). Ich kann überhaupt keine sachliche Diskussion führen.
Wenn ich nervös werde ist es noch schlimmer. Ich bin bei meiner letzten Präsentation nach einem lächerlichen Versprecher weinend aus dem Zimmer gerannt, und als ich mich endlich wieder beruhigt hatte fragte jemand besorgt ob alles bei mir in Ordnung wäre, woraufhin ich gleich wieder losgeheult habe.
Meine Freunde wissen inzwischen daß sie mein Weinen am besten ignorieren, weil alles andere es noch schlimmer macht, aber so richtig schafft das keiner.

So, das sind die Situationen, die mir gerade einfallen. Ach ja, und während ich das geschrieben habe, hat die Erinnerung natürlich die Tränen hochgedrückt.

Grüße

Liebe Susanne,
Ich wollte nicht alle Tränen unterdrücken, ich habe kein Problem zuhause oder in einem Kinofilm zu heulen, oder ähnliches.

Was ich vermeiden möchte ist zum Beispiel Folgendes:
Ich rede mit jemandem. Ich fange an zu heulen, weil ich mich aufrege oder sonstwas. Mein Gegenüber reagiert entweder besorgt, oder genervt. Egal wie, das Gespräch kann nicht normal weitergeführt werden.

Grüße

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Thousands,
Wie ich in meinen anderen Antworten präzisiert habe, geht es mir nicht darum nie wieder zu weinen, sondern es „nur“ in bestimmten Situationen zu vermeiden, die mit Trauer nichts zu tun haben. Ich hätte das in meinem ersten Artikel erwähnen sollen, habe es aber vergessen weil ich ihn ziemlich schnell abgeschickt habe bevor ich’s mir nochmal anders überlege.

Die schnellste Methode zu weinen ist für mich übrigens Musik, und dabei macht es mir auch nichts aus. Das Orchester, in dem ich spiele, hat sich schon daran gewöhnt daß ich bei einer besonders schönen Melodie losweine.

Liebe Grüße

Hallo Anna
Ich kann dir nur eins sagen: sei um jede Träne die du weinst
froh! Ich habe seit 17 Jahren nicht mehr geweint weil ich
irgendwann beschloss nie wieder zu weinen. Statt dessen fing
ich an mich selbst zu verletzen weil ja die Trauer und die Wut
und der Frust irgendwohin müssen. Ich verletze mich heute
nicht mehr selbst bzw. nur sehr sehr selten, aber ich wäre so
froh wenn ich weinen könnte wenn es mir schlecht ginge, denn
für meine Trauer und die anderen Gefühle die man hat wenn man
weint, habe ich bis heute keinen besseren „Kanal“ gefunden und
weinen kann ich bis heute nicht. Ich würde die Frage
wahrscheinlich andersrum stellen. Wie kann ich lernen zu
weinen? Ich wäre um deine Tränen froh.

Liebe Grüße