Mißbrauch Geschwister

Mutter erfährt, daß die Tochter vor 8 Jahren vom Sohn mißbraucht wurde. (Tochter damals 15, Sohn damals 18).
Sie erfährt es durch die Tochter.
Tochter wollte es eigentlich nicht erzählen, kam durch Zufall so.
Mutter glaubt der Tochter auf jeden Fall.
Tochter sagt, es war eine einmalige Sache, worunter sie überhaupt nicht leidet. Mutter glaubt das eigentlich auch, da die Tochter zum Bruder ein normales Verhältnis hat, und war zwar erst geschockt, aber da die Tochter ja gesagt hat, daß sie darunter nicht leidet, ist für sie die Sache eigentlich auch nur noch halb so wild und versucht das so gut wie es geht zu vergessen. Es ist zwar nicht die große „Geschwisterliebe“ aber sie reden normal miteinander.

Frage:
Kann das wirklich sein, daß eine Tochter durch eine Vergewaltigung vom Bruder nicht leidet, auch wenn es nur ein einziges mal war? Oder behauptet die Tochter das wohl nur so, weil sie sich schämt oder was auch immer?
Als die Mutter z.b. die Tochter gefragt hat, ob sie mit dem Bruder da mal darüber reden soll hat die Tochter nur gesagt: „Auf keinen Fall, ich will doch nicht, dass der weiß, dass ich das immer noch nicht vergessen habe.“ Sagt dieser Satz nicht doch ein bischen aus, daß die Tochter darunter leidet und es nur nicht zugeben will?

Dankeschön
Viele Grüße

„Auf keinen Fall, ich will doch nicht, dass der weiß, dass ich
das immer noch nicht vergessen habe.“ Sagt dieser Satz nicht
doch ein bisschen aus, daß die Tochter darunter leidet und es
nur nicht zugeben will?

der satz macht einen glauben, dass die schwester denkt, der bruder könnte denken, eine frau vergisst sowas.

aber nichts desto trotz…vielleicht ging es von beiden aus…oder hat er sie gezwungen?

sprach die schwester von missbrauch oder von sex?

Hallo Weihnachtsmann95, (das ist eine Anrede)

Als die Mutter z.b. die Tochter gefragt hat, ob sie mit dem
Bruder da mal darüber reden soll hat die Tochter nur gesagt:
„Auf keinen Fall, ich will doch nicht, dass der weiß, dass ich
das immer noch nicht vergessen habe.“ Sagt dieser Satz nicht
doch ein bischen aus, daß die Tochter darunter leidet und es
nur nicht zugeben will?

die Antwort sagt m. E. in erster Linie, dass die Tochter (das Opfer) das Thema zurzeit nicht vertiefen und „publik“ machen möchte und ich denke, das sollte im vorliegenden Fall respektiert werden.

P. S.: Du sprichst von „Missbrauch“ und „Vergewaltigung“ in Deinem Beitrag - sind das die Worte der Tochter oder Deine eigenen Benennungen für die Beschreibung der Tat durch die Tochter? Bewertet die Tochter das damalige Geschehen selbst als Vergewaltigung und/oder Missbrauch oder wählt sie andere Bezeichnungen und meidet diese ggf. sogar?

MOin Airliner,

aber nichts desto trotz…vielleicht ging es von beiden
aus…oder hat er sie gezwungen?

hm - sie war 8…?!

Gruß
Demenzia

MOin Airliner,

aber nichts desto trotz…vielleicht ging es von beiden
aus…oder hat er sie gezwungen?

hm - sie war 8…?!

15

1 Like

Hallo!

Auch wenn man mehr über den Tathergang wüsste, so bliebe es dennoch eine individuelle Sache, wie es verarbeitet wird. Zwei Menschen erleben das gleiche Drama, der eine zerbricht daran, der andere kann es gut verarbeiten und entwickelt daraus eine Stärke.

In der Regel ist es ja so, dass Vergewaltigung/ Missbrauch Spuren hinterlässt. Im Verhalten des Kindes nach dem Vorfall, im Bereich Beziehung/ Sexualität.

Wenn das alles nicht der Fall ist, dann konnte die Tochter das wohl gut verarbeiten. Unter Leiden verstehe ich eine Beeinträchtigung des Wohlbefindens, des Erlebens, des Gefühlzustandes. Möglicherweise ist es so, dass die Erinnerung noch vorhanden ist und wohl auch nie vergessen sein wird. Vielleicht macht sie sich Vorwürfe, vielleicht dem Bruder? Vielleicht ist sie wütend, enttäuscht, blamiert,…?, aber leidet nicht, weil die Sache keine Auswirkungen auf ihr heutiges Leben hat. Fände ich durchaus möglich.

Grüße,
jeanne

aber nichts desto trotz…vielleicht ging es von beiden
aus…oder hat er sie gezwungen?

sprach die schwester von missbrauch oder von sex?

Auf keinen Fall ging es von beiden aus, er hat sie gezwungen, aber wie geschrieben ein einziges mal.

Die Schwester hat keines der Worte gebraucht, sie hat es nur beschrieben, es war ganz klar Mißbrauch.

hm - sie war 8…?!

15

oops, nehme jeglichen Einwurf zurück :wink:

Hi,
Mißbrauchsopfer sagen nicht immer, was passierte. Es kommt vor, dass sie nie darüber reden (wollen). Dies bedeutet nicht, dass sie es vergessen (haben/wollen). Nicht darüber reden heißt nicht, dass man es (schon) verarbeitet (hat).
LG
D

Hallo!

Ich denke, dass wir hier eine Neuauflage eines Themas erleben, das schon einmal mit einem guten Rat abgebrochen wurde.
Du solltest diesen Rat wirklich befolgen, sonst wirst du keine Ruhe finden.

Gruß Nemo.

MOD: Mißbrauch Geschwister
Hallo Weihnachtsmann95,

Mutter erfährt, daß die Tochter vor 8 Jahren vom Sohn
mißbraucht wurde. (Tochter damals 15, Sohn damals 18).

in diesem Brett wurde in der Vergangenheit wenigstens zweimal ein sehr ähnliches
Thema behandelt:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Vielleicht findest Du in diesen Artikelbäumen hilfreiche Antworten.

Gruß,
Thomas

Hallo Weihnachtsmann95,

Auf keinen Fall ging es von beiden aus, er hat sie gezwungen,
aber wie geschrieben ein einziges mal.

Die Schwester hat keines der Worte gebraucht, sie hat es nur
beschrieben, es war ganz klar Mißbrauch.

bei meiner Frage ging es in erster Linie nicht um die korrekt zutreffende Beschreibung/Bezeichnung, sondern dahinter stand, wie hat die Schwester das erlebt und wie „bewertet“ sie das (damals und heute) selbst? Selbst haargenau identische Situationen werden von Betroffenen wie Zeugen häufig ganz unterschiedlich erinnert und bewertet.

Hi,

Kann das wirklich sein, daß eine Tochter durch eine
Vergewaltigung vom Bruder nicht leidet, auch wenn es nur ein
einziges mal war? Oder behauptet die Tochter das wohl nur so,
weil sie sich schämt oder was auch immer?
Als die Mutter z.b. die Tochter gefragt hat, ob sie mit dem
Bruder da mal darüber reden soll hat die Tochter nur gesagt:
„Auf keinen Fall, ich will doch nicht, dass der weiß, dass ich
das immer noch nicht vergessen habe.“ Sagt dieser Satz nicht
doch ein bischen aus, daß die Tochter darunter leidet und es
nur nicht zugeben will?

wie es unter Familienmitgliedern ist, kann ich nicht sagen. Aber ja, es geht, dass man sich von einer Vergewaltigung sein Leben nicht versauen lässt. Natürlich vergisst man nicht, man muss aber auch nicht drunter leiden.

Allerdings kann ich hier nicht nachvollziehen, dass sie ein normales Verhältnis zum Bruder hat - aber sie spricht mit ihrer Mutter ja anscheinend offen darüber, das macht doch eher den Eindruck, dass sie tatsächlich damit klar kommt.

Gruß
Cess

ich finde, das ist eine ziemlich abgefahrene Geschichte.

Tochter erzählt der Mutter was passiert ist. Mir fehlt, was die Mutter zum Sohn gesagt hat?

Hier geht es immer nur um Mutter/Tochter, oder?

Mutter glaubt der Tochter. Na super! Und alle leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage? oder wie?

Haben wirklich mal alle darüber gesprochen?

Liebe Grüße
usch

hallo weihnachtzsmann,

es kann sein sie denkt, dass der missbrauch keine spuren hinterlassen hat - das denken übrigens viele - welche art spuren sich wie ausdrücken und ob sie zur belastung werden wird erst die zeit zeigen.
es gibt keine verjährung - kann also sein, eines tages wird sie spürbar leiden, kann auch sein niemals weil sie sich etwas zurechtlegt hat, was es ihr möglich macht recht gut mit der erfahrung zu leben.

ohne spuren für die psyche aber geht kein akt der gewalt an einem menschen vorüber und ein sexueller übergriff ist gewalt - selbst wenn keine direkte körperliche gewalt ausgeübt wird.

nichts im leben bleibt ohne spuren - also auch nicht so ein akt von gewalt. die aussage „ohne spuren“ können auch so gemeint sein, dass sie einfach ihre eltern schützen will - sie sollen „es“ wissen, aber es soll dem nichts folgen - es gibt sooo viele gründe warum ein opfer dieses oder jenes sagt - warum menschen dieses oder jenees sgen - das nachdem es den anschein hat, "ists"doch eher selten:wink:

LG
nina

PS: wenn sie es eines tages ander erlebt kann man nur hoffen, dass sie dann gehört wird und hilfe bekommt.