MPU: Bestehen trotz psychischer Probleme

Im August 2011 verlor ich meinen Führerschein. Ich war des Nächtens mit 2 Promille unterwegs. Logischerweise war mir ziemlich schnell klar, dass ich da ziemlich Mist gebaut habe. Nach dem Tod meiner Mutter im November 2010 hatte ich insgesamt fünf alkoholbedingte Ausfälle bzw. Blackouts, die Sache mit dem Auto war logischerweise die Schlimmste. Da auch sonst in meinem Leben einige Dinge in die falsche Richtung liefen, entschloss ich mich kurz nach dem Unfall, eine Psychotherapie zu machen. Seit September 2011 befinde ich mich nun also in psychotherapeutischer Behandlung. Seitdem kamen einige weitere Schicksalsschläge auf mich zu, Selbstmord des besten Freundes, berufliche Perspektivlosigkeit, Trennung von der Freundin, der eben schon angesprochene Tod meiner Mutter, Selbstmordgedanken…Den Alkoholkonsum habe ich seit meinem Unfall eingeschränkt, aber ganz abstinent bin ich nicht und habe das auch nicht vor.
Nun bereite ich mich gerade auf die anstehende MPU vor. In der kommenden Woche habe ich ein Einzel-Informationsgespäch.
Meine konkrete Frage an euch ist Folgende: Soll ich bei diesem Einzelgespräch von all meinen psychischen Problemen berichten, oder wirkt sich das negativ auf das Ergebnis der MPU aus? Ich stehe im Moment kurz davor mich in eine psychiatrische Klinik einweisen zu lassen, soll ich das sagen, oder denken die dann ich wäre „verrückt“ und habe dann überhaupt keine Chance mehr auf meinen Lappen?
Ich bedanke mich schonmal im Voraus für eure Hilfe!

Ich habe hier „Bauchschmerzen“ und glaube nicht, dass ich Dir die Antwort geben kann, die Du Dir erhoffst. Du sagst „ich willk auch garnicht aufhören Alkohol zu trinken“ - dass aber solltest Du anstreben, speziell wenn Du zur MPU gerhst. Wer mit 2 Promille am Steuer erwischt wird, der ist auch schon des öfteren unter Alkohol gefahrn!!! Über die Probleme die Du hast solltest Du eigentlich dem Psychologen gegenüber ehrlich sein, hjedoch dann rückt meines Erachten Dein Führerschein in weitere Ferne. Solltest Du es nicht erzählen wollen, so hast du m.E. ebvenfalls keine guten Karten. Ich hoffe eigentlich, dass Dir andere Personen, die Du angeschrieben hast, in Ihren Aussagen hilfreicher sein werden!
Gruß
Günter

Hallo,

Geben Sie alle Informationen preis. Das hilft den Dozenten (Sie sollten einen Vorbereitungskurs mitmachen, sonst gibt es kaum Chance auf bestehen) Sie besser vorzubereiten.

Gruß, Jörn Otten.

Deine „Geschichte“ ist eine gute Erklärung für Deinen Konsum. Aber Klinik bedeutet - neben der Tatsache - keine Labornachweise für Abstinenz zu haben auch, dass Du keine fremdbestimmten Werte erbringen kannst…
Geh zum Infogespräch - dort wird man Dir sagen, bei der Promillehöhe ist Abstinenznachweis - fremdbestimmt - erfoderlich und im Anschluss Abgabe von Leberwerten und kontrolliertes Trinken. Da Du beides nicht hast, Dich noch recht jung anhörst :smile: hast Du ja noch Zeit…
Gruß Petra

Hallo cb2309,

manchmal ist das Schicksal hart, aber glaub mir du bist nicht allein auf der Welt der so was durchmachen muß.

Mir war das Leben auch nicht immer freundlich gestimmt und trotzdem versuche ich jeden Tag das beste daraus zu machen.

Ok, zu deinem Problem.

Bedenke bitte das dich gut ausgebildete Psychologen befragen werden. Wenn du mit alkoholbedingte Ausfälle und Blackouts kommst, stehen deine Chancen schlecht das du deinen Führerschein wiederbekommst.

Achte genau auf die Fragestellungen und überlege dir sehr gut deine Antworten. Berichte nicht über deine psychischen Probleme soweit nicht gezielt danach gefragt wird.

Bereite dich auch schon seelisch und moralisch darauf vor das du die „Prüfung“ nicht beim ersten Mal bestehen wirst. Dies hat aber weniger mit dir zu tun als mit der Geldschneiderei dieser Institution.

Als Tip, damit du ein bisschen runterkommst empfehle ich dir das Buch Shaolin von Bernhard Moestl. Bitte lies es einfach.

Du solltest auch komplett auf Alkohol (auch wenn es dir schwer fällt) verzichten. Glaub mir, Alkohol ist ein sehr schlechter Ratgeber und Tröster.

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen und bin fest davon überzeugt das du es schaffen wirst. Kopf hoch und viel Erfolg.

LG Franky

Bei der Vorgeschichte würde ich das mit der MPU vergessen. Schon die Aussage, dass Sie nicht abstinent leben wollen ist ein Versagungsgrund.

Ich kann dir leider nicht weiterhelfen. Es gibt in jedem größeren Ort aber spezielle Beratungsstellen.

Gruss und viel Glück

Gerd

Hallo,

zuerst einmal zu den Fakten,während einer (Sucht-)Therapie und mindestens ein Jahr danach, ist mit keiner positiven MPU zu rechnen. Das ist Tatsache.
Natürlich nur, wenn der Psychologe auch davon während des Gesprächs erfährt :smile:

Um das mit Abstinenz oder eingeschränktem Trinken besser einschätzen zu können bräuchte ich ein paar mehr Infos.

So nun zu Deiner Frage: Ja, es wirkt sich aus Deiner Sicht, negativ auf das Ergebnis aus. Du bist krank. Du bist zwar nicht Fußamputiert, was man dann sehen könnte, aber, Du bist von Deinem Gemühtszustand krank. Und die Frage in der MPU wird sein: „Ist zu erwarten, das xxxxx wieder unter Alkoholeinfluß ein Fahrzeug im Straßenverkehr führen wird ?“ Und diese Frage wird die MPU mit einem „JA“ beantworten. Also erstmal, negative MPU, aber wie gesagt aus Deiner Sicht.

Wenn Du eine Prioritätenliste aufstellen würdest sollte sie in etwa so aussehen:

  1. Gesund werden
  2. Gesund werden
  3. Gesund werden
  4. Stabil werden
  5. Stabil werden
  6. Stabil bleiben
  7. Stabil bleiben



… Stabil bleiben
XXX. Führerschein

Und eins kann ich Dir mit Brief und Siegel geben, bzw. sagen, als Gesunder und stabiler, hast Du jede Möglichkeit den Lappen wieder zu bekommen. Und Du wirst ihn auch wiederbekommen.

Lass mal wieder von Dir hören.
Wenn Du im Raum IN bist gern auch mal per PN oder Phone

Gruß vom ali

Hallo,

was ist denn das für ein Einzelgespräch, eines zur Vorbereitung? Es nützt Ihnen nichts diese Angelegenheit bei der MPU zu verschweigen, da dies „aktenkundig“ ist und sie bei der MPU ja vor einem Psychologen sitzen, welcher in der Lage ist viele Dinger heraus zu finden. Meiner Meinung nach sollten Sie zunächst Ihre Probleme bewältigen und sich danach der MPU unterziehen. Diese haben nichts mit Verrücktheit zu tun, das ist dem Gutachter mit psychologischer Qualifikation klarer als kaum einem anderen. Wichtig ist, dass Sie einerseits ihre Probleme als Ursachen genau erläutern können und vorallem die erfolgte Verhaltensänderung, welche eine Genesung voraussetzt. Falls Sie sich für eine Therapie entscheiden, könnten Sie die verkehrsbedingten Verhaltensauffälligkeiten ansprechen und auch diese mit aufarbeiten. Die Hauptsache ist, dass Sie Ihre Probleme erkennen, aber sich nicht in die Opferrolle zurück ziehen, sondern Sie aktiv mit Ihnen auseinander setzen und diese bewältigen. Das müssen Sie nicht alleine machen, Sie können sich Hilfe dazu nehmen. Das ist Voraussetzung für ein positives Gutachten bei der MPU.
Es gibt Bedingungen für Ihre Auffälligkeiten. Diese liegen in Ihrem Charakter, in Ihrem Umfeld etc. Diese gilt es zu erkennen und dauerhaft zu verändern.Sehen Sie die MPU nicht als Strafe, sondern Chance zur positiven Veränderung.

Ich hoffe ich konnte Ihnen damit ein bisschen helfen und wünsche Ihnen ganz viel Erfolg bei der Bewältigung Ihrer Probleme.

Freundliche Grüße,

Nicole

Hallo cb2309,
soviel ich weiß kostet das Vorgespräch auch etwa 90,-- bis 180 €. Im Moment kannst Du Dir das sparen! Bei 2 Promille solltest Du 12 Monate abstinent sein. Wenn nicht, solltest Du einen guten Plan haben, wieso Du in Zukunft kontrolliert trinken kannst, im Gegensatz zu vorher?
Was hat sich positiv verändert in Deinem Leben, in Deiner Problembewältigung, wie hast Du das empfunden kontrolliert zu trinken? Der Psychologe möchte auch gerne wissen, wie belastbar ist Deine Motivation in Zukunft? Momentan hast Du wohl keine Chance, Deine Fahreignung nachzuweisen. Nimm Dir die Zeit, Deine Therapiestunden weiter zu machen. Evtl. gehe in einen Kreis von Leuten mit Alkoholproblemen, höre da zu und erkenn was über Dich. Vor Oktober würde ich mich an Deiner Stelle nicht der MPU stellen.
Bleib bei der Sache und viel Erfolg. Ich kann Dir gerne noch ausführliche Tips geben.
Gruß
fragmich46

Deine Antwort verstehe ich nicht so ganz. Wieso könnte ich in einer Klinik keine Labornachweise erbringen? Gerade dort wäre es doch einfach, meine Abstinenz zu beweisen, da dort ja kein Alkohol erlaubt ist.
Und für was genau meinst du, habe ich noch Zeit?
Sorry, vielleicht stehe auch ich gerade ein bisschen auf dem Schlauch :smile:

Ich dachte, dass es vielleicht positiv sein könnte, dass ich eine Therapie mache, und zwar genau nach dem Unfall, das könnte ja zeigen dass ich mich mit der Thematik auseinander gesetzt habe und versuche, an dem Problem zu arbeiten. Zudem ist das ganze ja keine Suchttherapie, sondern eher eine Therapie aufgrund von Depressionen. Keine Chance, dass mir das positiv ausgelegt wird, oder?

Was brauchst du denn noch für Infos? Gerne per PN…bin über jede Hilfe dankbar…

Es handelt sich dabei um ein Einzelgespräch bei einem Psychologen vom TÜV zur Vorbereitung auf die MPU.
Wieso sollte meine Problematik denn aktenkundig sein? Die Psychotherapeuten bei denen ich bisher war unterliegen ja alle der Schweigepflicht. Das heißt doch wenn ich den Psychologen bei der MPU irgendetwas erzähle und das gut verkaufe, dann wissen die doch erstmal gar nichts…

Ist es nicht so, dass ich mich alleine durch die Tatsache, dass ich mir einen Therapeuten gesucht habe und dort über viele Probleme spreche, um meine Probleme kümmere und sie verbessern will? Könnte mir das nicht vielleicht sogar positiv ausgelegt werden?

Dankeschön für die guten Wünsche, kann ich gut gebrauchen :smile:

In der verkehrspsychologischen Beratung und jetzt aufgepasst- im Rahmen des Punktesystems- soll der Betroffene- wie es in § 4 IX StVG heißt: "…veranlasst werden, Mängel in seiner Einstellung zum Straßenverkehr und im verkehrssicheren Verhalten zu erkennen und die Bereitschaft zu entwickeln, diese Mängel abzubauen. Die Beratung findet in Form eines Einzelgesprächs statt; sie kann durch eine Fahrprobe ergänzt werden, wenn der Berater dies für erforderlich hält. Der Berater soll die Ursachen der Mängel aufklären und Wege zu ihrer Beseitigung aufzeigen. Das Ergebnis der Beratung ist nur den Betroffenen bestimmt und mitzuteilen. Der Betroffene erhält jedoch eine Bescheinigung über die Teilnahme zur Vorlage bei der FeB.
Sollte sich dieses Einzelgespräch jedoch im Rahmen der psychologischen Untersuchung beziehen, rate ich dringlichst davon ab - bei einer BfF - bei den zur Zeit vorliegenden psychischen Störungen - vorzusprechen, mich also weder psychologisch noch medizinisch untersuchen zu lassen. Hier geht es um die Frage ob ein Verkehrsteilnehmer psychisch und physisch geeignet ist ein KFZ zu fahren. Auch bei den hier nur kurz angeschnitten, jedoch einschneidenden und massiven Problemen, sehe ich keinen Erfolg auf eine positive Begutachtung -zumindest in der jetzigen Verfassung nicht.

Über ausführliche Tipps würde ich mich sehr freuen. Wenn du mal Zeit hast wäre das echt super. Ich bin im Moment ziemlich ratlos und wirklich jeder Tipp würde mir echt weiterhelfen…

Hallo

Es ist schwierig zu sagen, ob es eine gute Idee wäre dies alles zu sagen, es könnte sein, dass du diesen Test dann nicht bestehst. Wenn sie dir jedoch solche Fragen stellen würde ich sie ehrlich beantworten, jedoch nur die Antworten auf die Fragen geben und nicht gerade alles erzählen.

Liebe Grüsse und viel Glück

Hallo nochmal,

das Wollen alleine ist der erste Schritt, reicht aber für das Bestehen der MPU nicht aus. Sie müssen eine stabile Veränderung glaubhaft machen können. Verkaufen kann man sowas dem Gutachter in der Regel nicht. Er ist bestens ausgebildeter Psychologe und weiß wie er Dingen auf den Zahn fühlen kann.

Ich bleibe daher bei meiner Empfehlung, erst das eine, dann das andere.

Freundliche Grüße,

Nicole

Hi cb2309,
Bitte setz Dich wg. dem Schein nicht unter Druck! Dauert bloß länger und kostet mehr!
Besorg Dir mal ´ne Broschüre über Alkohol. Gibt´s beim Arzt, Arbeits-Gesundheitsamt usw.
Du solltest nämlich auch theoretisch wissen wie der wirkt und wieviel Du bei Deinem Gewicht trinken kannst bis 03, 05, 08 Promille? Bzw. wieviel Du brauchst bis 2,0 Prom. Du musst ja auf dem gleichen Wissensstand wie der Psychologe sein. Der will hören , das Du Dich damit auseinandergesetzt hast!!!
Bereite Dich innerlich vor auf das Gespräch.!!!
Was hast Du bei welcher Gelegenheit und wieviel getrunken?
Was gut ist: bei Sachen aus der Vergangenheit kannst Du ruhig ehrlich sein, musst Du sogar.
Wenn Du das hast, wie empfindest Du jetzt den weitgehenden Verzicht?
Der Psycho will hören was Dir schwerfällt, was Du dagegen machst und wie Du das überwinden empfunden hast (Freude, Erleichterung)?
M;ach Dir keine Illus, wer mit 2 Prom. noch fahren kann, ist nach offizieller Version suchtgefährdet oder „fahrender Trinker“.
Deine Geschichte muss Dich selbst überzeugen, wieso Du jetzt und in Zukunft nicht mehr unter Alk fährst?
Wie sind Deine Leberwerte? Pluspunkt wenn die sich verringern, besonders der Langzeitwert für Alk. Welcher das ist und so, solltest Du Dir selbst erarbeiten. Broschüren gibts auch übers Net Gesundheitsministerium.
Ich will Dich nicht überfrachten. Mach da mal was, und dann sieht alles besser aus.
Glück auf
fragmich46

Über ausführliche Tipps würde ich mich sehr freuen. Wenn du
mal Zeit hast wäre das echt super. Ich bin im Moment ziemlich
ratlos und wirklich jeder Tipp würde mir echt weiterhelfen…

Du musst fremdbestimmte Labornachweise erbringen. Diese müssen von einem Verkehrsmediziner erhoben werden und den sogenannten CTU-Kriterien entsprechen.
In einer Klinik ist so etwas im Allgemeinen nicht machbar.
Zeit hast Du, weil Du bei 2 Promille mindestens 1/2 Jahr ETG-Abstinenznachweise erbringen solltest und dann noch Leberwerte, um deutlich zu machen, dass Du kontrolliert trinken kannst.
Zumindest vermute ich, dass Du nicht lebenslang abstinent leben willst?!?

Vorerst: ich bedaure, dass dich das Leben in letzter Zeit schwer gebeutelt hat. Ich weiß auch, dass sowas schwerwiegend und deprimierend ist.

Allerdings: sich deswegen dermaßen „abzuschießen“ hat nie etwas geholfen. Und gar mit einer Alkoholfahrt andere Menschen zu gefährden, ist schlicht verantwortungslos und normalerweise wünsche ich solchen Leuten, die sich am Steuer verantwortungslos verhalten, dass sie ihren „Lappen“ nie wieder bekommen. Dir will ich das ausnahmsweise nicht wünschen in der Hoffnung, dass das eine Ausnahme bleibt.

Ich weiß nicht, wie es bei der MPU zugeht und was man erzählen sollte und was besser nicht. Ich denke, das sollte abgewogen werden. Zum einen sollte man ehrlich sein, zum anderen nicht alle Details nennen.
Ob du den Führerschein zurückbekommst, liegt natürlich an den MPU-Verantwortlichen. Ich schätze mal, da gibt es keinen „goldenen Tip“.

Ich wünsche dir für deinen weiteren Lebensweg alles Gute und dass du irgendwann wieder festen Boden unter den Füßen hast. Und bitte keinen weiteren groben Blödsinn anstellen.

Liebe Grüße
Saviour1981