Vor ca. 15 Jahren (jetzt bin ich 42) ein Zwischenfall
löste eine Kette von Gedankengänge aus, die zu tiefen
Ängsten (Angst vom Angst haben und verrückt werden oder
deprimiert und Suizid usw.) führte. Damals wurde mir auch
bewusst, dass ich irgendwann sterben werde.
Angesichts dessen erschien mir alles sinnlos und ein
Gefühl von Traurigkeit nahm besitzt von mir. Der Arzt
empfiehlt mir einen Psychiater und schrieb mir
Medikamente vor. Dies löste weitere Ängste aus (verrückt
sein und vom Medikamente abhängig werden), so dass ich
allein und ohne Medizin versuchte, diese Phase zu
überwinden. Irgendwie muss ich es geschafft haben, alles
zu verdrängen und weiter zu machen. Es ist aber alles
noch da (der Druck an meinen Schläfen, der damals anfing,
zeugt davon) und ich kämpfe ständig dagegen um es zu
unterdrücken, an manchen Tagen klappt es besser, an
anderen schlechter, im Allgemeinen hat es zur ständigen
Suche nach oberflächlichem Lusterleben, Sex, immer neuen
Hobbies und ständig jungeren Freunden geführt (Frauen
über 30 finde ich einfach alt!!!). Langfristig aber
bleibt eine innere Leere und in diese Leere wuchern
Sorgen und Depression hinien.
Bis jetzt hab ich mein Leben mit den Augen anderer
betrachtet und bewertet, der Illusion der Frau und der
Liebe, die mein Leben schön und lebenswert machen würde,
hinterher gerannt bin, alles was ich habe und tue danach
eingerichtet habe und mit innere Leere und
Unzufriedenheit täglich konfrontiert wird, sowie mit
abgestumpften Gefühlen und Fragen wie „Was will ich
wirklich?“, „Warum bringt mir nichts zum Staunen und
macht mir Freude?“, „Wie finde ich innerer Frieden?“,
„Warum kann ich einfach kein Vorbild finden?“, „Was muss
ich tun, damit ich jeden Tag zufrieden sterben könnte?“.
Ich finde keine Ruhe, habe ständig das Gefühl das mir was
fehlt, wenn ich abends nicht ausgehe, habe das Gefühl,
ich kann was verpassen, nur Frauen machen mir Spaß
und lassen mich lebendig fühlen, aber nur kurz, manchmal
sogar während ich mit einer Frau bin gucke mich trotzdem
rum. Nur wenn mir eine Frau das Gefühl gibt, sie
kommt und geht, sie mag mich aber auch nicht, sie könnte
mich jederzeit verlassen, dann denke ich, ich liebe sie,
sie ist DIE Frau, die ich schon immer gesucht habe.
Spätestens wenn sie sich in mich verliebt hat und lässt
es merken, verliere ich das Interesse und fange an, mich
so zu verhalten, dass sie mich früh oder späüter
verlässt.
Bin ständig auf der Suche nach diesem „Verliebtsein-
Gefühl“, ist wie eine Droge: JEDE Frau, egal wann, egal
wo, die ich hübsch finde, muss ich „haben“ oder zumindest
dazu bringen, dass sie mich will, auch wenn ich weiss,
dass ich sie doch nicht haben will. Wenn sie mich nicht
gleich toll findet, fühle ich mich hesslich und klein.
Alles in meinem Leben ist nach dem Prinzip eingerichtet,
mich „interessant“ zu machen. Mein Job, meine Hobbies,
sogar meine Reisen, ja ich denke nicht, „Wo will ich
wirklich hin?“ sondern „Wo wäre es cool zu erzählen, dass
ich gewesen bin?“ und dann hingehen und nichts sehen,
weil es doch nicht so interessant ist und abends nicht
ausgehen, weil es keine Frauen da sind.
Ich fühle nichts für andere Menschen oder Sachen, alle
sind mir absolut egal, Leute sind mir nur dann Wert, wenn
sie mir für irgendwas nutzlich sein oder Zugriff zu einer
Frau verschaffen können. Habe das Gefühl, ich muss noch
meine Lebensaufgabe finden, habe aber keine richtige
Freude an nichts, Mangel an Begeisterung und
Lebendigkeit, Lustlosigkeit und Langweile, Schwierigkeit
aufzustehen und ins Bett zu gehen.
Ich weiss, keine Frau kann mir je die Freude am Leben
geben, die ich suche. Ich muss erst allein Glücklich
sein, aber wenn ich denke, Frauen gibt es nicht mehr,
alles was ich bis jetzt gemacht habe nur für mich zu
machen, dann macht mir alles keine Freude.
Ich will aber all das ein Ende setzen, das Leben wie ein
Geschenk sehen, innere Frieden finden und glücklich sein,
meine Lebensaufgabe erfüllen und nicht mehr Frauensüchtig
sein aber eine Frau richtig und tief zu lieben,
vielleicht auch eine Familie gründen, und bin bereit,
mich meinen Ängsten zu stellen.
Meine Frage lautet: soll ich zu einem Psychologen oder
brauche ich auch Medikamente und soll dann lieber zu
einem Psychiater gehen?