Hallo,
was treibt Leute dazu, stets andere zu korrigieren?
Angenommen es ist berechtigt, was ist daran schlecht?
jemand eben eine Meinung, ein anderer kommt zum Schluß, das es
doch im Grunde genommen gegen irgendein Gesetz verstößt.
Angenommen, das ist objektiv der Fall, was ist daran schlecht?
Kommt kein Gesetz in Frage,
so ist die Meinung eben nicht ganz genau richtig, sondern…
Kommt auch das nicht hin, so entspricht diese Meinung eben
nicht den moralischen Grundsätzen der Allgemeinheit,
Begründungen folgen.
Moral ist immer nur ein sehr schwaches Argument. „moralische Grundsätze der Allgemeinheit“ hört sich irgendwie an nach „Das tut man aber nicht…“. Da muß ich immer grinsen, wenn jemand sowas sagt.
Muß denn von solchen Menschen immer und überall der eigene
Senf dazugegeben werden? Kann man sich höflicherweise nicht
seinen Teil denken und die ansonsten richtige Meinung einfach
so lassen? Ist ja auch z.B. hier im Forum immer mal wieder
nachzulesen. Macht es Menschen Spaß immer und immer wieder zu
verbessern, auch wenns absolut überflüssig und sinnlos ist?
Eine Diskussion hat üblicherweise u.a. den Sinn und Zweck, zu konkretisieren, zu verbessern, zu überprüfen. Wenn Du Dich auf den Standpunkt stellst, man solle doch bitte tolerant sein und die „Meinung“ eines anderen so stehenlassen und sich seinen Teil denken, so a) verbietest Du anderen damit, ihre Meinung zu äußern und b) kannst jegliche Diskussion eigentlich gleich knicken, weil sie gar nicht erst beginnen kann.
Ich glaube, die Keulen „Höflichkeit“ und „Toleranz“ werden im Gegenzug viel zu gern vorgeschoben, um Unangenehmes und Unbequemes zu verdrängen. Keiner ist gezwungen, auch nicht moralisch, alles zu tolerieren, und Höflichkeit ist was anderes als Bauchpinselei.
Solang man nicht vergisst, daß nicht das ganze Leben aus harten Sachdiskussionen besteht, solang man nicht vergisst, daß man nicht immer und jeden und alles „auseinandernehmen“ muß, UND so lange man sich bei diesem „auseinandernehmen“ auf Sachinhalte beschränkt, finde ich das, was Du beschreibst, also nicht schlimm, sondern eher ganz sympathisch.
Oder hab ich Dich vielleicht total falsch verstanden? So richtig konkret schreibst Du ja nicht, was genau Du meinst.
Gruß,
Malte