Schon wieder ich

Hallo,

ich weiß, ich poste nen bischen arg viel in letzter Zeit, aber ich brauche mal wieder Rat.

Mein Sohn (21) wir morgen nach fast nem halben jahr aus der Psychatrie (Diagnose Schizophrenie)entlassen, es war ein endloses hin und her, weil er noch nicht fit ist, ABER sich weigert eine EKT zu machen, morgen ist jetzt definitiv Entlassung.

Soweit so gut, ich war heilfroh, das er nicht schon Montag entlassen wurde, so konnte man noch was regeln (Sozi und Co).

Heute kam die Hiobsbotschaft, seine Wohnung wurde diese Woche geräumt. Ich wußte nochnichtmals was von einer Kündigung. Der gerichtl. Betreuer stellt sich mir gegenüber „tot“.

Weiß jemand was jetzt auf uns zukommt? Wenn er obdachlos ist, was geschieht dann?

Stimmt es das betreutes Wohnen nur mit festem Wohnsitz möglich ist (Auskunft letzte Woche vom Betreuer)

Was kann ich tun - aufnehmen geht nicht.

Völlig verzweifelt,
Sabine

Es hängt sehr davon ab, für welche Bereiche der Betreuer bestellt
ist. Ich gehe mal davon aus, dass es seine Aufgabe ist, eine Lösung
zu finden. Zumindest wenn er nicht nur isoliert für den Bereich
Gesundheit sondern eine allumfassende Betreuung hat.

Dies ist für gesetzliche Betreuer nicht leicht, aber manchmal haben
sie direktere Kontakte zu Wohnungsgesellschaften, Wohnungsamt der
Stadt etc. Nicht zuletzt wird die Klinik sicher im Extremfall mit
sich reden lassen (wobei möglicherweise die Kosten dann nicht von der
Krankenkasse getragen werden). Alternativen wären eine Pension etc.

Ihr müsst nicht für die Aufnahme in Eure Wohnung geradestehen. Dies
wäre nur zu erwägen, wenn Euer Sohn bzw. der Betreuer ausdrücklich
darum bittet. Und selbst dann könnt ihr die Bitte abschlagen, ohne
ein schlechtes Gewissen zu haben.

Betreutes Wohnen ist definitionsgemäss nicht bei Obdachlosigkeit
möglich. Aber wie gesagt : Es ist möglich, eine Wohnung zu finden
oder über den Betreuer mit dem bisherigen Mieter die Zwangsräumung
noch rückgängig zu machen. Das ist deren täglicher Job.

Du / Sie kann an einer Angehörigengruppe teilnehmen. Oder sich weiter
über Schizophrenie und Angehörigenbetreuung informieren. Nicht mehr
oder weniger.

Es gibt ein (mehr oder weniger) funktionierenes soziales Netz für
Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen. Wenn alle Stricke reissen,
wird er halt wieder aufgenommen. Wenn er nur wenige Stunden entlassen
wurde, kann ggf. eine erneute Indikation für die stationäre Aufnahme
gegeben sein, die dann durch die Ärzte überprüft wird.

MFG
Martin Winkler

ich weiß, ich poste nen bischen arg viel in letzter Zeit, aber
ich brauche mal wieder Rat.

Mein Sohn (21) wir morgen nach fast nem halben jahr aus der
Psychatrie (Diagnose Schizophrenie)entlassen, es war ein
endloses hin und her, weil er noch nicht fit ist, ABER sich
weigert eine EKT zu machen, morgen ist jetzt definitiv
Entlassung.

Soweit so gut, ich war heilfroh, das er nicht schon Montag
entlassen wurde, so konnte man noch was regeln (Sozi und Co).

Heute kam die Hiobsbotschaft, seine Wohnung wurde diese Woche
geräumt. Ich wußte nochnichtmals was von einer Kündigung. Der
gerichtl. Betreuer stellt sich mir gegenüber „tot“.

Weiß jemand was jetzt auf uns zukommt? Wenn er obdachlos ist,
was geschieht dann?

Stimmt es das betreutes Wohnen nur mit festem Wohnsitz möglich
ist (Auskunft letzte Woche vom Betreuer)

Was kann ich tun - aufnehmen geht nicht.

Völlig verzweifelt,
Sabine

Hallo,

der Betreuer hat alle Rechte, incl. Aufenthaltsbestimmung und Gesundheitsfürsorge.

Er hat heute zu meinem Sohn gesagt das er da auf die Schnelle auch ratlos ist. TOLL.

Naja ich will es gar nicht werten, und wahrscheinlich steht es mir auch nicht zu.

Aber ich hätte eine tierische Angst meinen Sohn in DEM Zustand aufzunehmen, zumal meine Wohnsituation dem eher widerspricht.

Der Betreuer scheint nicht sehr enagagiert, er hat zwar Anfangs auch den Kontakt zu mir gesucht, war auch hier, direkt am ersten Tage, aber ansonsten muss ich ihm hinterhertelefonieren um NICHTS zu erfahren.

Nach Aussage des Oberarztes wird mein Sohn in der Klinik nicht mehr aufgenommen, weil die Therapie/Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft wären, mit Ausnahme eben dieser EKT.

Ich mache mich seit Monaten schlau, was die Krankheit anbelangt, aber ausser Kontakten im Netz habe ich kaum Ansprechpartner. Hier vor Ort gibt es nur 2 Gruppen, eine im Krankenhaus, da wollte ich nicht hin (um meinem Sohn nicht auch noch zu zeigen wie schlecht es mir dabei geht), eine in der Diakonie, aber die sind meine Kunden, und insofern auch indiskutabel.

1000 Dank
Sabine

Vielleicht mal einige Worte zu gesetzlichen Betreuern (ohne Gewähr)

Wenn sie dies beruflich machen, ist es ihr Job. Der ist mal einfacher, mal
schwerer. Aber sie haben den grossen Vorteil, dass sie eben nicht in familiäre
Verstrickungen,Schuldgefühle etc. verstrickt sind.

Sie können keine Wunder vollbringen (müssen dies aber manchmal leisten). Wenn
man sie mal nicht erreichen kann, kann dies viele Gründe haben. Zumeist den,
dass sie mit irgendeinem anderen Klienten beschäftigt sind oder gerade bei einer
Wohnungsbesichtigung für Deinen Sohn. Die Betreuer, die ich kennengelernt habe,
sind sehr engagiert. Aber auch von Ihnen ist keine Wohnung herbei zu zaubern
oder aber soziale Probleme sofort zu lösen.

Es ist aber auch völlig richtig, dass sie dann nicht auf Anrufe von Dir
reagieren müssen oder verärgert reagieren. Das verstehe ich, weil Sie Dir
gegenüber nicht zur Auskunft verpflichtet oder sogar in bestimmten Teilen
berechtigt wären. Dein Sohn ist erwachsen, Teile der Verantwortung werden jetzt
vom Betreuer übernommen. Nicht von Dir.

Zur Wiederaufnahme. Die Aufnahme in eine psychiatrische Klinik ist nicht vom
Befolgen der ärztlichen Empfehlungen abhängig. Ich selber würde zwar auch eine
EKT in vielen Fällen empfehlen, nicht aber als letztes Mittel bei chronischen
Psychosen. Selbst wenn man dies so sehen würde, wäre davon nicht eine
Wiederaufnahme abhängig.

Die Zuständigkeit der Klinik im Notfall ergibt sich aus dem Sektorenprinzip,
d.h. einer formalen Zurordnung nach dem Wohnort.

Richtig ist aber sicher, dass es keinen Sinn macht eine Psychiatrie als
Wohnortersatz oder nur strukturiertes Wohnumfeld mit Betreuung zu
„missbrauchen“. Dann ist es Aufgabe der Klinik (bzw. der Kostenträger
Krankenkasse) auf billigere Angebote (sprich betreutes Wohnen) zu drängen. Das
finde ich soweit auch völlig o.K. Daneben gibt es ja noch den Psychosozialen
Dienst, die psychiatrischen Tagesstätten und Begegnungsstätten,
Institutsambulanzen, Psychiater, Hausärzte und und und… Alle sind in
unterschiedlichen Bereichen für die weitere Unterstützung zuständig und „da“.

Alle Beteiligten wissen aber, dass damit auch die Betreuer oder andere Personen
überfordert sein können. Dann wird eben eine Wiederaufnahme zur
Krisenintervention erforderlich. Sicher nicht für ein halbes Jahr, sondern
vielleicht für wenige Tage oder Wochen.

Martin

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

Der Betreuer scheint nicht sehr enagagiert, er hat zwar
Anfangs auch den Kontakt zu mir gesucht, war auch hier, direkt
am ersten Tage, aber ansonsten muss ich ihm
hinterhertelefonieren um NICHTS zu erfahren.

Entschuldige, aber lädst du hier nicht zuviel beim Betreuer ab? Wenn jemand stationär aufgenommen wird, sollte sich jeder Angehörige auch damit befassen, was danach ist. Oder glaubtest du, daß dein Sohn da nie wieder rauskommt.

In jeder Therapieeinrichtung gibt es Angehörigenkreise. Warst du da?

Nach Aussage des Oberarztes wird mein Sohn in der Klinik nicht
mehr aufgenommen, weil die Therapie/Behandlungsmöglichkeiten
ausgeschöpft wären, mit Ausnahme eben dieser EKT.

Warum weigert sich dein Sohn? Hast du versucht, ihn dazu zu bewegen? Oder kam dieses auch ganz plötzlich?

Ich mache mich seit Monaten schlau, was die Krankheit
anbelangt, aber ausser Kontakten im Netz habe ich kaum
Ansprechpartner.

Selbsthilfegruppen und Angehörigengruppen findest du unter http://www.hilfeatlas.de

Hier vor Ort gibt es nur 2 Gruppen, eine im
Krankenhaus, da wollte ich nicht hin (um meinem Sohn nicht
auch noch zu zeigen wie schlecht es mir dabei geht)

die Patienten sind in den Angehörigengruppen nicht anwesend. Dein Argument ist eine Ausrede? Warum soll dein Sohn nicht sehen, wie es dir geht?

, eine in

der Diakonie, aber die sind meine Kunden, und insofern auch
indiskutabel.

Meinst du die lehnen Lieferanten/Dienstleister ab, weil ein Angehöriger in der Einrichtung ist? auch dies halte ich für eine Ausflucht von dir.

gruss

1 Like

Hallo,

zunächst wollte ich die Betreuung übernehmen, habe aber dann die Verantwortung nicht tragen können/wollen. Das kam nicht von ungefähr, denn mein Sohn hat mir die ganze Zeit erzählt, er würde im Anschluss in betreute Wohnen gehen. Das wurde von uns auch in gemeinsamen Gesprächen mit Sozialarbeiter angegangen. Das war einige Wochen vor der ersten Entlassung. Recht kurz vor der Entlassung erfuhr ich, dass er zwischenzeitlich einen Rückzieher gemacht hat. (seine Begründung: ich will die letzten Tage meines Lebens in Freiheit verbringen, denn die Satanisten finden mich eh, und werden mich sowieso aufessen!)Der Sozialarbeiter dachte ich wäre informiert, ich war es aber nicht, ganz im Gegenteil, mir gegenüber hat mein Sohn kein Wort über seinen Entschluss verloren.
Die Situation ohne Betreutes Wohnen wollte ich als Laie nicht verantworten, zumal ich ja auch erheblich emotional „verwickelt“ bin. Ich habe einfach Schiss Fehlentscheidungen zu treffen - und bin auch ganz froh, dass ein „Profi“ da jetzt zur Seite steht.

So hat er auf eigenen Wunsch einen gerichtlichen Betreuer bekommen. Vorher habe ich alles geregelt, ich schiebe gar nichts ab. (und dieser Vorwurf tut sogar sehr weh, denn ich habe viel erreicht (Ämter, Behörden, Jugendgerichtshilfe usw.).

Von der Kündigung der Wohnung wußten wir nichts, weder mein Sohn (zumindest sagt er das - noch ich.)Der Betreuer hat gestern in der Klink angerufen und telefonisch Bescheid gegeben das die Wohnung geräumt sei.

Was die EKT anbelangt rede ich mir den Mund fusselig, das er wenigstens mal die Infos durchliest die ich im Netz gefunden habe. Aber er weigert sich strikt.

Ich denke auch nicht das die Diakonie mich als Dienstleister ablehnt, nur weil mein Sohn krank ist, ich lehne es selber ab weil ich Arbeit und privat strikt trenne, das muss ich auch als 1 Frau Firma.

Eigentlich hatte ich auf Tipps wie man ihm jetzt helfen kann gehofft, und nicht auf eine Diskussion was mit dem Betreuer ist.

Gruss und Danke
Sabine