Sperrungen, Löschungen jeder Art

Guten Morgen!
Vielleicht mag dieses das richtigere Brett sein für die Fragen, die sich mir stellen.
Eine userin wurde in www gesperrt.
Mit nachvollziehbarer Begründung, dennoch frage ich mich, und das ganz bewusst im psychologischen Rahmen, kann und darf „Löschen“ und „Sperren“ eine Lösung sein?
Löschen bedeutet negieren, stilllegen und verschärft formuliert, töten.
Was geschieht mit einer Kraft, die über den Rand gedrängt wird, wenn wir es von der Perspektive aus betrachten, die uns sehen lässt, dass es keinen Rand gibt?
Und welche Kräfte manisfestieren sich in einem System, in diesem Falle einem Forum, aber das ist austauschbar, in dem ein Teil herausgegickt wird?
Ich bin ratlos, habe ein sehr ungutes Gefühl und freue mich über Kommentare und Gedanken dazu!

Anja

Hallo,

manchmal kann eine zeitweise Sperrung auch dem Schutz des Mitglieds dienen. Wenn jemand sich z.B. in einer Situation befindet, wo er nicht objektiv diskutieren kann bzw. nicht sachlich bleiben kann. Wenn derjenige aufgrund des Stresses und der Erregung ständig gegen die Regeln verstößt und daher mit dem baldigen Raussschmiss zu rechnen ist. Wenn man vielleicht denjenigen als Mitglied nicht verlieren will, aber sieht, dass er sich selbst und dem Forum schadet. Dann könnte eine zeitweise Sperrung denjenigen vor sich selbst schützen.

Was mich im Gegenzug interessiert: warum gibt es bei berechtigten Sperren/Rauswürfen aus Foren immer irgendwelche Fanatiker, die diverse Bretter mit sinnlosen Threads zu diesem Thema zumüllen müssen? Wer ein Problem mit den Admins eines Forums und deren Handeln hat, möge sich an diese wenden. Was soll es bringen, in 3 Brettern darüber zu diskutieren?

Gruß,

Myriam

Ich bin ratlos, habe ein sehr ungutes Gefühl und freue mich
über Kommentare und Gedanken dazu!

Hallo
Das dramatisierst du.

Menschen können irren und wenn es keine Konsequenzen für den Irrtum gäbe, würde er nicht auszulöschen sein. Vielleicht ein schmerzhafter Lernprozess, aber einer, der universal ist.

Man kann sich für seine Nation bekennen, aber darf die Menschlichkeit dabei nicht übersehen.

gruß
rolf

Hi

Vielleicht mag dieses das richtigere Brett sein für die
Fragen, die sich mir stellen.
Eine userin wurde in www gesperrt.
Mit nachvollziehbarer Begründung, dennoch frage ich mich, und
das ganz bewusst im psychologischen Rahmen, kann und darf
„Löschen“ und „Sperren“ eine Lösung sein?

Stell Dir doch einfach mal vor, daß Du einen Verein gründest und für die Mitglieder des Vereins stellst Du bestimmte Regeln auf.

Die meisten Mitglieder halten sich mehr oder weniger an die Regeln, aber es gibt einige, die permanent dagegen verstoßen.

Diejenigen, die ab und zu gegen die Regeln verstoßen wirst Du wahrscheinlich in Ruhe lassen, denn einen schlechten Tag hat wohl jeder mal.

Aber bei denen. die permanent gegen Deine Regeln verstoßen?

Du versuchst es erstmal im Guten - Reden mit diesen Mitgliedern. Bei einigen nutzt es und sie halten sich in Hinkunft an Deine Regeln.
Das ist der optimale Weg.

Bei einigen nutzt das Reden im Guten nicht, also wirst Du deutlicher und wieder kannst Du einige dazu bewegen sich an Deine Regeln zu halten. Der Weg ist zwar nicht so optimal wie der obige, aber immer noch zufriedenstellend für alle.

Aber dann gibt es einen klitzekleinen Rest, bei dem weder gutes Zureden noch Klartext hilft. Was tust Du?
Läßt Du es Dir auf Dauer gefallen, daß gegen die Regeln, die Du aufgestellt hast, verstoßen wird?

Gruß
Edith

Hallo,

du gehst davon aus, dass es nur darum geht,
eine Person auszuschalten.
Wäre ich Admin ging es mir aber darum (auch darum?),
immer böser werdende, sich hochschaukelnde, verbale
Keilereien zu verhindern oder doch einzudämmen.

Gruß
Elke

Hi Anja,

erstmal weiß ich nicht wovon du genau redest. Du lässt die wichtigen Teile für den Grund sie zu sperren ja nicht. Ich vermute mal, dass es dafür auch einen Grund gibt.
Ohne jetzt aber einen konkreten Bezug auf eine politische Einstellung unterstellen zu wollen erinnert mich deine Argumentation an die Behauptung von Neo-Nazis, dass freie Meinungsaüßerung ein Recht von ihnen sei. Das ist aber nicht richtig, wenn die Rechte anderer unter dieser vermeindlichen „politischen Einstellung“ nicht anerkannt werden. Das ist ein demokratisches Prinzip.
Ich vermute, dass sie aus einem ähnlichen Grund (Nochmal, nicht Faschismus!) gesperrt worden ist.

Grüße,

Hilmar

Hallo Hilmar!

Es geht mir an dieser STelle weniger um den konkreten Vorfall, als um das Löschen und Sperren und Negieren an sich.
Mit der enstprechenden Person hier habe ich auch nicht überein gestimmt, und doch finde ich es bedenklich, einfach zu radieren. Es ist ja doch da, das Radierte, dann eben unter der Oberfläche.
In dem Sinne sehe ich auch faschistische Aussagen hier im Forum, wo es mir sehr hart augfstiess, dass das stehen blieb, da hätte es mich im Löschfinger gejuckt.
Aber auch in diesem guten Beispiel gilt: Was weg soll mit Gewalt reagiert mit Gegengewalt und wird in den Untergrund gedrängt.

Mir ist wichtig, diese Diskussion hier abzukoppeln von der Sperrung einer userin, denn es geht mir um das Thema der Polarisierungen.

Gruß
Anja

Hallo,

kann und darf „Löschen“ und „Sperren“ eine Lösung sein?

es muss sogar. Im Zweifelsfalle gibt es keine andere.

Löschen bedeutet negieren, stilllegen und verschärft formuliert, töten.

Na, „töten“ ist schon mehr als verschärft formuliert, aber „negieren“ und „stilllegen“ - yep. Stimmt.

Was geschieht mit einer Kraft, die über den Rand gedrängt
wird, wenn wir es von der Perspektive aus betrachten, die uns
sehen lässt, dass es keinen Rand gibt?

Solch eine Kraft sucht sich einen anderen Platz für ihr wirken.
Das soll sie gerne tun, das ist dann nur noch entfernt interessant.

Und welche Kräfte manisfestieren sich in einem System, in
diesem Falle einem Forum, aber das ist austauschbar, in dem
ein Teil herausgegickt wird?

Es tauchen Leute auf, die die Regeln des Systems nicht akzeptieren und ihre persönliche Sympathie als Maß der Dinge nehmen und dann ein wenig rumzicken. Denen kann man solchen Vorgang erklären, und entweder sie begreifen es oder eben nicht. Wenn nicht, lassen sie vielleicht später ihren Unmut raus, was dann entweder gar nichts oder ihrerseits den Rauswurf bewirkt.

Einer der größten Denkfehler, den solche Leute machen, ist imho der, dass sie annehmen, ein bestimmtes Element jenes Systems sei besonders wichtig für das Funktionieren, geradezu unverzichtbar, durch Entfernung würde alles den Bach hinabgehen usw. usf.

Alles grober Unfug. In einer Community wie dieser hier ist jeder einzelne problemlos ersetzbar. Jeder!

Natürlich gibt es Personen, die besonders präsent sind, auch welche, die punktuell besonders viel Leistung erbringen, aber nie, wirklich nie, sind diese Personen (im Slang auch „Regulars“ genannt) ein notwendiger Bestandteil, um die Funktion aufrechtzuerhalten. Durch ihren Weggang ändert sich die Community, zweifellos, aber das heißt keinesfalls zwingend, dass sie sich zum Negativen verändert!

Jede Community lebt, und Weggänge wie Zugänge BEleben sie auch. Im Falle von Zwangsweggängen wirkt sich das unter’m Strich sogar positiv aus, denn diese Entscheidungen werden ja nicht willkürlich getroffen, und gerade hier ist die Erfahrung der letzten fünf Jahre für mich, dass sich diese Entfernungen allesamt positiv auf das Gesamtklima ausgewirkt haben, sogar bei Leuten, die ich persönlich durchaus mochte.

Es steht nirgends geschrieben, dass man alles und jeden tolerieren muss, man kann sogar sagen „wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein“ :wink:

Gruß,

Malte

Hi!

Ich denke, daß man da differenzieren muß.
Zum einen gibt es Dinge bzw. Themen, die sicherlich kontrovers zu betrachten sind. Ich denke da zum Bleistift an politische oder religiöse Themen. Was in dem einen System als gut und billig akzeptiert wird, wird von der anderen Seite aus betrachtet als etwas, das fragwürdig ist.

Zum anderen gibt es aber auch Dinge/Themen, die allgemeingültig als indiskutabel angesehen werden. Hier wäre als Beispiel zu nennen, daß jemand zu einer Straftat aufruft, die von ALLEN Systemen als inakzeptabel angesehen wird, z.b. Mord.

Ich bin ratlos, habe ein sehr ungutes Gefühl und freue mich
über Kommentare und Gedanken dazu!

Ich glaube, dein ungutes Gefühl resultiert daraus, daß du ersteren Fall meinst :wink:
Und ja, da gebe ich dir Recht, denn selbst wenn einige MEINUNGEN oder Einstellungen zu einem Thema fragwürdig sein sollten - es gibt immer noch etwas wie Meinungsfreiheit (und Religionsfreiheit etc.), und wenn dies durch solche Löschungsaktionen eingeschränkt werden sollte, wäre mir auch nicht wohl dabei zumute.

Du siehst also - ich hab die Wörter auch hervorgehoben - die beiden Fälle unterscheiden sich grundsätzlich: im ersten Fall geht es um Meinungen, im zweiten Fall um (allgemeingültige) Gesetze.

Eine userin wurde in www gesperrt.
Mit nachvollziehbarer Begründung, dennoch frage ich mich, und
das ganz bewusst im psychologischen Rahmen, kann und darf
„Löschen“ und „Sperren“ eine Lösung sein?
Löschen bedeutet negieren, stilllegen und verschärft
formuliert, töten.

Falls Fall zwei zutrifft, finde ich Löschen oder „töten“ akzeptabel :wink:
Beispiel:
Jemand sagt: „Ich finde es gut, daß während des Nazi-Regimes viele Juden getötet wurden.“
Diese Meinung ist vielleicht in seinem System akzeptabel (wenn er z.b. Nazi-Fan ist), in meinem aber nicht. Ich finde seine Meinung nicht toll, aber derjenige kann meinen was er will.
Wenn jemand hingegen aktiv dazu aufruft, Juden auch heute zu töten, dann ist das nicht bloß reine Meinung, sondern DARF auch nicht toleriert werden.
Und dies ist NICHT diskutabel!

Gruß,
Sharon

Hi,

es gibt immer noch etwas wie Meinungsfreiheit

diese Meinungsfreiheit gibt es in der Beziehung zwischen Bürger und Staat.

In der Beziehung zwischen Bürger und Bürger, wie bspw. zwischen Usern und Eigentümern einer Community, existiert sowas wie gesetzlich verankerte Meinungsfreiheit nicht. Daher sind Deine Ausführungen schlicht unzutreffend.

Gruß,

Malte

Hi Malte,

Internetuser sind doch auch Bürger, wenn auch in einem abstakten Sinn. Ich darf nicht alles ins I-net schreiben, wonach mir so sein könnte.
Aber ich erkenne an dem gesamten Thema auch keinen psychologischen Gesichtspunkt.

Peace!

Hilmar

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi!

In der Beziehung zwischen Bürger und Bürger, wie bspw.
zwischen Usern und Eigentümern einer Community, existiert
sowas wie gesetzlich verankerte Meinungsfreiheit nicht. Daher
sind Deine Ausführungen schlicht unzutreffend.

Ich meinte eigentlich auch nicht _nur_ die gesetzlich verankerte. Die zwar auch, vor allem aber die „normale“ zwischenmenschliche - oder wie du es treffender formulierst: die zwischen Bürger und Bürger.
Ich hab zwar jetzt als Beispiele Politik und Religion genommen - aber auch nur, weil mir nichts besseres spontan eingefallen ist :wink:

Es ist ja immernoch so, daß jeder seine eigene Meinung hat und haben darf und diese auch äußern darf. Und ändern kann man sie nicht.

Oder hab ich deinen Einwand falsch verstanden?

Gruß,
Sharon

Aber ich erkenne an dem gesamten Thema auch keinen
psychologischen Gesichtspunkt.

Hallo Lotus,
dann lese mal den zweiten Absatz von Myriams Beitrag (ganz unten)
Grüße
Ulf

Hallo,

Es ist ja immernoch so, daß jeder seine eigene Meinung hat und
haben darf und diese auch äußern darf.

Oder hab ich deinen Einwand falsch verstanden?

ich glaube schon. Wenn ich Dich zu einem netten Grillabend auf meiner Terrasse einlade, dann darfst Du zwar jede Meinung haben, aber keineswegs jede Meinung äußern.

Wenn Du an jener Stelle bspw. Deine Meinung äußerst, dass bitte alle Männer über 1,90m Vollidioten sind, dann werde ich Dich geflissentlich rauswerfen und auch nicht mehr reinlassen. :wink:

Gruß,

Malte

Hallo Anja,

vielen Dank für diese Schilderung eines Falles und dein Interesse, dies psychologisch zu betrachten.

Eine userin wurde in www gesperrt.
Mit nachvollziehbarer Begründung, dennoch frage ich mich, und
das ganz bewusst im psychologischen Rahmen, kann und darf
„Löschen“ und „Sperren“ eine Lösung sein?
Löschen bedeutet negieren, stilllegen und verschärft
formuliert, töten.

Eine andere Herangehensweise zum schlichten Entfernen regelverstoßender Elemente ist eine Art Therapie (um im Brett-Kontext zu bleiben) mit ungewissem Ausgang.

Nun hat sich gezeigt, dass im Foren-Umfeld zum einen Therapien oft sehr sehr lange dauern und zudem in den allermeisten Fällen nicht anschlagen, schlicht weil dazu die vorhandenen Mittel nicht ausreichend sind.

Zum anderen müssen zig andere Personen unter den Auswirkungen leiden, wenn sie dazu aufgefordert sind, den Regelverstoßenden zu tolerieren. Nun kann man aber nicht voraussetzen, dass bspw. Personen in der Straßenbahn einen Fahrgast ausblenden, der ständig herumbrüllt und sie beleidigt. Dazu sind die Fahrgäste zum einen nicht ausgebildet, zum anderen haben sie die Bahn nicht unter diesen Voraussetzungen genommen. Stattdessen wird also eher erwartet, dass hier der Fahrer oder Schaffner einschreitet und die Interessen der anderen wahrt, indem er darauf hinweist, dass dieses Verhalten an diesem Ort nicht gewünscht ist - und das kann er auch darlegen.

Die Alternative ist, dass die Fahrgäste mehrheitlich die Bahn verlassen. Hält sich der Störer nun weiterhin in der Bahn auf, praktisch täglich, so wird die Straßenbahn für die Mehrheit auf Dauer unattraktiv.

Also, wie soll man sich verhalten: Jemanden, eventuell über Jahre, versuchen zu integrieren, wobei mehr und mehr andere Personen ob dieser Versuche zu leiden haben, oder eine Zeit für sich geben, in der die Person erst eimmal in Ruhe selbst und ohne andere zu belasten nachdenken kann?

Um im psychologischen Rahmen zu bleiben eine rhetorische Frage: Werden die akuten Probleme von Menschen in einem Umfeld behandelt, in dem viele andere diese Probleme nicht haben, nicht helfen können und ihr Unverständnis bekunden, oder eher in Einzel- oder Gruppengesprächen mit Personen, die dasselbe Problem haben? Hilft man einer Person mit dem Problem damit, dass sie in dem erstgenannten Umfeld verbleibt, oder könnte es eher negativ für sie und andere sein? Ist der Ausschluss, was du „Löschen“ oder „Sperren“ nennst, vielleicht eher eine Schutzmaßnahme?

Mit besten Grüßen,

Heiner

Zu einfach gedacht. Realität?
Hi Malte,

Wenn ich Dich zu einem netten Grillabend auf
meiner Terrasse einlade, …

Wenn Du an jener Stelle bspw. Deine Meinung äußerst, dass
bitte alle Männer über 1,90m Vollidioten sind, dann werde ich
Dich geflissentlich rauswerfen und auch nicht mehr reinlassen.

diese Darstellung hast du schon öfters hier vertreten, ist aber doch etwas sehr vereinfacht. Sozialgemeinschaften wie dein Grillabend oder dieses Forum sind doch um einiges komplexer. Und ich bin mir fast sicher, dass du im realen Leben da auch differenzieren würdest.

Stell dir vor, dass du zu einer Feier einlädst. Du und Person A, B, C und D sind eine Sozialgemeinschaft (clique, community, was weiß ich). D kannst du nicht leiden und sie dich auch nicht. Damit aber B und C auf deiner Party Spaß haben lädst du sie auch mit ein. Alle haben viel Spaß und Du und D gehen sich einfach etwas aus dem Weg.
Klar kannst du jetzt auf stur stellen und argumentieren, dass du D partou nicht einladen würdest. Was aber wenn es deine Hochzeit mit C wäre und D die Schwester von C? Oder gar dessen Mutter, also deine Schwiegermutter? Und diese sagt dann, dass alle Männer über 1,90m Vollidioten sind. Dann wirst du die geflissentlich rauswerfen und einen handfesten Zoff hervorrufen, nur weil du die Macht hast und Hausherr bist? Quatsch, würdest du nicht. Das könnte nämlich auch Ärger mit C geben. Und desswegen ist mir deine o.g. Aussage auch zu pauschal.

Wir alle hier sind eine Sozialgemeinschaft (Oder ist w-w-w für dich ein lebloses Nachschlagewerk?). Und weil das so ist wollen wir auch über gewissen Dinge informiert werden bzw darüber diskutieren dürfen. Von (Zitat:smile: „Lichterketten“ redet hier keiner. Es sei denn ironisch :smile:

Viele Grüße,
J~

1 Like

Yo,

diese Darstellung hast du schon öfters hier vertreten, ist
aber doch etwas sehr vereinfacht. Sozialgemeinschaften wie
dein Grillabend oder dieses Forum sind doch um einiges
komplexer. Und ich bin mir fast sicher, dass du im realen
Leben da auch differenzieren würdest.

puh, geht.

Klar kannst du jetzt auf stur stellen und argumentieren, dass
du D partou nicht einladen würdest. Was aber wenn es deine
Hochzeit mit C wäre und D die Schwester von C? Oder gar dessen
Mutter, also deine Schwiegermutter? Und diese sagt dann, dass
alle Männer über 1,90m Vollidioten sind. Dann wirst du die
geflissentlich rauswerfen und einen handfesten Zoff
hervorrufen, nur weil du die Macht hast und Hausherr bist?
Quatsch, würdest du nicht. Das könnte nämlich auch Ärger mit C
geben. Und desswegen ist mir deine o.g. Aussage auch zu
pauschal.

Sag das nicht, dass ich das nicht machen würde :wink: Wenn D bei meiner Hochzeit sturzbesoffen in die Kirche torkeln würde und „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ gröhlen würde, dann würde ich D sogar rauswerfen, wenn es der Pfarrer wäre :wink: Im übrigen widerstrebt es mir massiv, Leute zu mir einzuladen, die ich eigentlich bei mir gar nicht haben will. Ich kann mich auch jetzt nicht erinnern, dass ich das in den letzten ~10 Jahren mal gemacht hätte.

Wir alle hier sind eine Sozialgemeinschaft (Oder ist w-w-w für
dich ein lebloses Nachschlagewerk?).

w-w-w ist in erster Linie ein Expertennetzwerk. In zweiter Linie ist es eine Sozialgemeinschaft. Wenn beide Prämissen kollidieren, geht die erste vor, ganz klare Sache.

Und weil das so ist wollen wir auch über gewissen Dinge informiert werden bzw
darüber diskutieren dürfen.

Bei Dingen, die die Community betreffen ist das ja auch der Fall. Bei Dingen, die nur einzelne betreffen nunmal eben nicht. Und vergiss dabei nicht: ICH hab diese Regeln nicht gemacht. Ich hätte nichts dagegen, über gewisse Fälle wie z.B. einen gegebenen Anlass offen zu diskutieren. Ob das dann noch allen, die danach schreien, gefallen würde, wage ich zu bezweifeln.

Vor allem bezweifle ich, dass das dem Anlass gefallen würde.

Gruß,

Malte

Hi,

Sag das nicht, dass ich das nicht machen würde :wink:

Aha. Jetzt kommste schon mit Floskeln statt mit Argumenten. *lautgrins*
Es gäbe nämlich doch ganz sicher auch bei dir Fälle, wo du Kompromisse eingehen müsstest. Und je größer und/oder formeller die Gemeinschaft, umso eher wäre das der Fall. Die Frau deines Geschäftspartners würdes du nicht beim Vertragsabschlußessen ausladen, auch wenn es deine Ex wäre. Definitiv. Alles was du dagegen sagst würde ich dir eh nicht glauben :wink:

Wenn D bei
meiner Hochzeit sturzbesoffen in die Kirche torkeln würde und
„Es gibt kein Bier auf Hawaii“ gröhlen würde, dann würde ich D
sogar rauswerfen, wenn es der Pfarrer wäre :wink:

Ja, aber da musst du schon ausholen um die Situation die zum Rauswurf führt zu beschreiben. Was ist wenn dein Schwiegervater in spe Alkoholiker ist, betrunken in die Kirche kommt und leise vor sich hin murmelt? Das ist auch eine massive Grenzüberschreitung, aber zum Rauswurf würde es nicht reichen, oder? Vielleicht bekämen von den 100 Gästen die Situation auch nur 3 mit. Dann würdest du nicht 97 vor den Kopf stoßen, oder? Ich fürchte, hier fühlen sich viele wie einer von den 97 und du fühlst dich anderes, weil du einer von den dreien bist.

Im übrigen
widerstrebt es mir massiv, Leute zu mir einzuladen, die ich
eigentlich bei mir gar nicht haben will. Ich kann mich auch
jetzt nicht erinnern, dass ich das in den letzten ~10 Jahren
mal gemacht hätte.

Hier sind wir (bzw natürlich das Team) aber nicht in der Lage sich die Gäste auszusuchen. Deswegen ist die Situation auch anders, als wenn du 2 Saufkumpels einlädst :wink:

w-w-w ist in erster Linie ein Expertennetzwerk. In zweiter
Linie ist es eine Sozialgemeinschaft.

Nunja, das hatten wir ja schon öfters, dass wir hier unterschiedliche Meinungen haben. Für ein reines Infoforum würde ich nicht so viel Zeit investieren, weil mir das einfach nicht genug Spaß brächte.

Bei Dingen, die die Community betreffen ist das ja auch der
Fall.

Das ist eine Gratwanderung. Was ist denn personen-, was community-bezogen? Es gab/gibt Artikel „warum geschieht das und das, warum sind die Reglen so und so“. Ist das erhaltenswert? Die Autoren wurden IMHO dafür kritisiert.
Was ist mit meinem Artikel den ich grade schreibe. Der hängt auch nicht „in der Luft“, auch wenn ich versuche sachlich zu verallgemeinern. Erhaltenswert oder nicht?

Bei Dingen, die nur einzelne betreffen nunmal eben
nicht. Und vergiss dabei nicht: ICH hab diese Regeln nicht
gemacht.

Das vergesse ich nicht. Und ich werfe ja auch nichts vor, sondern diskutiere :smile:

CU,
J~

Oi,

Sag das nicht, dass ich das nicht machen würde :wink:

Aha. Jetzt kommste schon mit Floskeln statt mit Argumenten.
*lautgrins*

Das kann ich am besten :wink:

gäbe nämlich doch ganz sicher auch bei dir Fälle, wo du
Kompromisse eingehen müsstest.

Sicher gibt es das. Jemand, der nie Kompromisse eingehen würde, wäre zimelich lebensunfähig, ausgenommen in der Eremitage.

Frau deines Geschäftspartners würdes du nicht beim
Vertragsabschlußessen ausladen, auch wenn es deine Ex wäre.
Definitiv. Alles was du dagegen sagst würde ich dir eh nicht
glauben :wink:

Glaubst Du mit so jemandem würde ich Geschäfte machen? Höchstens aus Mitleid :wink: Davon abgesehen hab ich nix gegen meine Exen. (Ja, ich hab schon verstanden, was Du ausdrücken willst)

Wenn D bei
meiner Hochzeit sturzbesoffen in die Kirche torkeln würde und
„Es gibt kein Bier auf Hawaii“ gröhlen würde, dann würde ich D
sogar rauswerfen, wenn es der Pfarrer wäre :wink:

Ja, aber da musst du schon ausholen um die Situation die zum
Rauswurf führt zu beschreiben.

Das ist doch immer der Fall. In dem Moment muss ich das aber niemandem gegenüber rechtfertigen.

Vielleicht bekämen von den 100 Gästen die
Situation auch nur 3 mit. Dann würdest du nicht 97 vor den
Kopf stoßen, oder? Ich fürchte, hier fühlen sich viele wie
einer von den 97 und du fühlst dich anderes, weil du einer von
den dreien bist.

Doch, im Zweifel würde ich auch 97 vor den Kopf stoßen. Wer’s wissen will, kann nachfragen und bekommt dann je nach Involvierung oder Nähe auch eine entsprechende Antwort. Die kann lauten „Es ging ihm nicht so gut, er hat sich ne Weile hingelegt“ bis hin zu „Naja, Du kennst ja Deinen Vater, er hat sich mal wieder danebenbenommen“. Und letztlich geht es auch da niemand anderen was an.

w-w-w ist in erster Linie ein Expertennetzwerk. In zweiter
Linie ist es eine Sozialgemeinschaft.

Nunja, das hatten wir ja schon öfters, dass wir hier
unterschiedliche Meinungen haben. Für ein reines Infoforum
würde ich nicht so viel Zeit investieren, weil mir das einfach
nicht genug Spaß brächte.

Dito! Beides ist ja der Fall, ich setze da vielleicht nur die Prioritäten etwas anders.

Bei Dingen, die die Community betreffen ist das ja auch der Fall.

Das ist eine Gratwanderung. Was ist denn personen-, was
community-bezogen? Es gab/gibt Artikel „warum geschieht das
und das, warum sind die Reglen so und so“. Ist das
erhaltenswert? Die Autoren wurden IMHO dafür kritisiert.

Wo? Es ist lediglich unerwünscht, über konkrete Personen zu diskutieren. Allgemeine Fragestellungen werden eben nicht abgewürgt - diesmal nicht und auch sonst nicht. Und bitte - Du kannst _jeden_ Einzelfall auf eine abstrakte Problemstellung herunterbrechen.

In diesem Fall also bspw. „Wie soll man mit Aggressoren umgehen, wenn diese bei einer kleinen Gruppe der Gemeinschaft beliebt sind?“.

Aber hör mal, die ganze Diskussion ist doch absurd. Diskussionsbedarf gibt es hier nur bei den Leuten, die entweder noch nicht mitbekommen haben, welche Maßstäbe hier angesetzt werden, oder die diese Maßstäbe nicht akzeptieren. Erstere kann man mit wenigen Zeilen erhellen, letztere sind uninteressant.

Die ganze Unruhe (die auch vorbeigeht) kommt lediglich aus den Händen von ein paar wenigen, die aufgrund persönlicher Zuneigungen die offensichtlichen Störungen und Regelbrüche ignorieren oder schönreden.

Wenn Dich hier jemand „Arschloch“ nennt, wird er gelöscht, tut er’s nochmal, wird er ermahnt und gelöscht, tut er’s ein drittes Mal, kommt die Ermahnung von den Chefs, beim vierten Mal gibt’s ne Zeitstrafe und beim fünften verabschiedet man sich. So einfach ist das letztlich, und darüber gibt’s imho wenig zu diskutieren.

Es bleibt mir wirklich unverständlich, warum das Akzeptieren von ein paar wenigen grundsätzlichen Regeln im Real Life so unkompliziert ist und im Internet von so vielen offenbar als Problem betrachtet wird.

Hier wird dann angeführt, das müsse ja öffentlich gemacht werden - hey, warum zur Hölle? Es gibt schlicht keinen Grund, an der Integrität der Chefs zu zweifeln, es gibt auch keinen Grund anzunehmen, sie würden leichtfertig handeln. Wenn sowas also vorkommt, wird’s seinen guten Grund haben, aus die Maus. Und gerade im aktuellen Fall war das jahrelang für jeden leicht nachzuvollziehen.

Gruß,

Malte

Hiho,

*einmisch*

Wenn ich Dich zu einem netten Grillabend auf
meiner Terrasse einlade, …

Wenn Du an jener Stelle bspw. Deine Meinung äußerst, dass
bitte alle Männer über 1,90m Vollidioten sind, dann werde ich
Dich geflissentlich rauswerfen und auch nicht mehr reinlassen.

diese Darstellung hast du schon öfters hier vertreten, ist
aber doch etwas sehr vereinfacht. Sozialgemeinschaften wie
dein Grillabend oder dieses Forum sind doch um einiges
komplexer.

Nein, sind sie nicht. Ich finde Maltes Beispiel da äußerst zutreffend. Wie er schon sagte: Es gibt die staatliche Meinungsfreiheit. Ob derer darf jemand sagen:„Das dritte Reich fand ich toll“. Zu Hause bei mir habe ich aber Hausrecht. Da darf ich dulden oder rausschmeißen, wen ich will. Und jemand, der das mit den Juden im dritten Reich prima fand, den schmeiße ich eben raus. Das darf ich. Und Malte darf auch jeden rauswerfen, der große Männer blöde findet. Und die Forumsbetreiber von w-w-w dürfen jeden rausschmeißen, den sie wollen.

Das ist einfach Fakt: Sie haben hier Hausrecht. Sie dürften - theoretisch - jeden ohne jeglichen Grund kicken, einfach nur weil es ihnen Spaß macht.

Weil sie das eben nicht tun, sondern sich Regeln und Gründe ausdenken, warum sie jemanden kicken, und diese Gründe dann auch noch allen mitteilen und sich (in fast allen Fällen *g*) auch noch selbst dran halten - das ist der Grund, warum dies hier ein gutes Forum ist, im Gegensatz zu vielen anderen.

Aber: Dürfen dürften sie.

Liebe Grüße,
Nike

Und ich bin mir fast sicher, dass du im realen

Leben da auch differenzieren würdest.

Stell dir vor, dass du zu einer Feier einlädst. Du und Person
A, B, C und D sind eine Sozialgemeinschaft (clique, community,
was weiß ich). D kannst du nicht leiden und sie dich auch
nicht. Damit aber B und C auf deiner Party Spaß haben lädst du
sie auch mit ein. Alle haben viel Spaß und Du und D gehen sich
einfach etwas aus dem Weg.
Klar kannst du jetzt auf stur stellen und argumentieren, dass
du D partou nicht einladen würdest. Was aber wenn es deine
Hochzeit mit C wäre und D die Schwester von C? Oder gar dessen
Mutter, also deine Schwiegermutter? Und diese sagt dann, dass
alle Männer über 1,90m Vollidioten sind. Dann wirst du die
geflissentlich rauswerfen und einen handfesten Zoff
hervorrufen, nur weil du die Macht hast und Hausherr bist?
Quatsch, würdest du nicht. Das könnte nämlich auch Ärger mit C
geben. Und desswegen ist mir deine o.g. Aussage auch zu
pauschal.

Wir alle hier sind eine Sozialgemeinschaft (Oder ist w-w-w für
dich ein lebloses Nachschlagewerk?). Und weil das so ist
wollen wir auch über gewissen Dinge informiert werden bzw
darüber diskutieren dürfen. Von (Zitat:smile: „Lichterketten“ redet
hier keiner. Es sei denn ironisch :smile:

Viele Grüße,
J~