Splatter-Movies

Hallo Forum,
ich suche wissenschaftliche Artikel /
psychologische Untersuchungen über
die Konsumierung von Splatter-Movies:
Bedürfnis / Befriedigung / Effekt /
soziale Schichtung / Ursache:Wirkung /
Zusammenhang mit Verhalten usw.
Gurgeln hat nicht geholfen.
danke:stuck_out_tongue:it

Ich weiß ja net genau wofür, deswegen schmeiß ich einfach mal
verschiedene Dinge auf den Markt.

infoconnex(.de) hat eine ganze Reihe Artikel gelistet
(Splatter, Horror, Medien etc. ausprobieren)
besteht zb. ein Uni-Psyndex-Zugang? Dann wirds einfacher/günstiger.

Ansonsten hilfts Arbeiten und Litverzeichnisse durchzuscreenen
zb diese
http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/allg/mit…
http://www.fsf.de/php_lit/liste.php?idk=3&idu=13
http://www.fsf.de/php_lit/liste.php?idk=3&idu=14

evtl einfachere Literatur
http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/346/5341/
http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/787/1786/

Wenn Du ein bißchen erläuterst was genau das Anliegen ist, ist’s vielleicht einfacher das richtige rauszusuchen…

Hallo,

erstmal vielen Dank für Deine ausführliche Hilfe,
werd mich später mit den Quellen beschäftigen,
ab 12 Uhr Mitternacht :wink:

Ich schreib öfters mal kuriose Geschichten,
wofür ich aber immer einen rationalen Hintergrund benötige;
aber auch für normale Artikel brauch ich Statistiken;
abgesehen davon interessierts mich auch aus persönlicher Neugier,
[hab Psychologie (als Hobbyfach) nur bez. WahrnehmungsPsy studiert]:
z. B. ist ein Hintergrund der meisten (pathol.) Serienmörder,
dass sie in der Kindheit Tiere gequält haben.
Den beliebten Terminus „Angstlust“ möchte ich mal kritisch hinterfragen,
Richtung Hirnforschung, usw…

Also wie angedeutet: Statistiken, Erhebungen, Folgerungen…
Erstmal vielen Dank!
mfg:stuck_out_tongue:it

Tolle Hinweise !
Hallo,

Deine vielen superen Hinweise muss ich
am Wochenende in aller Ruhe
abarbeiten … Danke.

Über Wirkung von Gewaltdarstellungen wird naturgemäss
Vieles und viel Widersprüchliches geschrieben. O.k.

Was ich bei flüchtigen Durchsehen vermisse,
ist mein eigener Ansatz:

Woraus resultiert die spontane Appetenz zum Splatter,
will sagen, ich als Weichei, Warmduscher und Frauenversteher
zappe bei solchen Szenen sofort weiter, Beispiel:
From Dusk till Dawn - erste Hälfte ein cooler Tarantino-Film,
zweite Hälfte ein absurdes Craven-Gemetzel,
von dem ich nur die ersten 2 Minuten kenne.
Netterweise macht ja Salma Hayek noch zuvor ihren sexy Tabledance,
für viele Regisseure und Mitmenschen gehören ja
Sex und Gewalt zusammen.

Der Schlüsselreiz „Kopf rollt“ oder „Blut spritzt“
oder „Glieder werden abgehackt“
funktioniert bei A, nicht jedoch bei B, im Gegenteil.

Die Erklärung „gewaltbereiter familiärer Hintergrund“
ist mir erstmal zu dubios;
vielleicht verstehst Du jetzt mein „Problem“ besser.

Auf alle Fälle w-w-w
at its best - Danke schön.
mfg:stuck_out_tongue:it

ah okay daher weht der Wind- damit kann ich was anfangen.

Es gibt eine Reihe neuropsychologischer Studien (Stichwort Hirnforschung), die sich zb. mit Gewaltstraftätern und Bilddarstellungen befassen. Dabei handelt es sich in der Regel um fMRI Studien (Kopf inner Röhre) bei denen zb. verschiedene Bilder gezeigt werden. Da die Untersuchungen sehr aufwendig sind, sind die Stichproben meistens klein. Das wiederum hat zur Folge, dass es mit der Generalisierung schwierig wird und sich auch schnell widersprüchliche Ergebnisse ergeben.

Ein Beispiel, speziell zu Deiner Frage, warum der eine und der andere nicht:
In einer Untersuchung von Sterzer et al. (2004) wurden Jugendliche untersucht, die neutrale, positive und negative Bilder hinsichtlich Arousal (Erregung) und Valenz ranken sollten. Die „aggressiveren“ unter ihnen bewerteten die negativen Bilder in der Valenz gleich, im Arousal aber geringer. Ebenso wurden Arousal und Valenz der neutralen Bilder geringer eingestuft. Bildlich zeigt sich das als abnorme Deaktivierung im ACC (anteriorer cingulärer cortex)
Der ACC ist an Konflikt-Antworten und Entscheidungsverhalten beteiligt und könnte bei abnormer Unterdrückung neuronaler Aktivität eine Fehlfunktion in der Kontrolle emotionalen Verhaltens bedingen.
Außerdem ist die Amygdala (emotionen) beteiligt.
Die reduzierte Ansprechbarkeit der linken Amygdala mindert, nach heutigem Wissensstand, die Fähigkeit affektive Reize in der sozialen Umwelt adäquat wahrzunehmen, was wiederum aggressives Verhalten provoziert. Die Disposition für aggressives Verhalten könnte somit in einer Beeinträchtigung der Wahrnehmung emotionaler Stimuli sowie der kognitiven Kontrolle emotionalen Verhaltens bedingt sein.

Lange Rede kurzer Sinn:
Bewerte ich ein negatives Bild hinsichtlich Arousal und Valenz geringer als Du, hieße das im Umkehrschluss, dass sich in meinem Hirn im Bereich des ACC und der Amygdala etwas anderes abspielt, als in Deinem (fällt ja auch net schwer sich das vorzustellen, schließlich geben wir uns ja immer alle gern individuell).
Es „toucht“ mich also aufgrund neurophysiologischer Vorgänge emotional weniger als Dich. Es besteht also ein Kontinuum und ist kein „das Teil ist kaputt“. Dann müsste es irgendwo den Schwellenpunkt geben ab dem es „pathologisch“ wird. So einfach ist’s aber leider nicht, weil es sich um multikausale Phänomene handelt und zb. das soziale Umfeld ebenfalls eine Rolle spielt. Einige dieser Theorien scheinen Dir bekannt und finden sich auch in der Linkliste.

Die neuropsychologischen Artikel zum Thema sind i.d.R. auf englisch, aber wenn Du möchtest, tret ich da gerne was von ab.

Wenn Dich speziell der Serienmord interessiert empfehle ich die lohnenswerte Investition in Robertz & Thomas (hrsg) Serienmord aus 2004. (belleville Verlag). Dabei handelt es sich um eine Artikelsammlung von verschiedenen Autoren aus verschiedenen Fachrichtungen, die das Thema aus ihrer jeweiligen Perspektive beleuchten. Von der Psychoanalyse über die kognitive, vom Kriminologen zum Psychologen bis hin zum Medienwissenschaftler und Kunsthistoriker.

Ich empfehle grundsätzlich bei so wenig erforschten Feldern möglichst viele Autoren zu rekrutieren um den Schrott besser aussortieren zu können. Weil davon gibts erschreckend viel.

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Volltreffer !

Da die Untersuchungen sehr aufwendig sind,
sind die Stichproben meistens klein. Das wiederum hat
zur Folge, dass es mit der Generalisierung schwierig wird und
sich auch schnell widersprüchliche Ergebnisse ergeben.

Correct, wenn ich von 20-30 Probanden höre, schalte ich gleich ab.
„Relevant und valide“ wirds glaube ich ab 1.000…

Die neuropsychologischen Artikel zum Thema sind i.d.R. auf
englisch, aber wenn Du möchtest, tret ich da gerne was von ab.

Ja, büdde. I speak Englisch very well, but I can it not so snell.

Ich empfehle grundsätzlich bei so wenig erforschten Feldern
möglichst viele Autoren zu rekrutieren um den Schrott besser
aussortieren zu können. Weil davon gibts erschreckend viel.

Korrekt, das ist ein Teil des Problems :wink:

vielen Dank für Dein Quicky-Seminar,
wo kann ich Dich live erleben? FU?

mfg:stuck_out_tongue:it
(fuckin.aroused)

Correct, wenn ich von 20-30 Probanden höre, schalte ich gleich
ab.
„Relevant und valide“ wirds glaube ich ab 1.000…

Schwer zu sagen und nur im Ganzen zu beurteilen.
FMRI’s sind teuer und unglaublich aufwendig. Die Auswertung mühselige Frickelarbeit. Bis man da eine „adäquate“ Stichprobe zusammen hat ist das Thema nicht mehr aktuell. Richtig schwierig wirds dann, wenn es sich um eine kleine Population handelt. (zb. Serienmörder- Gott sei Dank) Da schrumpfen die Zahlen schnell. Schließlich ist auch dort die Teilnahme „freiwillig“. Das Kriterium ist dann eher Ehrlichkeit, Nennung von Limitationen und „zahlenmäßig realistische Umsetzung“ gemessen an Methode und Konzept.

Die neuropsychologischen Artikel zum Thema sind i.d.R. auf
englisch, aber wenn Du möchtest, tret ich da gerne was von ab.

Ja, büdde. I speak Englisch very well, but I can it not so
snell.

sen ei will sörch säd ma raus

vielen Dank für Dein Quicky-Seminar,
wo kann ich Dich live erleben?

derzeit gar nicht, aber ich kann Dir eine Autogrammkarte zukommen lassen und wenn Du dann rausgefunden hast wo ich wohne darfst Du kreischend vor der Tür stehen *ggggg*

FU?
Kung?
F**k U?
oder gar FU Berlin?
Nein, so leid es mir tut. Siehe oben

mfg:stuck_out_tongue:it
(fuckin.aroused)

auch so