Hallo,
A habe einen Anzug bei einem Herrenmodegeschäft erworben. Das Geschäft wirbt mit professioneller Beratung.
Da A noch Student ist, hat er mit Anzügen und deren Anschaffung bisher noch nicht viel zu tun gehabt. Aufgrund des dualen Studiums, ist ein Anzug in seinem Unternehmen aber mehr oder weniger Pflicht.
Das hat er den Verkäufer auch wissen lassen.
Dieser zeigte A daraufhin einige Modelle und nachdem nur noch 2 Stück in A‘s engere Wahl fielen, probierte er einen der beiden an.
Es handelte sich um dasselbe Produkt (nur andere Farbgebung).
A fragte mehrmals nach, wie der Anzug an ihm wirke und ob die Passform etc. auch so ist, wie sie sein soll.
Der Verkäufer steckte die Ärmel und Beine etwas ab und meinte, dass der Anzug überall sehr gut fällt und gut passt.
Lediglich der Saum des Sakkos wäre etwas zu lang, was er aber einfach kürzen würde. Da das in diesem Modegeschäft alles ohne Aufpreis erfolgt, sollte das kein Problem sein.
A empfand den Anzug auf jeden Fall optisch ansprechend und nahm ihn, weil er darauf vertraute, dass der Verkäufer mit seiner mehrjährigen Erfahrung das sicher richtig beurteilen könne. Die eigene Laienmeinung hatte A deshalb natürlich nicht so stark gewichtet.
Als der Anzug fertig gekürzt abgeholt wurde, hat A ihn gleich seinen Eltern und der Freundin präsentiert.
Alle sagten umgehend das Gleiche:
„Sieht wirklich gut aus, aber der ist einfach zu groß!“
A war überrascht. Sein Vater gab ihm sein Sakko und A merkte sofort, was sie meinten.
Sie schauten sich daraufhin das Etikett des neuen Anzuges an und stellten fest, dass es sich hierbei um eine „Langgröße“ handelte. Mit 1.70m gehört A aber definitiv nicht zu den „Langen“.
Laut Tabelle hätte A stattdessen Größe 46/48 benötigt, aber 94 erhalten! Nun war ihm auch klar, warum das Sakko am Saum gekürzt werden musste.
Nachdem der Anzug immerhin reduziert noch 300 Euro gekostet hat, hatte A erwartet, dass der auch entsprechend aussieht.
Wie ist nun weiter vorzugehen?
Natürlich hätte A bei einem direkten Vergleich mit einem passenden Sakko sehen können, dass der Anzug einfach zu groß ist. Den hatte er aber nicht und dass A gänzlich auf die Beratung des Verkäufers angewiesen war, hatte er ja auch schon im Vorfeld verkündet.
Ist es korrekt, dass der Verkäufer ihm dann einfach einen (vermutlichen) Ladenhüter (aufgrund der Langgröße) verkauft, obwohl A dieser Anzug eindeutig nicht richtig passt?
Vor allem im Rückenbereich fällt er wohl sehr ungünstig, was A beim Anprobieren kaum sehen konnte. Auch war er zu dem Zeitpunkt ja noch nicht gekürzt, so dass A nie richtig wusste, was sich da konkret noch ändern wird.
Wäre der Anzug nicht gekürzt worden, so könnte A ihn ja einfach zurückgeben, aber wie sieht es nun aus?
A kann nicht einfach nochmal so viel Geld aus dem Ärmel schütteln, um einen passenden Anzug zu kaufen. Was soll er tun? Welche Möglichkeiten hat er?
Wo soll A sich denn sonst noch beraten lassen, wenn nicht in einem Fachgeschäft für Herrenmode? :-/
Ich danke vorab für Eure Antworten!
Liebe Grüße
Thomas