Fussballverein ist Pleite

Hallo zusammen,

vor Jahren war meine Tochter in einem Verein mit zig Sparten, dann hat der Verein mit einem abgewrackten Schwimmbad 75.000DM an die Wand gesetzt… es eine Mitgliederversammlung aus dem Vorstand plus einer Person (das ist laut Satzung i.O.) und die hat beschlossen einen Jahresbeitrag zur Rettung zu erheben - Verein gerettet und wir 150DM los - das war ja zu verkraften.

Jahre gehen dahin und nun spielt mein Sohn Fussball in einem anderen Club - der Verein steigt auf bis in die Landesliga… alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Der Erfolg bleibt irgendwann aus - Abstieg… noch ein Absteig - Spieler und Sponsoren springen ab - ein paar windige Finanztransaktionen - der Verein zerstreitet sich in zig Lager, es gibt keinen handlungsfaehigen Vorstand auch keinen Vorsitzenden. Was es gibt sind unbezahlte Rechnungen irgendwo zwischen 5 und 6 stelligem Bereich… bei einem Unternehmen oder einer Privatperson wuerde ich sagen „pleite, insolvent“. Was passiert eigentlich in so einer Situation? Kann so ein Verein aufgeloest werden? Kann ein Verein ueberhaupt pleite gehen denn meine Logik sagt mir, dass die Mitglieder ja Geld haben? Ewig gruesst das Murmeltier - ich durchleben die o.a. Story noch mal? Von Kollegen hab ich erfahren das beim Tenisverein schon mal 2500EUR auf den Tische des Hauses gelegt wurden. Was ist euch in aehnlichen Situationen passiert?

Danke schon mal fuer eure Erfahrungen.

Gruss von der Insel
Keuper

Hi,
Erfahrung habe ich zwar keine, kann also nur auf die Regeln des BGB, wo das Vereinsrecht geregelt ist, verweisen.

es eine Mitgliederversammlung aus dem
Vorstand plus einer Person (das ist laut Satzung i.O.) und die
hat beschlossen einen Jahresbeitrag zur Rettung zu erheben -
Verein gerettet und wir 150DM los - das war ja zu verkraften.

Die Satzung ist sicherlich bekannt gewesen und es wurde sicher auch satzungsgemäß zur MV eingeladen - dann kann man leider nicht im Nachhinein sagen, dass man damit nicht einverstanden ist. (nur mal so anmerk)

es gibt keinen handlungsfaehigen Vorstand auch keinen
Vorsitzenden.

das geht eigentlich nicht - jeder Verein muss einen Vorstand haben, der im Vereinsregister eingetragen ist. Ein Blick da rein sollte Aufschluss geben, wer für den Verein verantwortlich ist.
Wenn dieser irgendwann seinen Rücktritt erklärt haben sollte (was zur „Unzeit“ nicht möglich ist) wird das Amtsgericht Maßnahmen ergreifen.
Bei „uns“ ist das so, dass dem Verein eine Frist gesetzt wird und dann, wenn diese ohne Erfolg ausläuft, der Verein von Amts wegen aus dem Register gelöscht wird. Die Liquidation bestimmt sich dann nach der Satzung oder dem BGB, wenn keine Satzungsregelung vorhanden ist.

Was es gibt sind unbezahlte Rechnungen irgendwo
zwischen 5 und 6 stelligem Bereich… bei einem Unternehmen
oder einer Privatperson wuerde ich sagen „pleite, insolvent“.
Was passiert eigentlich in so einer Situation? Kann so ein
Verein aufgeloest werden? Kann ein Verein ueberhaupt pleite
gehen

ja - natürlich. Hier tritt dann das Insovenzrecht ein.
Der Vorstand hat bei drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag zu stellen - wenn nicht ist er im Extremfall sogar mit seinem Privatvermögen haftbar und macht sich wg. Insolvenzverschleppung sogar strafbar.

denn meine Logik sagt mir, dass die Mitglieder ja Geld
haben?

Bei einem eV haften die Mitglieder nicht mit ihrem Privatgeld.

Ewig gruesst das Murmeltier - ich durchleben die o.a.
Story noch mal? Von Kollegen hab ich erfahren das beim
Tenisverein schon mal 2500EUR auf den Tische des Hauses gelegt
wurden.

Dann war das eine „freiwillige“ Leistung der Mitglieder, um den Verein zu retten. (oder eine MV hat über die einmalige Leistung entschieden - dann aber: wie oben)

Gruß
HaWeThie

Hallo :HaWeThie

danke fuer die Hinweise - ein Stimmrecht haben wir bei der MV eh nicht da mein Sohn (er ist Mitglied) zu klein ist, es gibt mittlerweile so viele Lager das man da als Eltern dann zwischen die Muehlen geraet… muss mal schauen ob wir uns vom Acker machen.

BdT
Keuper