Hi Ben,
auch ich bin „nur“ ex-Zivi, kein Jurist. Insofern übernehme ich natürlich keine Haftung…
Zumindest so lange, wie in einem Krisenfall das GG Bestand hat, dürfte es nicht möglich sein, dich zum Dienst an der Waffe zu zwingen. Die Frage wäre natürlich, inwiefern eine wirklich grosse Bedrohung (damit meine ich nicht die aktuelle Lage, sondern ein Szenario wie Angriff des Warschauer Paktes im kalten Krieg) zu Änderungen des GG führen würde.
Aber wieso sollte man dich auch an die Waffe zwingen? Es ist ja beileibe nicht so, daß jeder Soldat automatisch auch mit Waffe im Anschlag im Schützengraben liegt. Ich habe mal irgendwo gehört, daß der Anteil der wirklichen „Frontkämpfer“ bei modernen Armeen bei 10-20% liegt! Da ich wie gesagt keine eigene Armee-Erfahrung habe kann ich dieses nicht weiter beurteilen, aber wenn man nur mal überlegt, was es noch alles so an Einheiten gibt kann ich mir zumindest locker vorstellen, daß es mehr im Hintergrund als an der Front gibt. Man denke da nur an all die Aufgaben der Logistik - Nachschub, Fernmelder, dann der ganze MED-Bereich, Planungsstäbe, Ausbildung, Aufklärung, Instandsetzung, Pioniere, Bodenpersonal der Luftwaffe, und so weiter und so fort, ich bin wie gesagt auch „ungedient“. Also wieso sollte man dich direkt in den Schützengraben zwingen, wenn du genauso gut in einem Lazarett Dienst machen kannst, per LKW für Nachschub sorgen kannst, Fahrzeuge reparieren, bei den Fernmeldern arbeiten kannst usw.? Da würde man dich eher einsetzen, als das Risiko einzugehen da vorne jemanden zu haben, von dem man nicht weiß wie er reagiert.
So, das war wieder mal mehr, als ich schreiben wollte.
MfG Claus
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