Frankreich - Atlantik oder Ärmelkanalküste

Hi zusammen!
Urlaubsplanung ist angesagt.

Anfang bis Mitte August, 3 Wochen haben wir Zeit.
Angepeiltes Ziel: Bretagne, aber noch nicht festgenagelt, noch offen für Alternativen (weiter östlich, evtl. sogar Belgien?)

2 Wochen Radwandern und 1 Woche Ferienhaus soll es werden.

Nun hab ich leider überhaupt keine Ahnung von Frankreich und würde mich über Anregungen freuen. Wer war schon da?
Gibt es gute Internetseiten (ich kann keine Französisch (Mann und Sohn ein wenig), deutschsprachige Seiten wären also schön)

Gibt es Fernradwege? Ein gutes Buch - welche Karten sind empfehlenswert? Wir haben Campingausrüstung - ist die nötig, oder könnte man auch ohne fahren?

Und Tipps zum Ferienhaus würde ich auch entgegen nehmen.

Danke und Grüße
kernig

Hallo,

bei uns in Deutschland etwas weniger bekannt als die Normandie und die Bretagne ist di Cote d’Opale.

Landschaftlich wunderschön und abwechslungsreich, gut erschlossenes Radwegenetz, grandiose Küsten und herrliche Strände.

Ich persönlich finde den Landesteil Pas-de-calais besonders empfehlenswert.

Zugleich nicht allzu heiß im August und touristisch gut, aber nicht übermäßig erschlossen.

http://de.franceguide.com/Reisethemen/Natur/Nord-Pas…

http://www.egotrek.com/wanderregionen/europa/frankre…

http://de.wikiloc.com/routen/radfahren/france/nord-p…

http://www.radreise-wiki.de/Nord-Pas-de-Calais

Ferienhäuser gibt es auf vielen Internetseiten zu finden.

Eine Campingausrüstung lohnt sich (zumindest eine kleine), da überall Campingplätze vorhanden sind
(notfalls hat fast jede Gemeinde einen Übernachtungsplatz) und man so viel unabhängiger ist.

Da ihr in der Hauptsaison unterwegs seid, ist es nicht sicher, ob ohne Reservierung immer Zimmer zu bekommen sind.

Die Campingplätze an der Küste sind sehr gut ausgestattet und verfügen zumeist auch über Miethütten bzw. Ferienhäuser.

Dies kann ich empfehlen:
http://www.camping-equihen-plage.fr/uk/hebergements…

Mit 600-700€ in der Woche nicht gerade billig, dafür aber wunderschön gelegen, direkt oben an der Steilküste.

Viel Spaß wünscht
Yvisa

Hallo,

als absoluter Bretagnefan fällt es mir da nicht schwer, mich zu entscheiden… aber vergiss das Radfahren!

Die Bretonen sind absolut radsportverrückt, und viele erfolgreiche Fahrer stammen von hier, aber die sind halt Alle gedopt…

Mach doch mal mit Google Earth + Street View einen kleinen Radausflug - starte deine Tour am Besten bei Kervignac Pont du Ry:

Nun kannst du nach Süden Richtung Douarnenez oder nach Norden Richtung Plonnevez-Porzay fahren.

Auf den Streetview-Bildern kommt es nicht richtig rüber, aber es sollte zu erkennen sein, dass es ein ewiges bergauf-bergab ist!

Die Bergaufstrecken sind giftig und kurz, sie sind so steil, dass man nur im kleinsten Gang fahren kann - mit Gepäck schiebst du!

Es gibt kaum Schutzzonen für Fahrardfahrer auf der Straße. Die Franzosen sind gegenüber Radfahrern sehr rücksichtsvoll und überholen erst, wenn es ohne problemlose Behinderung und Gefährdung möglich ist, die zahlreichen Wohnwagengespanne aus Deutschland und Holland kennen diese Rücksichtnahme nicht!

Es gibt kaum richtige Radwege in der Bretagne - geschweige denn ein Radwegenetz!

Die ganze Bretagne ist so wellig: Es ist ein ewiges Auf und Ab - an den Steigungen wirst du sehr oft schieben, und bergab tun dir bald die Hände vom Bremsen weh, weil es zu steil und schnell runtergeht.

Dein geplanter Termin liegt leider in der Hauptferienzeit der Franzosen - die Häuser sind alle ausgebucht, auch die sehr Teuren.

Auf dem Campingplatz werdet ihr mit Ausrüstung unterkommen, in den Homemobiles nicht, weil die zu der Zeit ebenfalls ausgebucht sind.

Gruß
Hummel

Hallo!

Ärmelkanal fand ich nicht so den Hammer.
Die ganze Atlantikküste hat ihren Reiz.
Mir hat am besten der Süden um Biarritz gefallen.
Oben in Le Havre ist es aber auch schön. Warum fahrt Ihr nciht mit dem Motorrad die Atlantikküste ab? Ist doch viel schöner als auf dem Radl am Bankett herumzustrampeln… :wink:

Allerdings würde ich mit dem Rad von der Landstraße wegbleiben.
Jemand hier schrieb, die Franzosen würden generell Rücksicht auf Radler nehmen.
Sorry, aber das ist Bullsh…, äh, so nicht ganz richtig. Ich würde an der Küste im Sommer mit nichts auf die Landtsraße gehen, was langsamer als 100 Km/h ist. Sonst bist Du Freiwild.
Und das gilt für Atlantikküste und die Côte.

Wenn es rein ums Radeln geht und das Meer nicht zwingend ist, empfehle ich die Ecke um Tarbes. Hier vermieten viele Briten Ferienhäuser. Einfach googeln. Kein Verkehr, zahlreiche andere Radler und es kommt sogar die Tour de France vorbei. Herrliche Natur, man kann im Zelt am Waldrand nächtigen.
Aber eben weit und breit kein Meer. Dafür einige Badeseen und, je nach Fitness, auch ein Abstecher in die Pyreneen möglich.

Wenn Ihr mit dem Auto anreist, empfehle ich Euch ein Ferienhaus am Meer für ein paar Tage und dann die Toulouser Autobahn zurück bis in die Ecke um Tarbes zum Radeln.

Viel Spass!

M.

Hallo,

Auf den Streetview-Bildern kommt es nicht richtig rüber, aber
es sollte zu erkennen sein, dass es ein ewiges bergauf-bergab
ist!

Das kommt ganz darauf an, in welcher Richtung man fährt. Man muss ja nicht quer zu den Flußläufen fahren und kann sich die Strecken auch so aussuchen, dass man längs der Täler landein-/auswärts fährt.

Die Bergaufstrecken sind giftig und kurz, sie sind so steil,
dass man nur im kleinsten Gang fahren kann - mit Gepäck
schiebst du!

Naja, das kommt darauf an, welche Übersetzung man im ersten Gang hat und vor allem, was man in den Waden hat. Zwischen Douarnenez und Quimper gibt es eine Voie Verte, die auf ca. 20 Km einmal auf 100m hochgeht. Das sollte ein mittelmässiger Alltagsradler schon schaffen.

Es gibt kaum Schutzzonen für Fahrardfahrer auf der Straße. Die
Franzosen sind gegenüber Radfahrern sehr rücksichtsvoll und
überholen erst, wenn es ohne problemlose Behinderung und
Gefährdung möglich ist, die zahlreichen Wohnwagengespanne aus
Deutschland und Holland kennen diese Rücksichtnahme nicht!

Es gibt kaum richtige Radwege in der Bretagne - geschweige
denn ein Radwegenetz!

Da magst du Recht haben. Andererseits gibt es kaum wo im Frankreich eine solche Vielzahl an kleinen Nebenstrassen, auf die sich selten ein Wohnwagengespann verirrt. Wer in die Bretagne fährt und sein Rad zu Hause lässt, wird das daher sicher bereuen.

Allerdings muss man sich im Klaren darüber sein, dass man in der Fläche nicht mit ausgeschilderten Radwegen rechnen kann sondern seine Touren detailliert auf der Karte planen muss. Andernfalls kann es einem schon mal passieren, dass man auf einer vierspurigen Ausfallstrasse ohne Ausweichmöglichkeit landet.

Wer auf Nummer sicher gehen will, besorgt sich für die Umgebung seines Urlaubsorts die Top25-Karten des IGN, auf denen jeder Feldweg verzeichnet ist.

Gruß
A.

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Allerdings würde ich mit dem Rad von der Landstraße
wegbleiben.
Jemand hier schrieb, die Franzosen würden generell Rücksicht
auf Radler nehmen.
Sorry, aber das ist Bullsh…, äh, so nicht ganz richtig. Ich
würde an der Küste im Sommer mit nichts auf die Landtsraße
gehen, was langsamer als 100 Km/h ist. Sonst bist Du Freiwild.

Sorry, das ist Bullshit. Französische Autofahrer halten sich bis auf vereinzelte Ausnahmen recht genau an Geschwindigkeitsbeschränkungen. Das liegt daran, dass Überschreitungen recht drastisch bestraft werden. Auf Landstrassen gilt eine Beschränkung auf 90 km/h. Ab 96 gemessenen km/h ist ein Bußgeld von 45 Euros und ein Punkt (maximal 12 Pkt.) fällig. Geblitzt wird recht häufig, ich bin jedenfalls in 6 Monaten Frankreich öfters geblitzt worden als in 40 Jahren Deutschland. Das führt dazu, dass frz. Autofahrer eher mit 80 km/h über die Landstraßen bummeln als mit 100.

Gruß
A.

Hallo Kernig,

Im August haben alle Franzosen Urlaub und alle fahren ans Meer. Die Campingplätze dort sind regelmäßig überfüllt und eine Übernachtungsplatzsuche ohne Reservierung kann leicht zur deprimierenden Geduldsprobe werden.

Aber schon 10 bis 20 Kilometer landeinwärts sieht die Situation anders aus. Die Campingplätze sind nur noch moderat gefüllt, die Menschen weniger genervt, das Essen besser und günstiger, kurzum, es ist erholsamer. Wenn man auf das Meer zu verzichten gewillt ist.

Bezüglich Empfehlungen der Reiseziele ist es natürlich schwierig, solange wir eure Vorlieben nicht kennen. Der direkten Nordosten spricht mich persönlich nicht so an. In der Normandie findet man dagegen richtig schöne Ecken, ebenso in der Bretagne wo es im Mittel etwas rauher und wilder ist. Aber mein Favourit ist die Region um die Loire, wo abseits der allbekannten Massentourismusschlösser man wunderbar verträumte Eckchen findet und auch der Fahrradfahrer sich auf romantischen und recht einsamen Landstraßen bewegen kann.

An Kartenmaterial ist in Frankreich der Michelin das Maß aller Dinge.

Die meisen Regionen in Frankreich haben recht ansprechende Internetauftritte, oft auch in Deutsch.
Normandie: http://www.normandie-tourisme.fr/normandie-tourismus…
Bretagne: http://www.bretagne-reisen.de/
Pays de la Loire: http://enpaysdelaloire.com/
Scheut euch nicht, dort Imageprospekte zu ordern, deren Bilder machen Lust auf das Reiseziel.

Gruß
Hardey

Zusatzinfo
Hi zusammen!
Danke bist hierher für die Antworten - die ja nun leider recht gegensätzlich sind :smile:, aber alle sehr interessante Informationen enthalten.

Das Meer ist natürlich auch unser Ziel, auf das wir nicht gern verzichten möchten.

Und das mit der Urlaubszeit ist leider nicht zu ändern, wir sind eben auf die bayerischen Schulferien angewiesen.

Grüße
kernig

Hallo,

Zur Urlaubszeit und Unterkunftsverfügbarkeit: Lass dich von den Aussagen hier nicht abschrecken. Natürlich ist Anfang August die absolute Hochsaison, was sich in den Preisen für FeWos entsprechend niederschlägt. Aber auch an Frankreich ist die Krise nicht spurlos vorüber gegangen und die Auslastung ist daher nicht mehr so extrem wie in früheren Jahren. Allerdings solltet ihr mit dem Buchen nicht zu lange warten. Empfehlenswert sind die hier immer wieder mal empfohlenen Gîtes de France, aber auch die üblichen Vermittler wie Interchalet usw.

Zum Radfahren: Ich habe jetzt erst im UP gesehen, dass ihr nicht vom Ferienort aus Ausflüge machen wollt sondern eine 2-wöchige Tour. Eine gute Informationsquelle für die erste Orientierung ist Waymarked Trails. Meist gibt es zu den regionalen Radwanderrouten detaillierte Broschüren bei den regionalen Tourismusverbänden.

Unterkunft ist im Hinterland auch im August kein Problem, weder Hotel noch Camping. Als Alternative zum Camping und Hotel kann man auch http://www.warmshowers.org/ in Erwägung ziehen. Das Netz ist zwar in Frankreich etwas dünn gesät, aber es bietet die Möglichkeit bei echten Bretonen zu nächtigen.

Weitere Link:

http://marzina.free.fr/degemer1.html
http://radreise-forum.de/cfrm

Gruß
A.

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Hallo,

Im August haben alle Franzosen Urlaub und alle fahren ans
Meer. Die Campingplätze dort sind regelmäßig überfüllt und
eine Übernachtungsplatzsuche ohne Reservierung kann leicht zur
deprimierenden Geduldsprobe werden.

Mit 3 Personen im Zelt gibts immer ein Plätzchen…
Die Franzosen sind da entspannter als die Deutschen und finden eigentlich immer ein Eckchen.
Tatsächlich überfüllte Plätze habe ich kaum entdecken können.
St. Peter Ording im Juli ist deutlich überfüllter.

Aber schon 10 bis 20 Kilometer landeinwärts sieht die
Situation anders aus. Die Campingplätze sind nur noch moderat
gefüllt, die Menschen weniger genervt, das Essen besser und
günstiger, kurzum, es ist erholsamer. Wenn man auf das Meer zu
verzichten gewillt ist.

Es sind aber auch deutlich weniger Campingplätze da.
Und ohne Französischkenntnisse wird es hier wirklich schwierig.

Bezüglich Empfehlungen der Reiseziele ist es natürlich
schwierig, solange wir eure Vorlieben nicht kennen. Der
direkten Nordosten spricht mich persönlich nicht so an.

Der Nordwesten ist dafür wirklich schön.

In der
Normandie findet man dagegen richtig schöne Ecken,

Da stimme ich absolut zu. Hier ist aber auch schon recht viel Tourismus. Keine Bettenburgen oder so, aber doch schon ganz schon viel Trubel…
Hauptsaison eben…

ebenso in
der Bretagne wo es im Mittel etwas rauher und wilder ist.

Und wirklich wunderschön, aber meines Erachtens nur wenig geeignet für Radwandertouren. Ansonsten ist die Bretagne sehr zu empfehlen!

Aber
mein Favourit ist die Region um die Loire, wo abseits der
allbekannten Massentourismusschlösser man wunderbar verträumte
Eckchen findet und auch der Fahrradfahrer sich auf
romantischen und recht einsamen Landstraßen bewegen kann.

Direkt an der Loire kenne ich nicht allzuviel.
Allerdings ist mir Tours als sehr sehenswert in Erinnerung geblieben.
Und auch die Umgebung von St. Nazaire an der Mündung der Loire ist sehr schön.
Hier würde ich aber nicht im August urlauben wollen - wenn die Franzosen Traumziele haben,
dann gehört die Cote d’Amour mit Sicherheit dazu…

Es grüßt
Yvisa

Hallo Kernig,

ich möchte aauch noch etwas ergänzen:

solltet ihr euch für die Cote d’Opale entscheiden, dann ist die D940 zwischen Boulogne-sur-mer und Calais eine wirklich sehenswerte Strecke.

Bei gutem Wetter (im August fast immer) entdeckt ihr beim Blick über das Wasser die weißen Klippen von Dover!

Die Steilküste mit den vorgelagerten Muschelbänken wechselt hier ab mit den grünen Hügeln des Hinterlands
und den weiten Sandstränden der südlichen Regionen.

Die Strecke ist etwa 40 km lang.

Es grüßt
Yvisa

Hi kernig,

2 Wochen Radwandern und 1 Woche Ferienhaus soll es werden.

zm Radwandern in der Bretagne kann ich diese Seite empfehlen:

http://marzina.free.fr/tindex.html

Die Frau stammt von dort und ist begeisterte Radfahrerin.

Gruß, Karin

Moin!

Allerdings würde ich mit dem Rad von der Landstraße
wegbleiben.
Jemand hier schrieb, die Franzosen würden generell Rücksicht
auf Radler nehmen.
Sorry, aber das ist Bullsh…, äh, so nicht ganz richtig. Ich
würde an der Küste im Sommer mit nichts auf die Landtsraße
gehen, was langsamer als 100 Km/h ist. Sonst bist Du Freiwild.

Sorry, das ist Bullshit. Französische Autofahrer halten sich
bis auf vereinzelte Ausnahmen recht genau an
Geschwindigkeitsbeschränkungen. Das liegt daran, dass
Überschreitungen recht drastisch bestraft werden. Auf
Landstrassen gilt eine Beschränkung auf 90 km/h. Ab 96
gemessenen km/h ist ein Bußgeld von 45 Euros und ein Punkt
(maximal 12 Pkt.) fällig. Geblitzt wird recht häufig, ich bin
jedenfalls in 6 Monaten Frankreich öfters geblitzt worden als
in 40 Jahren Deutschland. Das führt dazu, dass frz. Autofahrer
eher mit 80 km/h über die Landstraßen bummeln als mit 100.

Offenbar warst Du in einem anderen Frankreich unterwegs als ich…

M.

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