Reisen nach Simbabwe

Guten Morgen!Hat jemand von euch Erfahrungen mit Reisen nach Simbabwe?

Ich meine, dass es möglicherweise zu gefährlich ist, dorthin zu reisen, nach allem, was mir meine südafrikanischen Freunde so sagen.
Das Auswärtige Amt warnt vor Kriminalität.

Wer ist selbst schon da gewesen und kann das einschätzen?

Wir waren letztes Jahr in Mozambique, sind aber in Grenznähe geblieben.
Ein befreundeter Busfahrer ist auf der letzten Tour nach Mozambique zweimal überfallen worden.

Wie sieht das in Simbabwe aus?

Danke und Gruß

Fo

Ernsthaft jetzt?

Guten Morgen!Hat jemand von euch Erfahrungen mit Reisen nach
Simbabwe?

Ich meine, dass es möglicherweise zu gefährlich ist, dorthin
zu reisen, nach allem, was mir meine südafrikanischen Freunde
so sagen.

Einheimische bzw. Anrainer warnen.

Das Auswärtige Amt warnt vor Kriminalität.

Das Auswärtige Amt warnt.

Ein befreundeter Busfahrer ist auf der letzten Tour nach
Mozambique zweimal überfallen worden.

Ein persönlich Bekannter ist überfallen worden und das zweimal.

Wie sieht das in Simbabwe aus?

Ich würde sagen, etwa vergleichbar mit Norwegen oder Luxembourg.

(Wie viele Warnungen brauchst du noch? Wennauch ich Mozambiquereisende kenne, die unbehelligt blieben, aber die hatten Einheimische dabei )

Das Auswärtige Amt warnt.

Nein, wenn es „warnt“ dann steht das Land auf dieser Liste: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformation…

Das AA sagt „Reisen nach Simbabwe sind somit grundsätzlich möglich“, macht aber gleichzeitig deutlich dass dort andere Sitten herrschen. Ob man sich mit diesen arrangieren kann/will muss jeder selbst entscheiden. Hohe Kriminalität gibt es auch in Südafrika oder Brasilien - beides Länder in die jährlich tausende Urlauber fliegen und unbeschadet zurück kommen.

Okay, ich hatte nicht verifiziert, was Fogari schrieb. Ich nahm an, es gäbe eine konkrete Warnung.

Im Zweifel sollte man auf Einheimische vertrauen.

Ich kenne auch Leute, die sind während des Krieges durch BiH gefahren und ihnen wurde kein Haar gekrümmt und ich kenne Leute, denen wurde mitten in Tübingen ein Fahrrad gestohlen.

Ich kenne auch Leute, die sind während des Krieges durch BiH gefahren und ihnen wurde kein Haar gekrümmt und ich kenne Leute, denen wurde mitten in Tübingen ein Fahrrad gestohlen.

Bingo. Ich kenne Leute die wegen den Demos in Kairo damals ihren Urlaub in Hurghada abgesagt haben („zu gefährlich!“) aber sicher kein Problem damit hätten das Brandenburger Tor zu besichtigen wenn in Kreuzberg die Steine fliegen.

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformation…

Das würde mich jetzt allerdings nicht sonderlich beruhigen.

Es sei denn, Fogari braucht irgendwie den besonderen Thrill.

Nachtrag

aber sicher kein Problem damit hätten das Brandenburger Tor zu
besichtigen wenn in Kreuzberg die Steine fliegen.

Das Brandenburger Tor ist von Kreuzberg allerdings auch mehr als nur einen Steinwurf entfernt.

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Das Brandenburger Tor ist von Kreuzberg allerdings auch mehr als nur einen Steinwurf entfernt.

Und Hurghada von Kairo ca. 500 km…

Hallo,

die Reiseinformationen des AA sind für ein afrikanisches Entwicklungsland eher das Übliche. Die Wahrscheinlichkeit, unversehrt davonzukommen, würde ich als relativ hoch bewerten :wink: Ich würde allerdings mit einem lokalen Safariunternehmer reisen, nicht auf eigene Faust; schon allein deshalb, weil man dann selten bis nie von bestechungsempfangswilligen Polizisten kontrolliert wird und weil sich die Leute in der landestypischen Art des Autofahrens auskennen.

So war es zumindest bei meiner Tansaniareise vor einigen Jahren.

Grüße TG

Hallo!

Simbabwe ist von den Ländern in der Gegend sicherlich das Land, was am ehesten heikel ist. Dass die Sicherheit dort nicht mit Westeuropa vergleichbar ist, sollte aber jedem klar sein. Nur darf man halt dann nirgendwo hinfahren.

Ich finde die Beschreibung des AA an sich jetzt nicht so, dass man da gar nicht hinfahren kann. Die beschriebenen Probleme gibts in vielen Ländern und man kann damit zurecht kommen finde ich. Das ist alles eine Frage der Wahrscheinlichkeit und der Abwägung. Und dass einem ernsthaft etwas passiert, scheint da nicht allzu wahrscheinlich zu sein, wenn man Vorsichtsmaßnahmen walten lässt.

Gruß
Tom

AA vs. Erfahrungen
Moin!

Danke erstmal für die vielfältigen Meinungen.

Ich habe gerade deshalb gefragt, weil ich immer wieder höre, dass Warnungen des Auswärtigen Amtes nicht zwangsläufig bedeuten, dass man einer konkreten Gefahr ausgesetzt ist.

Ich selbst bin 4 x im Jahr in Südafrika und bin noch nie überfallen worden, sehe aber trotzdem, dass es richtig üble Kriminalität dort auch gibt.

Mozambique war für uns letztes Jahr auch easy, trotzdem hat der Bekannte, der als Busfahrer dort war, eben ganz andere Erfahrungen mit den 2 Überfällen gemacht.

Deshalb hätte ich gern von Reisenden mehr erfahren, die tatsächlich dort waren.

Ein Freund von mir - 23 Jahre jung und manchmal recht naiv - reist gerade durch Asien und meint, „wenn es möglich sei, dann würde er es machen, yolo!“

Ich sehe das etwas anders: In meinem Alter hab ich keinen Bock Risiken einzugehen, die mir ein Trauma für den Rest des Lebens verpassen (oder mich sogar das Leben kosten):

Einschätzen kann ich das aber eben nicht so richtig, das können am besten Leute, die schon dort waren.

Da wir mit unseren Jeeps hinfahren würden, halte ich es durchaus für gefährlich, denn weiße Touristen mit dicken Jeeps machen doch eher nicht den Eindruck für Kriminelle, dass es da nix zu holen gäbe.
Insofern war der Tipp mit geführten Reisen sicher super, kommt aber für uns nicht infrage.

Ich werde also Simbabwe erstmal aus den Reiseplänen streichen. Mozambique hat es mir auch so angetan, dass es kaum erwarten kann, dort wieder hinzureisen - auch wenn wir nur 15 km ins Land reinfahren. Es war ein Traum!

Gruß, Fo

Hallo,

wenn ich die Wahl zwischen Mozambique und Zimbabwe hätte, würde ich - allein unter Sicherheitsbedenken - jederzeit Zimbabwe den Vorzug geben. Zwar liegt dort vieles im Argen, aber der Bürgerkrieg in den 70ern und früheren 80er Jahren war nie so allumfassend und die Zerstörung so groß wie in Mozambique. Harare war nie so zerstört, wie Lorenco Marques = Maputo. Die Kriminalität im den Nachwehen des Bürgerkriegs nie auch nur annähernd so schlimm wie in Mocambique.

Zimbabwe hat da sicher nachgelegt in den letzten Jahren, aber es hat eben nie dieses totale Zerfallen des staatlichen Systems erlebt.

Trotzdem verstehe ich nicht, warum du hier fragst und nicht auf die Leute vor Ort vertraust. Ich würde einem Südafrikaner, noch dazu einem mit Erfahrung mit Reisen in Überlandjeeps in der Gegend dreimal mehr vertrauen als Touristen mit wenig Erfahrung, die irgendwann mal im Land waren und dann wo das hier noch nicht mal verifizierbar ist, bzw. wo allgemeine Gefahren in anderen Ländern gegen die Warnung des AA abgewogen werden.

Siboniwe

Hi!

wenn ich die Wahl zwischen Mozambique und Zimbabwe hätte,
würde ich - allein unter Sicherheitsbedenken - jederzeit
Zimbabwe den Vorzug geben. Zwar liegt dort vieles im Argen,
aber der Bürgerkrieg in den 70ern und früheren 80er Jahren war
nie so allumfassend und die Zerstörung so groß wie in
Mozambique. Harare war nie so zerstört, wie Lorenco Marques =
Maputo. Die Kriminalität im den Nachwehen des Bürgerkriegs
nie auch nur annähernd so schlimm wie in Mocambique.

Zimbabwe hat da sicher nachgelegt in den letzten Jahren, aber
es hat eben nie dieses totale Zerfallen des staatlichen
Systems erlebt.

Danke, das sind greifbare Informationen.

Trotzdem verstehe ich nicht, warum du hier fragst und nicht
auf die Leute vor Ort vertraust.

Ganz einfach deshalb, weil meine Bekannten in Südafrika keine Leute sind, die ständig Afrika bereisen. Mein Freund ist sein ganzes Leben lang immer nur nach Sodwana gereist.
Mit seinen Söhnen und deren Freunden waren wir in Mozambique, sind aber wie gesagt nicht ins Landesinnere gefahren.

Ich würde einem Südafrikaner,
noch dazu einem mit Erfahrung mit Reisen in Überlandjeeps in
der Gegend dreimal mehr vertrauen

Vielleicht verwechselst du etwas: Mein Freund kennt einen Busfahrer, der die Tour nach Mozambique fährt, aber es ist nur ein Bekannter.
Mein Freund selbst ist Südafrikaner, aber kein erfahrener Reisender.

als Touristen mit wenig
Erfahrung,

Ich hab hier nicht explizit nach Touristen mit wenig Erfahrung gefragt, sondern nach Leuten mit Erfahrung in Bezug auf Simbabwe-Reisen.

die irgendwann mal im Land waren und dann wo das
hier noch nicht mal verifizierbar ist, bzw. wo allgemeine
Gefahren in anderen Ländern gegen die Warnung des AA abgewogen
werden.

ich habe gefragt, weil ich es sinnvoll finde, aus verschiedenen Quellen Informationen zu bekommen.
Und weil mich dieser „yolo“-Spruch von meinem Bekannten genervt hat, der meint, weil er seit ein paar Wochen mit dem Rucksack durch Asien reist, weiß er, dass man überall hin kann.

Ich selbst habe nicht vor, mir traumatische Urlaubserlebnisse zu verschaffen, nur weil ich meine, ich muss überall mal gewesen sein.

Ich bin also ganz bei dir und danke dir für die Antwort!

Grüße, Fo

Hallo,

wenn ich die Wahl zwischen Mozambique und Zimbabwe hätte,
würde ich - allein unter Sicherheitsbedenken - jederzeit
Zimbabwe den Vorzug geben.

Um dich noch mehr zu verunsichern, mein Mann hat das gerade gelesen und meint, ihm ginge es umgekehrt. Er war in den Jahren 1992-1994 oft geschäftlich in Mozambique und damals muss es sehr schlimm gewesen sein (Details sind zum Teil wirklich scheußlich). Viele der Waffen, die Südafrika während des Bürgerkriegs nach Mozambique geliefert hat (um die Rebellen gegen die Regierung zu unterstützen) sind danach in Südafrika bei Kriminellen aufgetaucht (es hat was, wenn Einbrecher mit AK47s ins Haus kommen), aber jetzt - zumindest nach Berichten - sind davon viele nach Zim abgewandert (also die Waffen, nicht die Kriminellen). Wir beide waren vor drei Jahren das letzte Mal in Zim - aber bei Freunden. Mein Mann fand, es wäre wichtig nicht als Ausländer dort aufzufallen - wir waren mit Autos von Freunden unterwegs, nicht mit südafrikanischem Kennzeichen.

Zimbabwe hat da sicher nachgelegt in den letzten Jahren, aber
es hat eben nie dieses totale Zerfallen des staatlichen
Systems erlebt.

Danke, das sind greifbare Informationen.

Dazu stehe ich noch immer.

Ganz einfach deshalb, weil meine Bekannten in Südafrika keine
Leute sind, die ständig Afrika bereisen.

Dennoch sind sie näher dran, bzw. müssen doch Leute kennen (wie z.B. den Busfahrer) die Erfahrungen aus erster Hand haben?

als Touristen mit wenig
Erfahrung,

Ich hab hier nicht explizit nach Touristen mit wenig Erfahrung
gefragt, sondern nach Leuten mit Erfahrung in Bezug auf
Simbabwe-Reisen.

Ja, schon, aber die sind doch hier dünn gesät und es ist schwer einzuschätzen, wie aktuell bzw. auch ehrlich die geschilderten Eindrücke sind, oder gar wie vertrauenswürdig der eine oder andere Poster ist.

ich habe gefragt, weil ich es sinnvoll finde, aus
verschiedenen Quellen Informationen zu bekommen.
Und weil mich dieser „yolo“-Spruch von meinem Bekannten
genervt hat, der meint, weil er seit ein paar Wochen mit dem
Rucksack durch Asien reist, weiß er, dass man überall hin
kann.

Volle Zustimmung.

Siboniwe

Zusatz:

Was du sicher schon mit in die Überlegungen einbeziehst: in Zim kommst du mit Englisch rum, in Mozambique ist natürlich Portugiesisch (und was für eins! hab ich mir sagen lassen) angesagt.

Siboniwe

1 Like

Hi,

Mein Mann fand, es wäre wichtig nicht als Ausländer dort aufzufallen

Und das macht man als Weisser in einem Land mit mehrheitlich schwarzer Bevölkerung wie?

Gruss
K

Und das macht man als Weisser in einem Land mit mehrheitlich
schwarzer Bevölkerung wie?

Mehrheitlich ja, aber auch in Zimbabwe gibt es noch weiße Zimbabwer. Es kommt da weniger auf die Hautfarbe an, als auf das Autokennzeichen.

Siboniwe

aber auch in Zimbabwe gibt es noch weiße Zimbabwer

Das war mir schon klar. Das kann aber auch verdammt kontraproduktiv sein: https://en.wikipedia.org/wiki/White_people_in_Zimbab…

Das kann aber auch verdammt

kontraproduktiv sein:

Du nimmst dein Info aus dem Netz, speziell hier wikipedia. Warst du schon mal in Zimbabwe?
In der Tat hat sich die Situation in Zim dank Uncle Bob für Weiße nicht verbessert, sicher nicht für weiße Farmer. Das gilt aber nicht für den täglichen Umgang miteinander. Es war früher (vor ca. 20 Jahren) immer ein Genuss von Südafrika die Grenze nach Zimbabwe zu übertreten, der Umgangston zwischen Schwarz und Weiß war sofort ein anderer, besserer. War weniger unterwürfig (damals gab es noch Apartheid in SA), aber dennoch freundlicher. Von Südafrikanern wurde das immer mit der anderen Mentalität der Shona im Vergleich zu Tswana, Zulu, Sotho etc. erklärt. Was natürlich Blödsinn war, auch deshalb weil die Ndebele, die einen großen Anteil der Bevölkerung, vor allem um Bulawayo, stellen, noch nicht so lange aus dem südafrikanischen Gebiet ausgewanderte Zulus sind. Jedenfalls wurde es nie mit dem politischen System in Zusammenhang gebracht.

Und es geht tatsächlich um zur Schau gestellten Wohlstand, selbst kriminelle schwarze Zimbabwer können erkennen, dass bei ausländischen Weißen mehr zu holen ist, als bei einheimischen.

Siboniwe

1 Like

Hallo,

Ich hab Deine Frage jetzt erst gesehen und meine Reise ist auch schon ein Weilchen her.
Allerdings war auch da Zimbabwe schon ziemlich Ausländerfrei und Warnungen gab es ohne Ende.
Wir waren zwei Frauen mit einem kleinen alten Geländewagen mit namibischen Kennzeichen unterwegs … und es war gut.

Klar kommen mussten wir mit den Eindrücken (kein Sprit, Schlangen vor den Läden die noch Maismehl verkaufen, Händler touristischer Waren vor Great Zimbabwe die beinahe unser Auto gestürmt hätten um ihre Schnitzware oder Wandbehänge gegen Aspirin oder Batterien zu tauschen. Es war aufwühlend aber lehrreich.

Südafrikaner haben wir dort keine getroffen. Allerdings viele F*** oder Sauf- Touristen dorther in Mozambique, die mir der Anmache wegen unangenehm in Erinnerung geblieben sind.

Mozambique empfand ich als sehr entspannt allerdings nicht unbedingt da wo der Tourismus schon in europäischer Hand war.

Es kommt einfach darauf an wie Du unterwegs bist und was Du erwartest.
Ich würde jederzeit gerne wieder da hin wenn sich nur die Gelegeheit
böte.

Gruß
M.