Wandern im Vaille Maira auf eigene Faust

Hallo,

im September wollen meine Frau und ich im Vaille Maira (Piemont/Oberitalien) wandern.

Kann uns jemand vielleicht sagen, ob es möglich ist, auf eigene Faust los zu ziehen?

Danke für Tipps.

Gruß Euer mki

Servus,

Vorsicht in Italien mit den amtlichen topografischen Karten vom Istituto Geografico Militare - die haben teils eher historischen Wert, und das Papier, auf dem sie gedruckt sind, ist für draußen eher bedingt geeignet.

Es gibt aber für die ausgesprochenen Wandergebiete, natürlich grade im Norden, gute 1:25.000er Karten von privaten Herausgebern. Zum Thema Piemont: Fraternali und L’escursionista, beides sind ordentliche Ausgaben.

Falls „auf eigene Faust“ soviel bedeuten sollte wie „frei Schnauze, ohne Karte“: Nein, _ niemals nicht _ - auch nicht, wenn die Gebirgslandschaft auf den ersten Blick so lieblich und mild aussieht wie im Valle Maira, geht man nicht ohne 1:25.000er Karte ins Gebirge.

Schöne Grüße

MM

Hi,

möglich ist alles und impossible is nothing wenn man gut ausgerüstet und vorbereitet ist: https://www.youtube.com/watch?v=8xfhioY5uyE

Gruss
K

Hallo Mki,

Glückwunsch zu diesem Entschluss, das Valle Maira ist eine traumhafte Wandergegend. Wir haben das Tal vor ein paar Jahren in einer Woche „umrundet“ und es war ein tolles Erlebnis.

Ich bin mir nicht sicher, was du dir unter „auf eigene Faust“ vorstellst. Wenn du meinst, dass du dir den Reiseveranstalter sparen willst und die Unterkünfte selbst zusammenstellst, dann ist das natürlich ohne große Probleme möglich. Einen Bergführer, falls dieser gemeint war, brauchst du nicht, die Wege sind hervorragend markiert, leicht zu finden und ohne große alpine Gefahren begehbar. Sollte es allerdings heißen, dort ohne Vorbereitung einfach hinzufahren, gibt es natürlich Risiken.

Die Wanderwege im Valle Maira folgen den alten Zöllnerpfaden. In Tagesetappen übernachtet man in Poste Tappa, die manchmal komfortabel, manchmal sehr basic sind. Immer hervorragend ist allerdings das Essen. Alternative Touren und Unterkünfte gibt es kaum. Nun kann ich mir vorstellen, dass im Monat September der eine oder andere schon das Valle Maira durchwandert, so solltest schon sicherstellen, dass die anvisierte Unterkunft Platz hat (und das Menü vobereitet ist :smile: ).

Auf jeden Fall würde ich die Tour im Centro Culturale Borgata in San Martino Inferiore (http://www.borgata-sanmartino.eu/) beginnen und beenden. Es dürfte unmöglich sein, diesen Ort und dieses Quartier nicht zu lieben. Und die Besitzerin, Frau Maria Schneider ist ausgesprochen hilfsbereit, kompetent und - deutschsprachig, was ausgesprochen hilfreich ist, wenn man den Sherpabus (zum Gepäcktransport) umdirigieren will.

Frau Schneider kann Euch bestimmt raten, ob zum besagten Zeitpunkt eine Vorbuchung ratsam ist oder hinreichend Platz für Tag-zu-Tag-Entscheidungen zu erwarten ist. Aber vielleicht ist es auch gar nicht schlecht, sich ein bisschen im Vorfeld festgelegt zu haben, denn dann ist die Entscheidung nicht gar so schwer, ob man noch ein wenig im traumhaften Borgata San Martino bleibt oder zur ebenso traumhaften Tour nach Elva aufbricht. Auf der oben genannten Seite ist jedenfalls ein Formular für die Buchung der einzelnen Poste Tappa.

Wie Ihr es auch macht, Ihr werdet es genießen.

Gruß
Hardey