Www.billig-weg.de

hi leute

hat jemand von euch schon mal von dieser seite nen urlaub gebucht?
oder überhaupt schon mal per internet ne reise gebucht?
bin am grübeln ob ich ganz traditionell ins reisebüro gehe oder mal im netz buche.

danke

markus

Hallo Markus!

Zu Deiner grundsätzlichen Frage nehme ich keine Stellung, da ich „parteiisch“ bin (siehe VíKa).

Zu dem von Dir genannten Buchungsportal empfehle ich aber dringend, Dir den Artikel „Alles nur virtuelle Lockvögel?“ aus der führendenden Zeitschrift der deutschen Tourismuswirtschaft fvw , Heft 13/2003 vom 05.06.2003, Seite 12, zu beschaffen.
Die Zeitschrift vertritt wohlgemerkt die gesamte Tourismuswirtschaft, Online- wie herkömmliche Vertriebsstrukturen, und ist von daher als neutral zu betrachten.
Einfach mal in einem Reisebüro fragen, ob man Dir nicht den Artikel kopieren kann. Ich kann ihn Dir aber bei Bedarf auch gerne faxen.

Gruß, Hartmann.

Wer geht heute noch ins Reisebüro?
Antwort:

Der Neandertaler!

Ernst beiseite; um Reisen zu buchen gibt wes das Internet. Da bekommt man wenigstens nicht ständig irgendeinen totalen Schmarren aufgetischt.

Jedi

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Re: www.billig-weg.de
Hallo Markus,

oder überhaupt schon mal per internet ne reise gebucht?
bin am grübeln ob ich ganz traditionell ins reisebüro gehe
oder mal im netz buche.

die Diskussion kommt immer mal wieder auf. Die Meinungen sind bei diesem Thema so festgefahren, dass Du Deine eigenen Erfahrungen machen solltest.
Ich bin der totale Reisebürofan und bin kein Neandertaler, wie hier behauptet wurde.
Eine Reise, Amazonas im September 2003 habe ich bei Djoser im Internet gebucht, kann somit noch nicht über Erfahrungen berichten.
Aber über meine Riesebüroerfahrung kann ich Dir etwas sagen.
Vorteile, die ich dem Internet nicht zutraue:

Gute (vorläufige) Flugzeiten, morgens hin, abends zurück (Plus von ev. 2 Urlaubstagen). Einmal habe ich eine Charter!!!umbuchung über mein RB gemacht um einen Urlaubstag zu gewinnen.
Insiderinfos: Bsp. Kapverden Hotelbeschreibung: Kein Speisesaal, die Frau vom RB sagte, dass man nur 1 Minute durch den Garten zum Nachbarhotel geht. Es war eines der besten Hotels in dem ich bisher war und ich hätte es ohne ihre Info nie genommen.
Ansprechpartner: Air Marine, wir standen nicht auf der Passagierliste. Nach der ersten Panik -> Anruf im Reisebüro. Die haben das binnen 10 Minuten geklärt.
Service: Ich bekomme während der Beratung ein Glas Sekt. Okay, dies ist kein ausschlag gebendes Argument, aber die Atmosphäre ist einfach gut.
Zu guter Letzt ist die Zeit für mich wichtig. Ich weiss wohin ich wann möchte und alles andere können doch andere mit mehr Erfahrung für mich erledigen. Ich erreiche in ca 60 Minuten das, was ich nach tagelanger Recherche im Internet in vielleicht geringerer Qualität erreiche.

Schönen Urlaub und Gruß,
Joe
PS: Es gibt natürlich auch schlechte RB´s. Die drücken Dir nur Kataloge in die Hand. Die kann ich mir natürlich auch im Internet holen.

Re: www.billig-weg.de

hallo

danke euch für die antworten. werde wohl doch ins reisebüro gehen.

bis dann

markus

Hi Jedi,

Ernst beiseite; um Reisen zu buchen gibt wes das Internet. Da
bekommt man wenigstens nicht ständig irgendeinen totalen
Schmarren aufgetischt.

Könntest Du Deine Aussage noch etwas näher begründen? Zum Beispiel wie der Laie bei Internetangeboten herausfinden kann dass es sich dabei NICHT um einen Schmarren handelt?

Bye
Rolf

Zwecklos. Vorschlag: Wettbewerb
Hallo Rolf,

Ernst beiseite; um Reisen zu buchen gibt wes das Internet. Da
bekommt man wenigstens nicht ständig irgendeinen totalen
Schmarren aufgetischt.

es ist zwecklos nicht belegbare Vorurteile zu entkräften.

Mein Vorschlag wäre mal ein Wettbewerb zwischen Dir, Hartmann und Peter gegen den Rest des Forums.
Aufgabe:
suche im Juli 1 Woche HP am Meer (mind. 21°C, Luft 25°C), Stadtnähe, Mittelklassehotel, Budget 550€/Person von Frankfurt.
Zeit: 120 Minuten
Ergebnisbewertung NUR mit Beweisen.
Gewonnen hat das beste Preis/Leistungs-Verhältnis.

Wäre bestimmt mal interessant :wink:

Gruß, Joe

Hi Joe,

bringt auch nix weil das Preis-Leistungsverhältnis individuell bewertet wird. Die Ansprüche sind einfach zu verschieden. Wenn ich Hotel A zum Preis von X anbiete und es begründe werden eventuell 50% der Leser das befürworten und 50% werden mir den Vogel zeigen. Genauso wird es mit Hotel Y zum Preis von Z bei Hartmann oder Michael sein.

byebye
Rolf

davon abgesehen
05.07. Frankfurt - Fuerteventura 04.30 - 08.00 Uhr
12.07. Fuerteventura - Frankfurt 08.50 - 14.10 Uhr

mit Hapag Lloyd, vorbehaltlich Flugzeitenänderung

Hotel Faro Jandia an der Jandia Playa
4* Hotel mit super Service, klasse Strandlage, riesigen Zimmern und ganz in der Nähe des Ortes.

Preis €549,–/Person/Halbpension im Doppelzimmer/Poolblick. Bahnfahrt innerdeutsch im Preis enthalten. Regulärer Preis €874,–.

Temperatur um diese Zeit tagsüber ca. 27 Grad und leicht windig.

Suchzeit ca. 10 Minuten. Preis Leistung klasse (meine Kollegin war schon dort).

ABER: Für wen ist es geeignet? Will derjenige Sport treiben, Kulturell etwas erleben, weggehen, …? Das sind für mich die wichtigsten Fragen bei einer Reiseberatung. Die Eckdaten sind ja definiert aber was will mein Kunde WIRKLICH?

byebye
Rolf

2 Like

hat alles zwei Seiten…
internet ist gut für:

  • Infos allgemeiner Art suchen
  • Preisinfo einholen
  • 0815 - Buchungen (nur irgendein Hotel, Billig-Fluglinie)
  • Info-Austausch in Foren
  • für Buchungen außerhalb von Öffnungszeiten

Reisebüro ist gut (*) für:

  • Erfahrungen mit Reiseveranstaltern, Reiszielen, Hotels…
  • Preisvergleich auf realistischer Basis (NICHT: was IST das Billigste, sondern, was ist das GÜNSTIGSTE BUCHBARE!)
  • Beratung: wann buchen, wen buchen, wohin buchen…
  • gebe Wünsche bekannt - sucht (mit Hirn, nicht nur nach logischen Gesichtspunkten…)
  • bietet Kulanz (eine Computerbuchung ist eine Computerbuchung!)

Das (*) ist aber der entscheidende Punkt:
Ich muss mir ein Reisebüro/einen Reisebüroexpedienten suchen, der etwas von seiner Sache versteht! Und gutes Service kostet zumindest die Differenz zwischen vermeintlich billiges Internet und angeblich so teures Reisebüro.

In diesem Punkt gebe ich natürlich Reisebürogeschädigten recht: schlecht beraten, schlechter Urlaub - das kann man selbst auch machen!! Sollte aber nicht der Regelfall sein - zumindest hier im Raum Salzburg haben wir doch wirklich etliche RB-Kollegen, die ihr Handwerk verstehen.

Tschüs aus Salzburg
Peter

Gewonnen!
Hallo Rolf,

ganz klar, dass hier ein gutes Reisebüro unschlagbar ist.

Suchzeit ca. 10 Minuten. Preis Leistung klasse (meine Kollegin
war schon dort).

„War schon da“ ist immer ein Vorteil. Mit diesem Argument haben wir Belorizonte/Kapverden genommen und es war spitze.

ABER: Für wen ist es geeignet? Will derjenige Sport treiben,
Kulturell etwas erleben, weggehen, …? Das sind für mich
die wichtigsten Fragen bei einer Reiseberatung. Die Eckdaten
sind ja definiert aber was will mein Kunde WIRKLICH?

Genau. Wenn ich die Recheche über die beste Disco, Mietwagen, Ausflüge usw. selbst betreiben muss, bin ich tagelang beschäftigt.

Gruß, Joe

Hallo Peter,

vielleicht bin ich gerade frustriert (wegen kürzlicher schlechter Erfahrungen mit Reisebüros), aber ich will einmal die Vorteile des Internets für Ignoranten wie mich herausstreichen… Wobei ich nur für mich reden kann und keinerlei Anspruch auf allgemeine Gültigkeit meiner Ergüsse erhebe!

Reisebüro ist sicher gut für Pauschalreisen in klassische Urlaubsregionen, wenn man selbst nur begrenzt Auswahl treffen kann oder will - wofür ich Verständnis habe, weil hier die Profis mehr wissen als ich.

Will ich 1 Wo. Kanaren, DZ, VP (also nichts als Urlaub) ginge ich also sicher ins Reisebüro. Will ich nach Zentralasien, kann ich mir das Reisebüro (leider) sparen. Meiner Erfahrung nach jedenfalls.

Schliesslich dachte ich naiver Kunde, IATA Reisebüros könnte praktisch jede Flugdestination buchen. Als ich meine (inklusive 3-Letter-Code) nannte: „Das führen wir nicht!“ Für das charmant hingehauchte „Auf Wiedersehen“ gebrauchte der Engel am anderen Ende des Schalters nur noch die hübschen, rehbraunen Augen… (okay, ich bin zynisch und verbittert)

Ich bin sicher - auch bei klassischen Destinationen - ein lästiger Kunde. Zum einen ist es mir bei Langstreckenflügen ziemlich egal, ob ich von Klagenfurt, Zürich, Frankfurt oder Paris abfliege. Dafür bin ich bei der Fluglinie etwas wählerisch. In den Reisebüros, die ich kontaktiert habe, bot man mir verständlicherweise nur einen, maximal zwei Flughäfen bzw. Fluglinien an. Auch will ich das Hotel aussuchen und mir nicht vom Reisebüro eines empfehlen lassen; wenn ich nicht zufrieden war, bin ich wenigstens selbst schuld.
Klar, das Suchen kostet Zeit, auch einem Profi. Trotzdem lohnt es sich für mich, auch weil es mir Spass macht. Wenn ich im Endeffekt etwas mehr dafür zahle, nicht mit Delta oder Singaporian, sondern mit Air France oder Quantas zu fliegen, ist das in Ordnung. Und da lohnt sich das Internet, zumindest - wie Du schon sagtest - um herauszufinden, welche Flüge es gibt und wann wer fliegt.
Sich vorab zu informieren (z. B. mittels Internet) kann durchaus unangenehme Ueberraschungen verhindern. Beispielsweise wurde mir vorgeschlagen, mit Swiss nach Moskau zu fliegen und dann mit Aeroflot weiter. Da das Reisebüro offensichtlich nicht oft Flüge via Moskau bucht, entging ihm, dass Swiss nach Domodedovo, Aeroflot aber von Sheremetevo fliegt und zwischen beiden Flughäfen ein russisches Transitvisum nötig ist. Auch wollte ein Reisebüro 1600 Euro für einen Flug, den ich mittels Internet und Telefon um 700 bekommen habe.

Als Warnung: meine Erfahrungen mit „ausgefalleneren“ Destinationen sind schlecht, das bedeutet aber sicher nicht, dass für 90% der Buchungen das Reisebüro nicht die bessere Wahl ist (auch meiner Meinung nach)!

Und: ich will in keinster Form die Fachleute (Hartmann, Peter, Rolf…) beleidigen, ohne die dieses Forum ziemlich uninformativ wäre!

Ich muss mir ein Reisebüro/einen Reisebüroexpedienten suchen,
der etwas von seiner Sache versteht!

Ich suche, gefunden habe ich ihn leider nicht immer(liegt aber auch an meiner Abneigung gegen Pauschalreisen).

zumindest hier im Raum Salzburg haben wir doch wirklich
etliche RB-Kollegen, die ihr Handwerk verstehen.

Gut, schickt einmal einige gegen Südosten.

Grüsse aus Basel (oder Kärnten, wie es beliebt),

Bernd

daß ich Deine Argumente in Teilen sehr gut nachvollziehen kann. Nur meine Schlußfolgerungen sehen etwas anders aus…

Hallo Bernd!

Gelegentliche gebe ich mir das zweifelhafte Vergnügen und lasse ich mich schon mal - insbesondere in fremden Städten, hier vor Ort funktioniert das bekanntheitsbedingt nicht mehr so gut - in anderen Büros „Test-Beraten“ , einfach um zu sehen, wie denn die Kolleginnen und Kollegen so arbeiten und was sie „drauf haben“.
(Ich bedauere dann zwar jedesmal, die kostbare Arbeitszeit der Kollegen für nix und wieder nix in Anspruch zu nehmen, aber andererseits ist das Ganze äußerst lehrreich und darüber hinaus hat man ja sonst als isoliertes Büro keinerlei Vergleichsmaßstäbe.)

In den seltensten Fällen bin ich wirklich begeistert. Im Normalfall bin ich zufrieden aber nur, weil im Vergleich unser Büro ja wohl doch recht gute Arbeit leistet. Aber nur zu oft sträuben sich mir auch die Nackenhaare und ich muß schwer an mich halten, die Kolleginnen nicht zu korrigieren.

vielleicht bin ich gerade frustriert (wegen kürzlicher
schlechter Erfahrungen mit Reisebüros),

Wenn Du nun nur an Büros, die der zweiten oder dritten der o.a. Kategorien zuzurechnen sind geraten bist, kann ich Deinen Frust sehr wohl verstehen.
Die von mir in den zu kritisierenden Büros oft festgestellten Defizite erstrecken sich vorrangig auf folgende Bereiche:

  1. mangelhafte Bedarfsanalyse (deren Wichtigkeit in diesem Forum gerade von Rolf in der letzten Zeit zu Recht oft betont wurde)
  2. unzureichende Produktkenntnisse

Reisebüro ist sicher gut für Pauschalreisen in klassische
Urlaubsregionen, wenn man selbst nur begrenzt Auswahl treffen
kann oder will - wofür ich Verständnis habe, weil hier die
Profis mehr wissen als ich.
Will ich 1 Wo. Kanaren, DZ, VP (also nichts als Urlaub) ginge
ich also sicher ins Reisebüro. Will ich nach Zentralasien,
kann ich mir das Reisebüro (leider) sparen. Meiner Erfahrung
nach jedenfalls.

Da sehe ich den Anpruch an ein gutes Reisebüro e bissele anders: Pauschalreisen von der Stange verkaufen kann (fast) jeder und gerade die in unserer Branche leider so häufig vertretenen unbedarften Blondchen kennen sich auf Gran Canaria, Fuerteventura, an der türkischen Riviera und auf Mallorca ja auch noch recht leidlich aus.
Aber der wirkliche Profi wird dich auch bei Deiner Absicht z.B. nach Buchara, Taschkent oder Samarkand zu reisen gut beraten können und das heißt in diesem angenommenen Fall in erster Linie: Ein für Dich persönlich optimales Hinkommen, Herumkommen und Unterkommen arrangieren, sowie die Formalitäten (Visa) klären.

Schliesslich dachte ich naiver Kunde, IATA Reisebüros könnte
praktisch jede Flugdestination buchen.

Können sie auch!!!

Als ich meine
(inklusive 3-Letter-Code) nannte: „Das führen wir nicht!“ Für
das charmant hingehauchte „Auf Wiedersehen“ gebrauchte der
Engel am anderen Ende des Schalters nur noch die hübschen,
rehbraunen Augen… (okay, ich bin zynisch
und verbittert)

Verständlicherweise! Mal wieder eine unserer reizenden Kolleginnen, die ihren Beruf verfehlt haben und besser Model, Kellnerin oder Friseurin geworden wären.

Ich bin sicher - auch bei klassischen Destinationen - ein
lästiger Kunde.

Das nenne ich nicht lästig, das nenne ich anspruchsvoll.
Ist natürlich mit Arbeit oder - für manche Kollegin noch schlimmer - mit Nachdenken verbunden :wink:

Zum einen ist es mir bei Langstreckenflügen
ziemlich egal, ob ich von Klagenfurt, Zürich, Frankfurt oder
Paris abfliege. Dafür bin ich bei der Fluglinie etwas
wählerisch. In den Reisebüros, die ich kontaktiert habe, bot
man mir verständlicherweise nur einen, maximal zwei Flughäfen
bzw. Fluglinien an. Auch will ich das Hotel aussuchen und mir
nicht vom Reisebüro eines empfehlen lassen; wenn ich nicht
zufrieden war, bin ich wenigstens selbst schuld.
Klar, das Suchen kostet Zeit, auch einem Profi. Trotzdem lohnt
es sich für mich, auch weil es mir Spass macht. Wenn ich im
Endeffekt etwas mehr dafür zahle, nicht mit Delta oder
Singaporian, sondern mit Air France oder Quantas zu fliegen,
ist das in Ordnung. Und da lohnt sich das Internet, zumindest

  • wie Du schon sagtest - um herauszufinden, welche Flüge es
    gibt und wann wer fliegt.
    Sich vorab zu informieren (z. B. mittels Internet) …

Schade, daß Du so weit weg wohnst. Du würdest mit Sicherheit zum Kreis der von mir bevorzugten Kunden gehören. Bei einer Tasse Kaffee quasi von gleich zu gleich Alternativen diskutieren und wirklich ausgefeilte Reisen kreiren - das erfreut mein Herz auch mehr als die Frage, welcher der zahllosen massentouristischen Bunker wohl kinderfreundlicher ist oder das größerer Sportangebot hat als die jeweils anderen.

kann durchaus unangenehme Ueberraschungen verhindern.
Beispielsweise wurde mir vorgeschlagen, mit Swiss nach Moskau
zu fliegen und dann mit Aeroflot weiter. Da das Reisebüro
offensichtlich nicht oft Flüge via Moskau bucht, entging ihm,
dass Swiss nach Domodedovo, Aeroflot aber von Sheremetevo
fliegt und zwischen beiden Flughäfen ein russisches
Transitvisum nötig ist. Auch wollte ein Reisebüro 1600 Euro
für einen Flug, den ich mittels Internet und Telefon um 700
bekommen habe.
Als Warnung: meine Erfahrungen mit „ausgefalleneren“
Destinationen sind schlecht, das bedeutet aber sicher nicht,
dass für 90% der Buchungen das Reisebüro nicht die bessere
Wahl ist (auch meiner Meinung nach)!

Das Hauptproblem ist (siehe auch die schon oben erwähnten Fehler) zum einen, daß - zumindest gilt dies für Deutschland - weniger als die Hälfte des in Reisebüros beschäftigten Personals wirklich ausgebildet ist und daß darüber hinaus die permanente Weiterbildung , die m.E. in diesem Job unabdingbar ist, in Eigeninitiative der Beschäftigten kaum stattfindet und dort wo sie denn angeboten wird, sich naturgemäß vorrangig auf die Massendestinationen beschränkt.

Und: ich will in keinster Form die Fachleute (Hartmann, Peter,
Rolf…) beleidigen, ohne die dieses Forum ziemlich
uninformativ wäre!

Mercí für die Blumen.

Ich muss mir ein Reisebüro/einen Reisebüroexpedienten suchen,
der etwas von seiner Sache versteht!

Ich suche, gefunden habe ich ihn leider nicht immer(liegt aber
auch an meiner Abneigung gegen Pauschalreisen).

Aber es lohnt genauso wie in anderen Bereichen! Ich persönlich als Konsument bin ja auch durchaus bereit, Umwege zu machen für z.B. meinen Buchhändler (der mir meist schon wieder ein Buch zurückgelegt hat, von dem er annimmt, daß es mich interessieren könnte), meinen Landkartenhändler (der mir auch die entlegendsten Ecken dieses Planeten auf Karte besorgt, auch wenn es ein wenig länger dauert) oder meinen Photogerätehändler (der sich z.B. noch mit der alten Nikon F2 auskennt und nicht nur mit dem neumodischen digitalen Schnickschnack). Und wenn ich nicht selber an der Quelle sitzen würde, wäre ich auch bereit für das mir ebenfalls wichtige Gut „Reisen“ solche Umwege zu gehen.

Das entsprechende Ausweichen auf Online -Buch-/Landkarten-Versand, -Photo-Disounter und -Buchungsportale, mag zwar eine - teilweise überfällige - Marktbereinigung fördern, zur Qualitätssteigerung trägt es sicherlich nicht bei. Im Gegenteil: ich sehe durch solche Tendenzen gerade in unserer Branche massiv die Gefahr einer zunehmenden „Aldiisierung“.

Disclaimer: Ich wollte an keiner Stelle Kellnerinnen, Friseurinnen, Kolleginnen oder sonstige Blondinen persönlich beleidigen. Es handelt sich hier vielmehr um - der Erfahrung entnommene - allgemeine Bilder, die Sachverhalte verdeutlichen sollen.
:wink:

Ein schönes Wochenende wünscht

Hartmann.
*MOD: Bemerkung (wie angedroht) wegen seelischer Grausamkeit gelöscht *g*

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wie ich schon sagte, alles hat zwei Seiten…
Hallo Bernd,

was du schreibst, ist richtig und es wäre von mir gelogen, zu schreiben: so was kommt halt manchmal vor! Ich weiß aus meiner eigenen jahrelangen Praxis, dass es 70 bis 80 % „Haserl“ im Reisebüro gibt (rehbraune Augen, gute Figur, angenehmes Auftreten, aber fachliches Wissen beschränkt sich auf die Männerwelt, anloge Beschreibung für die männlichen RB-Häseriche).

Und die restlichen 20 % kennen sich aus. Aber, wie in meinem Fall z. B. wurde ich mit 43 Jahren den Reisebüros, die du richtig beschreibst, zu teuer: Wissen und Erfahrung kostet was, zählt aber nicht mehr im Reisebüro.

Was zählt, ist Stangenware zu verkaufen, Umsatz zu machen, Umsatz zu steuern (wenn es der Neckermann nicht hat, dann wird’s halt nicht verkauft).

Und natürlich der sinkende Ertrag, zum Beispiel bei einem Flugticket. Verdiente man bis Ende der 90er Jahre rund 8 Prozent von relativ „teuren“ Tickets, beispielsweise einem New-York-Flug um rund Euro 650.-- oder einem Londonflug um rund Euro 290.–, so ist im Moment die Situation so, dass die Flugpreise teilweise um 50 Prozent günstiger wurden und 0 - Null - Prozent Kommission bezahlt wird, das Reisebüro muss sich Euro 10.-- draufschlagen… (die meisten Airlines bieten 5 %).

Gleichzeitig stiegen die Lohn- und Mietkosten, mehr EDV wurde notwendig. Da wird es unmöglich für einen noch so geschätzten Kunden seltene Destinationen herauszusuchen und am Tarifnetz zu tüfteln - DAS RECHNET SICH LEIDER NICHT MEHR - nur mehr für den Konkurs. Traurig, aber wahr!

Ein Flugticket, so hat man Deutschland-weit vor zwei Jahren erhoben, kosten einem Unternehmen rund Euro 15.-- (Papier, ARbeit, Kommunikation…) - also, jedes Ticket, das nicht mindestens so viel Ertrag bringt, ist unwirtschaftlich. Klar, es wird immer solche Erträge geben, aber wenn es nur mehr solche werden… Ok, aber das wäre schon wieder ein anderes Thema.

Aber daher sagte ich ja: Internet - zum Informieren - gut! Dass es durchaus Reiseziele oder Reisearten gibt, die im Moment nur das Internet erfüllen kann bzw. besser als ein Reisebüro, ist unbestreitbar. Es sollte jedoch jeder Internet-Reisebuchender daran denken, dass ihm eben rundherum-Infos fehlen könnten, dass es eine andere Haftung u. U. im Internet gibt und dass es genauso sein kann, dass einem die Maschine eine Lösung „verschweigt“, weil nicht so programmiert (auf der LUFTHANSA-Seite gibt es nur LH-Flüge und von deren Partner…).

Also, weiterhin viel Glück und alles Gute
Peter aus Anif bei Salzburg

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Hallo Peter,

wie ich schon ursprünglich schrieb, wollte ich die Reisebüros nicht als Ganzes schlecht machen. Natürlich wusste ich über die Hintergründe nicht so gut Bescheid wie Du.

Dass das Internet für die Dienstleistungs-Branche kein reiner Gewinn ist und die Zeiten härter werden, ist natürlich auch mir klar und ich will die Reisebranche nicht schädigen. Ich wollte nur einmal die Seite eines Nicht-Pauschal-Touristen einnehmen (schön, ich gebe zu, ich war auch etwas frustriert nach meinem Reisebüro-Besuch…).

Zudem muß ich sagen, dass ich auch etwas vergesslich bin. Selbstverständlich habe auch ich gute Erfahrungen mit Reisebüros gemacht. Meine Flüge z. B. nach Lamezia Terme oder Edinburgh habe ich im Reisebüro gebucht und hatte sicher nicht den schlechtesten Tarif bei minimalen Aufwand (sind zugegeben „einfachere“ Destinationen als Bischkek).

Gleichzeitig stiegen die Lohn- und Mietkosten, mehr EDV wurde
notwendig. Da wird es unmöglich für einen noch so geschätzten
Kunden seltene Destinationen herauszusuchen und am Tarifnetz
zu tüfteln - DAS RECHNET SICH LEIDER NICHT MEHR - nur mehr für
den Konkurs. Traurig, aber wahr!

Ja, ich verstehe das durchaus. Andererseits geraten Reisebüros dadurch vielleicht in eine andere Zwickmühle. Wenn nur der rasch bediente Kunde ein guter Kunde ist (Zeit kostet Geld!), entfällt die Beratung weitgehend und damit auch ein großer Vorteil des Reisebüros.

Selbstverständlich habe ich für dieses Problem auch keine Lösung, aber dank Eurer Beiträge (Deines und Hartmanns) sehe ich es wenigstens klarer.

Es sollte jedoch jeder
Internet-Reisebuchender daran denken, dass ihm eben
rundherum-Infos fehlen könnten, dass es eine andere Haftung u.
U. im Internet gibt und dass es genauso sein kann, dass einem
die Maschine eine Lösung „verschweigt“, weil nicht so
programmiert (auf der LUFTHANSA-Seite gibt es nur LH-Flüge und
von deren Partner…).

Stimmt! Und hier auch der springende Punkt: Eine Reise mittels internet zu organisieren kosten viel, viel Zeit und birgt höhere Risiken. Ich habe Stunden und Tage damit verbracht - und das über Monate - mich über mein Reiseziel einzulesen, Flugmöglichkeiten und Hotels zu suchen, Reiserouten und Visabestimmungen in Erfahrung zu bringen, Impfpläne zu studieren… Falls ich Fehler gemacht habe, kann ich niemanden dafür zur Verantwortung ziehen (außer die Fluglinie, falls deren Verschulden offensichtlich ist). Ich gebe aber auch zu, dass es mir Spass gemacht hat.

Wem das alles zu viel Arbeit ist (und das wäre es mir z. B. für einen Familienurlaub auf Sizilien auch) sollte im Reisebüro buchen! Das meine ich auch ehrlich!

Vielen Dank für Deine Ausführungen!
Bernd aus… äh Klagenfurt / Graz / Basel

Hallo Hartmann!

Ich habe viel von dem was ich an Dich und Peter schreiben wollte, schon in die Antwort an Peter verpackt. Daher wiederhole ich nicht alles, möchte jedoch auch Dir Dank sagen, dass Du meinen frustrierten Beitrag mit sachlichen Argumenten und Hintergründen beantwortet hast.

Da sehe ich den Anpruch an ein gutes Reisebüro e
bissele anders: Pauschalreisen von der Stange verkaufen kann
(fast) jeder und gerade die in unserer Branche leider so
häufig vertretenen unbedarften Blondchen kennen sich auf Gran
Canaria, Fuerteventura, an der türkischen Riviera und auf
Mallorca ja auch noch recht leidlich aus.

Genau das verkauft sich aber am Besten; da glaube ich Peter voll und ganz. Die fünf Leute im Jahr, die irgendwohin ans Ende der Welt wollen, halten ein Reisebüro nicht über Wasser, sondern kosten viel Zeit und verlangen kompetente Berater. Denn Zeit ist Geld und ein Profi kostet mehr als ein unbedarftes Blondchen. Ibiza, Kreta und DomRep bringen die Euros, die zur Zeit ein Reisebüro zum Überleben braucht. Dass Dir - und anderen Leuten, die Qualität verkaufen und ehrlich zufriedene Kunden haben wollen - das gegen den Strich geht, kann ich nur zu gut verstehen. Ich denke auch, dass es mehr Spass macht, eine durchgeplante Individualreise zu verkaufen, als zwei Wochen Ballermann von Neckermann.

Aber der wirkliche Profi wird dich auch bei Deiner Absicht
z.B. nach Buchara, Taschkent oder Samarkand zu reisen

Noch „schlimmer“: Kirgisistan. Da es hier nicht die prachtvollen Bauwerke gibt, wie in Usbekistan, liegt es noch mehr abseits der Touristenrouten. Entsprechend gibt es gerade einmal zwei „westliche“ (aber auch nur, wenn man die Türkei dazuzählt) Fluglinien die Bischkek (FRU) anfliegen, daneben noch einige aus der ehemaligen UdSSR.

Wie schon gesagt: für jemanden, der seinen Beruf liebt, vielleicht spannend. Für die Bilanzen unrentabel!

Ein für Dich persönlich optimales
Hinkommen, Herumkommen und Unterkommen arrangieren, sowie die
Formalitäten (Visa) klären.

Stimmt! Aber das rechnet sich für die Mehrzahl der Büros eben nicht. Es gibt Ausnahmen, das gebe ich zu, nicht nur in Spezialreisebüros.

Aber es lohnt genauso wie in anderen Bereichen! Ich persönlich
als Konsument bin ja auch durchaus bereit, Umwege zu machen
für z.B. meinen Buchhändler (der mir meist schon wieder ein
Buch zurückgelegt hat, von dem er annimmt, daß es mich
interessieren könnte), meinen Landkartenhändler (der mir auch
die entlegendsten Ecken dieses Planeten auf Karte besorgt,
auch wenn es ein wenig länger dauert) oder meinen
Photogerätehändler (der sich z.B. noch mit der alten Nikon F2
auskennt und nicht nur mit dem neumodischen digitalen
Schnickschnack).

Zweifelsohne! Allerdings habe ich da auch gewisse Grenzen. Ich würde (von Basel aus) nach Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart oder Frankfurt (um Heidelberg nicht zu nennen) fahren um ein gutes Reisebüro zu kontaktieren, wenn ich dort eines kennen würde. Allerdings überlege ich mir dreimal, dafür nach Hamburg oder Berlin fahren.

Im Gegenteil: ich sehe durch solche
Tendenzen gerade in unserer Branche massiv die Gefahr einer
zunehmenden „Aldiisierung“.

Dem schliesse ich mich vollständig an!

Disclaimer: Ich wollte an keiner Stelle Kellnerinnen,
Friseurinnen, Kolleginnen oder sonstige Blondinen persönlich
beleidigen. Es handelt sich hier vielmehr um - der Erfahrung
entnommene - allgemeine Bilder, die Sachverhalte verdeutlichen
sollen.
:wink:

Dem auch!

Danke und einen Schönen Sonntag!

Bernd

*MOD: Bemerkung (wie angedroht) wegen seelischer Grausamkeit
gelöscht *g*

4 Tage bis Wien oder 20 Tage bis Bishkek sind ja wohl keine seelische Grausamkeit, oder?

lange Stellungnahme
Hi Bernd,

es ist schön Deine Postings zu lesen, bergen sie doch die Möglichkeit einer vernünftigen Diskussion :smile:

Das Problem für uns Reisebüromenschen ist zweischneidig. Einmal wird die Konkurrenz in der Sparte „einfache Kunden“ (=Familienreisen in den Robinson Club mit drei Erwachsenen und zwei Kindern, Ehepaar ins Luxushotel) immer größer (auch durchs Internet) und auf de anderen Seite werden uns seitens der Fluggesellschafen und Reiseveranstalter die Provisionen gekappt. Somit verlieren wir die „einfachen“ Verdienstmöglichkeiten und verdienen an den „schwierigen“ Kunden weniger.

Wirtschaftlich bedeutet dies eine extreme Umstellung: Wo früher bei hohen Provisionen zweistellige Zuwächse zu verzeichnen waren herrscht nun Stagnation bei sinkenden Provisionen. die netto Umsatzrendite ist mittlerweile irgendwo bei 0.1 % angelangt.

Wirtschaftlich gesehen dürften wir Dir sicher keinen Flug nach XXX verkaufen. Praktisch gesehen werden wir es aber selbstverständlich machen. Ein guter Verkäufer rechnet mit Folgegeschäft. Und genau hier liegt der Knackpunkt der mich in letzter Zeit immer mehr aufschreien lässt. Die Moral in der heutigen Zeit ist leider am A*****. Letztens hat eine Kundin angerufen und mich per Telefon längere Zeit über Park- und Übernachtungsmöglichkeiten am Münchner Flughafen ausgefragt. Als ich sie fragte wohin sie fliege und wo sie gebucht habe meinte sie, Ihr Mann hätte spontan im Internet gebucht. Sie hatte keinerlei Gewissensbisse dabei, kostenlose Infos bei mir zu holen, nur weil sie vor zwei Jahren einmal eine Reise bei mir gebucht hatte. Ich persönlich bezahle gerne in einem Geschäft ein paar Euro mehr wenn ich gut, kompetent und freundlich beraten werde und ich gehe auch wieder hin und frage nach, auch wenn ich in einem anderen Laden ein günstigeres Angebot gesehen habe.

Die Kompetenz eines guten Reisebüromitarbeiters (Hartmann, Peter und viele Andere) kommt von guter Schulung, Interesse am Beruf, Freude am Reisen und hoher Motivation. Genau diese Motivation sinkt allerdings in dem Moment wo der Mitarbeiter erkennt dass er nur ausgenutzt wird. Dass der Kunde Informationen am laufenden Band fordert um dann telefonisch darüber zu informieren dass er den Flug im Internet für € 20,-- billiger gefunden habe. Er dankt freundlich und verabschiedet sich.

Wie nun lässt sich eine Lösung für dieses Problem finden? Meines Erachtens nur durch extreme Stärkung der Kompetenz der Reisebüros und Abgrenzung zum Billigmarkt. In der Konsequenz bedeutet dies: Beratung kostet Geld, stellt aber auch mehr Ansprüche an das jeweilige Büro (Haftung bei mangelhafter Leistung - bisher nicht der Fall). Somit landen wir bei Nettopreisen für Alle und entsprechenden Aufschlägen für die Arbeit der Mitarbeiter im Reisebüro. Wer sich diese Aufschläge sparen will kann sich die Arbeit machen und haftet selbst für seine gebuchten Reisebausteine. Wer schnelle und kompetente Beratung möchte wendet sich an sein Reisebüro und bekommt eine entsprechende Leistung gegen Entlohnung.

So, das waren meine „Nachtgedanken“. Mehr fällt mir grad nicht dazu ein, das mag aber auch an den drei dunklen Bieren liegen die ich mir grade reingepfiffen habe *g*

Byebye
Rolf

p.s. die Streichung der „noch xx Tage bis zum U****“ wurde übrigens angedroht und wird bis zu meinem U**** am kommenden Mittwoch konsequent weiter verfolgt *g*

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hatte mal Abenteuerreisen organisiert…
um einmal auch ein praktisches Beispiel zu erwähnen, Ausgefallenes anzubieten:

Ich hatte einen Katalog „Abenteuerreisen“ mit einem Off-Road-Freak: mit Libyen, Mauretanien, Senegal, Guinea und Pamir-Gebirge

Erfolg? Ein paar Hanseln für Libyen, Mauretanien, Senegal, Guinea…

Ich habe da alles selbst organisiert: die Verladung der Landrover in Hamburg in Container und Verschiffung nach Afrika, die Flüge nach Senegal und ins Pamirgebiet, die „weitere Betreuung“ übernahm der Off-Road-Freak.

Trotzdem war es kein finanzieller Erfolg: weil hundert Menschen kamen, mir erklärten, das machen sie selber besser… und meinten, wenn ich IHNEN Mitreisende bringe, loben sie mich…

Also hat sich die Geduld, Ausdauer, Beratung usw. leider nicht rentiert - vielleicht auch ein Grund, weshalb es schwierig ist in einem Reisebüro Geld mit ausgefallenen Wünschen zu verdienen.

Dies ein Erfahrungsbericht!
Tschüss Peter

von 1986 bis 1999 hatte ich mein eigenes Reisebüro - hier ein paar „Service-Erfahrungen“:

Samstag bis 12 Uhr offen: 11.45 Uhr Kunde will Magic Life buchen; fragt, ob er um 14 Uhr mit seiner Frau wieder kommen kann - klar, ich bleibe - is ja nur meine Freizeit…!
14.00 Uhr - wer kam nicht? wer kam überhaupt NICHT MEHR? Richtig - der Kunde! Bis ich zu Hause war, wars dann 14.45 Uhr…

Abends offen bis 18 Uhr - 17.55 Uhr Kunde betritt Büro: möchte gerne gute Beratung - ich bleibe bis 19.30 Uhr - wer hat dann nicht gebucht? Richtig - der Kunde! Bin mit dem Bus dann nach Hause gefahren - war 21 Uhr…

Donnerstag Anruf: brauche ein Gruppenangebot, guter Auftrag! Haken an der Sache - Angebot bis Montag 9 Uhr früh notwendig; ich opferte das Wochenende (ein gutes Angebot braucht seine Zeit: Samstag vormittag kamen die letzten Parnter-Antworten, dann schreiben, Sonntag nochmals überdenken, ausdrucken, Montag 8 Uhr - zugestellt) - Ergebnis:
„Wir danken für Ihr wirklich sehr ausführliches Angebot, allerdings hatten wir uns Freitag abend bereits für ein anderes Angebot entschieden“ - oft vorgekommen? Fünf bis sechs Wochenende im Jahr (habe übrigens Familie mit drei Kindern…)

Anfrage: Flüge nach Australien inkl. mehreren Rundflugpässen und Stops beim Rückflug - Angebot muss schriftlich sein - Arbeitszeit: na ja, so rund zwei Stunden gehen schon drauf, wenn’s ordentlich sein soll (Verfügbarkeitskontrolle, Vorreservierung, Preischeck, …) Ergebnis:
„Herr Krackowizer, Sie waren von den 25 (!!!) Reisebüros, die wir fragten im Mittelfeld …“ - Kunden waren Pensionisten…

Eine Bekannte will mit Mann und vier (!!!) Kindern verreisen: güüünsttig - steht ja in jeder Zeitung - alle Kinder gratis… Mein güünnstiges, vernünftigstes All-inclusive-Angebot für Türkei - rund Euro 2.500.-- für die ganze Familie (is schon ein paar Jahre her…) ALL INCLUSIVE!!! und lange Beratung, weil ich selbst schon oft in der Türkei war - meine Bekannte: „Bist deppert! Du belügst mich ja!“, sprachs und ging wo anders buchen - natürlich billiger, natürlich hatte sie Ärger, weil’s ein Leger war - Fachleuten glaubt man ja nicht, die wollen ja nur abkassieren…

Er - Direktor einer der größten Salzburger Banken, sie - löchert mich immer wieder wegen eines Magic-Life-Urlaubs: wo, wann, meine ERfahrungen, Katalog, Option - Optionsverlängerung. Dann: …mein Mann ist in seiner Mittagspause ins Reisebüro um die Ecke gegangen und hat gebucht. Er kennt Sie (=mich) ja leider nicht…"

diese und viele viele andere Erlebnisse machen es mir manchmal schwer, an den Beruf Touristik fachmann zu glauben!

21 Jahre mit Herz und Seele dem Tourismus verschrieben - „Mein Beruf ist mein Hobby geworden“ sage ich von mir. Aber ich muss akzeptieren, wie hier in diesen Beiträgen geschrieben, dass ich „von einer anderen Generation“ bin und wie meine Frau sagt, Reisebüro kein Gewerbe mehr ist, sondern INDUSTRIE!

Aber, Freunde, ich gebe nicht auf - das sollte hier nicht herausklingen! Dort, wo ich derzeit im „Einsatz“ bin, macht die Arbeit noch wirklich Spaß und hier im Forum gibt es immer wieder neue Impulse und Ideen!

Einen schönen Sonntag
Peter

Hallo Rolf,

wie ich gesehen habe, hat mein Posting (neben anderen natürlich) mehrere lange Stellungnahmen hervorgerufen. Ich finde es interessant, etwas mehr Einblick in die Branche bekommen zu haben und kann den „Frust“ über die wirtschaftliche Situation der Reisebüros und die Moral der Kunden (siehe auch Peter’s neueste Postings) gut nachvollziehen.

Wie nun lässt sich eine Lösung für dieses Problem finden?
Meines Erachtens nur durch extreme Stärkung der Kompetenz der
Reisebüros und Abgrenzung zum Billigmarkt. In der Konsequenz
bedeutet dies: Beratung kostet Geld, stellt aber auch mehr
Ansprüche an das jeweilige Büro (Haftung bei mangelhafter
Leistung - bisher nicht der Fall). Somit landen wir bei
Nettopreisen für Alle und entsprechenden Aufschlägen für die
Arbeit der Mitarbeiter im Reisebüro. Wer sich diese Aufschläge
sparen will kann sich die Arbeit machen und haftet selbst für
seine gebuchten Reisebausteine. Wer schnelle und kompetente
Beratung möchte wendet sich an sein Reisebüro und bekommt eine
entsprechende Leistung gegen Entlohnung.

Es gab einmal in Österreich einen Vorstoß der Reisebüros, für Beratung ohne Buchung ATS 50,- (knapp 4 Euro) zu verlangen. Gab natürlich einen Aufschrei; schliesslich gibt es immer einen Aufschrei, wenn etwas Geld kosten soll, das gestern noch gratis war. Es wurde dann still um diese Idee.

Ich für meinen Teil könnte mich damit anfreunden, auch mehr als 4 Euro für Beratung zu zahlen (die dann natürlich einigermassen gut sein sollte). Die praktische Umsetzung ist aber schwierig, das ist auch mir klar.

So, das waren sie, die vormittäglichen Eingebungen (*) eines außenstehenden Laien…

Schönen Sonntag,

Bernd

* Habe meine „Eingebungen“ nachträglich stark gekürzt. Finde sie doch zu unausgereift.