Mal grundsätzlich …
Es gibt eine ganze Anzahl von buddhistischen Zentren und Seminarhäusern in Deutschland. Viele bieten nach Absprache auch die Möglichkeit eines längeren Aufenthaltes an.
Ein buddhistisches Kloster (vihara) ist jedoch ein bißchen was anders. Dort leben dauerhaft Ordinierte. Da solche Viharas vor allem auf Spendenbasis existieren, gibt es begreiflicherweise in Deutschland nicht viele davon. Noch weniger nehmen Gäste für mehrere Tage auf.
Darüber hinaus ist das auch ein bißchen anders als der ‚Klosterurlaub‘, der von verschiedenen katholischen Klöstern angeboten wird. Es wird erwartet, dass man sich in den Tagesablauf einfügt. Das heisst nicht nur Meditation, sondern auch Übernahme anfallender Arbeit. Inklusive Kartoffeln schälen oder Toiletten putzen.
Was das Meditieren angeht, sollte man nicht gerade Anfänger sein. Da Du nicht angibst, welcher buddhistischen Tradition Du nahestehst, vermute ich, dass Du da keine große Erfahrung hast. Ich habe es schon mehr als einmal erlebt, dass sich ein Anfänger nach zwei oder drei Tagen eines Retreats aus dem Staub gemacht hat, weil er vollkommen falsche Vorstellungen davon hatte, was ihn erwartet. Ein paar Stunden am Tag still zu sitzen, ist nicht nur eine geistige, sondern auch eine körperliche Herausforderung. Für Neulinge ist es besser, erst einmal bei einer Kurzveranstaltung (vielleicht zwei, drei Tage) ‚hineinzuschnuppern‘.
Wenn es nur ein besonders geruhsamer und stiller Urlaub mit Meditation nach Lust und Laune sein soll, dann sind die Angebote christlicher Klöster sinnvoller. Oder z.B. dieses Angebot: http://www.zenklausen.de/
Wenn es hingegen wirklich ein buddhistisches Kloster sein soll, so gibt es in der Theravada-Tradition als Möglichkeit das Metta Vihara (http://www.buddha-haus.de/metta_vihara.htm) und in der Zen-Tradition den Daihizan Fumonji (http://www.eisenbuch.de/).
Im Metta Vihara wird bei Gästen vorausgesetzt, dass sie an mindestens einem längeren Meditations-Retreat schon einmal teilgenommen haben und dass sie auch im Alltag regelmäßig meditieren. Als Spende (dana) werden (nach persönlicher Leistungsfähigkeit) 25 - 40 € pro Tag empfohlen.
Im Fumonji wird es dem Gast freigestellt, am Tagesablauf der Gemeinschaft (http://www.eisenbuch.de/index.php/de/kloster/tagesab…) teilzunehmen, als Minimum wird jedoch pro Tag eine Stunde Mitarbeit und Teilnahme an einer gemeinsamen Meditation erwartet. Erfahrung (z.B. Teilnahme an einem längeren Sesshin) wird zwar nicht gefordert, ist aber mehr als sinnvoll. Die Möglichkeit, als Gast dort teilzunehmen, besteht nur im April, im August und im November. Kosten für Unterkunft und Verpflegung 40 - 60 Euro, dazu eine Spende (dana) nach freiem Ermessen.
Freundliche Grüße,
Ralf