1-2 Wo. buddhist.Kloster in Dt. Wo geht das?

Hallo,

ich würde gerne 1-2 Wochen in einem buddhistischen Kloster verbringen um wieder zu mir zu kommen. Im Netz habe ich keine genauen Angaben gefunden, wo ich das machen könnte, d.h. welche der aufgeführten Klöster dies anbieten.

Liebe Grüße
Tatze

Moin,

Wenn es dir darum geht, 1-2 Wochen in einem buddhistischen Umfeld zu leben, dann kann ich dir das Kamalashila Institut in der Eifel empfehlen

http://www.kamalashila.de

Dort kannst du auch außerhalb von Kurszeiten ein Zimmer mieten, an den täglichen Meditationen teilnehmen und es stehen ordinierte Ansprechpartner (Mönche) zur Verfügung.

Gruß
Marion

Hallo,
welche buddhistische Richtung schwebt Dir denn vor?

Gruß,
Ralf

Mal grundsätzlich …
Es gibt eine ganze Anzahl von buddhistischen Zentren und Seminarhäusern in Deutschland. Viele bieten nach Absprache auch die Möglichkeit eines längeren Aufenthaltes an.

Ein buddhistisches Kloster (vihara) ist jedoch ein bißchen was anders. Dort leben dauerhaft Ordinierte. Da solche Viharas vor allem auf Spendenbasis existieren, gibt es begreiflicherweise in Deutschland nicht viele davon. Noch weniger nehmen Gäste für mehrere Tage auf.

Darüber hinaus ist das auch ein bißchen anders als der ‚Klosterurlaub‘, der von verschiedenen katholischen Klöstern angeboten wird. Es wird erwartet, dass man sich in den Tagesablauf einfügt. Das heisst nicht nur Meditation, sondern auch Übernahme anfallender Arbeit. Inklusive Kartoffeln schälen oder Toiletten putzen.

Was das Meditieren angeht, sollte man nicht gerade Anfänger sein. Da Du nicht angibst, welcher buddhistischen Tradition Du nahestehst, vermute ich, dass Du da keine große Erfahrung hast. Ich habe es schon mehr als einmal erlebt, dass sich ein Anfänger nach zwei oder drei Tagen eines Retreats aus dem Staub gemacht hat, weil er vollkommen falsche Vorstellungen davon hatte, was ihn erwartet. Ein paar Stunden am Tag still zu sitzen, ist nicht nur eine geistige, sondern auch eine körperliche Herausforderung. Für Neulinge ist es besser, erst einmal bei einer Kurzveranstaltung (vielleicht zwei, drei Tage) ‚hineinzuschnuppern‘.

Wenn es nur ein besonders geruhsamer und stiller Urlaub mit Meditation nach Lust und Laune sein soll, dann sind die Angebote christlicher Klöster sinnvoller. Oder z.B. dieses Angebot: http://www.zenklausen.de/

Wenn es hingegen wirklich ein buddhistisches Kloster sein soll, so gibt es in der Theravada-Tradition als Möglichkeit das Metta Vihara (http://www.buddha-haus.de/metta_vihara.htm) und in der Zen-Tradition den Daihizan Fumonji (http://www.eisenbuch.de/).

Im Metta Vihara wird bei Gästen vorausgesetzt, dass sie an mindestens einem längeren Meditations-Retreat schon einmal teilgenommen haben und dass sie auch im Alltag regelmäßig meditieren. Als Spende (dana) werden (nach persönlicher Leistungsfähigkeit) 25 - 40 € pro Tag empfohlen.

Im Fumonji wird es dem Gast freigestellt, am Tagesablauf der Gemeinschaft (http://www.eisenbuch.de/index.php/de/kloster/tagesab…) teilzunehmen, als Minimum wird jedoch pro Tag eine Stunde Mitarbeit und Teilnahme an einer gemeinsamen Meditation erwartet. Erfahrung (z.B. Teilnahme an einem längeren Sesshin) wird zwar nicht gefordert, ist aber mehr als sinnvoll. Die Möglichkeit, als Gast dort teilzunehmen, besteht nur im April, im August und im November. Kosten für Unterkunft und Verpflegung 40 - 60 Euro, dazu eine Spende (dana) nach freiem Ermessen.

Freundliche Grüße,
Ralf

3 Like

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Nachdem was ich jetzt gelesen habe glaube ich, dass für mich eher die Zenklausen in Frage kommen. Erstens habe und werde ich mich konfessionell nicht wirklich festlegen, da ich mich eher als spirituell und offen einschätze und zweitens glaube ich, dass ich obwohl ich in Meditation geübt bin den Anforderungen, die in einem wirklichen Kloster an mich gestellt werden würden nicht gerecht werden könnte.
Die Antwort hat mir und anderen sicherlich einiges erspart! Die Zeit und Ruhe wieder zu sich zu kommen finde ich bestimmt eher dort.

Beste Grüße
Tatze

Moin,

Erstens habe und werde
ich mich konfessionell nicht wirklich festlegen, da ich mich
eher als spirituell und offen einschätze und zweitens glaube
ich, dass ich obwohl ich in Meditation geübt bin den
Anforderungen, die in einem wirklichen Kloster an mich
gestellt werden würden nicht gerecht werden könnte.

Wenn es dir hauptsächlich darum geht:

Die Zeit und Ruhe wieder zu sich zu kommen

Warum mietest du dir nicht einfach ein ruhiges und abgelegenes Ferienhaus? Was erhoffst du dir denn von der Nähe zu Zen-Buddhisten oder anderen Buddhisten?

Gruß
Marion

Hallo Marion,

hauptsächlich geht es mir um die fördernde Energie und Atmosphäre, die solchen Einrichtungen zu eigen ist. Ich denke es fällt einem leichter wieder die eigene Mitte zu finden, wenn man von Menschen umgeben ist, die es bereits sind und die einem vielleicht den einen oder andren Rat an die Hand geben können.
Das ganze entspringt demnach Respekt und Anerkennung den Buddhisten gegenüber.

Gruß Kevin

Hallo Kevin

hauptsächlich geht es mir um die fördernde Energie und
Atmosphäre, die solchen Einrichtungen zu eigen ist.

Das kann ich verstehen. Das geht mir auch bei „unserem“ Meditationshaus so.

http://www.tibet.de/meditationshaus.html

Schön, dass es offenbar etwas ist, das auch Nicht-Buddhisten wahrnemen können. Ansonsten musst du keine Scheu haben auch bei Einrichtungen, die sehr buddhistisch aussehen. Normalerweise fragt dich dort niemand, ob du Buddhist bist, welcher buddhistischen oder anderen Richtung du angehörst oder Ähnliches um zu „missionieren“ oder dich in irgend einer Richtung zu beeinflussen. Es wird lediglich erwartet, dass du dich an die Hausordnung hältst. Solltest du es einmal anders erleben, solltest du dieser speziellen Einrichtung und Gruppe schnell den Rücken kehren. Es ist auch in Deutschland nicht alles buddhistisch, was sich den Anschein geben möchte.

Ich wünsche dir alles Gute für dein Vorhaben.
Gruß
Marion

Hi Marion,

hiermit möchte ich auch dir für deine offenen Antworten danken und die Tipps, die du mir gegeben hast. Ich werde mir jetzt aus dem, was ihr beide geschrieben habt das passende für mich raussuchen.

Grüße Kevin