Austritt aus der Kirche

Hallo,

ich möchte gerne aus der Kirche austreten und habe diesbezüglich ein paar Fragen.

a) In NRW ist der Kirchenaustritt beim Amtsgericht vorzunehmen. Kann ich jedes beliebige Amtsgericht aufsuchen oder ist es zwingend erforderlich das Amtsgericht der Stadt aufzusuchen wo ich meinen offiziellen Wohnsitz habe?

b) Wie hoch sind in etwa die Austrittskosten?

Würde mich über Antwort sehr freuen.

Gruß,

MrLobaLOba

Hi,

ich möchte gerne aus der Kirche austreten und habe
diesbezüglich ein paar Fragen.

Dann tue es doch. *g*

a) In NRW ist der Kirchenaustritt beim Amtsgericht
vorzunehmen. Kann ich jedes beliebige Amtsgericht aufsuchen
oder ist es zwingend erforderlich das Amtsgericht der Stadt
aufzusuchen wo ich meinen offiziellen Wohnsitz habe?

Soviel ich weiß, mußt Du den Kirchenaustritt vor der Rechtsantragsstelle am Wohnsitz erklärt werden. Hier dürftest Du das richtige Amtsgericht finden:
http://www.kirchenaustritt.de/NRW/

b) Wie hoch sind in etwa die Austrittskosten?

Eine Gebührentabelle findest Du ebenfalls unter diesem Link (unter ‚Info‘); demnach hast Du das Vergnügen, in NRW kostenlos auszutreten. *g*

Viele Grüße

Tessa

Hallo,

zu 1): Meiner Meinung nach musst Du es in dem Amstgericht erledigen, das für Dein Wohnbezirk zuständig ist (aber ich bin nicht sicher, da man in Bayern das Ganze beim Standesamt erledigt)

zu 2): Ca. 30 €

Ciao
Camilla

Hallo,

zu 1): Meiner Meinung nach musst Du es in dem Amstgericht
erledigen, das für Dein Wohnbezirk zuständig ist (aber ich bin
nicht sicher, da man in Bayern das Ganze beim Standesamt
erledigt)

Wenn man aus einer Religionsgemeinschaft, die Körperschaft öffentlichen Rechts ist austritt, dann am Ort, wo man seinen Wohnsitz hat, denn dort bezahlt man seine Steuern und es liegt ja im eigenen Interesse, daß man möglichst schnell eben keine Kirchensteuer oder Kultussteuer mehr bezahlt.

zu 2): Ca. 30 €

Es wird darüber ein Bescheid ausgestellt, und diese Ausstellungskosten sind regional unterschiedlich.
30 Euro dürften schon relativ hoch liegen.

Viele Grüße

Iris

Zeit für FAQ …
Hallo,

die Frage war hier schon öfter, und der Link ist immer noch gut:

http://www.ibka.org/infos/FAQKA.html

Grüße
Wolfgang

Kirchgeld
Hallo, Mr. LubaLuba!

Nur so am Rande - ich bin nicht sicher, wie weit der Gedanke des „Kirchgeldes“ inzwischen gediehen ist, sprich: Ob’s das inzwischen definitiv gibt. Aber es wurde seinerzeit überlegt (meine Presbyter-Zeit liegt schon zwei Jahre zurück), eben dieses einzuführen für Ehen, in denen der Hauptverdiener aus der Kirche austritt, der Gering- oder Nichtverdiener hingegen in der Kirche verbleibt. Das würde - für den Fall, daß du verheiratet bist - dazu führen, daß du nur sehr wenig bis keine Kirchensteuern sparen würdest.

Dies nur als Hinweis, falls allein die Kirchensteuer Hintergrund deines Wunsches ist.

Gruß vom
Sams

Hallo Tessa,

Dein Link ist Gold wert :smile:)

Vielen Dank !

Gruß,

MrLobaLoba

das verstehe ich …
unter Vergewaltigung!
Ein Grund mehr, dass alle aus der Kirche austreten.
Am besten wäre, die kirche zu 100 % vom Staat abzukoppeln. Soll heißen: wenn sie Geld braucht, soll sie bei ihren Mitgliedern betteln gehen.
Der heutige Zustand emtspricht überhaupt nicht dem der Urkirche. Den heutigen Kirchen geht´s nur um eines: Geld machen.
Grüße
Raimund

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Hallo Raimund,

im Prinzip geb ich Dir Recht. Das Geben sollte freiwillig geschehen.

Aber auch in der Urkirche wurde Geld gesammelt. Nämlich um die Bedürftigen zu unterstützen.

Gruss Harald

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hallo Harald,

Aber auch in der Urkirche wurde Geld gesammelt. Nämlich um die
Bedürftigen zu unterstützen.

richtig! Es wurde gesammelt… aber nicht eingezogen!
Als Jesus sagte: gebt dem Kaiser was des Kaiser´s ist und Gott, was Gottes ist!" meinte er nicht, dass Zwangssteuern erhoben werden.
Grüße
Raimund

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Der Grund, weshalb die „Staatskirche“, so wird sie in der Schweiz genannt und bezeichnet die katholische und die evangelische Kirche, ist deshalb so eng an den Staat gebunden, weil sie teilweise Aufgaben übernimmt, die sonst der Staat übernehmen müsste oder noch mehr konfrontiert ist. Dies besonders im unterstützen von Minderbemittelten. Auch sonst, so zumindsten in der Schweiz, übernimmt die Kirche sehr viele soziale Tätigkeiten, die wohl auch der Staat anbietet dies aber nicht in diesem Ausmass. Daher bekommt die Kirche Geld von den Kirchgliedern. Ich weiss nicht wie das in DE gehandhabt wird. In der Schweiz zahlst du Kirchengeld mit den Steuern. Je nach dem, ob du katholisch oder evangelisch bist, je nach Kanton und Gemeinde, mehr oder weniger.

Gruss HaegarCH

Hallo Raimund

unter Vergewaltigung!
Ein Grund mehr, dass alle aus der Kirche austreten.
Am besten wäre, die kirche zu 100 % vom Staat abzukoppeln.
Soll heißen: wenn sie Geld braucht, soll sie bei ihren
Mitgliedern betteln gehen.
Der heutige Zustand emtspricht überhaupt nicht dem der
Urkirche. Den heutigen Kirchen geht´s nur um eines: Geld
machen.

Alle Freikirchen machen es so, wie Du forderst, also solltest Du den Ausdruck „die heutigen Kirchen“ etwas präzisieren.

Die Staatskirchen wiederum übernehmen eine ganze Reihe von sozialen Aufgaben, die für die Gesellschaft notwendig sind. Einfach die Kirchensteuer abschaffen, wäre also nicht richtig.

Meines Erachtens wäre der richtige Weg, statt der kirchensteuer eine Sozialsteuer einzuführen, die dann jeder - unabhängig vom Glauben - zu zahlen hätte und daher geringer ausfallen würde. Dazu müsste der Staat die Betreuung der kirchlichen Gebäude übernehmen, die aus kultureller Sicht von Bedeutung sind. Dann müsste man noch einige tausend Theologen in Brot und Arbeit finden und die Umstellung wäre vollzogen.

Gruß
Thomas

hallo Thomas

Die Staatskirchen wiederum übernehmen eine ganze Reihe von
sozialen Aufgaben, die für die Gesellschaft notwendig sind.

Dass der Staat an diesen sozialen Aufgaben den größten Teil selbst zahlt, das erwähnen die Kirchen allerdings nicht.Wäre auch peinlich, wenn die Gläubigen plötzlich nachfragen würden, wofür das viele Geld (Steuern, Kolekte, Einkünfte aus Geschäftbetrieben, Banken, Forsten…)verwendet wird.

Einfach die Kirchensteuer abschaffen, wäre also nicht richtig.

Das wäre die einzig richtige Entscheidung

Meines Erachtens wäre der richtige Weg, statt der
kirchensteuer eine Sozialsteuer einzuführen, die dann jeder -
unabhängig vom Glauben - zu zahlen hätte und daher geringer
ausfallen würde.

Die der Staat dann wieder für artfremde Leistungen verwendet (z.B. Minister bezahlen.
Außerdem zahlen wir für soziele Aufgaben des Staates sowieso schon genügend. Dass der Staat unfähig ist, wirtschaftlich damit umzugehen, ist nicht die Schuld der Bürger. Also müssen sie nicht dafür gerade stehen.

Dazu müsste der Staat die Betreuung der
kirchlichen Gebäude übernehmen, die aus kultureller Sicht von
Bedeutung sind.

Macht er doch schon! Oder Glaubst Du, die Kirche zahlt für die berühmten Kirchengebäude (Theatinerkirche, Asamkirche …usw. in München)die Erhaltungskosten?
Obwohl das eigentlich richtig wäre. Wenn ich für meinen Betrieb zum Staat gehe und sage: „lieber Staat, bitte erhebe eine Raimund-Steuer und finanziere damit mein Geschäftshaus“, dann würden die am Lachkrampf sterben.
Die Kirchengebäude sind nichts anderes, als mit erpresstem Geld erbaute Geschäftsgebäude zum Zwecke der Geldanschaffung. Kirchen sind genau die gleichen Kapitalfirmen, wie Mercedes oder BIF (Brendle Investitions- & Finanzberatung). Mit dem einen Unterwchied, dass die es geschafft haben, ihren Betrieb als ethisch hochstehend einzustufen.

Dann müsste man noch einige tausend Theologen
in Brot und Arbeit finden und die Umstellung wäre vollzogen.

Das auch noch! Wir haben genug Paffen.
Es wird Zeit, dass der Glaube eine rein persönliche Angelegenheit wird. Etwas, was mit dem Staat 0 zu tun hat. Geschäftsbetriebe wie Sientologen auch.
Grüße
Raimund

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Hallo Raimund

Also Deine aggressive Tonart ist wirklich traurig…

Das mit den staatlichen Beihilfen, die es jetzt schon gibt, stimmt, aber die decken nicht die tatsächlichen Kosten. Das, was fehlt wird eben aus der Kirchensteuer finanziert, die wir ja abschaffen wollen.

Dies gilt für soziale Leistungen, Krankenhäuser, Kindergärten, Altenheime usw. Wenn Du mit dem Argument „der Staat muss eben sehen…“, jede Ersatzfinanzierung ablehnst, trägst Du Deinen Unmut (wie allgemein üblich) auf dem Rücken der Schwachen aus, Hauptsache Raimund spart ein paar Euro im Jahr, nicht wahr?

Das gilt auch für kirchliche Gebäude. Die Staatskirchen haben durchaus schon vereinzelt versucht, kirchliche Gebäude stillzulegen, weil die Kosten-Nutzen Relation nicht mehr tragbar waren. Es haben die öffentlichen Bedenkenträger am lautesten gepupt, die vom Glauben so weit entfernt sind, wie der Teufel vom Weihwasser.

Wenn Du aber die Staatskirchen mit Scientology vergleichst, dann zeugt das davon, dass Du nicht die Bohne Ahnung hast. Der Unterschied zwischen Scientology und den Staatskirchen entspricht in etwa den zwischen der Deutschen Bank und einer Verwaltungsbehörde. Scientology ist auf Geld aus - sonst nichts. Die Staatskirchen haben als Ziel humanitäre und soziale Aufgaben (jawohl, die eigentlichen, zentralen Ziele der Mission und der Verbreitung des Glaubens sind dort schon längst an die dritte Stelle gerückt) und haben dafür einen riesigen und nicht sehr effektiven Verwaltungsapparat aufgebaut.

Gruss
Thomas