ReligionsWissenschaft, was ist das?

Hi,
unter Religion verstehe ich den Glauben an eine sinnvolle, gewollte, Ziel orientierte GottesSchöpfung vom All, der Milchstraße, unserer Welt im SonnenUmlauf und schließlich allem, was da wächst, kreucht und fleucht mit uns Menschen, „… als Krone dieser Schöpfung…“ ausgerüstet mit Geist und Verstand zurück und nach vorne zu schauen, Verantwortung zu tragen unter selbstverständlichem Einbezug der Wissenschaften und deren nutzbaren Erkenntnissen z.B. zur Absicherung der LebensQualität, so daß nach meiner Auffassung „ReligionsWissenschaft“ irgendwie überflüssig erscheint, oder ein Terminus einer separaten WissensSchiene ist, die mit Glauben an sich nichts am Hute hat, also atheistischer Herkunft ist, oder irre ich mich da?
liebe Grüße
Chris

Hallo, Chris,
Religionswissenschaft hat mit dem Glauben an sich recht wenig zu tun.

„Die Religionswissenschaft ist eine Wissenschaft, die sich mit allen konkreten Religionen und (religiösen) Weltanschauungen der Vergangenheit und Gegenwart befasst. Das Fach wird durch Attribute wie „allgemeine“ oder „vergleichende“ näher bestimmt und wird oft mit dem Fach Religionsgeschichte assoziiert.“ So erklärt es Wikipedia in dem entsprechenden Beitrag.

Da Religionen ein wesentlicher Bestandteil menschlicher Kultur sind, ist es wohl einsichtig, dass dieser Bestandteil mit wissenschaftlichen Methoden untersuchbar und untersuchenswert ist. - Genauso wie Kunst oder Sprache oder andere Bereiche.

Gruß
Eckard

Hallo,
wie Eckard, bzw. Wikipedia schon schrieb, lässt sich RW in zwei Bereiche unterteilen. Zum einen Religionsgeschichte. Hier beschäftigt man sich mit den Glaubensinhalten und z.B. der Ausbreitung, verschiedenen Interpretationen und Abspaltungen von Religion. Hier ist es dann meist so, das sich ein Religionswissenschaftler auf eine Religion oder eine geographische Region festlegt.
Der zweite Bereich, die vergleichende, oder besser systematische RW beschäftigt sich mit „Auswirkungen“ von Religion allgemein. hier gibt es zahlreiche Unterkategorien wie z.B. Soziologie, Psychologie, Ethnologie, Pädagogik, Ästhetik usw. Beide Bereiche greifen stark ineinander, da man ja „Beispiele braucht um seine Theorien zu überprüfen“.
Die Herangehensweise ist natürlich eine neutrale, aber es ist keinesfalls so, das man als Religionswissenschaftler Atheist sein muss. Einen guten Überblick darüber was Religionswissenschaft macht, bzw. was sie will geben die Einführungen von Stolz und/oder Hock (beide bei amazon zu finden).
LG Backs

Hi,

unter Religion verstehe ich den Glauben an eine sinnvolle,
gewollte, Ziel orientierte GottesSchöpfung vom All

Was du beschreibst, ist ein Glaubensinhalt, aber ein spezieller Glaubensinhalt allein macht noch lange keine „Religion“ aus. Jedenfalls würdest du dich mit dem von dir Angedeuteten keiner einzigen von den über 200 bekannten Religionen aus Vergangenheit und Gegenwart einsortieren können.

Außerdem finden sich massenweise Religionen, in denen von einer Schöpfung nicht die Rede ist, auch von einer göttlichen nicht, und dann finden sich zahlreiche Religionen, in denen Götter keinen Kult haben (d.h. es gibt keine besonderen Verehrungsrituale) oder in denen es sogar Götter gar nicht gibt.

Und auch dies:

„… als Krone dieser Schöpfung…“ ausgerüstet mit Geist und
Verstand zurück und nach vorne zu schauen, Verantwortung zu
tragen unter selbstverständlichem Einbezug der Wissenschaften
und deren nutzbaren Erkenntnissen

hat mit Religion gar nichts zu tun, sondern ist ein weitverbreitetes menschliches Selbstverständnis.

so daß nach meiner Auffassung
„ReligionsWissenschaft“ irgendwie überflüssig erscheint, oder
ein Terminus einer separaten WissensSchiene ist,

Ich weiß zwar nicht, was eine „Wissensschiene“ ist, aber genauso wie Religion das ist, was du beschriebst, hat Religionswissenschaft etwas zu tun mit dem, was du vermutlich vermutest. Was im Grundzug ihr Inhalt bzw. Gegenstand ist, sieht du schon in der Brettbeschreibung hier. RW studiert die Eigentümlichkeiten religiöser Phänomene, Verhaltensweisen, Rituale, Mythen, auch und gerade deren Glaubensinhalte sowie den Umgang der Religionsanhänger mit ihren Glaubensinhalten. Ebenso die sozialen Strukturen in ethnischen Gruppen und die Rolle der jeweiligen Religion in ihnen.

Da solche Eigentümlichkeiten gerade im Vergleich, in ihrer Ähnlichkeit und in ihrer Unterschiedlichkeit interessant sind (und im Vergleich oft erst erkannt werden), hat man diese Wissenschaft (die seit etwas mehr als 100 Jahren als solche existiert) zuerst „Vergleichende RW“ genannt.

Gerade durch die Vergleichbarkeit religiöser Phänomene (durch die dieseWissenschaft überhaupt entstend) kamen dann sehr schnell Grundstrukturen ins Blickfeld, Grundzüge, die bei allen beobachteten Religionen auftraten. Dadurch hatte man dann umgekehrt wieder Argumente, zu bestimmen, was man unter einer „Religion“ überhaupt verstehen soll, wann etwas eine R ist und wann nicht usw. usw.

Wenn dich das näher interessiert, womit sich RW befaßt, schau mal ins FAQ:1604 wo einige einführende Literatur benannt ist.

die mit Glauben an sich nichts am Hute hat, also atheistischer
Herkunft ist, oder irre ich mich da?

Ja, da irrst du - gewaltig sogar, schon deshalb, weil es ja auch atheistische Religionen gibt. Aber die RW selbst hat insofern nichts mit Glauben am Hut, als der Religionswissenschaftler keineswegs einer Religion angehören muß, ebensowenig wie der Phyiker oder Psychologe. Aber die Glaubensinhalte der verschiedenen Religionen sind der Objektbereich seiner Beobachtung. Es geht gerade um diese Dinge, die Glaubensinhalte, aber ebenso um deren Geschichte, um die Fragen der historischen Verwandtschaft und Verbreitung usw. Insofern gehört großenteils auch die Archäologie und die Ethnologie in dieses Gebiet mit hinein.

Gruß

Metapher

Hallo Metapher,

Außerdem finden sich massenweise Religionen, in denen von
einer Schöpfung nicht die Rede ist, auch von einer göttlichen
nicht, und dann finden sich zahlreiche Religionen, in denen
Götter keinen Kult haben (d.h. es gibt keine besonderen
Verehrungsrituale) oder in denen es sogar Götter gar nicht
gibt.

Es braucht also keinen Schöpfungsmythos, der Gott/die Götter müssen nicht verehrt werden - so weit ist das klar.

… weil es ja auch atheistische Religionen gibt.

Aber das es in einer Religion überhaupt keinen, wie auch immer gearteten Gott gibt, verstehe ich nicht so wirklich.
Was macht dann die Religion aus?

Oder liegt es einfach an der Definition des Gottesbegriffes?
Daran das ein Gott als Personifizierung gesehen wird?
Dann wäre folgerichtig eine Religion, die z.B. der Natur als solcher besonders verbunden ist und diese hoch achtet eine atheistische.

So richtig?

Gruß Steffi

Hi,

unter Religion verstehe ich den Glauben an eine sinnvolle,
gewollte, Ziel orientierte GottesSchöpfung vom All

Was du beschreibst, ist ein Glaubensinhalt, aber ein
spezieller Glaubensinhalt allein macht noch lange keine
„Religion“ aus. Jedenfalls würdest du dich mit dem von dir
Angedeuteten keiner einzigen von den über 200 bekannten
Religionen aus Vergangenheit und Gegenwart einsortieren
können.
Klar, Religion ohne GlaubensInhalt ist für mich eine leere Hülse und bedeutete eine Übernahme des ChaosMythos auf diese Ebene, also Nebel, wo „WissenschaftsAnspruch“ formuliert ist.
Außerdem finden sich massenweise Religionen, in denen von
einer Schöpfung nicht die Rede ist, auch von einer göttlichen
nicht, und dann finden sich zahlreiche Religionen, in denen
Götter keinen Kult haben (d.h. es gibt keine besonderen
Verehrungsrituale) oder in denen es sogar Götter gar nicht
gibt.
S.o., natürlich muß Spreu vom Weizen getrennt sein, im Sinne jeder ein oder sein kleiner König oder jeder seine eigene Religion verhält sich wie Freizügigkeit zur Freiheit, wobei Erstere das Ende der Zweiten ist.
Und auch dies:

„… als Krone dieser Schöpfung…“ ausgerüstet mit Geist und
Verstand zurück und nach vorne zu schauen, Verantwortung zu
tragen unter selbstverständlichem Einbezug der Wissenschaften
und deren nutzbaren Erkenntnissen

hat mit Religion gar nichts zu tun, sondern ist ein
weitverbreitetes menschliches Selbstverständnis.
Leider MißVerständnis, denn die Ideologien als Freizügigkeit menschlicher Herrschaft, suchen sich Wissenschaft einzuverleiben (Mitschurin) stellen sich letztlich gegen Religion und ihrer Freiheit humanen Lebens in Anerkenntnis Höherer (Schöpfungs)Gewalt u.z.B. in lediglich 10 Geboten, deren 1. eben ist, Höhere Gewalt zu akzeptieren u.w.B. die Eltern zu lieben, wie nicht zu töten, Eigentum zu achten usw.

so daß nach meiner Auffassung
„ReligionsWissenschaft“ irgendwie überflüssig erscheint, oder
ein Terminus einer separaten WissensSchiene ist,

Ich weiß zwar nicht, was eine „Wissensschiene“ ist, aber
genauso wie Religion das ist, was du beschriebst, hat
Religionswissenschaft etwas zu tun mit dem, was du vermutlich
vermutest. Was im Grundzug ihr Inhalt bzw. Gegenstand ist,
sieht du schon in der Brettbeschreibung hier. RW studiert die
Eigentümlichkeiten religiöser Phänomene, Verhaltensweisen,
Rituale, Mythen, auch und gerade deren Glaubensinhalte sowie
den Umgang der Religionsanhänger mit ihren Glaubensinhalten.
Ebenso die sozialen Strukturen in ethnischen Gruppen und die
Rolle der jeweiligen Religion in ihnen.
Der UrknallMythos hat sich inzwischen selber überholt und ist Teil einer solchen Schiene vielgleisiger Wissenschaft(en), während der SchöpfungsGlaube, weil eben „wissenschaftlich“ nicht akzeptiert, worin bereits Anmaßung liegt, denn Glaube ist älter als Wissenschaft und daher immer ein Plus zum Wissen, Glaube beinhaltet Wissen, während Wissen, zumindest von Atheisten, vom Glauben abgekoppelt werden soll, was leider und sehr zum Bedauern, immer wieder gelingt.
Da solche Eigentümlichkeiten gerade im Vergleich, in ihrer
Ähnlichkeit und in ihrer Unterschiedlichkeit interessant sind
(und im Vergleich oft erst erkannt werden), hat man diese
Wissenschaft (die seit etwas mehr als 100 Jahren als solche
existiert) zuerst „Vergleichende RW“ genannt.
Viele Irrtümer sind älter, aber Religion ist paralleler Teil der MenschWerdung, d.h. Schöpfung, wie wir in der Lage sind, selber schöpferisch tätig zu sein, was das „EbenBild“ zum Schöpfer erklärt.
Gerade durch die Vergleichbarkeit religiöser Phänomene (durch
die dieseWissenschaft überhaupt entstend) kamen dann sehr
schnell Grundstrukturen ins Blickfeld, Grundzüge, die bei
allen beobachteten Religionen auftraten. Dadurch hatte man
dann umgekehrt wieder Argumente, zu bestimmen, was man unter
einer „Religion“ überhaupt verstehen soll, wann etwas
eine R ist und wann nicht usw. usw.
Wer ist „man“? Wenn es der Atheist ist, der über diese Schiene seine Bestätigung sucht, ist es doch keine Wissenschaft, sondern Ideologie,

d.h. Absicherung des Mythos, daß der Mensch A u. O. dieser Welt ist und nicht ein Schöpfer, über dessen Vorgaben wir natürlich wissenschaftlich diskutieren können. Aber ein Gesetz zu fassen, daß dem jungen Menschen gebietet, seine Eltern zu lieben, ist natürlich,
wichtig, Frieden stiftend, Wert schöpfend, Gesundheit fördernd, Alten pflegend, Kosten sparend etc., also positiv in jeder Weise und wird inzwischen auch (endlich)wissenschaftlich wie gesellschaftlich bestätigt.
Extrapolieren wir auf das Gesetz, den Schöpfer mitsamt der Schöpfung zu lieben, darüber bitte ich nachzudenken, gerne wissenschaftlich.

Wenn dich das näher interessiert, womit sich RW befaßt, schau
mal ins FAQ:1604 wo einige einführende Literatur benannt ist.
Gut, das sind „Schulen kluger Leute“, deren Hintergrund ich nicht so schnell ausmachen kann.

die mit Glauben an sich nichts am Hute hat, also atheistischer
Herkunft ist, oder irre ich mich da?

Ja, da irrst du - gewaltig sogar, schon deshalb, weil es ja
auch atheistische Religionen gibt. Aber die RW selbst hat
insofern nichts mit Glauben am Hut, als der
Religionswissenschaftler keineswegs einer Religion angehören
muß, ebensowenig wie der Phyiker oder Psychologe. Aber die
Glaubensinhalte der verschiedenen Religionen sind der
Objektbereich seiner Beobachtung. Es geht gerade um diese
Dinge, die Glaubensinhalte, aber ebenso um deren Geschichte,
um die Fragen der historischen Verwandtschaft und Verbreitung
usw. Insofern gehört großenteils auch die Archäologie und die
Ethnologie in dieses Gebiet mit hinein.
Also doch!? Dann bitte GlaubenBeobachter, damit ist klar, worum es geht. Daß Atheisten ihren religiösen Hintergrund verleugnen, oder sich in Ersatz flüchten, geschenkt, wichtig ist, das sagte mir eine KrankenSchwester aus einem FunktionärsKrankenHaus, „… du glubst nicht, welche hoch dekorierten Leute in ihren letzen stunden anfingen, ihre Hände zum Gebet zu falten…“ ?
Gruß

Metapher

liebe Grüße
Chris

Aber das es in einer Religion überhaupt keinen, wie auch immer
gearteten Gott gibt, verstehe ich nicht so wirklich.
Was macht dann die Religion aus?

Bestes Beispiel für eine Religion ohne Gott ist der Buddhismus. Was eine Religion zur Religion macht, ist eine Frage, die nochnichtmal die Religionswissenschaft beantworten kann.
LG Backs

Hallo,

Aber das es in einer Religion überhaupt keinen, wie auch immer
gearteten Gott gibt, verstehe ich nicht so wirklich.
Was macht dann die Religion aus?

Bestes Beispiel für eine Religion ohne Gott ist der
Buddhismus.

So weit ich es verstehe ist Buddha eine reale Person gewesen. Also kein Gott? Aber er ist die zentrale Figur der Religion. Also doch ein Gott?
Das ist genau der Punkt mit dem Gottesbegriff und der Personifizierung. Ist xxx ein Gott, weil er die zentrale Figur ist, oder weil er nicht real ist/war?

Gruß Steffi

Gottesbegriffe
Hi Steffi,

Es braucht also keinen Schöpfungsmythos, der Gott/die Götter
müssen nicht verehrt werden - so weit ist das klar.

Es gibt jedoch - „fast“ immer - Welt_entstehungs_mythen (= Kosmogonien), die aber nicht notwendig Schöpfungen (also Machwerke entsprechende Götter) sind. Und unter „Welt“ wird dann in der Regel der je eigene Stamm bzw sein unmittelbarer Lebensraum verstanden. Sofern dabei eine göttliche Gestalt eine Rolle spielt, ist es oft der mythische Stammesgründer (vorzüglich bei seßhaften Ethnien, im Kontext mit Ahnen- und Totenkulten), der aber nicht immer ein anthropomorphes Wesen ist. Es kann z.B. auch das Totemtier sein (vorzüglich bei Jägerkulturen).

Gottesbegriffe haben religionshistorisch verschiedene Ursprünge, der Ahnenkult ist einer davon, Jagdrituale ein zweiter.

Beispiel für göttliche Wesen - ohne jeden Anthropomorphismus - sind z.B. bei den Griechen das „Chaos“ und der „Okeanos“, bei den Babyloniern „Tiamat“ (= das „Tamtu“ der Akkader, das als „Tehom“ noch im israelitischen Schöpfungsmythos, Genesis, 1. Mose 1.2, einen Nachklang hat ). Die Götter hatten z.B. keinen Kult (bildliche Darstellung, Rituale, Tempel usw. usw.).

Aber das es in einer Religion überhaupt keinen, wie auch immer
gearteten Gott gibt, verstehe ich nicht so wirklich.

Neben dem Buddhismus z.B. noch der chin. Daoismus. Götter gibt es hier nicht, es sei denn in „bildlicher Rede“ (wie es Platon im „Tímaios“ nennt). Das gilt aber bei beiden nur für die „orthodoxe“ Lehre. In den Varianten der zugehörigen Volksreligionen gibt es dennoch Gebräuche und Kulte, man als Götterverehrung verstehen kann.

Das liegt daran, daß dem historisch Dämomologien vorausgingen, auf die die die subtileren Lehrgebäude oktroyiert wurden.

Dämonen (also natürliche oder psychische Mächte, denen Subjektivität und gewisse Handlungsaktivitäten zugeordnet wurde, die ferner nicht menschlicher Natur sind, aber in menschlichen Erschinungen auftreten können, und die durch magische Rituale beeinflußbar gedacht wurden) ist ja der dritte Kontext, aus dem sich Kulte und göttliche Überhöhungen entwickelt haben.

Was macht dann die Religion aus?

Wie in der Philosophie gehört auch in den Religionswissenchaften die genauere Definition des Gegenstandsbereiches sozusagen zum permanenten Aufgabenstellung. Es gibt aber einige - wenig strittige - Grundstrukturen, die jedenfalls immer dabei sind.

Oder liegt es einfach an der Definition des Gottesbegriffes?

Auch daran, ja. Göttervorstellungen sind sehr oft phänomenologisch schwierig von Dämonen anderer Art abgrenzbar. Das geht ur per Definition und ist daher Gegenstand auch der Diskussion.

Dann wäre folgerichtig eine Religion, die z.B. der Natur als
solcher besonders verbunden ist und diese hoch achtet eine atheistische.

Eine Religion, die „die Natur“ als ein Ganzes vergöttlicht, gibt/gab es meines Wissens nicht. Ein generalisierter Begriff „Natur“ hat sich geistesgeschichtlich sehr spät entwickelt. Es gibt ein paar Ansätze im Daoismus (bei Li Zi z.B.) aber präziser wird das erst in der hellenistischen Philosophie, die ihrerseits ja atheistisch (bzw. antireligiös) ist.

Aber in den sog. „Naturreligionen“ (das sind genauer Jagdkulturen, frühe Ackerbaukulturen und nomadische) haben wr ja eben ausgeprägte Dämonologien. Und dafür gibt es da o.g. Problem.

Gruß

Metapher

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Hallo Metapher,

Sofern dabei eine göttliche Gestalt
eine Rolle spielt, ist es oft der mythische Stammesgründer
…der aber nicht immer ein anthropomorphes Wesen ist.

Neben dem Buddhismus z.B. noch der chin. Daoismus. Götter gibt
es hier nicht, …

Ich hab’ da einen Knoten im Hirn.
Ist denn Buddha keine mythische Figur und somit göttlich?
Wenn nein, was ist Buddha dann?

Dann wäre folgerichtig eine Religion, die z.B. der Natur als
solcher besonders verbunden ist und diese hoch achtet eine atheistische.

Eine Religion, die „die Natur“ als ein Ganzes vergöttlicht,
gibt/gab es meines Wissens nicht.

Ich meinte auch, wenn es eine solche gäbe, dann …

Gruß Steffi

Ich hab’ da einen Knoten im Hirn.

Na gut, das hast du gesagt :smile:

Ist denn Buddha keine mythische Figur und somit göttlich?

Soviel müßte doch jetzt deutlich geworden sein: Nicht jede mythische Gestalt ist ein Gott. Oder wird irgendwo Adam, Noah, Achilles oder Santa Lucia als Gott verehrt?

Was EIN Buddha ist, darüber möchte ich den anwesenden Buddhisten nicht vorgreifen. Wie alle religiösen Topoi sehen die aus der Insiderperspektive anders aus, als aus einer externen religionswissenschaftlichen oder religionsphilosophischen Perspektive.

Aber DER Buddha, Siddhartha Gautama Shakyamuni, der als Gründer dieser Bewegung gilt, ist selbstverständlich eine historische Person, auch wenn es über sein Geburtsdatum immer mal wieder neuere Forschungsergebnisse gibt.

Gruß

Metapher

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Hallo,

Soviel müßte doch jetzt deutlich geworden sein:

Ich sag ja: Knoten im Hirn!

Nicht jede mythische Gestalt ist ein Gott. Oder wird irgendwo Adam,
Noah, Achilles oder Santa Lucia als Gott verehrt?

Gut, begriffen.
Aber immer noch etwas verknotet.
Was muß X erfüllen, daß X als Gott gilt?
Wenn ich das…

Göttervorstellungen sind sehr oft phänomenologisch schwierig
von Dämonen anderer Art abgrenzbar. Das geht ur per Definition
und ist daher Gegenstand auch der Diskussion.

richtig verstehe, ist es gar nicht ganz klar, was ein Gott ist.
Richtig?
Wenn richtig, verstehe ich auch warum mein Hirn bei etwas das es „gibt“, aber nicht definiert werden kann, verknotet.

Gruß Steffi
(Manchmal muß man Geduld mit mir haben.)

1 Like

Hallo,
ich bin kein Buddhismus Experte, kann die aber dieses Buch sehr empfehlen: BECHERT, Heinz; Richard GOMBRICH (Hrsg.): Der Buddhismus: Geschichte und Gegenwart. Dann kannst du dir selbst ein Bild machen :wink:
LG Backs

Hi Eckard,
Du bringst es auf den Punkt, daß es eben Leute gibt, die sich, aus welchen Gründen immer, mit Religionen befassen, natürlich streng wissenschaftlich, wobei welche davon sogar leben können (?!) obwohl oder weil die Religionen sich eigentlich selber definieren und dadurch genügen könnten, was ja unerhört wäre, wenn es sich nicht lohnte, sie tatsächlich wissenschaftlichen Betrachtungen zu unterziehen, nämlich zu GlaubensAussagen, die bislang als unmöglich, unglaubwürdig, unwissenschaftlich etc. ins Abseits gerückt und lächerlich wurden aber nunmehr in der SpitzenForschung Bestätigung erfahren, um damit ganze WissenSchaftsSchulen von ihrem bisherigen glaubensfremden Sockeln zu stoßen und RW als BautenSchutz bröckelnder Monumente fungierend so mißbräuchlich genutzt, anstatt AHA-Erlebnis eines Also Doch zu sein, wie sich immer wieder heraus stellt und nach meiner Auffassung RW ihrem Terminus gerecht würde.
liebe Grüße
Chris

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,
meinte mit überflüssig die RW, die vorzugsweise von Atheisten ÜBER Religionen betrieben, religiösen ZeitGenossen sozusagen zeigt, was es mit ihrer Religiosität und ihnen auf sich hat und wo es „wissenschaftlich lang geht“, was damit Teil von Orwells Befürchtungen wäre.
Wichtig und richtig erscheint mir RW (s.a.u.) tatsächlich auf dem Felde heutiger Erkenntnisse von Dingen und Vorgängen, die über die Jahrhunderte lang als unmöglich, spinnert als Teil des Glaubens ins Abseits gedrängt wurden, sich inzwischen als realistisch bis Zukunft weisend heraus gestellt, dem Glauben Gewicht und Bestätigung verschaffen.
liebe Grüße
Chris

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,
zum Verständnis des Vorartikels:
unter Religion verstehe ich den Glauben an eine sinnvolle,
gewollte, Ziel orientierte GottesSchöpfung vom All

Klar, Religion ohne GlaubensInhalt ist für mich eine leere Hülse und bedeutete eine Übernahme des ChaosMythos auf diese Ebene, also Nebel, wo „WissenschaftsAnspruch“ formuliert ist.

S.o., natürlich muß Spreu vom Weizen getrennt sein, im Sinne jeder ein oder sein kleiner König oder jeder seine eigene Religion verhält sich wie Freizügigkeit zur Freiheit, wobei Erstere das Ende der Zweiten ist.

„… als Krone dieser Schöpfung…“ ausgerüstet mit Geist und
Verstand zurück und nach vorne zu schauen, Verantwortung zu
tragen unter selbstverständlichem Einbezug der Wissenschaften
und deren nutzbaren Erkenntnissen

Leider MißVerständnis, denn die Ideologien als Freizügigkeit menschlicher Herrschaft, suchen sich Wissenschaft einzuverleiben (Mitschurin) stellen sich letztlich gegen Religion und ihrer Freiheit humanen Lebens in Anerkenntnis Höherer (Schöpfungs)Gewalt u.z.B. in lediglich 10 Geboten, deren 1. eben ist, Höhere Gewalt zu akzeptieren u.w.B. die Eltern zu lieben, wie nicht zu töten, Eigentum zu achten usw.

so daß nach meiner Auffassung „ReligionsWissenschaft“ irgendwie überflüssig erscheint, oder ein Terminus einer separaten Wissens-Schiene ist,

Der UrknallMythos hat sich inzwischen selber überholt und ist Teil einer solchen Schiene vielgleisiger Wissenschaft(en), während der SchöpfungsGlaube, weil eben „wissenschaftlich“ nicht akzeptiert, worin bereits Anmaßung liegt, denn Glaube ist älter als Wissenschaft und daher immer ein Plus zum Wissen, Glaube beinhaltet Wissen, während Wissen, zumindest von Atheisten, vom Glauben abgekoppelt werden soll, was leider und sehr zum Bedauern, immer wieder gelingt.

Viele Irrtümer sind älter, aber Religion ist paralleler Teil der MenschWerdung, d.h. Schöpfung, wie wir in der Lage sind, selber schöpferisch tätig zu sein, was das „EbenBild“ zum Schöpfer erklärt.

Wer ist „man“? Wenn es der Atheist ist, der über diese Schiene seine Bestätigung sucht, ist es doch keine Wissenschaft, sondern Ideologie,
d.h. Absicherung des Mythos, daß der Mensch A u. O. dieser
Welt ist und nicht ein Schöpfer, über dessen Vorgaben wir
natürlich wissenschaftlich diskutieren können. Aber ein Gesetz
zu fassen, daß dem jungen Menschen gebietet, seine Eltern zu
lieben, ist natürlich, wichtig, Frieden stiftend, Wert schöpfend, Gesundheit fördernd, Alten pflegend, Kosten sparend etc., also positiv in jeder Weise und wird inzwischen auch (endlich)wissenschaftlich wie gesellschaftlich bestätigt.
Extrapolieren wir auf das Gesetz, den Schöpfer mitsamt der
Schöpfung zu lieben, darüber bitte ich nachzudenken, gerne
wissenschaftlich.

Gut, das sind „Schulen kluger Leute“, deren Hintergrund ich nicht so schnell ausmachen kann.

die mit Glauben an sich nichts am Hute hat, also atheistischer
Herkunft ist, oder irre ich mich da?

Also doch!? Dann bitte GlaubenBeobachter, damit ist klar, worum es geht. Daß Atheisten ihren religiösen Hintergrund verleugnen, oder sich in Ersatz flüchten, geschenkt, wichtig ist, das sagte mir eine KrankenSchwester aus einem FunktionärsKrankenHaus, „… du glubst nicht, welche hoch dekorierten Leute in ihren letzen stunden anfingen, ihre Hände zum Gebet zu falten…“ ?
Die Einschübe … sind aus dem Vorartikel.
liebe Grüße
Chris