Schöpferordnung contra Liebesgebot?

Wer kann mir bitte Substantielles (nicht Spekulatives oder ‚ich meine, dass…‘) zu der Frage schreiben: Steht die Schöpferordnung (oder was wir dafür halten) ÜBER dem Liebesgebot Jesu oder umgekehrt???

Hallo,

ehrlicherweise kann man auf so eine Frage letztlich nur mit „ich meine, dass…“ antworten. Zwar begründet und belegt, aber subjektiv ist so eine Antwort immer. Auslegungssache eben.

Wer kann mir bitte Substantielles (nicht Spekulatives oder
‚ich meine, dass…‘) zu der Frage schreiben: Steht die
Schöpferordnung (oder was wir dafür halten) ÜBER dem
Liebesgebot Jesu oder umgekehrt???

Was verstehst Du unter der Schöpferordnung?
Und an welchen Stellen kommt sie mit dem Liebesgebot Jesu (das im übrigen schon ein alttestamentliches Gebot ist) in Konflikt?

Wenn ich in Dein Profil schaue: Geht es Dir um die Frage der Sterbehilfe? Dann schreib das dazu. Aber eine kurze, eindeutige Antwort wird nicht möglich sein. Siehe oben: Theologie ist Auslegungssache. Auf absolute Wahrheiten, so es sie denn gibt, haben wir keinen direkten Zugriff.

Viele Grüße,

Jule

Hallo,

Wer kann mir bitte Substantielles
Steht die Schöpferordnung ( oder was wir dafür halten ) ÜBER dem
Liebesgebot Jesu oder umgekehrt???

was das Liebesgebot (besser das Gerechtigkeitsgebot) Jesu ist „wissen“ wir (bedingt).
Was die Schöpferordnung ist wissen wir nicht.
Dann kann man auch nichts „Substantielles“ dazu sagen.
Du schreibst ja selbst „oder was wir dafür halten“.
„Wir“ gibt es aber auch nicht, sondern nur du.(und Gleichdenkende)
Wenn also ein (einigermaßen !) sinnvoller Disput darüber geführt werden soll, ob Jesu
„Liebesgebot“ zweitrangig von was? eingeordnet werden könnte sollte man
wissen, was du „Schöpferordnung“ zuordnest
Vielleicht kommen wir dann zu der Einsicht, daß du (teils)Begriffe zweier Kategorien
konkurrierend werten willst oder du das „contra“ „gesetzt“ hast, einfach so, weil sich das
immer gut macht.

Gruß Viktor

Mit Schöpferordnung meinte ich natürlich das, was Theologen aus der Genesis herauslesen (wollen), z.B. dass es von Gott gewollt NUR eine liebevolle Verbindung zwischen Mann und Frau geben ‚darf‘. Wenn ich das ÜBER das Liebesgebot Jesu setze, muss ich eine noch so liebevolle und dauerhafte gleichgeschlechtliche Beziehung als SÜNDE (weil Verstoß gegen die Schöpferordnung) bezeichnen. Es hilft also nichts, beides ‚theoretisch‘ als gleichwertig zu bezeichnen. Dies löst nicht meine obige Fragestellung!

Hallo.

Mit Schöpferordnung meinte ich natürlich das, was Theologen aus der
Genesis herauslesen (wollen)…

Was hat deiner Meinung nach nun das eine mit dem anderen zu tun?

Davon abgesehen ist diese Auslegung der „Schopferordnung“ doch schon alleine aufgrund des „AT“ selbst fragwurdig. Hier kommen schon andere Verbindungen vor, welche von G’tt auch geregelt und teils gefordert werden (Stichwort: Mehr-Ehe). Auf der andere Seite verandert sich diese Ehe im Laufe des „AT“ und viele Verbindungen von Mann und Frau werden verboten, welche am Anfang noch erlaubt waren (Ehe zwischen Geschwistern z. B.).

Daneben bleibt aber die zentrale Frage offen, was die „Ehe“ hier nun mit dem „Liebesgebot“ zu tun haben soll?

Gruss,
Eli

Hallo Stoffel,

Mit Schöpferordnung

zunächst einmal - im Deutschen ist der Ausdruck ‚Schöpf ungs ordnung‘ üblich.

meinte ich natürlich das, was Theologen
aus der Genesis herauslesen (wollen), z.B. dass es von Gott
gewollt NUR eine liebevolle Verbindung zwischen Mann und Frau
geben ‚darf‘.

Das wird nicht „aus der Genesis herausgelesen“ und es gibt in Bezug auf die Stellung der Homosexualität in einer postulierten „Schöpfungsordnung“ zwischen den sich auf die Bibel berufenden Konfessionen ganz erhebliche Unterschiede. Auch in Hinsicht zeitlicher Entwicklung gibt es da ganz erhebliche Unterschiede. Nicht nur Deutlichkeit, auch ein wenig Differenzierung wäre für eine Beantwortung Deiner Frage durchaus nützlich.

Ich vermute mal (mehr als Vermutungen lässt die Art Deiner Fragestellung leider nicht zu), dass es Dir speziell um die Sexualmoral der katholische Kirche geht. Da hilft ein Blick in den von der Deutschen Bischofskonferenz herausgegebenen Katholischen Erwachsenenkatechismus weiter, wo (in Band II, Abschnitt 4.4.) die Frage der Haltung zur Homosexualität behandelt wird - zwar nicht unter Berufung auf die Genesis, aber schon in Bezug auf eine angenommene „Schöpfungsordnung“. Man kann das auch im Internet nachlesen, also zitiere ich hier nur ausschnittsweise ein paar Kernsätze:

„Die unterschiedlichen Auffassungen über Formen und Entwicklungsstufen der Homosexualität lassen erkennen, daß zwischen homosexueller Prägung und homosexuellen Handlungen zu unterscheiden ist. […]
Was immer in wissenschaftlicher Hinsicht von der homosexuellen Prägung oder Neigung zu sagen ist, so ist doch in ethischer Hinsicht klar, daß der Homosexuelle für seine homosexuellen Handlungen nicht weniger verantwortlich ist wie der Heterosexuelle für seine heterosexuellen Handlungen. […]
Bereits die Anatomie der menschlichen Geschlechtlichkeit weist auf die Zweigeschlechtlichkeit hin. Homosexuelle Handlungen schließen eine volle geschlechtliche Polarität wie auch die Zeugung von Nachkommenschaft grundsätzlich aus. Der gleichgeschlechtlichen Beziehung haftet somit Unfruchtbarkeit an. […]
Von der Schöpfungsordnung und vom Schöpfungsauftrag Gottes an Mann und Frau her kann Homosexualität nicht als eine der Heterosexualität gleichwertige sexuelle Prägung angesehen werden. Der eigentliche Raum der vollen Geschlechtsgemeinschaft ist nach dem Verständnis der Bibel die Ehe zwischen Mann und Frau, und die Keimzelle der menschlichen Gesellschaft ist die Ehe. […]
Unzureichende Kenntnis über die Ursachen der Homosexualität haben in der Vergangenheit zur Verfolgung und Verurteilung homosexueller Menschen geführt. Auf der Grundlage heutiger Einsicht über die Entstehung der homosexuellen Verfaßtheit verbietet sich jede Diffamierung homosexuell veranlagter Menschen. In sittlicher Hinsicht ist es für homosexuell veranlagte Menschen wichtig, daß sie sich bemühen, sich nicht von ihrer Sexualität beherrschen zu lassen, sondern sie bewußt humanen Wertvorstellungen und Zielsetzungen einzuordnen. Dabei müssen sie vor allem andere in ihrer Personwürde achten und dürfen sie nicht als Mittel zur eigenen Triebbefriedigung mißbrauchen. […]
In der Gesellschaft ist es allen Menschen aufgegeben, homosexuell veranlagten Menschen Verständnis entgegenzubringen. Diffamierung und Herabsetzung treibt sie in eine unerträgliche Situation und erschwert ihnen die Kommunikation. Die Christen sind aufgerufen, homosexuellen Menschen pastorale Hilfe anzubieten. Eine kirchliche Anerkennung als Institution können gleichgeschlechtliche Partner nicht erlangen.“

In wenige Worte zusammengefasst und verdeutlicht: abgelehnt wird durch die katholische Kirche nicht der/die Homosexuelle (die homosexuelle Prägung / Neigung), sondern die homosexuelle Handlung. Strikt abgelehnt wird die Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften „als Institution“. In Bezug auf homosexuelle Handlungen spielt übrigens weniger die Genesis eine Rolle, als Paulus (Röm 1,25-27; 1 Tim 1,10).

Konkret - es wird nicht behauptet

dass es von Gott
gewollt NUR eine liebevolle Verbindung zwischen Mann und Frau
geben ‚darf‘.

  • allenfalls, wenn man „liebevolle Verbindung“ auf den Sexualakt reduziert oder doch zumindest diesen als unverzichtbaren Teil einer solchen auffasst. Das wiederum scheint mir eher Dein Problem zu sein als das der katholischen Kirche.

Wenn ich das ÜBER das Liebesgebot Jesu setze,
muss ich eine noch so liebevolle und dauerhafte
gleichgeschlechtliche Beziehung als SÜNDE (weil Verstoß gegen
die Schöpferordnung) bezeichnen.

Kommen wir jetzt zum „Liebesgebot“. Da empfiehlt es sich zur Klärung, was damit gemeint ist, zunächst einmal die einschlägigen Stellen in der Bibel zu studieren: Lev 19,18 und 19,34, Mk 12, 29-31, Mt 19, 19 und Gal 5, 14.

Wenn Du jetzt noch erläutern könntest, was dieses"Liebesgebot" mit Sexualmoral zu tun haben soll, dann könnte man vielleicht auch Deine Frage beantworten.

Freundliche Grüße,
Ralf

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muss ich eine noch so liebevolle und dauerhafte
gleichgeschlechtliche Beziehung als SÜNDE (weil Verstoß gegen
die Schöpferordnung) bezeichnen.

Hi Peter,

offenbar setzt du Liebe und sexuelle Handlungen gleich. Welches der beiden Apfel und welches Birne, kannst du dir selbst aussuchen :wink:

Schöe Grüße

Mohamed.

Hallo Peter,
deine Frage impliziert, dass es eine festgelegte, allgemein gültige Norm im religiösen Bereich gibt. Dies ist aber keinesfalls der Fall, auch wenn dir z. B. konservative Christen und Islamisten zustimmen werden!

Man kann nur fragen: steht nach den Vorstellungen/ Geboten der katholischen Kirche (oder vielleicht: nach den vom Vatikan herausgegebenen Schriften) …oder so!

Karl

Wer kann mir bitte Substantielles (nicht Spekulatives oder
‚ich meine, dass…‘) zu der Frage schreiben: Steht die
Schöpferordnung (oder was wir dafür halten) ÜBER dem
Liebesgebot Jesu oder umgekehrt???

Hallo Ralf,

Wenn Du jetzt noch erläutern könntest, was dieses
„Liebesgebot“ mit Sexualmoral zu tun haben soll, dann könnte
man vielleicht auch Deine Frage beantworten.

es ist immer wieder erfreulich deine sachlichen,nachvollziehbaren Beiträge zu lesen.
Natürlich * dafür.
Gruß Viktor