Bildungs-Rendite ?

Ein Schlagwort des modernen Neo-Liberalismus.

Ich stelle aber folgende Frage:

Noch vor 30 oder etwas mehr Jahren studierte jeder Sechste Schulabgaenger.

Heute jeder Zweite.

Ist das sinnvoll, gut fuer die Gesellschaft und fuer den Einzelnen?

Mike

Noch vor 30 oder etwas mehr Jahren studierte jeder Sechste
Schulabgaenger.

Heute jeder Zweite.

Wo hast Du diese Zahlen her? Bezieht sich ‚jeder Zweite‘ auf alle Schulabgänger oder nur auf die mit Fach-/Hochschulreife? Ich denke letzteres trifft zu. Da der Anteil der Schulabgänger mit Fach-/Hochschulreife auch ca. 50% beträgt, wäre es dann insgesamt jeder vierte Schulabgänger der studiert.

Ich habe schon den Eindruck, dass zunehmend Leute studieren, die woanders besser aufgehoben wären. Das Studium hat allerdings auch nicht die gleiche Bedeutung wie früher, was sich u. a. auch an der Einführung des Bachelor-Abschlusses zeigt. Die zunehmenden Studentenzahlen haben auch einen negativen Einfluss auf die Qualität des Studiums: Geringere Betreuungsdichten (Lehrkörper/Studenten), zunehmende Verschulung des Studiums, abnehmende praktische Ausbildungsanteile, Masse statt Klasse. Unzureichendes Budget für Lehre und Forschung und zunehmende Arbeitsbelastung in der Lehre und Verwaltung sorgt dafür, dass die Attraktivität des Arbeitsplatzes Hochschule für Akademiker auf dem absteigenden Ast ist.

Gruß
Grin

Zusätzlich gilt es zu beachten, dass man damals mit einer Ausbildung beruflich (tendenziell)besser Fuss fassen konnte als heute. Und selbst ein Betreuungsverhältnis von z.B. 1:10 garantiert keine qualitativ oder quantitativ hochwertige Lehre.

mfg M.L.

By the way:

Wer hohe Türme bauen will,
muss lange beim Fundament verweilen.

Dr. h. c. Anton Bruckner

Hallo,

weche Alternative haben wir denn?
Gute Handwerker und Billigkräfte kommen genug her, großartig ausbeutbare Bodenschätze haben wir kaum noch, wir können nur noch auf Ausbildung setzen.

Das haben aber die zuständigen Politiker noch nicht wirklich realisiert (sprich kapiert), oder es ist ihnen nicht wichtig, weil die Folgen ihre Amtszeit nicht mehr betreffen werden.
Sonst würde wesentlich mehr in Bildung investiert werden, statt in überflüssige oder überteuerte Bauprojekte etc…
Eine fundierte Bildung lohnt sich. Manchmal am Ende ganz anders als geplant, weil ein Studium (zumindest eines nach altem Standart) auch lehrt, sich selbst etwas anzueignen.
Das heute sehr verschulte Unisystem halte ich für weniger produktiv, kenne es aber nur aus 2.Hand.

Gruß, Paran

Nur ausnahmsweise mal ein Verweis, damit ich nicht noch mal alles schreiben muss:

http://bildungs-foren.de/foren/viewtopic.php?f=15&t=…

http://www.ardmediathek.de/radio/hr2-Doppelkopf/ Am-Tisch-mit-Julian-Nida-R %C3%BCmelin-Unive/hr2/Audio-Podcast?documentId=25716884&bcastId=2868

Neuerdings weht an den Schulen ein rauer Wind: „Leistung“ als Fetisch der Wettbewerbsgesellschaft ist weltweit zum unerbittlichen Maß aller Dinge geworden. Doch die einseitige Ausrichtung auf technokratische Lernziele und auf die fehlerfreie Wiedergabe isolierter Wissensinhalte lässt genau jene spielerische Kreativität verkümmern, die uns helfen könnte, ohne Angst vor dem Scheitern nach neuen Lösungen zu suchen.
alpha forum am Freitag, 13.02. | 20.15 Uhr |