Hallo,
nach meiner Kenntnis wird zur Ermittlung der Afa für eine vermietete Eigentumswohnung ein Grund- und Bodenanteil von 30 % vom Kaufpreis abgezogen.
Ingo Investor beabsichtigt in einer deutschen Großstadt eine Wohnung in einem Hochhaus (rel. kleine Grundfläche, zahlreiche Etagen) mit 70 Wohnungen zu kaufen. Für die Rentabilitätsrechnung ist die Afa von Bedeutung. Bei dieser Konstellation erscheint mir 30 % für den Bodenwert zu hoch.
Warum? Anhand dieser Angaben kann man überhaupt nicht nachvollziehen, ob 30% reel sind oder nicht.
Gibt es da Spielräume oder ist der Prozentsatz zementiert ?
Spielräume ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, aber selbstverständlich sind 30% bestenfalls eine grober Anhalt, von dem die FA vielleicht erstmal pauschal ausgehen. Anhand der konkreten Gegebenheiten kann davon abgewichen werden.
Krasses Beispiel: Leeres Grundstück in Blankenese und ein Häuschen für 1 Mio.€ draufgebaut. Gleichgroßes Grundstück und gleiches Haus irgendwo in der brandenburgischen Provinz gebaut. Naturgemäß wäre der Gebäudeanteil am Gesamtwert in Brandenburg dann höher als in Blankenese.
Ob also die 30% reel sind, hängt zunächst vom Anteil der Eigentumswohnung am Gesamtvermögen ab, womit man in der Regel dann auch den Anteil an der Grundstücksfläche hat. Der geht ja aus dem Kaufvertrag hervor und steht auch so im Grundbuch. Grob vereinfacht gesagt, multipliziert man dann den eigenen prozentualen Anteil am Grundstück mit dem Bodenrichtwert und hat den Bodenanteil. Letztlich wird das jedoch nur jemand vor Ort genauer feststellen können.
Einen festen Anteil gibt es hier jedenfalls nicht: http://www.gesetze-im-internet.de/immowertv/index.html
Grüße
